DE2307310C3 - Verfahren zur Abtrennung von Dianunomaleonitril aus einem bei der katalytischen Tetramerisierung von Cyanwasserstoff erhaltenen Reaktionsgemisch - Google Patents
Verfahren zur Abtrennung von Dianunomaleonitril aus einem bei der katalytischen Tetramerisierung von Cyanwasserstoff erhaltenen ReaktionsgemischInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C255/00—Carboxylic acid nitriles
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- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Abtrennung von Diaminomaleonitril aus einem bei
der Tetramerisierung von Cyanwasserstoff in Dimethylformamid oder Dimethylsulfoxid als Lösungsmittel
in Gegenwart eines basischen Katalysators erhaltenen Reaktionsgemisch gemäß dem Patentanspruch.
Als Beispiele für basische Katalysatoren sind NaCN. NaOH. KCN. NH,. Triäthylamin oder Pyridin
zu nennen. Diaminomaleonitril ist die Kurzbezeichnung für Diaminomaieinsauredinitril.
Es sind verschiedene Verfahren zur Synthese von Diaminomaleonitril unter Verwendung von Cyanwasserstoff
als Ausgangsmaterial bekannt. Bei den meisten dieser Verfahren sind jedoch lange Reaktionszeiten
erforderlich, und man erhält n'iedrige Ausbeuten von einigen bis höchstens 25*??-. Diese Verfahrensind
daher vom industriellen Standpunkt aus nicht zufriedenstellend. Es wurde jedoch gefunden, daß Diaminomaleonitril
in einer Ausbeute von 501^ oder
mehr erfialten werden kann, wenn der Cyanwasserstoff
in Anwesenheit eines Alkalikatalysa'iOrs unter Verwendung eines polaren aprotischen Lösungsmittels,
wie Dimethylformamid oder Dimethylsulfoxid. umgesetzt wird (vgl US-PS 3 701 797 bzw. DE-OS
2022243) Es wurde jedoch festgestellt, daß bei diesem
Verfahren die Umsetzung weiterverläutt. wenn man Versucht, das Diaminomaleonitril aus dem Reäk*
tionsgemisch durch Destillation oder Verdampfung nach Beendigung der Umsetzung abzutrennen, da die
Lösungsmittel hohe Siedepunkte besitzen. Das Dl· aminomaleonitril wird entpölymerisiert, und dadurch
wird die Ausbeute nachteilig beeinflußt. Das Diaminomaleonitril, andere Produkte mit hohem Siedepunkt
und Katalysatoren, die in dem System gelöst sind, bewirken weiterhin, daß der Siedepunkt erhöht
wird, und es ist daher unmöglich, das Lösungsmittel durch Destillation unter vermindertem Druck vollständig
wiederzugewinnen. Das rohe Diaminomaleonitril, das man bei diesem Verfahren erhält, ist oft
verfärbt, unrein, und eine weitere Reinigung ist erforderlich. Im allgemeinen kann man, um das Nitril zu
reinigen, dieses bei vermindertem Druck sublimieren oder man kann das Nitril unter Verwendung von heißem
Wasser oder Alkohol Umkristallisieren. Beide
ίο Verfahren sind jedoch in ihrer Durchführung mit Zeit-
und Arbeitsaufwand verbunden und daher vom industriellen Standpunkt aus ungeeignet.
Auch eine direkte Extraktion kommt beim Arbeiten gemäß der genannten DE-OS 2022243 nicht in
Frage, da Dimethylformamid und Dimethylsulfoxid sich z. B. in Wasser, Aceton, Äther und Dioxan in beliebigem
Verhältnis lösen, bei der Vereinigung mit diesen Losungsmitteln eine einheitliche Phase entsteht
und die Flüssig/Flüssig-Extraktion inoperabel wird.
Die US-PS 2818423 betrifft den Einsatz flüssiger Alkylnitrile bei der Gewinnung von Diaminomaleonitril;
daraus ließ sich weder ein Hinweis auf die erfindungsgemäße Arbeitsweise noch auf die damit erzielbaren
vorteilhaften Resultate entnehmen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Diaminomaleonitril aus dem komplexen
Reaktionsgemisch abzutrennen, ohne daß die Ausbeute erniedrigt wird und die vollständige Wiederge-
jo winnung des teuren Lösungsmittels zu ermöglichen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht, daß das teure Reaktionslösungsmittel wirksam wiedergewonnen
werden kann und daß das Diaminomaleonitril. das abgetrennt wird, eine Reinheit besitzt, die so
J5 hoch ist wie 90^ und manchmal so hoch wie 95r'r.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erhält man überraschenderweise gleichzeitig eine hohe Ausbeute
und eine hohe Reinheit.
