DE2920441C2 - - Google Patents
Info
- Publication number
- DE2920441C2 DE2920441C2 DE2920441A DE2920441A DE2920441C2 DE 2920441 C2 DE2920441 C2 DE 2920441C2 DE 2920441 A DE2920441 A DE 2920441A DE 2920441 A DE2920441 A DE 2920441A DE 2920441 C2 DE2920441 C2 DE 2920441C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- nitroanthraquinone
- sulfide
- aminoanthraquinone
- parts
- reaction
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09B—ORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
- C09B1/00—Dyes with anthracene nucleus not condensed with any other ring
- C09B1/16—Amino-anthraquinones
- C09B1/20—Preparation from starting materials already containing the anthracene nucleus
- C09B1/22—Dyes with unsubstituted amino groups
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Aminoanthrachinons aus einem Nitroanthrachinon, insbesondere
von 1-Aminoanthrachinon aus 1-Nitroanthrachinon. Im Rahmen
des Verfahrens gemäß der Erfindung erfolgt die Reduktion
eines Nitroanthrachinons mit bestimmten Sulfiden unter den
im Patentanspruch 1 angegebenen Bedingungen.
1-Aminoanthrachinon, das eines der wesentlichen Zwischenprodukte
bei der Herstellung von Anthrachinonfarbstoffen
darstellt, wurde bisher durch Sulfonieren und anschließendes
Aminieren von Anthrachinon hergestellt. Nachteilig an diesem
Verfahren ist jedoch, daß sich einerseits die als Katalysatoren
verwendeten Quecksilberverbindungen durch starke Toxizität
auszeichnen und andererseits sehr viel Abwasser anfällt.
Darüber hinaus ist das bekannte Verfahren mit den Nachteilen
behaftet, daß es nur eine niedrige Ausbeute liefert und zu
einem niedrigen Umwandlungsgrad führt.
Ein zweckmäßigeres Verfahren zur Herstellung von Aminoanthrachinonen
verläuft über die Nitrierung, bei der zunächst
Anthrachinon nitriert und das erhaltene Nitrierungsprodukt
dann reduziert wird. Die Erfindung ist nun mit einer Verbesserung
der Reduktionsstufe im Rahmen der geschilderten
Nitrierung zur Herstellung von Aminoanthrachinonen befaßt.
Zur Reduktion eines bei der Nitrierung von Anthrachinon
angefallenen Nitroanthrachinons gibt es die verschiedensten
Verfahren. So kann man beispielsweise ein Metallpulver, z. B.
Eisenpulver, in einem sauren Lösungsmittel, z. B. Schwefelsäure,
ein Hydrosulfit, Hydrazin oder Glucose, verwenden
oder mit Ammoniak aminieren, katalytisch hydrieren oder ein
Alkalisulfid verwenden.
Einige dieser Verfahren sind jedoch mit wirtschaftlichen
Nachteilen behaftet, d. h. die Umwandlung der Nitrogruppe(n)
zu der (den) Aminogruppe(n) erfolgt zusammen mit den verschiedensten
Nebenreaktionen, die die Aminoanthrachinonausbeute
beeinträchtigen. Darüber hinaus braucht man großdimensionierte
Anlagen bzw. größeren zeitlichen Aufwand
zur Behandlung von unweigerlich anfallenden Abfällen.
Von den genannten Reduktionsverfahren findet die Verwendung
von Alkalisulfiden bei der Herstellung von Aminoanthrachinonen
durch Reduktion von Nitroanthrachinonen im Laboratorium weitgehend
Bevorzugung, da bei solchen Reduktionsverfahren nur in
untergeordnetem Maße die Gefahr von Nebenreaktionen besteht.
