DE2231157C2 - Verfahren zur Herstellung von vorwiegend P-nitriertem Phenol oder M-Kresol - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von vorwiegend P-nitriertem Phenol oder M-Kresol

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DE2231157C2 DE19722231157 DE2231157A DE2231157C2 DE 2231157 C2 DE2231157 C2 DE 2231157C2 DE 19722231157 DE19722231157 DE 19722231157 DE 2231157 A DE2231157 A DE 2231157A DE 2231157 C2 DE2231157 C2 DE 2231157C2
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Description

25
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von vorwiegend p-nitriertem Phenol oder m-Kresol durch Zugabe der entsprechenden Ausgangsphenole bei -15 bis +15"C unter kontrollierter Zugabegeschwindigkeit zu einer HNO2 und HNO3 enthaltenden wäßrigen Säuremischung, die vor der Zugabe des Phenols 0,2 bis 3 Mol HNO2 je Liter und 2,3 bis 10 Mol HNO3 je Liter enthält und so bemessen ist, daß das Molverhältnis von HNO2 zum gesamten Ausgangsphenol 0,4 : 1 bis 1:1 beträgt und das Molverhältnis von HNO3 zum Ausgangsphenol über 2 :1 liegt.
Ein derartiges Verfahren ist bereits aus der US-PS 35 19 693 bekannt. Bei diesem bekannten Verfahren wird das Phenol dem Reaktionsmedium mit solcher Geschwindigkeit zugegeben, daß es im wesentlichen so schnell, wie es zugegeben wird, reagiert und seine Löslichkeitsgrenze im Reaktionsmediuni nicht wesentlich überschritten wird. Dies zeigt an, daß die Zugabegeschwindigkeit des Phenols zum Reaktionsmedium vergleichbar ist mit der Reaktionsgeschwindigkeit des Phenols mit der salpetrigen Säure. Infolge der viel geringeren Reaktionsgeschwindigkeit zwischen dem Nitrosophenol und der Salpetersäure erfolgt eine beträchtliche Ansammlung des Nitrosophenols im Reaktionsmedium und dies ist eine Ursache der Bildung von unerwünschten Nebenprodukten, insbesondere Teerstoffen.
Das direkte Nitrierungsverfahren führt zwar manchmal zu zufriedenstellenden Ausbeute- und Umwandlungswerten, ergibt jedoch auch hohe Molverhältnisse des o-nitrierten Isomeren zum p-nitriertem Isomeren, die oft in Hinsicht darauf, daß das o-nitrierte Isomere in der Industrie weniger gebraucht wird, unerwünscht sind.
Beim bekannten einstufigen Verfahren ist es erforderlich, daß im Reaktionssystem Schwefelsäure vorhanden ist, um die Ausbildung von unerwünschten Nebenprodukten, insbesondere Teerstoffen, zu verhindern. Die Anwesenheit von Schwefelsäure im System ist jedoch vom Standpunkt der Verfahrenstechnik aus unzweckmäßig, da sie zusätzliche Verfahrensschritte, Arbeitskraft und Anlagen zur Handhabung der Schwefelsäure vor, während und nach der einstufigen Reaktion erfordert.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß ohne Verwendung von Schwefelsäure möglichst wenig unerwünschte Nebenprodukte gebildet werden und eine unerwünschte Eindickung des Reaktionssystems nicht eintritt
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man das Ausgangsphenol zu einer wäßrigen Säuremischung zugibt, die außer der salpetrigen Säure und der Salpetersäure keine weiteren sauren Bestandteile enthält und so bemessen ist, daß das Molverhältnis von HNO3 zum gesamten Ausgangsphenol 4 :1 bis 5 :1 beträgt, wobei man die Zugabegeschwindigkeit derart einstellt, daß das zunächst gebildete Nitrosophenol-Zwischenprodukt sofort weiterreagiert
Die beschriebenen HNO2- und HNO3-Konzentrationen (Mol per Liter) in der wäßrigen Säuremischung liegen im allgemeinen jeweils innerhalb der Bereiche von etwa 0,8—1 bzw. etwa 4 — 5 und die vorstehend beschriebenen Molverhältnisse von HNO2 und HNO3ZU dem gesamten Ausgangsphenol liegen im allgemeinen jeweils innerhalb der Bereiche von etwa 0,7 :1 bis 0,9 :1 bzw. etwa 4,3 :1 bis 4,6 :1. Wenn das Ausgangsphenol Phenol ist, beträgt die Reaktionstemperatur im allgemeinen etwa — 5 bis +50C, während die Reaktionstemperatur im allgemeinen zwischen +5 und + 15° C liegt, wenn das Ausgangsphenol m-Kresol ist.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren ist die Ausbeute an p-nitriertem Isomeren stark selektiv und das Molverhältnis des p-nitrierten Produkts zum gesamten nitrierten Produkt beträgt oftmals sogar 9 :1 und darüber. Die stark selektive Ausbeute des para-Isomeren gemäß der Erfindung ist insbesondere in Anbetracht der bekannten Brauchbarkeit von p-nitrierten Phenolverbindungen auf dem Gebiet der organischen Synthese vorteilhaft.