Bevorzugte Beispiele von aliphatischen chlorierten Kohlenwasserstoffen, die mit dem Reaktionsgemisch
vermischt werden, sind Methylenchlorid, Chloroform. 1.2-Dichlorathan. Athylendichlorid, Trichloräthylen.
Tetrachloräthan sowie Tetrachlorkohlenstoff. Beispiele für Kohlenwasserstoff sind aromatische Kohlenwasserstoffc
wie Benzol. Toluol und Xylol. Diese Flüssigkeiten können allein oder zusammen mit zwei
oder mehreren anderen Arten verwendet werden. Es ist erwünscht, daß die Menge an Flüssigkeit, die mit
dem Reaktionsgemisch vermischt wirci, ungefähr das
3- bis 20fache des Volumens oder vorzugsweise das 5- bi.>
lOfache des Volumens, bezogen auf das Volumen des Reaktionsgemisches, betragt
Verfahren, um die Flüssigkeit mit dem Reaktionsgemisch
zu vermischen, sind beispielsweise: ein Verfahren,
bei dem die Flüssigkeit /u dem Reaktionsge misch bei Zimmertemperatur oder bei einer erhöhten
Temperatur zugefugt wird und wobei beide miteinander verrührt werden; bei einem anderen Verfahren
wird das Reaktionsgermsch /u der Flüssigkeit bei
Zimmertempef atur oder bei erhöhter lemperatur zugefügt
und dann rührt man und vermischt die Be* standteile. Durch diesen Mischvorgang können Poly'
mere und Katalysator, die als Verunreinigung in dem
Reaktiönsgernisch enthalten sind, leicht als Festsub-
stanz abgetrennt Werden und das gewünschte Produkt, d.h, das Diaminomaleonitril, kann leicht als flüssige
Mischung abgetrennt werden. Unterwirft man die Flüssigkeitsmischung, die das Diaminomaleonitril
enthält, einer gewöhnlichen Destillation oder der Destillation bei vermindertem Druck, so ist es möglich,
Diaminomaleonitril abzutrennen, das eine Reinheit
von 90% oder höher aufweist, und man kann auch leicht die aliphatischen chlorierten Kohlenwasserstoffe,
die Kohlenwasserstoffe und Dimethylformamid oder Dimethylsulfoxid abtrennen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht mit den Schritten 1) bis 3) die Herstellung von Diaminumaleonitril
in hoher Reinheit. Oft ist ein Diaminomaleonitril mit höherer Reinheit erwünscht. Diaminomaleonitril
mit einer solchen höheren Reinheit kann man erhalten, wenn man zusätzlich die Schritte a) und
b) durchführt. Diese Ausführungsform besteht aus den erfiiidungsgemäßen erwähnten Verfahrensschritten
1) bis 3), wobei aber das zunächst erhaltene Diaminomaleonitril außerdem noch mit mindestens einer
Flüssigkeit wie einem aliphatischen chlorierten. Kohlenwasserstoff und/oder aromatischen Kohlenwasserstoffen
gewaschen wird, das gewaschene Diaminomaleonitril mit einem Lösungsmittel extrahiert
wird und das reine Diaminomaleonitril aus der Extraktionsmischung abgetrennt wird. Dieses modifizierte
Verfahren ermöglicht die Herstellung von Diaminomaleonitril mit einer Reinheit, die so hoch ist
wie ungefähr 99 bis99.5%. Die Flüssigkeiten, die man
zum Waschen des Diaminomaleonitrils verwendet, sind die gleichen wie die Flüssigkeiten, die mit dem
Reaktionsgemisch vermischt werden, das das rohe Diaminomaleonitril enthält, um das Diaminomaleonitril
abzutrennen. Zur Durchführung des Waschverfahrens jjibt man das Diaminomaleoniuril. da tveiter gereinigt
werden soll, in die Flüssigkeit und rührt die entstehende Mischung bei Zimmertempera', ι oder bei erhöhter
Temperatur. Zu der festen Substanz, die nach dem Waschen verbleibt, kann man für die anschließende
Extraktionsstufe einen niedrigen Carbonsäureester wie Methylacetat, Äthylacetat, Isopropylacetat,
Butylacetat, Methylpropionat und Äthylpropionat, einen Äther wie Äthyläther, Dioxan und
Tetrahydrofuran,ein niedriges aliphatisches Nitril wie Acetonitril und Propionitril. oder einen Alkohol wie
Äthanol, Propanol, Isopropanol und Isobutanol zufügen
Die Abtrennung des Diaminomaleonitrils aus dem so erhaltenen Extraktionslösungsmittel erfolgt
durch bekannte Verfahren wie durch Destillation oder Filtration. Durch diese Verfahrensstufen kann die
Reinheit des Diaminomaleonitrils beachtlich erhöht werden.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung
näher.
