DE2646649C3 - Verfahren zur Mononitrierung von Anthrachinon - Google Patents
Verfahren zur Mononitrierung von AnthrachinonInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Mononitrierung von Anthrachinon mit Schwefelsäure/
Salpetersäure-Gemischen, wobei 1 -Nitroanthrachinon in hohen Ausbeuten erhalten werden kann.
Es sind eine Reihe von Verfahren zur Mononitrierung von Anthrachinon bekannt, bei denen die Nitrierung
von Anthrachinon entweder mit Salpetersäure alleine oder mit Mischungen von Salpetersäure mit anderen
Stoffen durchgeführt wird (s. beispielsweise US-PS 28 74 168, DE-OS 21 03 360, 22 32 464, 22 41 627 und
PL-PS 46 428). Diese Verfahren sind nachteilig, da sie lange Reaktionszeiten und/oder den Einsatz relativ
großer Mengen an Mineralsäuren erfordern. In einigen dieser Verfahren werden auch sehr aggressive Reagenzien
verwendet, so daß besonders korrosionsbeständige Werkstoffe zur Herstellung der benötigten Apparaturen
verwendet werden müssen.
Auch Verfahren zur Mononitrierung von Anthrachinon mit Schwefelsäure/Salpetersäure-Gemischen sind
schon seit langem bekannt, s. z. B. Liebermann Berichte 16, S. 54 (1883). Bei diesem Verfahren wird das
1-Nitroanthrachinon nur in Ausbeuten von ca. 60% erhalten, wenn die Nitrierung soweit geführt wird, daß
im Reaktionsprodukt weniger als 5% unumgesetztes Anthrachinon verbleibt. Die schlechten Ausbeuten sind
dadurch bedingt, daß gebildetes Anthrachinon nicht ausreichend vor der Weiternitrierung zu Dinitroanthrachinonen
geschützt werden kann. Auf diesen Umstand ist von verschiedenen Seiten hingewiesen worden, z. B.
in der DE-AS 20 39 822.
In der DE-AS 20 39 822 wird auch ein Verfahren zur Herstellung von 1-Nitroanthrachinon durch Nitrierung
von Anthrachinon in Schwefelsäure beschrieben, bei dem man die Nitrierung des Anthrachinons in
heterogener Phase in 75- bis 82%iger Schwefelsäure im Temperaturbereich von ungefähr 20 bis ungefähr 60° C
ausführt, bis ungefähr 75 Gew.-% 1 -Nitroanthrachinon entstanden sind. Gemäß Beispiel 1 dieser DE-AS
werden auf 160 Teile 78%iger Schwefelsäure 51 Teile 98%ige Salpetersäure eingesetzt, also eine wesentlich
geringere Menge Salpetersäure als Schwefelsäure. Nachteilig bei diesem Verfahren sind die benötigten
langen Reaktionszeiten (gemäß Beispiel 1 12 bis 15 Stunden) und die Empfindlichkeit des Reaktionsverlaufs
gegen Schwankungen der Temperatur und der Konzentration der Nitriersäure, worauf in der DE-OS 22 04 516
ausdrücklich hingewiesen wird. Ein weiterer schwerwiegender Nachteil des Verfahrens der DE-AS 20 39 822
besteht darin, daß bezogen auf Anthrachinon große Mengen Schwefelsäure benötigt werden, die nach
Ablauf der Reaktion entweder mit hohen Kosten aufgearbeitet werden müssen oder zu einer großen
Abwasserbelastung führen. Auf diese Nachteile wird bereits in der DE-OS 22 33 185 hingewiesen.
ίο Auch die Verfahren gemäß den DE-OS 22 04 516 und
22 33 185 beseitigen die Nachteile des Verfahrens gemäß der DE-AS 20 39 822 nicht vollständig, da gemäß
der DE-OS 22 04 516 ebenfalls mit relativ hohen Säuremengen bezogen auf Anthrachinon gearbeitet
wird und gemäß der DE-OS 22 33 185 bezogen auf Anthrachinon zwar eine wesentlich geringere Säuremenge
eingesetzt, allerdings in zusätzlicher Gegenwart eines indifferenten organischen Lösungsmittels gearbeitet
wird.
Es wurde nun ein Verfahren zur Mononitrierung von Anthrachinon mit Salpetersäure/Schwefelsäure-Gemischen
gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man Anthrachinon in einem Salpetersäure/Schwefelsäure-Gemisch,
in dem das Gewichtsverhältnis von
γϊ Salpetersäure zu Schwefelsäure etwa 1 :1 bis etwa 2 :1
beträgt, in dem das Gewichtsverhältnis von Schwefelsäure zu Anthrachinon etwa 0,5 :1 bis etwa 1 :1 beträgt
und in dem das Gewichtsverhältnis von Schwefelsäure zu Wasser etwa 2,5 :1 bis etwa 5,5 :1 beträgt, solange
jo bei Temperaturen im Bereich von 45 zu 70° C nitriert, bis
der Anthrachinongehalt bezogen auf die Summe der Anthrachinonverbindungen weniger als 3Gew.-%
beträgt.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorteilhafterweise bei Temperaturen im Bereich 47 bis 60° C
durchgeführt.
Es ist weiterhin vorteilhaft, in der Anfangsphase der Nitrierung bei relativ niedrigen Temperaturen innerhalb
der angegebenen Bereiche zu arbeiten und die Reaktionstemperatur mit fortschreitender Bildung von
Mononitroanthrachinon auf relativ höhere Temperaturen innerhalb der angegebenen Bereiche zu erhöhen.