Erfindungsgemäß wird die wäßrige Säuremischung durch Hinzufügung eines oder mehrerer Oxyde von Stickstoff zu einer wäßrigen HNO3-Lösung gebildet, wobei eine Reaktion stattfindet, durch die der Bestandteil an HN02-Säure gebildet wird. Dabei enthält die wäßrige HNO3-Lösung anfänglich HNO3 und Wasser in ausreichenden Anteilen sowohl für die Bildungsreaktion von HNO2 als auch für die Nitrierungsreaktion.
Das Stickstoffoxid bzw. die Stickstoffoxyde können der wäßrigen Salpetersäuremischung als Gasstrom zugeleitet werden, obwohl Stickstofftrioxyd und Stickstofftetroxyd oft vorteilhafterweise als Flüssigkeiten beigegeben werden. Die Reaktion der Stickstoffoxyde in der wäßrigen Salpetersäurelösung wird durch die folgenden Gleichungen wiedergegeben:
2 NO +HNO3+H2O-* 3HNO2
N2O4+ H2O- HNO2+ HNO3
N2O3+ H2O- 2HNO2
(1) (2) (3)
Es wird zuerst die Säuremischung hergestellt, indem die Wasser- und Salpetersäure- Bestandteile beigegeben werden, wonach das Stickstoffoxyd für die HNO2-Bildung hinzugefügt wird und sodann wird ein wäßriger Strom des phenolischen Reaktionsmittels während der restlichen Zeitperiode, im allgemeinen in der Größenordnung von 2-4 Stunden und oftmals von 3 — 3,5 Stunden direkt in die Säuremischung eingeleitet.
22 31 \57
Während der Einleitung des phenolischen Ausgangstoffes in die wäßrige Säuremischung wird die eaktionsmischung in einem geeigneten Bewegungszu- ;tand innerhalb des erforderlichen Temperaturbereichs !gehalten, wobei ein heftiges Rühren der Reaktionsmi- |schung im allgemeinen für den erforderlichen Bewefgungsgrad ausreichend ist
(t| Nitrosophenolverbindungen werden als Reaktionsäwischenprodukte gebildet, und es hat sich gezeigt, daß ||lie Einleitgeschwindigkeit des Ausgangsphenols in die !Reaktion mit der Säuremischung begrenzt werden muß, l^iamit alle als Zwischenprodukt gebildeten Nitrosophe-Ifiolverbindungen im wesentlichen sofort reagieren !können und eine Anhäufung von nicht zur Reaktion [^gebrachten Nitrosophenolverbindungen in der Reak- ^tionsmischung verhindert wird, welche eine unzulässige [Werdickung der Reaktionsmischung mit den damit ^verbundenen Verfahrensschwierigkeiten verursachen iCwürde, insbesondere den Verlust der Steuerung der jpewegung und Kühlung und infolgedessen den damit ^verbundenen Wirkungsgradabfall der Reaktion und leinen Verlust an Ausbeute des Nitroprodukts. Unter Riesen Bedingungen wird das nitrosophenolische ^Zwischenprodukt sofort in das Nitrophenolprodukt Umgewandelt. Das gesamte Nitrophenolprodukt ist in ijder Reaktionsmischung unter Reaktionsbedingungen ijunlöslich und wird daher als Aufschlämmung darin i suspendiert.
