CH314634A - Verfahren zur Herstellung von Chlorurethanen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Chlorurethanen

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CH314634A
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butanediol
chloro
urethanes
chlorobutyl
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Adolf Dr Weihe
Ulrich Dr Hoffmann
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Degussa
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C271/00Derivatives of carbamic acids, i.e. compounds containing any of the groups, the nitrogen atom not being part of nitro or nitroso groups
    • C07C271/06Esters of carbamic acids

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description


  



  Verfahren zur Herstellung von   Chlorurethanen   
Es wurde gefunden, dass man durch   Fin-    wirkung von   Chloreyan    auf Verbindungen mit wenigstens   2    alkoholischen Hydroxylgruppen Chlorurethane erhält. Mit Butylenglykol zum Beispiel verläuft die Reaktion im wesentlichen gemäss folgender Gleiehung :    HA    CH2ÀCH2ÀCH2ÀCH2ÀOH + Cl-CN
EMI1.1     
 Es handelt sieh um eine überraschend glatt verlaufende Reaktion, die ohne Hilfsstoffe, Ka  talysatoren    usw.   durehgeführt    werden kann.



   Im Falle der oben formulierten Umsetzung von   1,    4-Butandiol mit Chlorcyan genügt es, das Diol zu sehmelzen, auf 80  zu erwärmen und   ('hloreyan    einzuleiten. Abgase treten, nicht auf, und Chloreyan wird so lange aufgenommen, als die zunehmende Verdickung des Reaktionsgemisehes den Durchgang des Gases gestattet.



  Im Falle des 1, 4-Butandiols ist dieser Punkt erreieht, wenn etwa 60  /o des Diols umgesetzt sind.



   Vollständige Umsetzung, d. h. Aufnahme der theoretischen Chloreyanmenge, erzielt man bei Anwendung geeigneter Verdünnungsmittel, die man entweder im Laufe der Reaktion zufliessen lässt, um das gebildete   Chlorurethan    in   Losung zu    halten, oder von vornherein zugibt, wobei man allerdings zunäehst zwei Schichten erhält.



   Im genannten Beispiel entstehen neben dem 4-Chlorbutyl-carbamat Butandiol-di  urethan und Dichlorbutan.    Mit steigender Temperatur   wird auRerdem    die unerwünschte Bildung von Tetrahydrofuran beg nstigt und das hierbei entstehende Wasser st¯rt die   Re-       aktion. Chlorcya. n kann also wasserentziehend    auf das Butandiol wirken.



   Die Menge der Nebenprodukte, z.   B.    der   Diurethane, hängt    von den   Reaktionsbedingun-    gen   ab.    In hohen Ausbeuten erhält man die Chlorurethane, wenn man   Chlorcyan,    gege  benenfalls    in geeigneter Verdünnung vorlegt und das Diol zupumpt, was allerdings die Verwendung eines säurefesten Druckgefässes voraussetzt.



   Diese   Reaktion zwischen Chlorcyan und    mehrwertigen Alkoholen ist allgemeiner Anwendung fähig und   erschliesst    eine umfangreiche Gruppe reaktionsfreudiger   Verbindun-    gen.



   Beispiele    1.    In einem zylindrischen Reaktionsgefϯ von   1    Liter Inhalt (Reagenzglasform) mit Thermometer, Gaseinleitungsrohr mit Fritte und Rückflusskühler werden 270 g Butylenglykol geschmolzen und auf 80¯ erwÏrmt. Ein kräftiger   Chlorcyanstrom    wird vollständig aufgenommen und bewirkt nach etwa 30 Minuten ein Ansteigen der Temperatur a. uf etwa   120 .    Bei weiterem Einleiten von   Chloreyan    sinkt die Temperatur allmählich wieder auf 85 , und es beginnt die Abscheidung einer farblosen kristallinen Verbindung, wodurch im Laufe von etwa 2 Stunden die Reaktionsmischung breiartig wird. Der Durchgang des Gases wird hierdurch gehemmt.

   Man unterbrieht den   Chlorcyanstrom    und stellt eine Gewichtszunahme von 95 g fest, entsprechend etwa der HÏlfte der zur vollständigen Umsetzung erforderliehen Menge Chloreyan.



   Das   Reaktionsgemiseh wird    mit 600 g   Was-    ser gemischt und unter Rühren zum Sieden erhitzt. Hierbei geht das nicht umgesetzte Diol in   Losung ; Dichlorbutan scheidet sich    am Boden des Gefässes ab, zusammen mit etwas Butandiol-diurethan. Die wässrige Lösung wird im Vakuum der Wasserstrahlpumpe ein  geengt, wobei sich    das Chlorbutyl-urethan   [4-Chlorbutyl-carbamat]    der Formel
EMI2.1     
  (Molekulargewicht 151, 6) in Form farbloser Kristalle abscheidet.



