DE2248704C3 - Verfahren zur Herstellung von 1,5- und 1,8-Dinitroanthrachinonen und gegebenenfalls Trennung dieses Gemisches - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 1,5- und 1,8-Dinitroanthrachinonen und gegebenenfalls Trennung dieses GemischesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von 1,5- und 1,8-Dinitroanthrachinon durch Nitrierung von Anthrachinon mit Salpetersäure, sowie gegebenenfalls Trennung des dabei erhaltenen Gemisches
aus 1,5- und !,8-Dinitroanthrachinon.
1.5- und 1,8-Dinitroanthrachinon sind wichtige Zwischenprodukte zur Herstellung von Dispersfarbstoffen
der Anthrachinonreihe oder Anthrenfarbstoffen.
Diese Zwischenprodukte wurden bisher lediglich über die 1,5- und 1.8-Anthrachinondisulfonsäuren synthetisiert Bekanntlich ist ein Quecksilberkatalysator erforderlich, um die Sulfongruppen in die «-Stellungen
des Anthrachinons bei der Sulfonierung einzuführen und infolgedessen werden durch die Rückgewinnung
der geringen Menge des in der Abfallflüssigkeit oder in dem Zwischenprodukt erhaltenen Quecksilbers die Kosten des üblichen Verfahrens zur Herstellung dieser
Zwischenprodukte über die Anthrachinondisulfonsäuren erhöht Es ist außerdem schwierig, das Quecksilber
vollständig zu entfernen.
Bei einem Verfahren über das Dinitroanthrachinon ist kein Zusatz von Quecksilber erforderlich und demgemäß wird auch keine Quecksilberentfernungseinrichtung benötigt, so daß die Herstellungskosten erheblich
herabgesetzt werden können, jedoch werden bei dem bekannten Verfahren der Dinitrierung von Anthrachinon die ß- Isomeren als Nebenprodukte in großem Anteil gebildet, wodurch die Reinheit des Produktes in einem solchen Ausmaß verringert wird, daß das Produkt
keine ausreichende Qualität für die praktische Verwendung so wie es ist besitzt und daß eine weitere Reinigung erforderlich ist. Dadurch wird die Ausbeute ersthaft verringert und dieses übliche Verfahren wird technisch nicht durchgeführt im Hinblick auf den komplizierten und unwirksamen Betrieb bei der Reinigungs
stufe. Dieses bekannte Verfahren konnte daher nicht der großtechnischen Anwendung zugeführt werden.
. Die Dinitrierungsreaktion von Anthrachinon wurde daher in breitem Umfang untersucht
Beispielsweise ist ein Verfahren, bei welchem tropfenweise Mischsäure (Gemisch aus Salpetersäure und
Schwefelsäure) dem Anthrachinon in 100%iger Schwefelsäure zugesetzt wird und auf 80° C während 5 Stunden und auf 125° C während 2 Stunden erhitzt wird, ein
ίο Verfahren, wobei auf 95°C während 2 Stunden in
96%iger Schwefelsäure unter Anwendung von Mischsäure erhitzt wird, und ein Verfahren, wobei auf 100° C
während 10 Stunden in 20%iger rauchender Schwefelsäure erhitzt wird, in HeIv. Chim. Acta. 14,1404 (1931).
der US-Patentschrift 26 07 782 (1952) und PB-Report 82 232, S. 929, beschrieben. Bei sämtlicher; dieser Verfahren wird jedoch eine große Menge von Λ^-Dinitroanthrachinonen und ^^-Dinitroanthrachinonen, d.h.