Insbesondere bevorzugt ist, während der Anfangsphase der Nitrierung bei Temperaturen im Bereich 45 bis
55° C, vorzugsweise im Bereich 47 bis 53° C zu arbeiten und, nachdem über 50% des eingesetzten Anthrachinons
mononitriert sind die Temperatur auf 55 bis 70, vorzugsweise auf etwa 60° C zu erhöhen. Wenn der
Anthrachinongehalt im Nitriergemisch bezogen auf die
so Summe aller Anthrachinonverbindungen einen Wert von etwa 3 Gew.-% erreicht, ist es vorteilhaft, eine
Reaktionstemperatur von maximal 60° C nicht mehr länger als eine Stunde aufrechtzuerhalten sonst besteht
die Möglichkeit, daß die Mononitroanthrachinone, vor allem das 1-Nitroanthrachinon, in merklichem Umfang
zu Dinitroanthrachinonen weiterreagieren.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auf verschiedene Weise durchgeführt werden. Beispielsweise ist es
möglich, das gesamte Salpetersäure/Schwefelsäure-Gemisch
vorzulegen und darin das Anthrachinon einzutragen. Die Eintragung des Anthrachinons kann auf einmal
erfolgen oder im Verlaufe von bis zu 3 Stunden. Man kann auch so verfahren, daß man das Salpetersäure/
Schwefelsäure-Gemisch und das Anthrachinon getrennt
b5 aber synchron in einen ganz oder teilweise ausreagierten
Einsatz eindosiert. Man kann ferner so verfahren, daß man das Verfahren in einer mehrstufigen
Reaktionskaskade, beispielsweise einer Kesselkaskade,
durchführt und die Eindosierung des Salpetersäure/ Schwefelsäure-Gemisches und des Anthrachinone in
einem kontinuierlichen Verfahren in das erste Element der Reaktionskaskade erfolgt Man kann das erfindungsgemäßeVerfahren
auch in einem Reaktionsrohr durchführen und die Eindosierung des Salpetersäure/ Schwefelsäure-Gemisches und des Anthrachinons in
einem kontinuierlichen Verfahren in ein Reaktionsrohr vornehmen. Das erfindungsgemäße Verfahren kann
auch in der Weise ausgeführt werden, daß man die erfindungsgemäß anzuwendenden Gewichtsverhältnisse
dadurch einstellt, daß man einen Teil der Schwefelsäure, des Wassers und des Anthrachinons vorlegt,
einen Teil der Salpetersäure zugibt, bis sich eine Emulsion aus einer überwiegend flüssigen organischen
Phase und einer anorganischen Phase (H2SO4/HNO3)
bildet und erst dann den Rest des Anthrachinons, der Salpetersäure, der Schwefelsäure und des Wassers
zugibt Als besonders vorteilhaft hat sich bei dieser Arbeitsweise erwiesen, wenn in der Vorlage das
Verhältnis FbSCVAnthrachinon > 1 ist und das
Verhältnis H2S(VH2O < 3,6 ist. Bei dieser Arbeitsweise
kann man das restliche Anthrachinon synchron oder schneller als die Salpetersäure und Schwefelsäure
zugeben. Man kann auch so verfahren, daß man in einen Teil des Salpetersäure/Schwefelsäure-Gemisches, dessen
Wassergehalt über 22 Gew.-% beträgt, das Anthrachinon ganz oder teilweise einrührt und 0,5 bis 3
Stunden später den Rest des Salpetersäure/Schwefelsäure-Gemisches mit einem Wassergehalt von unter 5 so
Gew.-o/o und gegebenenfalls das restliche Anthrachinon eindosiert. Im letzteren Fall findet in der relativ stark
wasserhaltigen Mischsäure (Wassergehalt über 22 Gew.-°/o) praktisch keine oder nur eine geringe
Nitrierung statt und die Nitrierung kommt erst mit r> merklicher Geschwindigkeit in Gang, wenn das
wasserfreie oder wasserarme Salpetersäure/Schwefelsäure-Gemisch (Wassergehalt unter 5 Gew.-%) zugegeben
wird. Diese Arbeitsweise ist vorteilhaft, wenn man das Anthrachinon z. B. aus Gründen der Wärmeabfuhr
in der Anfangsphase langsam zugeben muß, man also Verhältnisse HNCVAnthrachinon
> 2 hat. Man vermeidet dann Übernitrierung, die man erhalten würde, wenn man eine Mischsäure einsetzen würde, deren
Wassergehalt demjenigen der Gesamtmischsäure entspricht.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren ist es wesentlich, daß sich während der Nitrierungsreaktion eine flüssige,
überwiegend aus organischen Bestandteilen bestehende Phase bildet Im folgenden wird diese Phase als flüssige w
organische Phase bezeichnet. Sie entsteht unter den zuvor angegebenen Gewichtsverhältnissen und Temperaturen
und führt zur Entstehung einer Emulsion aus der spezifisch leichteren flüssigen organischen Phase, die
sich überwiegend aus Anthrachinonen und Mischsäuren zusammensetzt und einer ebenfalls flüssigen anorganischen
Phase, welche die übrigen Anteile an Salpeter- und Schwefelsäure enthält Die flüssige organische
Phase besteht i. a. zu mehr als 50% aus Anthrachinonen und enthält Salpetersäure und Schwefelsäure im t>o
Gewichtsverhältnis von über 3:1, vorzugsweise von über 4:1. Die flüssige anorganische Phase enthält die
übrigen Anteile an Salpeter- und Schwefelsäure, wobei der Gewichtsanteil der Schwefelsäure denjenigen der
Salpetersäure übersteigt, sowie nur geringe Mengen b5 organischer Substanz in gelöster Form. Die Bildung
einer flüssigen organischen Phase ist für die Durchführbarkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens von entscheidender
Bedeutung. Einerseits wird dadurch gewährleistet, daß die Weiternitrierung des gebildeten und
in der flüssigen organischen Phase befindlichen 1-Nitroanthrachinons wesentlich verlangsamt wird,
andererseits wird es dadurch möglich, die Nitrierung hi
sehr konzentrierten Ansätzen durchzuführen, also mit relativ geringen Säuremengen bezogen auf das eingesetzte
Anthrachinon. So läßt sich beispielsweise das Nitriergemisch noch mit einem Gehalt von über 50
Gew.-% Anthrachinonen technisch ohne weiteres handhaben; d.h. es bleibt rührfähig und kann ohne
besondere Schwierigkeiten umgepumpt werden. Die Bildung einer flüssigen organischen Phase ist bisher bei
der Nitrierung von Anthrachinon mit Salpetersäure oder Salpetersäure/Schwefelsäure-Gemischen nicht
beobachtet worden. Be; bekannten Verfahren zur Nitrierung von Anthrachinon in heterogener Phase,
beispielsweise im Verfahren der DE-AS 20 39 822 tritt eine derartige flüssige organische nicht auf sondern eine
feste Phase, die praktisch nur Anthrachinon enthält. Auch bei Erhöhung der Temperatur während oder nach
Zugabe der Salpetersäure in Beispiel 1 bildet sich keine flüssige organische Phase. Versucht man nach der
Verfahrensweise der DE-AS 20 39 822 im erfindungsgemäß beanspruchten Bereich Ansätze ähnlich konzentriert
zu fahren wie beim erfindungsgemäßen Verfahren, so sind die Versuche während der Reaktion nicht mehr
rührfähig, weil keine flüssige organische Phase auftritt, (siehe Beispiel 13). Das erfindungsgemäße Verfahren
erlaubt es dagegen, einen großen Teil des Anthrachinons erst einzutragen, wenn sich bereits eine flüssige
organische Phase gebildet hat. Das Einrühren größerer Mengen Anthrachincn bereitet dann von der Konsistenz
her keine Schwierigkeit, da es in die flüssige organische Phase aufgenommen wird unter voller
Erhaltung der Fluidität des Reaktionsgemisches.
Die Nitrierung entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren ist möglicherweise eine Grenzphasenreaktion.
Trennt man durch geeignete Operationen, z. B. durch Zentrifugieren, die anorganische flüssige Phase
ab, so kommt die Reaktion rasch zum Stillstand, obwohl die organische Phase größere Mengen Salpetersäure
enthält. Die Reaktion kommt nach der Zugabe der abgetrennten anorganischen Phase oder von frischer
Schwefelsäure wieder in Gang. Während der Reaktion sollte daher durch lebhaftes Rühren oder andere
geeignete Maßnahmen für gute Durchmiüchung beider Phasen gesorgt werden.
Die Ursache für die Entstehung der flüssigen organischen Phase liegt wahrscheinlich in der Bildung
eines Anthrachinon/Salpetersäure-Adduktes, und zwar eines Adduktes im molaren Verhältnis von Anthrachinon
zu Salpetersäure von 2:1 oder 3:1. Hierfür ergeben sich Anhaltspunkte aus der Zusammensetzung
der Phasen während der Reaktion. Im Stadium maximaler Entmischung, das ist das Stadium, in dem
eine optimale flüssige Konsistenz der organischen flüssigen Phase gegeben ist, beobachtet man in der
organischen flüssigen Phase eine starke Anreicherung an Salpetersäure bei entsprechender Verarmung der
anorganischen flüssigen Phase. In dem Maße, wie die flüssige organische Phase unter Abscheidung von
festem Nitroanthrachinon zerfällt, reichert sich die Salpetersäure in der anorganischen Phase wieder stark
an (s. Beispiel 12). Beim Zerfall der flüssigen organischen
Phase fällt das 1-Nitroanthrachinon in besonders kompakter Form an, so daß die Reaktionsmischungen
trotz ihres hohen Anthrachinonanteils auch in der
Endphase der Nitrierung gut ruhrbar bleiben. Die gefundenen Anhaltspunkte zur Erklärung des Ablaufs
der erfindungsgemäßen Reaktion und der Entstehung und des Zerfalls der flüssigen organischen Phase
schränken das erfindungsgemäße Verfahren jedoch nicht auf irgendeine Theorie des Reaktionsablaufs und
der Entstehung und des Zerfalls vier flüssigen organischen Phase ein. Die vorstehenden Erklärungen dienen
lediglich der Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens, wobei für die Erklärungen bezüglich des
Reaktioiisablaufs und der Entstehung und des Zerfalls
der flüssigen organischen Phase kein Anspruch auf Richtigkeit erhoben wird.