   Im Gegensatz zum Butandiol-diurethan ist es in Wasser und vielen   organisehen    Losungsmitteln, namentlich in der Wärme, leieht l¯s  lich.    Es schmilzt bei   69     und ist ziemlich flüehtig. Die versehiedene   Lösliehkeit von    Chlor  butylurethan    und Diurethan ermöglicht eine quantitative Trennung der beiden Substanzen.



   Die Ausbeute an   Chlorbutylurethan    beträgt 212 g (im Exsikkator getrocknet). Die analytische Bestimmung erfolgt am m einfachsten durch mehrstündiges Koehen mit In KOH am R ckflu¯, wobei Ammoniak entweicht und das Chlor nach dem Ansäuern mit Salpetersäure mit Silbernitrat bestimmt wird. Die Elementaranalyse ergab an zwei Präparaten folgende Werte :
Berechnet : Gefunden :    % % %    C5 = 60, 05 39, 61 39, 19   40,    73 H10 = 10, 08 6,   65 6, 37 6, 84    N = 14, 01 9,   24 10, 20 8, 54      CI-35,    46 23, 39 21, 00 21, 92   Os = 32,    00 21,   11 22, 43    direkt best. 22, 00 direkt best.



     151,    60 100, 00 99, 19 100, 03 Das Molekulargewicht von 151, 6 wurde nach Rast [Ber.   dtsch.    ehem. Ges. 55, 1051 und 3727] bestÏtigt.



   2. 3 Mol   Butandiol-(1, 4) =    270 g wurden in derselben Apparatur wie in Beispiel   1    mit   140    g Eisessig gemischt und die entstandene   Losung      auf 80  erwärmt.    Es wurde ein kräftiger Strom   Chlorcyan eingeleitet. Nach etwa    3 Stunden erwärmte sich das   Beaktionsgemisch    auf   95 ,    und es begann die   Abseheidung farb-    loser Kristalle, die innerhalb von 30   Minttten    das Reaktionsgefϯ zum grössten Teil   aus-    f llten.



   Das   Reaktionsgemiseh wurde abgekühlt    und zur Abtrennung der kristallisierten Substanzen   abgenutscht.    Das Filtrat wurde weiter mit   Chlore-yuan    behandelt, während die feste Substanz in Methanol umkristallisiert wurde.



   Es wurden erhalten :
150 g   4-Chlorbutyl-carbamat    und 22 g Butandiol-diurethan (als in
Methanol unl¯slicher R ckstand).



  Beide Substanzen sind völlig farblos und zeigen exakte Sehmelzpunkte von 69 bzw.   198 .    



   Bei der weiteren Behandlung des Filtrates mit Chloreyan unter den gleichen Bedingungen wurde naeh 3 Stunden eine weitere Ab  seheidung    von   122    g   4-Chlorbutyl-earba. ma. t    und 17 g Butandiol-diurethan erzielt, wÏhrend sich im Filtrat das   Diehlorbutan    angereichert hatte.



   Die bei dieser Arbeitsweise erreichte   Aus-    beute an   4-Chlorbutyl-earbamat    betrug somit   272    g, an   Diurethan    39 g.



   Ans der Mutterlauge konnte das nieht umgesetzte Butandiol wiedergewonnen werden, und zwar durch Auskochen mit Benzol, in dem das Diol unlöslieh ist, während die übrigen Stoffe in   Losung    gehen.



   3. In der Absicht, das bei der Reaktion gebildete   Diehlorbutan    aus dem   Reaktions-    gemiseh zu entfernen und hierdurch eine möglichst vollständige Umsetzung des Butandiols zu erreichen, wurde derselbe Ansatz wie in Beispiel 2, jedoch ohne Essigsäure, in Gegenwart von 300 g Benzol durchgeführt.



   Naehdem sich eine   reichliche Kristallab-    seheidung gebildet hatte, wurde   abgenutscht    und die feste Substanz wie oben aufgearbeitet.



  Das Filtrat bildete zwei Schichten, deren obere eine   benzolische    Lösung von   Diehlorbutan,    die untere im wesentliehen unverändertes Butandiol war.



   Dieses wurde zu einem neuen Ansatz verwendet. Der gleiche Prozess wurde nochmals wiederholt.



   Es wurden auf diese Weise aus 270 g 1,   4-Butandiol    = 3 Mol 305 g 4-Chlorbutyl-earbamat = etwa 2 Mol und
85 g Butandiol-diurethan = etwa 1/2 Mol erhalten.