1,6-, 1,7-, 2,6- oder 2,7-Dinitroanthrachinonen, die als
2ö Farbstöffzwisehenprödukie nicht werrvöü sind, ais Nebenprodukte außer den «^-Dinitroanthrachinonen,
& h. 1,5- und 1,8-Dinitroanthrachinonen gebildet, so daß
sich eine schlechte Ausbeute ergibt Beispielsweise ist in der US-Patentschrift 26 07 782 angegeben, daß die 1,5-
und 1,8-Dinitroanthrachinone bei tropfenweisem Zusatz der Mischsäure zu einer Lösung von Anthrachinon
in 96%iger Schwefelsäure bei Temperaturen im Bereich von 30 bis 700C. Durchführung der Umsetzung bei 95°C
während 2 Stunden, Abkühlung des Reaktionsgemi
sches auf 30°C, Abtrennung der gebildeten Niederschlä
ge durch Filtration, Waschen derselben mit 98%iger Schwefelsäure und dann mit Wasser und Trocknen derselben, erhalten werden und die Reinheit der 1,5- und
1,8-Dinitroanthrachinone nur 65,8% und die Ausbeute
nur 873% beträgt Wenn auch das Produkt in 97%iger
Ausbeute erhalten wird, wenn die vorstehend aufgeführte Reaktionslösung in Eiswasser zur Ausfällung gegossen wird, ist die Reinheit äußerst niedrig, nämlich
57,6% am Gesamtgehalt Die anderen bekannten Ver
fahren liefern ähnliche Ergebnisse.
Als Verfahren zur Abtrennung der erhaltenen 1,5-
und 1,8-Dinitroanthrachinone voneinander ist In HeIv.
Chim. Acta 14,1404 bis 1427 (1931) angegeben, daß nach
der Dinitrierung in 100%iger Schwefelsäure das 13-Di
nitroanthrachinon durch Filtration und das 1.8-Dinitro-
anthrachinon durch Verdünnung des Filtrates bis zu 70% mit Wasser erhalten wird. Jedoch ist angegeben,
daß zunächst die Abtrennung der Is.-meren so unvollständig ist. daß 20 bis 30% des 1,8-Dinitroanthrachinons
so in dem 1,5-Dinitroanthrachinon enthalten sind, während
die /^-Isomeren sowie das 1,5-Dinitroanthrachinon in
dem 1,8-Dinitroanthrachinon enthalten sind, so daß die Reinheit des 1,8-Derivates niedrig und weniger als 50%
ist. Außerdem ist die Filtrationsgeschwindigkeit des Re
aktionsgemisches zu langsam, um praktisch ausgeführt
zu werden und dadurch besitzt dieses Verfahren keine
praktische Bedeutung bereits im Hinblick lediglich auf
die Filtrationseigenschaften.
so 87 066b, angegeben, daß man 13 und 1,8-Dinitroanthrachinon durch Nitrierung von Anthrachinon in basisches
Wismutnitrat enthaltender Flußsäure erhalten kann. Da jedoch die als Lösungsmittel verwendete Flußsäurc äußerst korrodierend, giftig und schwierig zu handhaben
ist, ist die Anwendung dieses bekannten Verfahrens in großtechnischem Maßstab mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden, insbesondere im Hinblick darauf, daß
dieses Verfahren bei einer Temperatur von 100°C und
einem Druck von 5 at ausgeführt werden muß, wofür ein Autoklav benötigt wird.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens zur Herstellung von 1,5- und 1,8-Dinitroanthrachinon durch Nitrierung von Anthrachinon mit Salpetersäure, das in großtechnischem Maßstab ausführbar
ist und zu äußerst reinen Produkten bei hoher Reaktionsgeschwindigkeit führt
An Hand von ausgedehnten Untersuchungen wurde festgestellt, daß äußerst reine avt-Dinitroanthrachinone
unter Ausführung einer beachtlich beschleunigten «-Nitrierung erhalten wenden können, wobei die ^-Nitrierung im wesentlichen unterdrückt wird, wenn die Nitrierung bei niedrigen Temperaturen in einem System ausgeführt wird, worin die Salpetersäure als Lösungsmittel
in gleichzeitiger Anwesenheit von Schwefelsäure in geringerer Menge als die Menge der Salpetersäure verwendet wird.