Um während der erfindungsgemäßen Nitrierung eine flüssige organische Phase zu erhalten, ist es erforderlich,
bestimmte Nitrierbedingungen einzuhalten. So sollte der Anteil an Anthrachinon im Nitriergemisch anfänglich
mindestens 20 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 30 Gew.-% betragen. Das Gewichtsverhältnis von
Salpetersäure zu Schwefelsäure ist beim erfindungsgemäßen Verfahren etwa 1 :1 bis etwa 2 :1, beispielsweise
1:1 bis 2:1, vorzugsweise 1,2:1 bis 1,5:1. Das Gewichtsverhältnis von Schwefelsäure zu Anthrachinon
beträgt im erfindungsgemäßen Verfahren etwa 0,5 :1 bis 1:1, beispielsweise 0,5 : 1 bis 1:1, vorzugsweise
0,6 :1 bis 0,8 :1. Das Gewichtsverhältnis von Schwefelsäure
zu Wasser beträgt im erfindungsgemäßen Verfahren etwa 2,5 :1 bis etwa 5,5 :1, beispielsweise
2,5 :1 bis 5,5 :1, vorzugsweise 3,5 :1 bis 5,3 :1. Das
erfindungsgemäße Verfahren wird bei Temperaturen im jo Bereich von 45 bis 700C, vorzugsweise bei Temperaturen
im Bereich von 48 bis 6O0C, durchgeführt. Die in das
erfindungsgemäße Verfahren eingesetzte Schwefelsäure hat i. a. eine Konzentration im Bereich von 70 bis 85
Gew.-°/o, vorzugsweise im Bereich von 74 bis 84 Gew.-°/o, wobei die gesamte Wassermenge des Systems
der Schwefelsäure zugerechnet wird und die Salpetersäure in einer Konzentration von 90 bis 100 Gew.-%,
vorzugsweise 97 bis 99 Gew.-% eingesetzt wird. Diese Angaben, vor allem für die Konzentrationen und
Gewichtsverhältnisse beziehen sich auf die Gesamtmenge des Ansatzes, eingesetzte Teilmengen können
sehr wohl außerhalb dieser angsgebenen Bereiche liegen, z. B. wenn zu einer zunächst stark wasserhaltigen
Nitriersäure, wasserarme oder wasserfreie Mischsäure nachdosiert wird wie in Beispiel 10 und Π beschrieben
oder wenn zu Beginn der Reaktion in große Mengen H2SO4 und/oder Salpetersäure Anthrachinon langsam
eingetragen wird, wie z. B. in Beispiel 5 beschrieben.
Um gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren hohe Ausbeuten an 1-Nitroanthrachinon zu erhalten, ist es
vorteilhaft, die zu ergreifenden Maßnahmen so aufeinander abzustimmen, daß eine Weiternitrierung des
1-Nitroanthrachinons weitgehend vermieden wird. Das Auftreten der flüssigen organischen Phaso macht die
Reaktion zwar unempfindlicher gegenüber Weiternitrierung, verhindert aber nicht prinzipiell eine Weiternitrierung
von Mononitroanthrachinonen zu Dinitroanthrachinonen. So kann beispielsweise das Gewichtsverhältnis
von Salpetersäure zu Schwefelsäure wi um so mehr zugunsten der Salpetersäure verschoben
sein, je höher der Wassergehalt der Schwefelsäure und je höher der Anthrachinonanteil in der Nitriermischung
ist. Weiterhin ist es beispielsweise vorteilhaft
a) bei einem bestimmten Gewichtsverhältnis von Schwefelsäure zu Wasser und bei einem hohen
Gewichtsverhältnis von Schwefelsäure zu Anthra chinon bei einem hohen Gewichtsverhältnis von
Salpetersäure zu Schwefelsäure
b) bei einem bestimmten Gewichtsverhältnis von Schwefelsäure zu Anthrschinon und bei einem
hohen Gewichtsverhältnis von Salpetersäure zu Schwefelsäure bei einem niedrigen Gewichtsverhältnis von Schwefelsäure zu Wasser
c) bei einem hohen Gewichtsverhältnis von Salpetersäure zu Schwefelsäure und bei einem hohen
Gewichtsverhältnis von Schwefelsäure zu Anthrachinon bei einem niedrigen Gewichtsverhältnis von
Schwefelsäure zu Wasser zu arbeiten und vice versa.
Die Begriffe »hohes Gewichtsverhältnis« und »niedriges Gewichtsverhältnis« bedeuten dabei jeweils hohe
bzw. niedrige Gewichtsverhältnisse innerhalb der angegebenen Grenzen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren sollte eine Temperatur von 45°C nicht unterschritten werden, da
sonst die nüssige organische Phase zu erstarren beginnt und mit fortschreitender Reaktion die Gefahr besteht,
daß der Ansatz nicht mehr rührfähig bleibt (Vergleiche Beispiel Ib.) Andererseits sollten Temperaturen von
700C, vorzugsweise von 6O0C nicht überschritten
werden, da bei diesen Temperaturen in verstärktem Maße Dinitroanthrachinon gebildet und/oder Anthrachinon
und Nitroanthrachinone oxidativ abgebaut werden können. Da bei der erfindungsgemäßen
Nitrierreaktion eine erhebliche Wärmemenge frei wird, ist es i. a. notwendig, die Reaktionswärme ganz oder
teilweise abzuführen und so ein zu hohes Ansteigen der Temperatur im Reaktionsgemisch zu vermeiden. Die
Wärmeabführung kann auf beliebige Weise erfolgen, beispielsweise durch Wandkühlung mit Wasser, Sole
oder verdampfendem Ammoniak, durch Verdampfungskühlung, in dem man überschüssige Salpetersäure
vozugsweise bei vermindertem Druck unter Rückfluß destillieren läßt oder durch externe Kühlflächen
außerhalb des Reaktions z. B. unter Verwendung eines Schlaufenreaktors.
Die Reaktionszeit soll so bemessen werden, daß nach Erreichen eines Anthrachinongehaltes im Nitriergemisch
von weniger als 3 Gew.-%, vorzugsweise von etwa 2 bis 3 Gew.-% (jeweils bezogen auf die Summe
der Anthrachinonverbindungen) das Reaktionsgemisch nicht mehr länger als 2 Stunden, vorzugsweise nicht
mehr langer als 1 Stunde, bei Temperaturen von maximal 6O0C nachbehandelt wird. Anderenfalls können
in merklichem Umfang Dinitroanthrachinone gebildet werden, so daß eine Erhöhung der Ausbeute an
1-Nitroanthrachinon trotz Abnahme des Anthrachinongehaltes nicht mehr stattfindet. Im allgemeinen beträgt
die Reaktionszeit zwischen 2 und 7 Stunden, vorzugsweise zwischen 3 und 5 Stunden, wobei im allgemeinen
der Zeitbedarf bei der kontinuierlichen Fahrweise etwas größer ist als bei der diskontinuierlichen Fjhrweise.