Solche Reduktionsverfahren werden beispielsweise beschrieben
in:
(1) Roemer, Ber. dtsch. chem. Ges., 15, 1786 (1882)
(2) Boettger und Petersen, Liebigs Ann. Chem., 166, 147 (1873)
(3) Lauth, Bull. Soc. chim. Fr., 29, 1132 (1903)
(4) Beisler und Jones, J. Am. Chem. Soc., 44, 2304 (1922)
(5) Haworth und Lapworth, J. Chem. Soc., 119, 774 (1921)
(6) (Autor unbekannt) The Chemical Age (Dyestuffs Monthly Supplement), 10 (1927), 29-30
(2) Boettger und Petersen, Liebigs Ann. Chem., 166, 147 (1873)
(3) Lauth, Bull. Soc. chim. Fr., 29, 1132 (1903)
(4) Beisler und Jones, J. Am. Chem. Soc., 44, 2304 (1922)
(5) Haworth und Lapworth, J. Chem. Soc., 119, 774 (1921)
(6) (Autor unbekannt) The Chemical Age (Dyestuffs Monthly Supplement), 10 (1927), 29-30
Nachuntersuchungen der in den genannten Literaturstellen
beschriebenen Verfahren zeigten jedoch, daß sämtliche Verfahren
hinsichtlich der Ausbeute zu wünschen übriglassen und daß
sich die bei den bekannten Verfahren erhaltenen Produkte
durch sehr schlechte Filtrationseigenschaften auszeichnen,
da die gebildeten Anthrachinone in Form feiner nadelartiger
Kristalle in der Größenordnung von etwa 3 bis 5 µm × 1 bis 2 µm
vorliegen. Auch die Herstellung von Farbstoffen läßt zu wünschen
übrig, sofern nicht das an den Kristallen haftende Abwasser
aus der Reduktionsstufe in ausreichendem Maße entfernt
wird. Zur Abtrennung und Entfernung des Abwassers aus
der Reduktionsstufe ist aber ein großes Volumen Waschwasser
erforderlich. Weiterhin erhöht sich die Viskosität des Reaktionsgemisches
im Laufe der Reduktion von Nitroanthrachinonen
zu Aminoanthrachinonen, weswegen als Lösungsmittel für das
jeweils gewünschte Produkt aus Verarbeitungs- und Sicherheitsgründen
eine große Menge Wasser benötigt wird. Aus diesen
Gründen eignen sich die geschilderten Verfahren nicht zur
großtechnischen Herstellung von Aminoanthrachinonen.
Bei näheren Untersuchungen zur Reduktion von Nitroanthrachinonen
zu Aminoanthrachinonen unter Verwendung von Alkalisulfiden im
Hinblick auf deren großtechnische Durchführbarkeit hat es sich
überraschenderweise gezeigt, daß man das gewünschte Aminoanthrachinon
in für die Industrie höchst vorteilhafter Weise
erhält, wenn man ein Nitroanthrachinon einer kontinuierlichen
Wärmebehandlung mit einer bestimmten Menge eines Sulfids bei
einer Temperatur im Bereich von 80°C bis 140°C unterwirft.
Der Gegenstand der Erfindung ist in Patentanspruch 1 erläutert.
Die Unteransprüche erläutern vorteilhafte Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Wenn man das Verfahren gemäß der Erfindung mit 1-Nitroanthrachinon
durchführt, erhält man das entsprechende
1-Aminoanthrachinon in einer Ausbeute von 98 bis 100% der
Theorie. Diese Ausbeute ist etwa 5 bis 10% höher als sie nach
anderen bekannten Reduktionsverfahren erreichbar ist, und
ferner 2 bis 3% höher als die experimentellen Ergebnisse der
unter Verwendung von Alkalisulfiden durchgeführten bekannten
Verfahren.
Ein weiterer Vorteil des Verfahrens gemäß der Erfindung besteht
in der Senkung der erforderlichen Menge an Reaktionslösungsmittel.
Wie bereits erwähnt, ist es bei Durchführung
der bekannten, chargenweise durchgeführten Reduktionsverfahren
unter Verwendung von Alkalisulfiden wegen der hohen Viskosität
des Reaktionsgemischs erforderlich, pro Gew.-Teil Nitroanthrachinon
20 bis 100 Gew.-Teile Wasser einzusetzen. Im Rahmen
des Verfahrens gemäß der Erfindung benötigt man dagegen
für die Reaktion weniger als 20 Gew.-Teile Wasser.
Der wesentlichste Vorteil des Verfahrens gemäß der Erfindung
besteht darin, daß man das gewünschte Aminoanthrachinon in
Form von im Vergleich zu den anderen bekannten Alkalisulfid-
Reduktionsverfahren sehr großen Kristallen erhält. Infolgedessen
läßt sich das Reaktionsprodukt weit besser filtrieren.