Das Verfahren ^mäß der Erfindung zur Herstellung
von 1,5- und li-Dinitroanthrachinon durch Nitrierung
von Anthrachinon mit Salpetersäure in Gegenwart von Schwefelsäure ist dadurch gekennzeichnet, daß Anthrachinon, Schwefelsäure und Salpetersäure bei einer Temperatur von 0 bis 500C umgesetzt werden, wobei die
Salpetersäure in einer Menge vom 3, bis 30fachen des Gewichts von Anthrachinon verwendet wird, die Konzentration der Salpetersäure 96% ist oder rauchende
Salpetersäure mit einer Konzentration von 98 bis 100% eingesetzt wird, die Schwefelsäure in einer geringeren
Menge als die Salpetersäure, jedoch in einer Menge von mehr als 0,5 Mol je 1 Mo! Anthr~rhinon und eine
98%ige oder schwach raucherde Schwefelsäure verwendet wird und ein Gemisch aus 14- f'S 1,8-Dinitroanthrachinon in gebräuchlicher Weise gewonnen und gegebenenfalls dadurch aufgetrennt wird, daß man dieses
in Nitrobenzol und/oder Nitrotoiuol bei 170 bis 2300C auflöst, die Lösung auf 100 bis 160° C abkühlt, das ausgefällte 13-Dinitroanthrachinon durch Heißfiltration abtrennt, das Filtrat auf 10 bis 70° C abkühlt und das ausgefällte 1,8-Dinitroanthrachinon durch Filtration abtrennt,
wobei die Menge des Nitrobenzols und/oder Nitrotoluols die 2- bis lOfache Menge des Gemisches beträgt
Der Gesamtgehalt der nach der Erfindung erhaltenen Λ,Λ-Diniiroanthrachinone erreicht einen Wert von 80
bis 90% und das Produkt kann direkt ohne weitere Reinigung als Zwischenprodukt für eine große Anzahl von
Farbstoffen verwendet werden. Dadurch läßt sich ein Verfahren zur Herstellung von verschiedenen Zwischenprodukten über Dinitroanthrachinone jetzt in der
Praxis ausführen.
Bei sämtlichen bekannten Verfahren, beispielsweise
Nitrierung mit einer Mischsäure, wird die Schwefelsäure in größerer Menge als die Salpetersäure verwendet.
Gemäß der Erfindung kann dieses Endprodukt von hoher Reinheit erhalten werden, wersn eine geringere
Schwefelsäuremenge als diejenige der Salpetersäure verwendet wird, was tatsächlich überraschend ist.
Gemäß der Erfindung wird konzentrierte Salpetersäure mit einer Konzentration von 96% oder rauchende
Salpetersäure mit einer Konzentration von 98 bis 100% verwendet. Je niedriger die Konzentration der Salpetersäure ist, um so niedriger ist die Reaktionsgeschwindigkeit und um so geringer ist die Reinheit des Produktes.
Vorzugsweise wird die Salpetersäure in einer Menge von etwa dem Fünffachen der Menge des Anthrachinons verwendet.
Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung wird eine 98%iee Schwefelsäure oder schwach rauchende Schwefelsäure eingesetzt Obwohl die bevorzugte Menge der
konzentrierten Schwefelsäure von der Menge der Salpetersäure abhängig ist beträgt die optimale Menge
derselben etwa 1,5 Mol je Mol Anthrachinon. Das heißt
sie entspricht etwa 15 Gewichtsprozent bezogen auf Salpetersäure, wenn die Salpetersäure in etwa der 5fachen Menge des Anthrachinons verwendet wird. Falls
die zugesetzte Menge der Schwefelsäure zu gering ist wird die Reaktion nicht beendet so daß sich eine Ab
nähme der Reinheit des Produktes einstellt Falls die
Schwefelsäure abschließend zugegeben wird, würde der Zusatz einer größeren überschüssigen Menge an
Schwefelsäure keinen Fehler ergeben, jedoch besteht keine Notwendigkeit hierzu. Bei einem Verfahren des
Zusatzes des Anthrachinons abschließend würde eine große überschüssige Menge an Schwefelsäure zu einer
Verringerung der Löslichkeit des Anthrachinons führen, wodurch sich Schädigungen des Anthrachinons einstellen würden.
