DE919168C - Verfahren zur Herstellung von chlorhaltigen Urethanen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von chlorhaltigen Urethanen

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DE919168C
DE919168C DED11816A DED0011816A DE919168C DE 919168 C DE919168 C DE 919168C DE D11816 A DED11816 A DE D11816A DE D0011816 A DED0011816 A DE D0011816A DE 919168 C DE919168 C DE 919168C
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DE
Germany
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reaction
cyanogen chloride
butanediol
urethane
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Expired
Application number
DED11816A
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English (en)
Inventor
Dr Ulrich Hoffmann
Dr Adolf Weihe
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Evonik Operations GmbH
Original Assignee
Degussa GmbH
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C271/00Derivatives of carbamic acids, i.e. compounds containing any of the groups, the nitrogen atom not being part of nitro or nitroso groups
    • C07C271/06Esters of carbamic acids

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellunq von chlorhaltiqen Urethanen Es wurde gefunden, daß man durch Einwirkung von Chlorcyan auf Verbindungen mit zwei und mehr Hydroxylgruppen bei erhöhter Temperatur chlorhaltige Carbamidsäureester erhält. Im einfachsten Falle, der Umsetzung eines Diols mit Chlorcyan, verläuft die Reaktion im wesentlichen gemäß folgender Gleichung: Es handelt sich um eine überraschend glatt verlaufende Reaktion, die ohne Hilfsstoffe, Katalysatoren usw. durchgeführt werden kann.
  • Im Falle der oben formulierten Umsetzung von Butandiol mit Chlorcyan genügt es, das Diol zu schmelzen, auf 8o° zu erwärmen und Chlorcyan einzuleiten. Abgase treten nicht auf und Chlorcyan wird so lange aufgenommen, als die zunehmende Verdickung des Reaktionsgemisches den Durchgang des Gases gestattet. Im Falle des Butandiols ist dieser Punkt erreicht, wenn etwa 6o °/o des Diols umgesetzt sind.
  • Vollständige Umsetzung, d. h. Aufnahme der theoretischen Chlorcyanmenge, erzielt man bei Anwendung geeigneter Verdünnungsmittel, die man entweder im Laufe der Reaktion zufließen läßt, um das gebildete Chlorurethan in Lösung zu halten, oder von vornherein zugibt, wobei man allerdings zunächst zwei Schichten erhält.
  • Neben dem i-Chlorbutylcarbamat-q. entstehen Butandioldiurethan und Dichlorbutan. Mit steigender Temperatur wird außerdem die unerwünschte Bildung von Tetrahydrofuran begünstigt, und das hierbei entstehende Wasser stört die Reaktion. Chlorcyan kann also wasserentziehend auf das Butandiol wirken.
  • Die Menge der Nebenprodukte hängt von den Reaktionsbedingungen ab. Je nach Wahl dieser Bedingungen ist es möglich, die Bildung des Chlorurethans oder der Diurethane zu begünstigen oder zurückzudrängen. Diese Reaktion zwischen Chlorcyan und mehrwertigen Alkoholen ist allgemeiner Anwendung fähig und erschließt eine umfangreiche Gruppe reaktionsfreudiger Verbindungen.
  • Beispiele i. In einem zylindrischen Reaktionsgefäß von 11 Inhalt (Reagenzglasform) mit Thermometer, Gaseinleitungsrohr mit Fritte und Rückflußkühler werden 270 g Butylenglykol geschmolzen und auf 8o° erwärmt. Ein kräftiger Chlorcyanstrom wird vollständig aufgenommen und bewirkt nach etwa 30 Minuten ein Ansteigen der Temperatur auf etwa izo°. Bei weiterem Einleiten von Chlorcyan sinkt die Temperatur allmählich wieder auf 85°, und es beginnt die Abscheidung einer farblosen kristallinen Verbindung, wodurch im Laufe von etwa 2 Stunden die Reaktionsmischung breiartig wird. Der Durchgang des Gases wird hierdurch gehemmt. Man unterbricht den Chlorcyanstrom und stellt eine Gewichtszunahme von 95 g fest, entsprechend etwa der Hälfte der zur vollständigen Umsetzung erforderlichen Menge Chlorcyan.
  • Das Reaktionsgemisch wird mit 6oo g Wasser gemischt und unter Rühren zum Sieden erhitzt. Hierbei geht das nicht umgesetzte Diol in Lösung, Dichlorbutan scheidet sich am Boden des Gefäßes ab, zusammen mit etwas Butandiolurethan. Die wäßrige Lösung wird im Vakuum der Wasserstrahlpumpe eingeengt, wobei sich das i-Chlorbutyl-4-urethan in Form farbloser Kristalle abscheidet.