Die im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung anfallenden
Kristalle besitzen, wie die Fig. 1 und 2 zeigen, durchschnittliche
Größen von 10 bis 200 µm × 10 bis 50 µm. Die
Möglichkeit der Gewinnung derart großdimensionierter
Kristalle in Verbindung mit der geschilderten Verringerung
der zur Reaktion benötigten Wassermenge führt zu einem
drastisch erhöhten Wirkungsgrad der Trennung der Aminoanthrachinonkristalle
von den Mutterlaugen der Reduktionsstufe.
Der Wirkungsgrad des Filtrationsvorgangs läßt sich
hierdurch um das etwa 10fache verbessern (z. B. meßbare
Verkürzung der Filtrationsdauer, weitestgehende Verringerung
der benötigten Filterfläche).
Bei der Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung werden
beide Reaktionsteilnehmer, nämlich das Nitroanthrachinon und
das Sulfid, kontinuierlich ohne Unterbrechung oder mit Unterbrechung,
d. h. intermittierend, einer Reaktionszone zugeführt.
Das Reaktionsgemisch wird bei kontinuierlicher Zufuhr der
Reaktionsteilnehmer kontinuierlich oder intermittierend oder
bei intermittierender Zufuhr der Reaktionsteilnehmer intermittierend,
d. h. nach und nach, abgezogen.
Zweckmäßigerweise werden im Rahmen des Verfahrens gemäß der
Erfindung beide Reaktionsteilnehmer kontinuierlich zugeführt,
während das Reaktionsgemisch kontinuierlich oder nach
und nach abgezogen wird. Vorzugsweise erfolgen sowohl die
Zufuhr beider Reaktionsteilnehmer als auch das Abziehen
des Reaktionsgemischs kontinuierlich.
Die Zufuhr der beiden Reaktionsteilnehmer zu der Reaktionszone
erfolgt getrennt.
Die Reduktion des Nitroanthrachinons erfolgt erfindungsgemäß
in einem wäßrigen Medium. Die benötigte Wassermenge beträgt
pro Gewichtsteil Nitroanthrachinon nicht mehr als 20, in der
Regel 5 bis 20, zweckmäßigerweise 8 bis 10 Gew.-Teile.
Unter "Nitroanthrachinon" sind im vorliegenden Falle 1-Nitroanthrachinon,
2-Nitroanthrachinon, 1,5-, 1,8-, 1,6-, 1,7-,
2,6- und 2,7-Dinitroanthrachinone und deren Mischungen zu
verstehen. Die bevorzugten Ausgangsmaterialien sind erfindungsgemäß
einfach nitrierte Gemische mit 1-Nitroanthrachinon
als Hauptbestandteil, die durch Mononitrierung von Anthrachinon
erhalten wurden und ferner Dinitroanthrachinone als
Verunreinigungen enthalten, oder durch Reinigen solcher Gemische
erhaltenes hochreines 1-Nitroanthrachinon.
Das Nitroanthrachinon kann in Form eines trockenen Pulvers
zugeführt werden, vorzugsweise gelangt es jedoch in Form
einer wäßrigen Aufschlämmung zum Einsatz. Zweckmäßigerweise
sollte die Konzentration der Aufschlämmung an Nitroanthrachinon
so groß wie möglich gemacht werden, um die Menge an
Lösungsmittel so gering wie möglich zu halten bzw. um, in
anderen Worten, die Menge an aus der Reduktionsreaktion
stammendem Abwasser weitestgehend zu senken. Im Hinblick auf
etwaige Beschränkungen infolge operativer Bedingungen sollte
die Konzentration der Aufschlämmung zweckmäßigerweise 5 bis
50, vorzugsweise 10 bis 25 Gew.-%, betragen.
Die im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung verwendbaren
Sulfide sind Alkalimetall-, Erdalkalimetall-, nämlich
Calcium- und Barium- und Ammoniumsalze von Schwefelwasserstoff
und deren Polysulfide. Beispiele hierfür sind
Lithiumsulfid, Natrium-, Kalium-, Calcium-, Barium-,
Ammoniumsulfid, Natrium-, Kalium- und Ammoniumhydrogensulfid,
Natrium- oder Kaliumpolysulfid, vorzugsweise Natriumsulfid,
Natriumhydrogensulfid und Natriumpolysulfid.