&i Am Ende der Zugabeperiode des phenolischen j^Ausgangsprodukts wird die Reaktionsmischung vorteil- ^iiafterweise bei oder nahe bei ihrem existierenden :freniperaturwert über eine längere Zeitspanne, beiyspielsweise etwa 5 bis 40 Minuten, gehalten, damit im ^wesentlichen eine Beendigung der Reaktion gewährleistet ist. Nach dieser längeren Zeitspanne ermöglicht man vorteilhafterweise eine Erhöhung der Reaktions- ; temperatur auf etwa 15 bis 25° C, wenn das Nitrophenolprodukt in der Reaktionsmischung unter diesen !erhöhten Temperaturbedingungen löslich ist, um da-[ durch das Nitrophenolprodukt in Lösung zu bringen und ; hachfolgend umzukristallisieren. Es ist jedoch ofknals vorteilhaft, daß man ein Ansteigen der Reaktionstemperatur bis in den vorstehend beschriebenen Bereich von 15-25°C unabhängig von der Löslichkeit des Nitrophenolprodukts in der Reaktionsmischung bei diesen höheren Temperaturen ermöglicht, um eine im wesentlichen beendete Reaktion zu gewährleisten. Die erhaltene Reaktionsmischung wird bei einer Temepratur innerhalb des Reaktionstemperaturbereiches, im allgemeinen bei etwa O0C oder etwas darunter, zur Wiedergewinnung des gesamten festen Reaktionsprodukts filtriert.
Die Erfindung beruht weiter auf der Tatsache, daß eine einstufige Nitrierung eines oder mehrerer der phenolischen Reaktionsmittel in einem wäßrigen HNO3- HNCh-Säuresystem in Abwesenheit von Schwefelsäure durchgeführt werden kann, ohne daß eine merkliche Teer-Nebenproduktbildung auftritt, wenn eine zusätzliche Menge Salpetersäure (HNO3) in die Reaktionsmischung eingebracht wird, um teilweise das Weglassen der bei bekannten Verfahren erforderlichen Schwefelsäure auszugleichen. Erfindungsgemäß wird daher das Erfordernis der Anwesenheit von Schwefelsäure im Reaktionssystem beseitigt, wobei gleichzeitig im wesentlichen keine Teer-Nebenproduktbildung auftritt, indem solche zusätzliche Ausgleichsmengen HNO3 in das Reaktionssystem eingebracht werden. Bei der Durchführung der Erfindung ist es daher erforderlich.
daß das Molverhältnis von Salpetersäure zu der Gesamtmenge des in die Reaktion eingeleiteten phenolischen Reaktionsmittels mindestens etwa 4 · 1 beträgt, unter welchen Bedingungen im wesentlichen keine Teer-Nebenproduktbildung auftritt
Anhand der folgenden Beispiele wird die Erfindung näher erläutert
Beispiel 1
Phenol wird in einem Medium aus salpetriger Säure und Salpetersäure unter Verwendung eines ummantelten Reaktionsgefäßes zur Reaktion gebracht Das Reaktionsgefäß ist am Boden mit einem durch einen Absperrhahn verschlossenen Auslaß sowie mit einem Kühler, Rührwerk und Thermometer versehen, die sich alle durch geeignete Anschlußdichtungen in der oberen Wand des Reaktionsgefäßes in das Innere desselben erstrecken. Ferner sind in der Reaktionsanlage ein Rohr, welches aus dem Inneren des Reaktionsgefäßes durch dessen Oberseite zu einem Blasenzähler mit Fractol (weißes Mineralöl mit mittlerer Viskosität) führt, sowie zwei Eingabetrichter für die Ausgangsstoffe vorgesehen, die ins Innere des Reaktionsgefäßes durch dessen obere Wand führen und von denen einer ein genormter Tropftrichter und der andere ein ummantelter Tropftrichter zur Umwälzung von Kühlflüssigkeit ist.
Das Reaktionsgefäß wird mit 500 ml Wasser und 170 ml (2,70 Mol) 70%iger Salpetersäure beschickt. Sodann wird Slickstoff durch die ganze Reaktionsanlage gespült und anschließend die wäßrige Salpetersäure durch Umwälzung einer Kühlmischung durch den Mantel des Reaktionsgefäßes auf —6°C gekühlt. Sodann werden 1,28MoI Stickstoffdioxyd kondensiert und als flüssiges N2O4 (39 ml, 0,64 Mol) direkt im ummantelten Eingabetrichter gesammelt, wobei der letztere durch Umwälzung von Kühlmittel durch den Trichtermantel gekühlt worden ist. Der Druck im Reaktionsgefäß wird durch die Stickstoffströmung durch das Reaktionsgefäß reguliert, die so eingestellt wird, daß sie einen kontinuierlichen Blasenstrom im Fractol-Regler hervorruft, wobei der Innendruck im Reaktionsgefäß etwa 60 Torr beträgt. Unter Stickstoffdruck wird das flüssige N2O4 (39 ml) tropfenweise der wäßrigen Säuremischung zugegeben. Sodann werden 88 ml von 80%igem wäßrigem Phenol (0,75 Mol) tropfenweise unter Stickstoffdruck aus dem Tropftrichter in die wäßrige Salpetersäuremischung eingegeben, wobei die sich ergebende Reaktionsmischung gleichzeitig heftig gerührt wird. Die gesamte Zugabezeit des Phenols zur wäßrigen Säuremischung beträgt drei Stunden, wobei etwa '/3 der Phenolbeschickung in jeder Stunde zugegeben wird. Es wird eine Nitrierungs-Reaktionsmischung in Form einer braunen groben wäßrigen Aufschlämmung gebildet, die sich leicht rühren läßt.