Ais Reaktionstemperatur wird eine Temperatur von ö
bis 500C vorzugsweise 0 bis 25° C besonders optimal
etwa 5° C angewandt Je höher die Temperatur ist desto leichter tritt eine Bildung von ^-Derivaten auf und andererseits läuft bei Temperaturen niedriger als 0"C die
Nachdem der Hauptteil der Reaktion abgelaufen ist,
kann die Temperatur auf einen Wert oberhalb 30° C erhöht werden, so daß das Monoanthrachinon, welches
in äußerst geringer Menge vorliegt in das Dinitroan
thrachinon überführt wird.
Das Einbringen von Salpetersäure, Schwefelsäure und Anthrachinon kann nach zwei Alternativverfahren
ausgeführt werden, d. h. zunächst Vermischung von Salpetersäure und Schwefelsäure und schließlich Einbrin-
gen von Anthrachinon in das Gemisch oder Zusatz von Anthrachinon zur Salpetersäure und anschließende
tropfenweise Zugabe von Schwefelsäure hierzu. Bei jedem dieser Verfahren können gaie Ergebnisse erhalten
werden.
Die Reaktion läuft zu mehr als 90% zu dem Zeitpunkt ab, wo die Einbringung der drei Komponenten beendet
ist und in einigen Fällen ist die Reaktion zu etwa 100% zu diesem Zeitpunkt beendet.
äußerst gering ist, erfordert die Beendigung der Reaktion bisweilen einen längeren Reaktionszeitraum von
etwa 3 bis 5 Stunden.
Nach Beendigung der Umsetzung kann das Reaktionsgemisch in Eiswasser in üblicher Weise gegossen
werden, so daß Kristalle gebildet werden. Die dabei ausgefällten Kristalle werden filtriert, gewaschen und
getrocknet und äußerst reine Λ,Λ-Dinitroanthrachinone
erhalten, welche als Zwischenprodukt für verschiedene Farbstoffe ohne weitere Reinigung verwendet werden
können. Das erfindungsgemäße Vefahren kann sowohl ansatzweise als auch kontinuierlich durchgeführt werden.
Das Verhältnis des erhaltenen 1,5-Dinitroanthrachinons zu dem 1,8-Dinitroanthrachinon beträgt etwa 1 :1
oder ist geringfügig größer als dieser Wert. Wie bereits vorstehend angegeben, ist das erhaltene Gemisch der
Dinitroanthrachinone wertvoll, so wie es ist, als Zwischenprodukt für Farbstoffe und Pigmente. Jedoch gibt
es, wie bei den Anthrachinon verbindungen, solche 1.5-
und 1,8-substituierte Derivate, die eine absolut unterschiedliche Reaktionsfähigkeit voneinander bei spezifischen Reaktionen zeigen. Deshalb steigert die Trennung des 1.5-Derivates und des 1,8-Derivates aus dem
Gemisch erheblich den Wert Dinitroanthrachinongemisches
als Zwischenprodukt
Das, Verfahren der Auftrennung gemäß der Erfindung
beruht auf der überraschenden Feststellung hinsichtlich der Selektivität, daß, wenn das Dinitroanthrachinongemisch
in Nitrobenzol und/oder Nitrotoluol unter Erhitzen auf eine Temperatur nahe dem Siedepunkt gelöst
wird und dann abgekühlt wird, äußerst reine 13-Dinitroanthracninonkristalle
bei einer bestimmten Temperatur ausfallen, während das 1,8-Dinitroanthrachinon
von größerer Löslichkeit durch weitere Abkühlung des nitrates, so wie es ist, oder nach Verdünnung mit einem
Verdünnungsmittel wie Methanol, ausfällt
Das Verfahren zur Auftrennung gemäß der Erfindung
zeichnet sich dadurch aus, daß der Auftrennzustand äußerst gut ist und jedes 13- und 1,8-Dinitroanthrachinon
in hoher Ausbeute erhalten werden kann und darüber hinaus ist das Verfahren insofern vorteilhaft, als die Abtrennung
unter Anwendung einer geringen Menge eines billigen Lösungsmittels erzielt werden kann, das leicht
zurückzugewinnen ist
Wie vorstehend angegeben, sind die bei der Auftrennung
gemäß der Erfindung einzusetzenden Lösungsmittel Nitrobenzol, o-Nitrotoluol, m-Nitrotokiol und p-Nitrotoluol.