Man benötigt für das erfindungsgemäße Verfahren mindestens 2 Mol Salpetersäure pro Mol eingesetztes
Anthrachinon. Vorteilhaft ist es jedoch, wenn 2,5 bis 4 Mol, vorzugsweise 2,7 bis 3,5 Mol Salpetersäure pro Mol
eingesetztes Anthrachinon verwendet werden.
Die Korngröße des in das erfindungsgemäße Verfahren einzusetzenden Anthrachinons ist nicht
wesentlich, da einerseits relativ große Anthrachinonteilchen in der flüssigen organischen Phase gut durchnitriert
werden, andererseits sehr feine Anthrachinonteil-
chen zu keiner besonderen Verdickung der Reaktionsansätze führen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist gegenüber Schwankungen in der Schwefelsäurekonzentration
nicht so empfindlich wie andere Verfahren, beispielsweise das Verfahren gemäß der DE-AS 20 39 822. Infolge
der sehr konzentrierten Fahrweise beim erfindungsgemäßen Verfahren wird durch das freiwerdende Reaktionswasser
während der Reaktion eine Erniedrigung der Schwefelsäurekonzentration um bis zu 10 Gew.-%
erreicht. Dadurch kommt man gegen Ende der Reaktion automatisch in Säurekonzentrationsbereiche, in denen
Salpetersäure nur noch eine geringe Nitrierwirkung besitzt. Auch Schwankungen in der Salpetersäuremenge
sind aus diesem Grund nicht so kritisch wie in anderen Verfahren.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in verschiedenen vorteilhaften Varianten durchgeführt werden.
Beispielsweise seien die folgenden Varianten angeführt:
Variante 1
In eine Mischsäure, die 60 bis 80 Gew.-Teile Schwefelsäure (100gew.-°/oig), 100 bis 85 Gew.-Teile
Salpetersäure (lOOgew.-°/oig) und 15 bis 18 Gew.-Teile Wasser enthält, trägt man 100 Gew.-Teile Anthrachinon
bei 48 bis 520C ein. Man nitriert bei Temperaturen von 50 bis 600C solange, bis sich weniger als 3 Gew.-°/o
Anthrachinon (bezogen auf die Summe der Anthrachinonverbindungen) im Nitriergemisch nachweisen lassen,
was im allgemeinen etwa 2 bis 5 Stunden dauert Innerhalb der angegebenen Bereiche werden dabei
vorzugsweise zahlenmäßig relativ geringe Werte an H2SO4 und Wasser mit zahlenmäßig höheren Werten an
HNO3 miteinander kombiniert und vice versa.
Variante 2
In 100 bis 150 Gew.-Teile einer 72- bis 78gew.-%igen Schwefelsäure trägt man bei 20 bis 50° C 80 bis 100
Gewichtsteile Anthrachinon ein, gibt 80 bis 110 Gew.-Teile Salpetersäure (98gew.-%ig) zu und anschließend
gleichzeitig weitere 100 bis 120 Gew.-Teile Anthrachinon und 120 bis 150 Gew.-Teile einer
Mischsäure bestehend aus 35 bis 45 Gew.-% Schwefelsäure (lOOgew.-O/oig), 63 bis 52 Gew.-% Salpetersäure
(100gew.-%ig) und 2 bis 3 Gew.-°/o Wasser. Man nitriert bei Temperaturen von 50 bis 60° C solange, bis sich
weniger als 3 Gew.-°/o Anthrachinon (bezogen auf die Summe der Antkrachinonverbindungen) im Nitriergemisch
nachweisen lassen, was im allgemeinen 2 bis 5 Stunden dauert. Dabei werden jeweils vorzugsweise
innerhalb der angegebenen Bereiche Zahlenwerte in der Nähe der erstgenannten Zahlen oder Zahlenwerte
in der Nähe der letztgenannten Zahlen miteinander kombiniert
Variante 3
Von einem vorhergehenden ausreagierten Ansatz der Zusammensetzung 42 bis 46% rohes 1-Nitroanthrachinon
(1-Nitroanthrachinon-Gehalt ca. 75%) und 54 bis
58% einer Mischsäure bestehend aus 38 bis 40% Salpetersäure (100%ig), 46 bis 44% Schwefelsäure
(100%ig) und 14 bis 16% Wasser werden 10 bis 20%
zurückbehalten. In diesen zurückbehaltenen Anteil eines vorhergehenden Ansatzes werden gleichzeitig im
Verlauf von 1 bis 5 Stunden die 9- bis 4fache Menge Anthrachinon und Mischsäure eingetragen, wobei man
auf je 100 Gew.-Teile Anthrachinon 160 bis 210 Gew.-Teile Mischsäure einträgt, wobei letztere 40 bis 35
Gew.-% Schwefelsäure (100% ig). 52 bis 53 Gew.-% Salpetersäure (100%ig) und 8 bis 11% Wasser enthält.
Man nitriert bei Temperaturen im Bereich 48 bis 6O0C so lange, bis sich nur weniger als 3 Gew.-%
Anthrachinon (bezogen auf die Summe der Anthrachinonverbindungen) im Nitriergemisch nachweisen lassen,
was im allgemeinen etwa 2 bis 5 Stunden dauert. Dabei werden jeweils vorzugsweise innerhalb der
angegebenen Bereiche Zahlen werte in der Nähe der erstgenannten Zahlen oder Zahlenwerte in der Nähe
der letztgenannten Zahlen miteinander kombiniert.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann sowohl diskontinuierlich als auch kontinuierlich durchgeführt
werden, besonders vorteilhaft ist eine kontinuierliche
is Fahrweise, bei der beispielsweise in einem Reaktionsrohr
oder einer Kesselkaskade gearbeitet wird. Dabei empfiehlt es sich, um eine hohe ot-Nitrierungsrate zu
erhalten, die Nitrierung in der Nähe der unteren Temperaturgrenze zu beginnen, beispielsweise bei 45
bis 500C und erst dann zu höheren Temperaturen überzugehen, beispielsweise auf 60 bis 65° C, wenn
mindestens 75% des Anthrachinons nitriert sind.
Das Reaktionsgemisch kann in an sich bekannter Weise aufgearbeitet werden, z. B. so, daß man das
Reaktionsgemisch in Wasser oder Wasser in das Nitriergemisch eindosiert, wobei ein Produktgemisch
ausfällt. Dieses wird zweckmäßigerweise abfiltriert oder zentrifugiert, mit Wasser neutral gewaschen und
anschließend getrocknet. Wenn man das Nitriergemisch mit soviel Wasser verdünnt, daß der Säuregehalt des
Gemisches unter 50% liegt, so fallen die vorhandenen Nitroanthrachinone und unumgesetztes Anthrachinon
fast vollständig aus. Nach Abtrennung dieser Verbindungen verbleibt ein stark wasserhaltiges Gemisch aus
Schwefelsäure und Salpetersäure, das praktisch frei von organischen Bestandteilen und Salzen ist.