Das Sulfid gelangt in Form eines wasserfreien Feststoffs,
eines kristallwasserhaltigen Feststoffs und/oder einer
wäßrigen Lösung, vorzugsweise in Form einer wäßrigen Lösung,
zum Einsatz. Die Alkalisulfidkonzentration in der wäßrigen
Alkalisulfidlösung beträgt zweckmäßigerweise 5 bis 50, vorzugsweise
10 bis 35 Gew.-%. Zur Vermeidung einer Freisetzung
von gasförmigem Schwefelwasserstoff sollte die Temperatur
der zugeführten Alkalisulfidlösung auf unter 90°, zweckmäßigerweise
unter 50°, vorzugsweise unter 35°C, gehalten
wurden.
Die Molmenge bzw. Molzahl an Nitrogruppen wird durch folgende
Gleichung bestimmt:
Molzahl der Nitrogruppen = (Molzahl Mononitroanthrachinon) + (Molzahl Dinitroanthrachinon) × 2
Die theoretisch erforderliche Menge Sulfid beträgt 1,5 Mole
pro Mol Nitrogruppe, im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung
muß jedoch ein Sulfidüberschuß gegenüber diesem
theoretischen Erfordernis eingesetzt werden. Obwohl die Anwesenheit
von Sulfiden in großem Überschuß die Reaktion nicht
beeinträchtigt, gelangt das Alkalisulfid aus wirtschaftlichen
Gesichtspunkten allgemein in 1,6- bis 6,0-, zweckmäßigerweise
in 1,75- bis 4,0-, vorzugsweise in 2,0- bis
3,0facher molarer Menge pro Mol Nitrogruppe zum Einsatz.
Erfindungsgemäß wird die Umsetzung bei einer Temperatur im
Bereich von 80°C bis 140°C, zweckmäßigerweise von 90°C bis
120°C, vorzugsweise von 95°C bis 105°C, durchgeführt. Wenn
man die Umsetzung bei einer Temperatur oberhalb des Kochpunkts
des Reaktionsgemischs durchführt, wird sie unter Druck durchgeführt.
Wenn die Zufuhr der Reaktionsteilnehmer und das Abziehen des
Reaktionsprodukts kontinuierlich erfolgen, kann die Reaktion
bei relativ niedriger Temperatur mit verlängerter durchschnittlicher
Aufenthaltsdauer oder bei relativ hoher
Temperatur mit verkürzter Aufenthaltsdauer durchgeführt
werden. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer sollte allgemein
5 min bis 24 h bei einer Reaktionstemperatur von 80°C
bis 140°C, insbesondere 10 min bis 12 h bei einer Temperatur
von 90°C bis 120°C und vorzugsweise 30 min bis 3 h bei einer
Temperatur von 95°C bis 105°C betragen. In einem solchen Falle
kann das Reaktionsprodukt aus der Reaktionszone nach und nach
entnommen werden.
Wenn die Zufuhr der Reaktionsteilnehmer intermittierend erfolgt,
kann man das Nitroanthrachinon und das Sulfid bei
relativ niedriger Reaktionstemperatur über längere Zeit hinweg,
bei relativ hoher Reaktionstemperatur nur über kürzere
Zeit hinweg kontinuierlich zugeben. Von wesentlicher Bedeutung
ist es jedoch, die kontinuierliche Zufuhr so zu steuern, daß
bei Beendigung der kontinuierlichen Zugabe der Reaktionsteilnehmer
die Umsetzung im wesentlichen abgelaufen ist. So empfiehlt
es sich, eine kontinuierliche Zufuhrdauer von 30 min bis 24 h,
zweckmäßigerweise 1 bis 24 h, bei einer Reaktionstemperatur von
80°C bis 140°C, insbesondere 1 bis 12 h bei einer Temperatur
von 90°C bis 120°C und vorzugsweise 1 bis 8 h bei einer
Reaktionstemperatur von 95°C bis 105°C zu wählen.