   4. 100 g Pentaerythrit wurde fein gepulvert in 400 g Eisessig eingetragen und die Mischung zum Sieden erhitzt. Es wurde Chloreyan eingeleitet, bis keine Aufnahme mehr   erfolgte.Hierzu    wurden 4-5 Stunden benötigt. Das Reaktionsgemiseh wurde in Eiswasser gegossen, wobei die Abscheidung farbloser Kristalle erfolgte, deren   Analyse haupt-    schlich auf eine Substanz folgender Zusammensetzung sehliessen   lä ! 3t    :
EMI3.1     
 Dieses   Dichlor-diurethan    lässt sich mit Aldehyden zu härtbaren Harzen von hohem Erweichungspunkt kondensieren.



   5. In einen versilberten Autoklaven von   1      l      Nutzinhalt    wird eine auf-25  gekühlte Lösung von 4 Mol Chlorcya   =    242 g in 500 g Methylenchlorid gefüllt.



   Der Autoklav wird geschlossen und angeheizt. Bei einer Temperatur des Inhaltes von 60  zeigt der Autoklav einen Druck von etwa 5   Atü.   



   Man pumpt im Laufe von 21/2 Stunden 4 Mol = 360 g 1,   4-Butandiol langsam unter    ständigem Rühren zu, wobei die Temperatur etwas ansteigt. Man dosiert den Zulauf so, dass unter Wegnahme der Heizung die Temperatur des Reaktionsgemisches zwischen 60 und 65  bleibt. Der Druck vermindert sich gegen Ende der Reaktion auf 1, 5 Atü.



   Anschliessend wird 2 Stunden bei 60 bis 65  nachgerührt. Nach dem Abkühlen auf   15     wird der Autoklaveninhalt mit 600 g Methylenchlorid ausgekocht und heiss filtriert. Die   Methylenehloridlösung    enthielt   4-Chlorbutyl-    carbamat und eine geringe Menge Dichlorbutan. Die   Losung    wurde sta. rk gekühlt und die abgeschiedenen fast fa. rblosen Kristalle aus Wasser umkristallisiert. Nach dem Trocknen bei 40  ergab sich eine Ausbeute von 332 g des genannten reinen   Chloruret. hans.   



   Der Filterrüekstand bestand aus 176 g Diurethan. Das   Dichlorbutan    wurde aus der   Methylenchloridlösung    isoliert ; es resultierten 122 g Rohprodukt.



   6. In einen versilberten Autoklaven von 1   1    Nutzinhalt wird eine auf-25  gekühlte  Lösung von 300 g Chlorcya. in   400    g Me  thylenchlorid    gefüllt und der Inhalt auf 60  erwärmt. Man pumpt innerhalb 3 Stunden 248 g wasserfreies Athylenglykol unter   ständi-    gem R hren zu. Die Reaktion verläuft ähnlich, wie in Beispiel 5 beschrieben.



   Das Reaktionsgemisch erwies sich als vollkommen   löslieh    in Methylenehlorid. Am Boden sammelte sich eine geringe Menge nieht   um-    gesetzten Glykols. Die Umsetzung verlief mit 86% der theoretisehen Ausbeute, und zwar konnte als Umsetzungsprodukt nur Chlor äthylcarbamat der Formel
Cl-CH2ÀCH2-OÀCOÀNH2 festgestellt werden. Fp   = 70, 5O.   



   Berechnet Gefunden   C    29,   150/o    28,   401/o    H 4, 89% 5,   11 ouzo    N 11, 33% 11,   031/0    Cl 28, 74% 27, 29% Alle naeh dem Verfahren gewonnenen Chlorurethane finden in erster Linie als   Zwischen-    produkte für organische Synthesen, z. B. zur Herstellung von Farbstoffen, Verwendung.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von Chlorurethanen, dadurch gekennzeichnet, dass man Chlorcyan auf Verbindungen mit wenigstens 2 alkoholischen Hydroxylgruppen einwirken lässt.
    UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren naeh Patentansprueh, dadurch gekennzeichnet, dass man Butylen- glykol verwendet.
    2. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung im Schmelzfluss des wenigstens 2 alkoholische Hydroxylgruppen aufweisenden Ausgangsproduktes erfolgt.
    3. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung in organisehen Losungsmitteln durchgeführt wird.
    4. Verfahren nach Unteranspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung in Eisessig durchgefiihrt wird.
    5.. Verfahren nach Unteranspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung in Benzol durchgeführt wird.
CH314634D 1952-03-14 1953-03-13 Verfahren zur Herstellung von Chlorurethanen CH314634A (de)

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