Dieses Gemisch wird vorteilhafterweise destillativ in seine Bestandteile getrennt und wieder für weitere
Nitrierungen benutzt Man kann dabei entweder zunächst solange Salpetersäure und Wasser abdestillieren,
bis eine praktisch Salpetersäure-freie etwa 70%ige Schwefelsäure im Sumpf verbleibt die dann unter
Abdestillieren von Wasser, z. B. in einer Plinke-Anlage,
auf konzentrierte Schwefelsäure verarbeitet wird. Man kann auch zunächst soviel konzentrierte Schwefelsäure
zugeben, daß bezogen auf Schwefelsäure und Wasser eine wenigstens 70%ige Säure vorliegt, aus der dann
Salpetersäure als hochkonzentrierte Salpetersäure abdestilliert wird, während der verbleibende Schwefelsäure-haltige
Sumpf z. B. in einer Plinke-Anlage konzentriert wird. Organische Substanzen, die eventuell
im Filtrat bzw. Zentrifugat von der Abtrennung der Reaktionsprodukte enthalten sind, werden bei einer
derartigen Säureregenerierung oxidativ zerstört Sofern eine Säureaufarbeitung entsprechend der vorstehenden
Arbeitsweise durchgeführt und die dabei erhaltene Salpetersäure und Schwefelsäure wiederverwendet
wird, und das Waschwasser zum Verdünnen der Nitrierschmelzen verwendet wird, wie in Beispiel 3
beschrieben, fällt beim erfindungsgemäßen Verfahren keinerlei Abwasser an.
Wie bereits vorstehend angegeben, wird die erfindungsgemäße
Nitrierung solange durchgeführt bis sich der Anthrachinongehalt im Nitriergemisch (bezogen auf
die Summe der Anthrachinonverbindungen) auf weniger als 3 Gew.-%, vorzugsweise auf S 2 erniedrigt hat
Die hierzu erforderliche Bestimmung des Anthrachinongehaltes
des Nitriergemisches kann in an sich
bekannter Weise erfolgen. Beispielsweise liefert eine Analyse mittels quantitativer Dünnschichtchromatographie
oder Hochdruck-Flüssigkeits-Chromatographie gut reproduzierbare Ergebnisse, so daß die einmal für
gegebene Apparativ- und sonstige Bedingungen festgestellte Reaktionsdauer nicht mehr laufend kontrolliert
werden muß.
Nach der Aufarbeitung des Nitriergemisches, insbesondere der gemäß den Varianten 1 bis 3 erhaltenen
Nitriergemische, erhält man ein Produktgemisch, das über 73% 1-Nitroanthrachinon, weniger als 3—4%
Anthrachinon und in der Summe weniger als 10%, vorzugsweise weniger als 7%, 1,5- und 1,8-Dinitroanthrachinon
enthält. Die Ausbeute an 1-Nitroanthrachinon beträgt, bezogen auf eingesetztes Anthrachinon,
i. a. 74 bis 80% der aus der Reaktionsgleichung errechneten theoretischen Ausbeute.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat eine Reihe von Vorteilen. So kann die Nitrierung im Gegensatz zu
bekannten Verfahren mit nur geringen Mengen an Mineralsäure durchgeführt werden, wobei die Anthrachinonanteile
im Nitriergemisch über 50% betragen können. Die Raum/Zeit-Ausbeuten können daher,
beispielsweise im Vergleich zum Verfahren gemäß der DE-AS 20 39 822, das auch noch erhebliche längere
Reaktionszeit erfordert, um ein Vielfaches größer sein. Das erfindungsgemäße Verfahren ist nicht besonders
empfindlich gegen Schwankungen der Salpetersäure- und/oder der Schwefelsäurekonzentration. Infolge der
sehr konzentrierten Fahrweise wird durch das Freiwer- jo
den der Reaktionswasser eine Erniedrigung der Schwefelsäurekonzentration während des Verfahrens
um bis ?u 10% erreicht, so daß man gegen Ende der Reaktion automatisch in Säurekonzentrationsbereiche
kommt, in denen die Salpetersäure nur noch eine geringe Nitrierwirkung besitzt Im Gegensatz dazu ist
beispielsweise im Verfahren gemäß der DE-AS 20 39 822 die Schwefelsäurekonzentration genau einzuhalten,
da sich dort wegen der anzuwendenden großen Überschüsse an Säuren das freiwerdende Reaktions- to
wasser nicht so stark auf die Konzentration der Säuren auswirkt Aus Beispiel 1 der DE-AS 20 39 822 errechnet
sich beispielsweise im Ausgangszustand eine Schwefelsäurekonzentration von 77,6% und im Endzustand eine
solche von 76,9%. Dadurch wird augenscheinlich, daß sich Schwankungen bei der Konzentration der eingesetzten
Schwefelsäure im Verfahren der DE-AS 20 39 822 viel stärker auf den Reaktionsablauf auswirken
als beim erfindungsgemäßen Verfahren. Auch die Menge und Konzentration der HNO3 sind kritischer zu
bewerten. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es, daß man die einzelnen Parameter so
aufeinander abstimmen kann, daß die Nitrierrate über weite Strecken der Nitrierung konstant gehalten
werden kann, so daß die pro Zeiteinheit freiwerdende Reaktionswärme nahezu konstant bleibt und auf relativ
einfache Weise abgeführt werden kann. Schließlich sei noch darauf hingewiesen, daß es beim erfindungsgemäßen
Verfahren nicht erforderlich ist, daß Anthrachinon in besonderer Form, beispielsweise fein gesiebt,
einzusetzen. Die Ausbeuten und Reinheiten des erfindungsgemäß zugänglichen 1-Nitroanthrachinons
sind gleich oder besser als in anderen Verfahren. Im allgemeinen treten nicht mehr als 20 bis 23%
Nebenprodukte auf, insbesondere nicht mehr als in der Summe 10% von 1,5- und 1,8-Dmitroanthrachinon im
allgemeinen sogar weniger als 3%.
1-Nitroanthrachinon ist bekanntermaßen ein wichtiges technisches Zwischenprodukt, das z. B. zur Herstellung
von 1-Aminoanthrachinon dienen kann, aus dem viele Anthrachinon-Farbstoffe hergestellt werden können.
Das erfindungsgemäß hergestellte 1-Nitroanthrachinon kann auf bekannte Weise direkt zum 1 -Aminoanthrachinon
reduziert werden, beispielsweise durch Behandlung mit einer wäßrigen Lösung von Natriumsulfid.
Es kann aber auch, wenn ein noch reineres Produkt gewünscht wird, nach bekannten Verfahren weiter
gereinigt werden, beispielsweise durch Behandlung mit wäßrigen Lösungen von Natriumsulfid (s. US-PS
02 729) oder durch Behandlung mit Säureamiden (s. DE-AS 20 39 822).
Die Prozentangaben in den nachstehenden Beispielen beziehen sich auf das Gewicht, soweit nichts anderes
vermerkt ist. Sofern für Mineralsäuren oder Mineralsäuregemische Gehaltsangaben in Prozent gemacht werden,
ist der zu 100% fehlende Betrag Wasser.
Beispiele
Beispiel 1
Beispiel 1
a) In ein zylindrisches Reaktionsgefäß (1,51 Inhalt,
Durchmesser 10 cm, Höhe 20 cm) mit 4fach tubuliertem Deckel, versehen mit Ankerrührer
(Durchmesser 9 cm, Höhe 12 cm), Thermometer, Kühler und Tropftrichter werden 150 g einer
ausreagierten Nitriermischung, die 68 g rohes 1-Nitroanthrachinon enthält (Zusammensetzung s.