Am Ende der Phenolzugabeperiode wird die erhaltene aufgeschlämmte Reaktionsmischung eine weitere halbe Stunde bei 00C gerührt, um eine im wesentliche vollständige Phenol-Säuremischungs-Reaktion zu gewährleisten, wonach die Umwälzung des Kühlmittels
so durch den Mantel des Reaktionsgefäßes beendet wird, so daß sich die aufgeschlämmte Mischung langsam auf etwa 20 bis 25°C erwärmen kann. Unter diesen erhöhten Temperaturbedingungen, welche eine Zeitdauer von 20 bis iO Minuten erfordern, wird im wesentlichen das ganze aufgeschlämmte Nitrierungsprodukt gelöst. Die in dieser Weise erwärmte Reaktionsmischung wird sodann auf etwa O0C abgekühlt, wodurch das gelöste Nitrierungsprodukt auskri-
stallisiert und einen gelbbraunen körnigen Niederschlag bildet Der so gebildete Niederschlag wird aus dem Boden des Reaktorgefäßes auf einen Büchner-Trichter abgezogen und abgesaugt Ein Saugvakuum wird während der Filtrierung über eine Zeitspanne von etwa 10 bis 15 Minuten angewendet, wobei gleichzeitig der Filterkuchen gepreßt wird, um die Beseitigung von restlicher Reaktions-Mutterlauge sicher zu stellen.
Der Filterkuchen wird mil auf etwa 00C vorgekühltem Wasser gewaschen und sodann in einem Vakuumtrockner getrocknet Die gesamten Umwandlungsprodukte der Reaktion (bezogen auf das Gewicht der gesamten Phenolbeschickung) sind 11% o-Nitrophenol, 81,4% p-NitrophenoI, 0,2% 2,4-Dinitrophenol, 0,6% p-Nitrosophenol, 13% p-Diazooxyd und 1,7% nicht zur Reaktion gekommenes Phenol, was eine Summe von 96,2% ergibt.
Beispiel 2
Phenol wird in einem Medium bus salpetriger Säure und Salpetersäure gemäß Beispiel 1 zur Reaktion gebracht, mit der Ausnahme, daß das Reaktionsgefäß nicht ummantelt ist Das Reaktionsgefäß wird mit 500 ml Wasser und 170 ml (2,70 Mol) 70%iger Salpetersäure beschickt und sodann auf 0 bis — 5"C in einem Trockeneis-Kühlbad gekühlt. Sodann wird Stickstoff durch die ganze Reaktionsanlage gespült. Hierauf werden 1,28 Mol Stickstoffdioxyd kondensiert und als flüssiges N2O4 (39 ml, 0,64 Mol) sowie unter Stickstoffdruck tropfenweise der wäßrigen Salpetersäuremischung beigegeben. Sodann werden 88 ml 80%iges wäßriges Phenol (0,75 Mol) unter Stickstoffdruck aus dem Tropftrichter tropfenweise der wäßrigen Salpetersäuremischung beigegeben, wobei die erhaltene Reaktionsmischung über eine Zeitspanne von 3</2 Stunden gleichzeitig heftig gerührt wird. Die Zugabemenge während der ersten Stunde beträgt 22 ml, während der zweiten Stunde 22,5 ml, während der dritten Stunde 23,5 ml und während der letzten halben Stunde 18 ml. Es wird eine leicht gefärbte fein verteilte Aufschlämmung gebildet, die leicht zu rühren ist. Die Temperatur in der ganzen wäßrigen Säuremischung wird während der Zugabe des flüssigen N2O4 bei -3°C (± 1°C) gehalten, indem die Berührung des Reaktionsgefäßes mit dem Trockeneis-Kühlbad geregelt wird. Am Ende der Phenolzugabe wird das Rühren der Reaktionsmischung bei —3° C 35 Minuten fortgesetzt, wonach eine Erwärmung der Mischung auf +22°C über eine Zeitspanne von 10 Minuten ermöglicht wird. Die Mischung wird sodann abermals auf — 5°C während einer weiteren Zeitspanne von einer halben Stunde abgekühlt wobei das Nitrierungsprodukt auskristallisiert und