die unabhängig oder als Gemisch voneinander verwendet werden können. Das Lösungsmittel wird in
einer Menge vom 2- bis lOfachen, vorzugsweise vom 3-bis 8fachen der Menge des Dinitroanthrachinons verwendet
Als Dinitroanthrachinongemisch ist das durch die Dinitrierungsreaktion
erhaltene mit einer Zusammensetzung von etwa 1 :1 am stärksten bevorzugt, jedoch können
auch Gemische mit abweichender Zusammensetzung, beispielsweise ein Gemisch, worin das Gewichtsverhältnis des 13-Derivates zu dem 1,8-Derivat 80 :20
bis 20 :80 beträgt, gleichfalls entweder in getrockneter Form oder in wäßriger feuchter Kuchenform verwendet
werden. Nachfolgend wird das Verfahren zur Auftrennung gernäß der Erfindung erläutert
Zunächst wird das Dinitroanthrachinongemisch zu den vorstehend aufgeführten Nitrobenzolen zugesetzt
und auf 170 bis 2300C zur Auflösung erhitzt Bei dieser
Gelegenheit kann die Kühlung unmittelbar begonnen werden, falls das Gemisch vollständig gelöst ist, während
im Fall eines teilweise gelösten Gemisches es günstig ist. das Gemisch bei der gleichen Temperatur während
einiger Stunden, beispielsweise 2 bis 10 Stunden, unter Rühren zu halten. Anschließend wird die erhaltene
Lösung abgeküh't und bei 100 bis 1600C eine HeißfiliricTung
durchgeführt, wobei der Punkt gewählt wird, wo sich das reine 1,5-Dinitroanthrachinon abscheidet.
Die Nitrobenzole werden von dem erhaltenen 1,5-Dinitroanthrachinon
durch Wäsche mit Methanol oder Dampfdestillation entfernt. Nach der Trocknung kann
ein 1,5-Dinitroanthrachinon mit einer Reinheit von mehr als 90% erhalten werden. Anschließend wird das
heiße Filtrat auf 10 bis 700C, so wie es ist, oder nach
Zusatz der Waschflüssigkeiten, w;e Methanol, abgekühlt, und, nachdem das 1,8-Dinitroanthrachinon abgeschieden
ist, wird die Filtration, Wäsche und Trocknung ausgeführt. Im letzten Filtrat und den Waschflüssigkeiten
sind selektiv die /?-Isomeren enthalten, während praktisch kein ß- Isomeres in den abgetrennten 1,5- und
1,8-Dinitroanthrachinonen enthalten ist. Auf diese Weise werden das 13- und 1,8-Dinitroanthrachinon als äußerst
reine «^-Din;troanthrachinone abgetrennt.
Die folgenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung der Erfindung. In den Beispielen sind Teile auf das
Gewicht bezogen.