Tabelle auf der nächsten Seite) vorgelegt. In diese Vorlage trägt man bei 48 bis 500C getrennt, aber
unter synchroner Dosierung im Laufe von 3 Stunden bei einer Rührgeschwindigkeit von 200
Umdrehungen/Min, gleichmäßig 500 g technisches Anthrachinon (99%ig) und 890 g Mischsäure
folgender Zusammensetzung ein:
351gH2SO4(100%ig)
464 g HNO3 (100%ig)
76,5 g H2O
464 g HNO3 (100%ig)
76,5 g H2O
Dabei wird eine Temperatur von 49 bis 510C
eingestellt. Nachdem 10 bis 20% der Einsatzprodukte eingetragen sind, bildet sich ein Zweiphasensystem
aus, das große Entmischungstendenz zeigt Es besteht aus einer spezifisch schwereren,
flüssigen, klaren, anorganischen Phase, bestehend aus Mischsäure, in der geringe Teile an Anthrachinon
bzw. nitriertem Anthrachinon gelöst sind und einer spezifisch leichteren, ebenfalls ganz oder
überwiegend flüssigen, organischen Phase, bestehend aus Anthrachinon, Nitroanthrachinon, Salpetersäure
und geringen Anteilen Schwefelsäure. Dieses Zweiphasensystem bleibt während der gesamten Zudosierzeit erhalten.
Nach erfolgter Zudosierung rührt man den Ansatz während einer Stunde bei 500C und abschließend während 3 Stunden bei 60° C nach. Dabei geht die flüssige organische Phase mit zunehmendem Nitrierungsgrad des Anthrachinone allmählich in eine feste Phase über, wobei eine fortlaufende Verdickung des Ansatzes zu beobachten ist, er bleibt aber bis zum Schluß der Reaktion gut rührbar. Während der Reaktion werden unter Rühren repräsentative Durchschnittsproben (ca. 5 g) entnommen, in Wasser eingerührt, abgesaugt, mit heißem Wasser neutral gewaschen und getrocknet Die getrockneten Proben werden nach der Methode der Hochdruck-Flüssig
Nach erfolgter Zudosierung rührt man den Ansatz während einer Stunde bei 500C und abschließend während 3 Stunden bei 60° C nach. Dabei geht die flüssige organische Phase mit zunehmendem Nitrierungsgrad des Anthrachinone allmählich in eine feste Phase über, wobei eine fortlaufende Verdickung des Ansatzes zu beobachten ist, er bleibt aber bis zum Schluß der Reaktion gut rührbar. Während der Reaktion werden unter Rühren repräsentative Durchschnittsproben (ca. 5 g) entnommen, in Wasser eingerührt, abgesaugt, mit heißem Wasser neutral gewaschen und getrocknet Die getrockneten Proben werden nach der Methode der Hochdruck-Flüssig
keits-Chromatographie analysiert. Es werden die
Ergebnisse der Tabelle erhalten:
b) Man verfährt wie in a) beschrieben, arbeitet aber bei 38—40°. Es bildet sich keine flüssige organische Phase, das Reaktionsgemisch wird sehr dick; nachdem etwa die Hälfte zudosiert ist, ist der Ansatz nicht mehr rührbar und eine geregelte Temperaturkontrol'e nicht mehr möglich.
Steigert man nun die Temperatur auf 45°, so ist die Masse mit einiger Mühe in Bewegung zu bringen, erst bei weiterer Temperatursteigerung auf 48—50° wird der Ansatz wieder rührbar und es bildet sich bei Fortsetzung der Zudosierung eine flüssige organische Phase aus.
b) Man verfährt wie in a) beschrieben, arbeitet aber bei 38—40°. Es bildet sich keine flüssige organische Phase, das Reaktionsgemisch wird sehr dick; nachdem etwa die Hälfte zudosiert ist, ist der Ansatz nicht mehr rührbar und eine geregelte Temperaturkontrol'e nicht mehr möglich.
Steigert man nun die Temperatur auf 45°, so ist die Masse mit einiger Mühe in Bewegung zu bringen, erst bei weiterer Temperatursteigerung auf 48—50° wird der Ansatz wieder rührbar und es bildet sich bei Fortsetzung der Zudosierung eine flüssige organische Phase aus.
Zeit nach | Eingetr. | Tempe | Analysen | (%) | 2-ΝΛ | 1,6-DN A | 1,7-ÜNA | 1,5-DNA | 1,8-DNA | 2,6- | Son |
Versuchs | Menge | ratur | + 2,7- | stige | |||||||
beginn | A'non | A'non | 1-NA | DNA | |||||||
3,0 | 1,9 | 1,8 | 2,2 | 1,7 | 0,2 | _ | |||||
(min) | 3,4 | 1,6 | 1,5 | 1,8 | 1,4 | 0,1 | 2,1 | ||||
36 | 100 | 50° | 51,8 | 37,6 | 5,6 | 1,5 | 1,5 | 2,2 | 1,9 | 0,1 | 0,9 |
72 | 200 | 50° | 49,5 | 38,6 | 6,5 | 1,5 | 1,5 | 2,2 | 1,9 | 0,1 | 2,4 |
108 | 300 | 50° | 36,8 | 49,5 | 7,1 | 1,5 | 1,5 | 2,7 | 2,5 | 0,1 | 0,6 |
144 | 400 | 50° | 31,8 | 52,1 | 7,8 | 1,9 | 1,8 | 2,8 | 2,4 | 0,1 | 1,9 |
180 | 500 | 50° | 30,8 | 53,2 | 8,3 | 2,0 | 2,0 | 2,9 | 2,5 | 0,2 | 1,4 |
210 | 500 | 50° | 21,5 | 59,8 | |||||||
240 | 500 | 50° | 17,0 | 63,7 | 9,0 | 2,5 | 2,5 | 3,2 | 3,1 | 0,2 | 1,7 |
(-60°) | 8,7 | 2.9 | 2,9 | 3,5 | 3,2 | 0,2 | 2,0 | ||||
300 | 500 | 60° | 6,4 | 71,4 | 8,3 | 3,2 | 3,2 | -,6 | 3,3 | 0,2 | 2,3 |
360 | 500 | 60° | 3,3 | 73,3 | |||||||
120 | 500 | 60° | 2,1 | 73,8 | |||||||
Als Einsatz-Nitriermischung dienen 150 g eines ausreagierten Ansatzes, dessen Anteil an Anthrachinonen etwa die in der
Tabelle nach 420 Min. angegebene Zusammensetzung hatte.
A'non = Anthrachinon.
1-NA = 1-Nitroanthrachinon.
1,6-DN A = 1,6-Dinitroanthrachinon.
1-NA = 1-Nitroanthrachinon.
1,6-DN A = 1,6-Dinitroanthrachinon.
Man arbeitet wie in Beispiel 1, verzichtet aber auf die Probenentnahme und arbeite den Gesamtansatz wie
folgt auf: Man rührt in 5 1 kaltes Wasser ein, rührt '/2 Stunde bei 60° C nach, filtriert, wäscht mit heißem
Wasser neutral und trocknet im Vakuum bei 120° C. Die
Ausbeute an so gewonnenem Produkt beträgt 685 g.
Zusammensetzung:
1,9% Anthrachinon
73,9% 1-Nitroanthrachinon
8,0% 2-Nitroanthrachinon
3,2% 1,6-Dinitroanthrachinon
3,4% 1,7-Dinitroanthrachinon
3,6% 1,5-Dinitroanthrachinon
3,4% 1,8-Dinitroanthrachinon
0,2% 2,6 + 2,7-Dinitroanihrachinon
73,9% 1-Nitroanthrachinon
8,0% 2-Nitroanthrachinon
3,2% 1,6-Dinitroanthrachinon
3,4% 1,7-Dinitroanthrachinon
3,6% 1,5-Dinitroanthrachinon
3,4% 1,8-Dinitroanthrachinon
0,2% 2,6 + 2,7-Dinitroanihrachinon
Die Ausbeute an 1-Nitroanthrachinon beträgt 75% der Theorie.