5 g Natriumcyanid wurden in 100 ml Dimethylformamid gelöst und die Lösung wurde in einen 200ml
Autoklaven gegeben. Cyanwasserstoff (30ml) wurde zugefugt und dann setzte man 4 Stunden bei 70" C
um. Dasentstandene. schwarze, flüssige Reaktionsgemisch wurde unter Ruhren im 600 ml Trichlorethylen
gegeben, anschließend wurde IU Minuten am Rückfluß erwärmt, um ein vollständiges Mischen zu erreichen, und dann würde gekühlt. Die erhaltene Flüssigkeit
wurde durch ein Glasfilter Nr, 2 filtriert und das schwarze Polymere, das Natriumcyanid enthielt, blieb
auf dem Filter als fester Bestandteil zurück. Als Fittrat
erhielt man eine rötliche, durchscheinende Flüssigkeit. Diese Flüssigkeit wurde destilliert. Trichlorethylen
wurde bei Atmosphärendrück und Dimethylformamid bei vermindertem Druck von 20 mm Hg
gewonnen. 12 g Diaminamaleonitri! mit einer Reinheit
von 90% wurden als Rückstand erhalten.
5 g NatriumcyaniU wurden in 100 ml Dimethylsulfoxid
gelöst und dann gab man die Lösung in einen 200 ml Autoklaven. Cyanwasserstoff (46 ml) wunde
zugegeben und dann setzte man 4 Stunden bei 70° C
ίο um. Das entstandene Reaktionsgemisch wurde zu
1000 ml Chloroform bei Zimmertemperatur unter Rühren gegeben. Man mischte die Reaktionsteilnehmer
ausreichend. Die Mischung wurde dann durch ein Glasfilter Nr. 2 filtriert. Es wurde eine feste Substanz
abgetrennt. Man erhielt ein rötliches Filtrat. Das FiI-trat
wurde destilliert. Dabei wurde das Chloroform bei Atmosphärendruck und Dimethylsulfoxid bei vermindertem
Druck gewonnen. Als Rückstand erhielt man ungefähr 18 g Diaminomaleonitril mit einer
Reinheit von ungefähr 90%.
Die Umsetzung erfolgte auf gleiche Weise wie in Beispiel 2 beschrieben. Zu dem entstandenen Reaktionsgemisch
fügte man Tetrachloräthan in der 20fachen Menge, bezogen a;rf das Reaktionsgemisch, und
dann vermischte man bei Zimmertemperatur. Die entstehende Mischung wurde durch ein Glasfilter
Nr. 2 filtriert. Es wurde ein Feststoff abgetrennt und
in man erhielt ein rötliches Filtrat. Das Filtrat wurde mit 100 ml Wasser extrahiert. Die so erhaltene Extraktionslösung
wurde bei vermindertem Druck destilliert, und nachdem man das Wasser und das Dimethylsulfoxid
abdestilliert hatte, erhielt man 1 6 g Diaminoma-
ii leonitril mit einer Reinheit von ungefähr 90% als
Rückstand.
Die Umsetzung erfolgte auf gleiche Weise wie in 4n Beispiel I beschrieben. 60g des so erhaltenen Reaktionsgemisches
wurden unter Rühren /u 1500 ml Xylol, das auf 100° C erwärmt war. zugefügt. Die Komponenten
wurden miteinander vermischt und dann erwärmte man bei 100' C 15 Minuten. Schwarze Feststoffe
wurden auf gleiche Weise wie in Beispiel 1 beschrieben entfernt, und die Flüssigkeit wurde bei
vermindertem Druck von 60 mm Hg destilliert Man erhielt 5.0 g Diaminorualeonitril mit einer Reinheit
von ungefähr 98%
Die Umsetzung erfolgte auf gleiche Weise, wie in Beispiel 1 beschrieben. 60 g des so erhaltenen Reaktionsgemisches
wurden unter Rühren zu 1000 ml Pseudocumol. das auf 100" C erwärmt war. zugefugt Die
Bestandteile wurden miteinander vermischt und dann erwärmte man 15 Minuten hei 100 C Ein schwar/.er
Feststoff wurde durch Filtration abgetrennt, und die
entstehende Flüssigkeit wurde bei vermindertem
so Druck von 4U mm Hg destilliert, um Diinelhyllurmamid
und Pseudocumol abzudestillieren. Man erhielt 5,1 g Diaminomaleortitril mit einer Reinheit von ungefähr
90%.