156 Teile einer 983%igen Salpetersäure und 223 Teile einer 100%igen Schwefelsäure wurden bei 20 bis
300C vermischt und dann auf 5°C abgekühlL 31,2 Teife
Anthrachinon wurden allmählich hierzu im Verlauf von 3 Stunden unter Rühren zugesetzt und das erhaltene
Gemisch bei dieser Temperatur während 3 Stunden gerührt
Nachdem durch Dünnschichtchromatographie festgestellt worden war, daß unumgesetztes Anthrachinon
und das Reaktionszwischenprodukt 1-Nitroanihrachinon
verschwunden waren, wurde die Reaktionslösung in 1640 Teile Eiswasser gegossen. Der gebildete
Niederschlag wurde abfiltriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet Dabei wurden 44,0 Teile (Ausbeute
983%) an 13- und 1,8-Dinitroanthrachinonen mit einer Reinheit von 87,7% hinsichtlich des Gesamtgehaltes erhalten.
Wenn der Versuch zu Vergieichsz'vecken gemäß diesem
Beispiel in ähnlicher Weise ohne Zusatz der 100%igen Schwefelsäure durchgeführt wurde, wurde
ein Gemisch mit einer äußerst unreinen Zusammensetzura
erhalten, welches 1-Nitroanthrachinon als Hauptkomponente,
eine große Menge an unumgesetztem Anthrachinon und eine geringe Menge an Dinitroanthrachinonen
enthielt. Wenn in diesem Fall die Umsetzung auf 24 Stunden verlängert wurde, wurde das Monoanthrachinon
immer noch als Hauptkomponente erhalten, wenn auch die Menge an unumgesetztem Anthrachinon
verringert war. Wenn weiterhin die Reaktion bei erhöhter Temperatur von 300C während 24 Stunden ausgeführt
wurde, wurde eine große Menge an Verunreinigungen gebildet, was eine niedrige Reinheit des Produktes
ergab, wenn auch das Anthrachinon hauptsächlich in Dinitroanthrachinon überführt worden war.
31,2 Teile Anthrachinon wurden zu 234 Teilen einer 98,8%igen Salpetersäure bei 10 bis 15° C zur Auflösung
zugesetzt und 223 Teile einer 10G%igeii Schwefelsäure wurden allmählich tropfenweise hierzu bei 5 bis 10" C
zugesetzt. Nachdem die tropfenweise Zugabe beendet war, wurde das erhaltene Gemisch während 3 Stunden
bei 10 bis 15°C gerührt, dann in 1350 Teile Eiswasser gegossen, abfiltriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet.
Dabei wurden 43,6 Teile (Ausbeute 97,5%) an
so 13- und 13-Dinitroanthrachinonen mit guter Reinheit
ähnlich zu Beispiel 1 erhalten.
40 Teile eines Gemisches aus 13- und !,8-Dinitroanthrachinonen
(13-Derivat/l,8-Derivat/1o'-lsomeres
= 45 :40 :15) wurden zu 160 Teilen Nitrobenzol zugesetzt
und wahrend 3 Stunden bei 200 bis 21O0C gerührt.
Anschließend wurde das Gemisch auf 155° C während etwa 30 Minuten abgekühlt und, nachdem bei 150 bis
1550C während 30 Minuten gehalten worden war, wurden
die gebildeten Kristalle bei 150'C unter Anwendung
eines auf 1500C vorerhitzten Saugfilters abgesaugt. Die Filtritionsgeschwindigkeit ist in diesem Fall
äußerst rasch. Anschließend wurde der erste Niederschlag aus dem Filter mit 80 Teilen Methanol gewaschen
und die erhaltenen Waschflüssigkeiten zu dem Nitrobezolfiltrat zugegeben. Der Niederschlag wurde
weiterhin mit etwa 80 Teilen Methanol zur Entfernung von Nitrobenzol gewaschen, dann mit Wasser gewaschen und getrocknet.
Dabei wurden 15,8 Teile (Ausbeute 39,5%) an 1,5-Dinitroanthrachinon als erster Niederschlag erhalten, des-
sen Reinheit 93,5% betrug, wobei nur 5,3% 1,8-Dinitroanthrachinon darin enthalten waren.