In das erste Element einer vierstufigen Kaskade (dreistufige Reaktionskaskade + Verdünnungskaskade)
mit je 351 Füllinhalt, versehen mit Eintragschnecke und
Mischsäure-Dosierpumpe an Kaskade 1, Wasserdosierpumpe an Kaskade 4 und heiz- und kühlbaren
Wassermänteln an Kaskaden 1 bis 4 werden synchron bei 48 bis 50° C pro Stunde 10 000 g Anthrachinon
(99%ig) und 16 100 g Mischsäure (Zusammensetzung: 52,1% HNO3, (100%ig), 393% H2SO4 (100%ig), 8,6%
H2O) unter lebhaftem Rühren eindosiert Gleichzeitig wird in Kaskade 4 die Wäsche 1 aus der Filtration des
erhaltenen 1-Nitroanthrachinon (ca. 18 900 g/h) synchron zudosiert.
Die Temperaturen in den einzelnen Elementen der Kaskade werden wie folgt eingestellt:
4(1 Kaskade 1 48-500C
Kaskade 2 54-56° C
Kaskade 3 59-61° C
Kaskade 4 58-62° C
Die Aufarbeitung erfolgt so, daß der Überlauf von Kaskade 4 kontinuierlich auf einem Drehfilter filtriert
und das Nutschgut in 2 unterschiedlichen Zonen mit Wasser von 60°C gewaschen wird. In die erste Zone
werden 17 900 g Wasser pro Stunde eingegeben und das
dabei erhältliche Filtrat (Wäsche 1), das in einer Menge von ca. 18 900 g/h anfällt, zum Verdünnen in Kaskade 4
verwendet. In die zweite Zone werden 12 400 g Wasser
pro Stunde eingespeist. Das dabei erhaltene Filtrat (Wäsche 2) kann der biologischen Abwasseraufbereitung
zugeführt werden.
Das neutral gewaschene Nutschgut wird im Vakuum scharf getrocknet Pro Stunde werden 12 550 g Produkt
folgender Zusammensetzung erhalten:
3,0% Anthrachinon
6,7% 2-Nitroanthrachinon
73,6% 1-Nitroanthrachinon
73,6% 1-Nitroanthrachinon
4,0% 1,6-Dinitroanthrachinon
3,8% 1,7-Dinitroanthrachinon
33% 1,5-Dinitroanthrachinon
33% 1,5-Dinitroanthrachinon
3,4% lJB-Dinitroanthrachinon
0,6% 2,7-+23-Dinitroanthrachonon
1,1% sonstige
Die Ausbeute an 1-Nitroanthrachinon beträgt 75,9% der Theorie.
Die Aufarbeitung der Mutterlauge aus der Filtration auf dem Druckdrehfilter wurde in 2 Varianten
durchgeführt.
a) Nach der an sich bekannten, als »Schottvariante« bezeichneten Methode wurde die Salpetersäure als
wasserhaltige Salpetersäure abdestilliert.
b) Nach der an sich bekannten, als »Extraktiv-Destillation« bezeichneten Methode wurde zunächst so
viel wasserfreie oder 96°/oige Schwefelsäure zugegeben, daß bei Bezug des Wassergehaltes auf
Schwefelsäure eine 70%ige Säure vorlag und die Salpetersäure als hochkonzentrierte Salpetersäure
abdestilliert. '5
Die nach a) oder b) als Destillationsrückstand verbleibende ca. 70%ige Schwefelsäure wurde in an sich
bekannter Weise in einer sogenannten Plinke-Anlage unter Abdestillieren von Wasser auf 96%ige Schwefelsäure
aufkonzentrierl. Die so gewonnenen Säuren wurden dem Nitrierprozeß wieder zugeführt.
In einem Reaktionsgefäß wie in Beispiel 1 beschrieben werden 650 g einer Mischsäure, bestehend aus 320 g
HNO3 (98%ig) und 250 g H2SO4 (78%ig) vorgelegt und
innerhalb von 5 Minuten unter lebhaftem Rühren bei 25°C beginnend und die Temperatur bei 52 bis 54°C
abfangend 500 g Anthrachinon eingetragen. Man rührt eine Stunde bei 500C und 30 Minuten bei 6O0C nach. Bei
dieser Temperatur dosiert man innerhalb 30 Minuten 270 g einer Mischsäure zu, die aus 150 g HNO3 (98%ig)
und 120 g H2SO4 (96°/oig) besteht und rührt erneut 2 bis
3 Stunden bei 60° C nach.
Etwa 10 bis 15 Minuten nach Eintragen des Anthrachinons bildet sich ein Zweiphasensystem,
bestehend aus Mischsäure und einer ganz oder teilweise flüssigen organischen Phase aus, die nach der Zugabe
der Mischsäure bei 6O0C allmählich unter Abscheidung von festem nitriertem Anthrachinon zerfällt.
Das Reaktionsgemisch wird aufgearbeitet durch Einrühren in 4000 ml Wasser, '/2Stündigem Rühren bei
80°C, Filtration des Niederschlages, Neutralwaschen des Niederschlages mit Wasser von 700C und Trocknen
des Niederschlages. Es werden 625 g trockenes Produkt erhalten, das folgende Zusammensetzung aufweist:
2,4% Anthrachinon
9,5% 2-Nitroanthrachinon
74,9% 1-Nitroanthrachinon
2,4% 1,6-Dinitroantbrachinon
1,8% i,7-Dinitroanihrachirion
3,1% 1,5-Dinitroanthrachinon
2,9% 1,8-DJnitroanthrachinon
0,4% 2,6- + 2,7-Dinitroanthrachinon
2,6% sonstige
Die Ausbeute an 1-Nitroanthrachinon beträgt 77% der Theorie.
Man arbeitet wie in Beispiel 4, trägt das Anthrachinon jedoch innerhalb von 1 bis 2 Stunden gleichmäßig
schnell ein. Die Zudosierung der Mischsäure, die Nachbehandlung und Aufarbeitung erfolgen wie in
Beispiel 4 beschrieben. Man erhält 622 g trockenes Produkt mit einem Gehalt von 733% 1 -Nitroanthrachinon.
Die Ausbeute an 1-Nitroanthrachinon beträgt 74,9% der Theorie.
Man arbeitet wie in Beispiel 1 beschrieben, dosiert g Anthrachinon jedoch in eine Mischsäure ein, die
aus 315 g H2SO4 (100%ig), 400 g HNO3 (100%ig) und
65,5 g H2O besteht. Man rührt 1 Stunde bei 500C und 5
Stunden bei 6O0C nach. Nach Aufarbeitung analog Beispiel 2 erhält man 621 g eines 1-Nitroanthrachinon-Gemisches
folgender Zusammensetzung:
2,0% Anthrachinon
8,7% 2-Nitroanthrachinon
73,5% 1-Nitroanthrachinon
3,4% 1,6-Dinitroanthrachinon
3,3% 1,7-Dinitroanthrachinon
3,4% 1,5-Dinitroanthrachinon
3,0% 1,8-Dinitroanthrachinon
0,6% 2,6- + 2,7-Dinitroanthrachinon
2,1% sonstige
8,7% 2-Nitroanthrachinon
73,5% 1-Nitroanthrachinon
3,4% 1,6-Dinitroanthrachinon
3,3% 1,7-Dinitroanthrachinon
3,4% 1,5-Dinitroanthrachinon
3,0% 1,8-Dinitroanthrachinon
0,6% 2,6- + 2,7-Dinitroanthrachinon
2,1% sonstige
50 Die Ausbeute an 1-Nitroanthrachinon beträgt 74,9% der Theorie.
In 375 g H2SO4 (82%ig) rührt man 300 g Anthrachinon
ein und tropft bei 50 bis 550C innerhalb von 2 Stunden 420 g HNO3 (98%ig) zu. Der anfänglich dicke
Ansatz wird dabei nach ca. 3Ai bis 1 Stunde fluider, und
nach I1/4 Stunde bildet sich eine flüssige organische
Phase aus, die aber noch feste Anteile enthält. Zu diesem Zeitpunkt werden nochmals 200 g Anthrachinon zugegeben.