  • Im Gegensatz zum Butandioldiurethan ist es in Wasser und vielen organischen Lösungsmitteln, namentlich in der Wärme, leicht löslich. Es schmilzt bei 69° und ist ziemlich flüchtig. Die verschiedene Löslichkeit von Chlorbutylurethan und Diurethan ermöglicht eine quantitative Trennung der beiden Substanzen.
  • Die Ausbeute an Chlorbutylurethan beträgt 2i2 g (im Exsikkator getrocknet). Die analytische Bestimmung erfolgt am einfachsten durch mehrstündiges Kochen mit n/i-K 0 H am Rückfluß, wobei Ammoniak entweicht und das Chlor nach dem Ansäuern mit Salpetersäure mit Silbernitrat bestimmt wird.
  • Das Molekulargewicht von 151,6 wurde nach Rast, Ber. dtsch. chem. Ges. 55, io5i und 3727, bestätigt. 2. 3 Mol Butandiol-(1, q.) = 27o g wurden in derselben Apparatur wie in Beispiel i mit 140 g Eisessig gemischt und die entstandene Lösung auf 8o° erwärmt. Es wurde ein kräftiger Strom Chlorcyan eingeleitet. Nach etwa 3 Stunden erwärmte sich das Reaktionsgemisch auf 95°, und es begann die Abscheidung farbloser Kristalle, die innerhalb von 30 Minuten das Reaktionsgefäß zum größten Teil ausfüllten.
  • Das Reaktionsgemisch wurde abgekühlt und zur Abtrennung der kristallisierten Substanz abgenutscht. Das Filtrat wurde weiter mit Chlorcyan behandelt, während die feste Substanz in Methanol umkristallisiert wurde.
  • Es wurden erhalten 150 g i-Chlorbutyl-4-urethan und 2a g Butandioldiurethan (als in Methanol unlöslicher Rückstand). Beide Substanzen sind völlig farblos und zeigen exakte Schmelzpunkte (69 bzw. r98°).
  • Bei der weiteren Behandlung des Filtrats mit Chlorcyan unter den gleichen Bedingungen wurde nach 3 Stunden eine weitere Abscheidung von 122 g i-Chlorbutyl-q.-urethan und 17 g Butandioldiurethan erzielt, während sich im Filtrat das Dichlorbutan angereichert hatte.
  • Die bei dieser Arbeitsweise erreichte Ausbeute an Chlorbutylurethan betrug somit 272 g, an Diurethan 399.
  • Aus der Mutterlauge konnte das nicht umgesetzte Butandiol wiedergewonnen werden, und zwar durch Auskochen mit Benzol, in dem das Diol unlöslich ist, während die übrigen Stoffe in Lösung gehen.
  • 3. In der Absicht, das bei der Reaktion gebildete Dichlorbutan aus dem Reaktionsgemisch zu entfernen und hierdurch eine möglichst vollständige Umsetzung des Butandiols zu erreichen, wurde derselbe Ansatz wie in Beispiel,->, jedoch ohne Essigsäure, in Gegenwart von 3oo g Benzol durchgeführt.
  • Nachdem sich eine reichliche Kristallabscheidung gebildet hatte, wurde abgenutscht und die feste Substanz wie oben aufgearbeitet. Das Filtrat bildete zwei Schichten, deren obere eine benzolische Lösung von Dichlorbutan, die untere im wesentlichen unverändertes Butandiol war.
  • Dieses wurde zu einem neuen Ansatz verwendet. Der gleiche Prozeß wurde nochmals wiederholt.
  • Es wurden auf diese Weise aus 270 g Butandiol = 3 MOI, 305 g i-Chlorbutylurethan = etwa 2 Mol, 85 g Butandioldiurethan = etwa 1/. Mol erhalten.
  • q.. ioo g Pentaeryhtrit wurde fein gepulvert in 400 g Eisessig eingetragen und die Mischung zum Sieden erhitzt. Es wurde Chlorcyan eingeleitet, bis keine Aufnahme mehr erfolgte. Hierzu wurden q. bis 5 Stunden benötigt. Das Reaktionsgemisch wurde in Eiswasser gegossen, wobei die Abscheidung farbloser Kristalle erfolgte, deren Analyse hauptsächlich auf eine Substanz folgender Zusammensetzung schließen läßt

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von chlorhaltigen Urethanen, dadurch gekennzeichnet, daß man Chlorcyan bei erhöhter Temperatur auf Verbindungen mit wenigstens zwei Hydroxylgruppen einwirken läßt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung im Schmelzfluß des mehrere Hydroxylgruppen aufweisenden Ausgangsproduktes, z. B. des mehrwertigen Alkohols, erfolgt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung in organischen. Lösungsmitteln, z. B. Eisessig oder Benzol, durchgeführt wird.
DED11816A 1952-03-15 1952-03-15 Verfahren zur Herstellung von chlorhaltigen Urethanen Expired DE919168C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1157597B (de) * 1958-07-31 1963-11-21 Degussa Verfahren zur Herstellung von chlorhaltigen Urethanen

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DE1157597B (de) * 1958-07-31 1963-11-21 Degussa Verfahren zur Herstellung von chlorhaltigen Urethanen

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