sich ein körniger Niederschlag bildet. Der so geformte Niederschlag wird aus dem Boden des Reaktionsgefäßes auf einen Büchner-Trichter abgezogen und abgesaugt Der rohe Filterkuchen wird sodann mit 100 ml Eiswasser gewaschen und darauf in einem Vakuumtrockner getrocknet Die Menge des aus dem Trockner kommenden getrockneten festen Produkts beträgt 87,2 g und ist ein leicht rieselfähiger gelbbrauner Feststoff. Durch Gaschromatographie zeigt sich, daß der Feststoff aus 9,0 Gew.-% o-Nitrophenol, 0,2% 2,4-Dinitrophenol, 85,8% p-Nitrophenol und 0,1% p-Nitrosophenol besteht. Die Untersuchung durch UV-Spektroskopie zeigt die Anwesenheit von 0,35% p-Diazooxyd. Unter Berücksichtigung der Reaktions-Mutterlauge betragen die Gesamtmengen der Reaktionsumwandlungen (bezogen auf die Phenolbeschikkung) 9,1% o-Nitrophenol, 0,3% 2,4-Dinitrophenol, 1,4% nicht zur Reaktion gekommenes Phenol, 81,9% p-Nitrophenol, 0,3% p-Nitrosophenol und 0,5% p-Diazooxyd.
Der getrocknete Filterkuchen wird mit etwa 200 ml Wasser aufgeschlämmt und einer Wasserdampfdestillation unterworfen, bis etwa 2000 ml Destillat gesammelt sind. Das Destillat, eine hellgelbe Schicht mit einigem darin suspendiertem unlöslichem o-Nitrophenol wird einer Ätherextraktion (3fach, insgesamt 300 ml) unterzogen, um 6,8 g dunkelgelb-graue Kristalle von o-Nitrophenol zu gewinnen. Der wäßrige nicht dampfflüchtige Rückstand wird sodann unter einem Saugvakuum bei 90 bis 1000C trockengesaugt und vakuumdestilliert. Das p-Nitrophenol destilliert bei 144 - 147°C und 0,65 -0,75 Torr und wird im Auffanggefäß als etwa 62 g gelbbrauner Feststoff erhalten. Das Gewicht des Destillationsrückstandes, der restliches Nitrierungsprodukt, d. h. den Blasenrückstand, darstellt, betrug 3,5 g die gaschromatographischen Analysen der drei Fraktionen werden folgendermaßen zusammengefaßt:
Fraktion, Gew.-% p-Nitrophenol Destillations
o-Nitrophenol rückstand
nichts 0,1
p-Nitrosophenol nichts 0,1 0,1
o-Nitrophenol 90,4 99,3 54,4
p-Nitrophenol 7,0 nichts nichts
2,6-Dinitrophenol nichts 0,2 0,3
2,4-Diniirophenol 0,4
Beispiel 3
meta-Kresol wird zur Bildung von para-Nitro-meta-Kresol nach dem im Beispiel 1 beschriebenen Verfahren und unter Verwendung der dort beschriebenen Reaktionsanlage nitriert. Das Reaktionsgefäß wird mit 500 ml Wasser und 170 ml (2,7 Mol) 70%iger Salpetersäure beschickt, und sodann werden 39 ml (0,64 Mol) flüssiges Distickstofftetroxyd zu der wäßrigen Salpeter-Säuremischung bei einer Temperatur von +50C beigegeben. Das meta-Kresol (0,75 Mol) wird sodann tropfenweise der erhaltenen HNCh-HNCh-Säuremischung während einer dreistündigen Periode beigegeben, während die Reaktionsmischung auf dem Temperaturwert von +5°C gehalten wird. Ein feinverteilter fester Niederschlag von Nitrierungsprodukt wird gebildet, und nach Beendigung der Zugabc des meta-Kresols wird die erhaltene Aufschlämmungsnii-
schung eine weitere halbe Stunde auf +5°C gehalten und sodann während einer 5- bis lOminütigen Periode auf 25°C erwärmt, um eine im wesentlichen vollständige Reaktion zu gewährleisten. Die Mischung wird sodann auf 00C abgekühlt, und das rohe feste Nitrierungsprodukt, 166 g, wird durch Filtrierung gewonnen und vakuumgetrocknet.