Die Lösung aus Filtrat und Waschflüssigkeiten, die durch Vereinigung des Nitrobenzolfiltrats mit 80 Teilen
der Methanolwaschflüssigkeiten erhalten worden war, wurde auf 30 bis 35°C abgekühlt und der gebildete Niederschlag abfiltriert. Der dabei erhaltene Niederschlag
wurde dann mit etwa 80 Teilen Methanol gewaschen und dadurch das Nitrobenzol entfernt, anschließend mit
Wasser gewaschen und getrocknet. Dabei wurden 15,4 ts Teile (Ausbeute 38,5%) 1,8-Dinitroanthrachinon mit einer Reinheit von 82,5% erhalten, worin lediglich 15%
13-Dinitroanthrachinon enthalten waren.
40 Teile eines Gemisches aus 1,5- und 1,8-Dinitroanthrachinon mit der gleichen Zusammensetzung wie im
Beispiel 3 wurden zu 160 Teilen Nitrobenzol zugesetzt, und nach gleicher Wärmevorbehandlung wie im Beispiel 3 wurde die Heißfiltrierung bei 150° C ausgeführt
Die auf diese Weise gesammelten Kristalle wurden gut abgequetscht, mit Methanol, dann mit Wasser gewäsehen und getrocknet. Dabei wurden 15,6 Teile 1,5-Dinitroanthrachinon mit der gleichen Reinheit wie im Bei-
spiel 3 erhalten. Das Nitrobenzolfiltrat wurde auf 250C
ohne Zusatz der Methanolwaschflüssigkeiten abgekühlt und die dabei ausgefällten Kristalle abfiltriert, mit Methanol und dann mit Wasser gewaschen und getrocknet.
Dabei wurden 155 Teile 1,8-Dinitroanthrachinon mit einer etwa gleich hohen Reinheit wie im Beispie! 2 erhalten.
40
Wenn die im Beispiel 3 beschriebene Behandlung wiederholt wurde, jedoch o-Nitrotoluol an Stelle von Nitrobenzol verwendet wurden, wurden 16 Teile 1,5-Dinitroanthrachinon und 143 Teile 1,8-Dinitroanthrachinon als
erster bzw. zweiter Niederschlag erhalten.
50
55
60
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Ip- und 1,8-Dinitroanthrachinon durch Nitrierung von Anthrachinon mit Salpetersäure in Gegenwart von Schwefelsäure, dadurch gekennzeichnet, daß Anthrachinon, Schwefelsäure und Salpetersäure bei einer Temperatur von 0 bis 500C umgesetzt werden, wobei die Salpetersäure in einer Menge vom 3- bis 30fachen des Gewichts von Anthrachinon verwendet wird, die Konzentration der Salpetersäure 96% ist oder rauchende Salpetersäure mit einer Konzentration von 98 bis 100% eingesetzt wird, die Schwefelsäure in einer geringeren Menge als die Salpetersäure, jedoch in einer Menge von mehr als 0,5 Mol je 1 MoI Anthrachinon und eine 98%ige oder schwach rauchende Schwefelsäure verwendet wird und ein Gemisch aus 1,5- bis 1,8-Dinitroanthrachinon in gebfäüCiiiiciier Weise gewönnen und gegebenenfalls dadurch aufgetrennt wird, daß man dieses in Nitrobenzol und/oder Nitrotoluol bei 170 bis 230" C auflöst, die Lösung auf 100 bis 160° C abgekühlt, das ausgefällte 1,5-Dinitroanthrachinon durch Heißfiltration abtrennt, das Filtrat auf 10 bis 70° C abkühlt und das ausgefällte 1,8-Dinitroanthrachinon durch Filtration abtrennt, wobei die Menge des Nitrobenzols und/oder Nitrotoluols die 2- bis 1Ofache Menge des Gemisches beträgt
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