20 g schwarzes Diaminomaleonitril mit einer Reinheit von ungefähr 90%, erhalten gemäß Beispiel 2,
wurden in 300 ml Toluol gegeben und gerührt und
darin während 10 Minuten ausreichend bei Zimmertemperatur
gewaschen. Die Mischung wurde filtriert, um das Toluol zu entfernen. Zu dem verbliebenen Diaminomaleonitril
fügte man 500 ml Methylacetat und die Mischung wurde am Rückfluß erwärmt, um eine
Extraktion zu bewirken. Zur Abtrennung der schwachgelben Methylacetatlösung, die man so erhielt,
wurde die Extraktionsflüssigkeit bei vermindertem DrucK destilliert, um das Methylacetat abzudestillieren.
Man erhielt ein schwachgelbes Diaminomaleonitrilpulver
als Rückstand. Das Pulver wurde dann bei 30° C unter vermindertem Druck getrocknet und
das Diaminomaleonitril wurde in einer Menge von 17 g erhalten. Die Analyse mittels UV-Spektrum
zeigte eine Reinheit von 99,0%.
20 g schwarzes Diaminomaleonitril mit einer Reinheit
von ungefähr 90%, erhalten gemäß Beispiel 1,
wurden zu 300 ml Trichloräthylen zugefügt und die
Mischung wurde 10 Minuten am Rückfluß erwärmt,
um ein Waschen zu bewirken. Die Mischung wurde dann zur Entfernung des Trichloräthylens filtriert. Zu
dem vorhandenen Diaminomaleonitril fügte man 500 ml Äthylacetat, dann wurde die Mischung am Rückfluß
erwärmt und gekühlt. Es wurde ein Polymer durch Filtrieren abgetrennt und man erhielt eine
schwnchgelbe Äthylacetatlösung. Zu dieser Lösung
fügte man die dreifache Menge Trich|oräthyle;i, um
das Diaminomaleonitril auszufällen. Der Niederschlag wurde durch Filtration abgetrennt. Der erhaltene
Niederschlag wurde bei vermindertem Druck getrocknet und man erhielt 15 g eines schwachgelhen
Diaminomaleonitrilpulvers (Reinheit 99,5%).
20 g schwarzes Diaminomaleonitril mit einer Reinheit von ungefähr 90%, erhalten gemäß Beispiel 1,
wurden in 300 ml Tetrachlorkohlenstoff gegeben. Die entstehende Mischung wurde am Rückfluß erwärmt,
um ein Waschen zu bewirken. Die Mischung wurde dann zur Entfernung des Tetrachlorkohlenstoffs filtriert.
Zudem vorhandenen Diamiiiomaleonitril fügte man 500 ml Isobutyialkohol. Die Mischung wurde auf
100c C erwärmt und filtriert, während sie noch heiß
war, um das Polymer zu entfet icn. Als Extraktionslösung
erhielt man die lsobutylaikcjiollösung. Die Lösung
wurde dann gekühlt, wobei das schwachgelbe Diaminomaleonitril wieder kristallisierte. Die Kristalle
wurden durch Filtration abgetrennt. Die so erlittenen Kristalle wurden bei vermindertem Druck
getrocknet und man erhielt 15 g eines schwachgelben Diaminomaleonitrilpulvers (Reinheit 98,5%).
Claims (3)
1) das Reaktionsgemisch mit einer aus mindestens einem aliphatischen chlorierten Kohlenwasserstoff
und/oder mindestens einem aromatischen Kohlenwasserstoff bestehenden Flüssigkeit vermischt,
2) die entstehende Mischung in einen festen und einen flüssigen Bestandteil trennt und
3) den flüssigen Bestandteil einer Destillation unterwirft, wobei Diaminomaleonitril als
Rückstand erhalten wird, sowie gegebenenfalls
a) das bei der Destillation als Rückstand erhaltene Diaminomaleonitril mit einer Flüssigkeit,
wie sie in Stufe 1) eingesetzt wird, wäscht und
b) in an sich bekannter Weise das gewaschene Diaminomaleonitril mit einem Extraktions-Lösungsmittel
behandelt und aus dem Extrakt gewinnt.
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