Nach Beendigung des Zutropfens der Salpetersäure wird 1 Stunde bei 500C nachgerührt, auf 6O0C
erwärmt und bei dieser Temperatur innerhalb 15 Minuten eine Mischung aus 43 g Monohydrat (=
100%ige Schwefelsäure) und 53 g HNO3 (98%ig) zugegeben. Man rührt abschließend 2 Stunden bei 6O0C
nach.
Nach Einrühren des Reaktionsgemisches in 3000 ml Wasser, Absaugen des Niederschlags, Neutralwaschen
und Trocknen werden 627 g I-Nitroanthrachinon-Gemisch
folgender Zusammensetzung erhalten:
1,2% Anthrachinon
7,5% 2-Nitroanthrachincjn
75,4% 1-Nitroanthrachinon
3,4% 1,6-Dinitroanthrachinon
3,2% 1,7-Dinitroanthrachinon
3,2% 1,5-Dinitroanthrachinon
3,2% 1,8-Dinitroanthrachinon
0,5% 2,6- +2,7-Dinitroanthrachinon
7,5% 2-Nitroanthrachincjn
75,4% 1-Nitroanthrachinon
3,4% 1,6-Dinitroanthrachinon
3,2% 1,7-Dinitroanthrachinon
3,2% 1,5-Dinitroanthrachinon
3,2% 1,8-Dinitroanthrachinon
0,5% 2,6- +2,7-Dinitroanthrachinon
Die Ausbeute an 1 -Nitroanthrachinon beträgt 77,5% der Theorie.
55
W)
b5
a) Man arbeitet wie in Beispiel 4 beschrieben, arbeitet
aber nach dem Eintragen des Anthrachinons unter Vakuum (ca. 70 bis 100 Torr), so daß die
überschüssige HNO3 destilliert und in einem aufgesetzten, mit Sole von -200C als Kühlflüssigkeit
gespeisten Intensivkühler kondensiert und in den Reaktionsansatz zurückläuft. Es wird für eine
konstante Salpetersäuredestillation während der gesamten Reaktion gesorgt Zunächst reicht dazu
die Reaktionswärme der Nitrierung aus, gegen
Ende der Reaktion ist eine Beheizung des Reaktionsgefäßes erforderlich.
Nach Aufarbeitung werden 620 g 1-Nitroanthrachinon-Gemisch erhalten. Der Gehalt an 1-Nitroanthrachinon beträgt 73,8%, der Gehalt an Anthrachinon 3,0%. Die Ausbeute an 1-Nitroanthrachinon beträgt 75,2% der Theorie.
Nach Aufarbeitung werden 620 g 1-Nitroanthrachinon-Gemisch erhalten. Der Gehalt an 1-Nitroanthrachinon beträgt 73,8%, der Gehalt an Anthrachinon 3,0%. Die Ausbeute an 1-Nitroanthrachinon beträgt 75,2% der Theorie.
b) Man verfährt wie in a) beschrieben, verzichtet aber auf die Beheizung des Reaktionsgefäßes. Sobald die
Solltemperatur im Reaktionsgemisch unterschritten wird, hebt man das Vakuum auf und führt die
Reaktion wie in Beispiel 4 beschrieben zu Ende.
a) Man arbeitet wie in Beispiel 4 beschrieben, pumpt aber während der Reaktion das Nitriergemisch
über einen außerhalb des Reaktionsgefäßes installierten wassergekühlten Liebig-Kühler um. Auch
hier muß gegen Ende der Reaktion das Reaktionsgefäß geheizt werden, damit die Reaktionstempe-
ratur aufrechterhalten werden kann. Nach Aufarbeiten werden 620 g 1-Nitroanthrachinon-Gemisch
erhalten. Der Gehalt an 1-Nitroanthrachinon beträgt 73,8%, der Gehalt an Anthrachinon 2,9%.
Die Ausbeute an 1-Nitroanthrachinon beträgt 75,2% der Theorie.
b) Man kann auch, wenn die Solltemperatur im Reaktionsgefäß nicht mehr durch die Reaktionswärme
allein aufrechterhalten werden kann, auf das Umpumpen verzichten und die Reaktion wie in jo
Beispiel 4 beschrieben zu Ende führen.
Beispiel 10
Man legt in ein zylindrisches Reaktionsgefäß 230 j H2SO4 (74%ig) vor, rührt darin 150 g Anthrachinon eir
und tropft im Verlaufe von 1 Stunde 235 g HNO (98%ig) zu. Dabei steigt die Temperatur auf ca. 40° C an
Nun gibt man im Laufe von 2 Stunden gleichmäßij schnell 430 g einer Mischsäure bestehend aus 235 j
HNO3 (98%ig) und 195 g H2SO4 (96%ig) zu. Dabei steig
die Temperatur auf 50 bis 52° C an. Diese Temperatui wird im weiteren Reaktionsverlauf aufrechterhalten
Wenn etwa 25% der Mischsäure zugegeben sind, erhäl man eine Emulsion, in die weitere 350 g Anthrachinoi
innerhalb 10 Minuten eingerührt werden. Nach beende ter Zugabe der Mischsäure wird eine halbe Stunde be
5O17C und anschließend 3 Stunden bei 60° C nachgerühri
Man rührt dann das Reaktionsgemisch in 4 1 Wasser eir filtriert ab, wäscht das Nutschgut mit heißem Wasse
neutral und trocknet. So erhält man 618 g 1-Nitroan thrachinon-Gemisch folgender Zusammensetzung:
2,46% Anthrachinon
6,83% 2-Nitroanthrachinon
75,9% 1-Nitroanthrachinon
3,0% 1,6-Dinitroanthrachinon
3,3% 1,7-Dinitroanthrachinon
3,7% 1,5-Dinitroanthrachinon
3,2% 1,8-Dinitroanthrachinon
6,83% 2-Nitroanthrachinon
75,9% 1-Nitroanthrachinon
3,0% 1,6-Dinitroanthrachinon
3,3% 1,7-Dinitroanthrachinon
3,7% 1,5-Dinitroanthrachinon
3,2% 1,8-Dinitroanthrachinon
Die Ausbeute an 1-Nitroanthrachinon beträgt 77,2°/ der Theorie.
130 264/20!
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von 1-Nitro-antrachinon mit hohen Ausbeuten durch Mononitrierung von Anthrachinon mit Salpetersäure/Schwelfelsäure-Gemischen, dadurch gekennzeichnet, daß man Anthrachinon in einem Salpetersäure/ Schwefelsäure-Gemisch, in dem das Gewichtsverhältnis von Salpetersäure zu Schwefelsäure etwa 1 :1 bis etwa 2 :1 beträgt, in dem das Gewichtsverhältnis von Schwefelsäure zu Anthrachinon etwa 0,5:1 bis etwa 1 :1 beträgt und in dem das Gewichtsverhältnis von Schwefelsäure zu Wasser etwa 2^ : 1 bis etwa 5,5 :1 beträgt, solange bei Temperaturen im Bereich 45 bis 700C nitriert, bis der Anthrachinongehalt bezogen auf die Summe der Anthrachinonverbindungen weniger als 3 Gew.-% beträgt
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1976
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