Es zeigt sich, daß das feste Nitrierungsprodukt bei der Analyse durch Gaschromatographie 89,5 g para-Nitrometa-Kresol (78% Ausbeute), 2,3 g para-Nitroso-meta-Kresol (2% Ausbeute) und 6,7 g o-Nitro-meta-Kresol (5,7% Ausbeute) enthält, (wobei alle Ausbeuten auf das meta-Kresol-Ausgangsprodukt bezogen sind).
Bekanntlich sind einige Nitrophenolverbindungen bei Wärme stark explosionsgefährlich, und es ist daher bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wichtig, daß das nitrophenolische Produkt während der Gewinnung unter voller Beachtung des Grades der möglichen Explosionsgefahr gehandhabt wird. Obwohl die Destillation oftmals zur Gewinnung des nitrophenolischen Produkts vorteilhaft angewendet wird, muß dieses Verfahren vermieden werden, wenn bei der Destülationstemperatur das nitrophenolische Produkt möglicherweise durch Wärmeeinwirkung explodiert. Unter diesen Umständen ist die Lösungsmittelextraktion und die Gewinnung des nitrophenolischen Produkts aus dem Extraktionssystem durch Kristallisieren oder durch Verdampfung des fluch.igen Extraktionslösungsmittels aus der Extraktphase angezeigt. Wenn daher para-Nitro-meta-Kresol, das ein Beispiel für ein möglicherweise große thermische Explosionsgefahr während der Handhabung bergendes nitrophenolisches Produkt ist, von dem rohen Reaktionsprodukt abgetrennt werden soll, wird das gesamte Rohprodukt vorteilhafterweise mit einem Extraktionslösungsmittel aus Benzol und wäßrigem Sulfit in Berührung gebracht,
ίο um das para-Nitro-meta-Kresol in die Benzolphase zu extrahieren, und die Benzolphase wird sodann abgetrennt und entweder gekühlt, um das para-Nitro-meta-Kresol auskristallisieren zu lassen, oder destilliert, um das Benzol zu verdampfen und das para-Nitro-meta-Kresol als Destillationsrückstand zu erhalten. Andererseits birgt para-Nitropheno! eine thermische Explosionsgefahr in wesentlich geringerem Grade, so daß es aus dem Rohprodukt durch Destillation gewonnen werden kann. Jedoch ist die Handhabung des rohen Reaktionsprodukts für die Zwecke der Abtrennung eines einzelnen nitrophenolischen Produkts bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens notwendigerweise für den Fachmann aus seiner Sachkenntnis des Grades der thermischen Explosionsgefahr bestimmt, die die jeweils gewonnenen nitrophenolischen Produkte bergen.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von vorwiegend p-nitriertem Phe.iol oder m-Kresol durch Zugabe der entsprechenden Ausgangsphenole bei —15 bis + 15°C unter kontrollierter Zugabegeschwindigkeit zu einer HNO2 und HNO3 enthaltenden wäßrigen Säuremischung, die vor der Zugabe des Phenols 0,2 bis 3 Mol HNO2 je Liter und 23 bis 10 Mol KNO3 je !O Liter enthält und so bemessen ist, daß das Molverhältnis von HNO2 zum gesamten Ausgangsphenol 0,4 :1 bis 1 :1 beträgt und das Molverhältnis von HNO3 zum Ausgangsphenol über 2:1 liegt, dadurch gekennzeichnet, daß man das Ausgangsphenol zu einer wäßrigen Säuremischung zugibt, die außer der salpetrigen Säure und der Salpetersäure keine weiteren sauren Bestandteile enthält und so bemessen ist, daß das Molverhältnis von HNO3 zum gesamten Aasgangsphenol 4 :1 bis 5 :1 beträgt, wobei man die Zugabegeschwindigkeit derart einstellt, daß das zunächst gebildete Nitrosophenol-Zwischenprodukt sofort weiterreagiert
DE19722231157 1971-06-30 1972-06-26 Verfahren zur Herstellung von vorwiegend P-nitriertem Phenol oder M-Kresol Expired DE2231157C2 (de)

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