Das Verfahren gemäß der Erfindung wird im folgenden anhand
eines bevorzugten Einzelbeispiels näher erläutert.
Das Nitroanthrachinon in Form einer wäßrigen Aufschlämmung
und das Alkalisulfid in Form einer wäßrigen Lösung werden
getrennt einem mit einem Rührwerk versehenen Reaktionsgefäß
(bei welchem ein Produktabzug am unteren Ende bzw. Boden
möglich ist) in gegebener Menge zugeführt. Wenn der Gefäßinhalt
ein Absetzvolumen angenommen hat, wird mit dem Abziehen
des Reaktionsgemischs am Bodenauslaß begonnen. Das Abziehen
erfolgt mit Hilfe einer Pumpe in Übereinstimmung mit der
Gesamtzufuhrgeschwindigkeit, so daß keine Änderung des Volumeninhalts
im Gefäß stattfindet. Da der Inhalt des Reaktionsgefäßes
aus einem ungleichförmigen System mit unlöslichen
Bestandteilen besteht, sollte dafür Sorge getragen werden,
daß im Gefäß ein ausreichendes Vermischen und eine ausreichende
Bewegung des Reaktionsgemisches sichergestellt
sind. Bis zum Erreichen eines stationären Zustands im Gefäß
ist die etwa 2- bis 5fache Zeit der durchschnittlichen
Aufenthaltsdauer erforderlich. Das mit Hilfe der Pumpe abgezogene
Reaktionsgemisch wird in üblicher Weise, beispielsweise
durch Filtrieren, in eine wäßrige Lösung und die unlöslichen
Bestandteile (Aminoanthrachinon) getrennt.
Das Verfahren gemäß der Erfindung kann auch wie folgt durchgeführt
werden: Die wäßrige Aufschlämmung des Nitroanthrachinons
und die wäßrige Sulfidlösung werden mit gegebener
Geschwindigkeit einem mit einem Rührwerk ausgestatteten
Reaktionsgefäß (das am unteren Ende geleert werden kann)
zugeführt. Nachdem der Gefäßinhalt das Ansatzvolumen erreicht
hat, wird die Zufuhr der Reaktionsteilnehmer beendet
und für eine Aufrechterhaltung der Temperatur Sorge getragen.
Nachdem sichergestellt ist, daß die Umsetzung beendet
ist, wird das Reaktionsgemisch vollständig am Bodenauslaß abgezogen
und in üblicher bekannter Weise in eine wäßrige Lösung
und die unlöslichen Bestandteile getrennt. Bei dieser
Ausführungsform muß während der Zufuhr der Reaktionsteilnehmer
besonders darauf geachtet werden, daß die Aufschlämmung
und die Lösung in ausreichendem Maße miteinander gemischt
werden, und daß die Reaktionsgemischtemperatur innerhalb
eines gegebenen Bereichs bleibt.
Auch die im folgenden beschriebene Verfahrensvariante kann
durchgeführt werden: Ein zuvor hergestelltes Reduktionsreaktionsgemisch
wird zum Teil in das Reaktionsgefäß eingespeist
und unter ausreichender Bewegung bei einer gegebenen Temperatur
gehalten. Danach werden eine wäßrige Aufschlämmung des
Nitroanthrachinons und die wäßrige Sulfidlösung in
gegebener Menge zugespeist. Wenn der Inhalt des Gefäßes ein
Absetzvolumen erreicht hat, wird die Zufuhr der Reaktionsteilnehmer
gestoppt und für eine Aufrechterhaltung der Temperatur
Sorge getragen. Schließlich wird das Reaktionsgemisch
in der geschilderten Weise abgezogen, ein Teil des Reaktionsgemisches
bleibt jedoch für die nächste Charge
zurück.
Bei den zuletzt geschilderten beiden Verfahrensvarianten ist
es erforderlich, den Reaktionsverlauf derart zu steuern,
daß die Reaktion weitestgehend beendet wird, während die
wäßrige Aufschlämmung des Nitroanthrachinons und die Alkalisulfidlösung
zugeführt werden, und daß das Ausmaß der Reaktion
durch Aufrechterhalten der Temperatur auf einen vernachlässigbaren
Grad beschränkt wird.
Bei einer anderen empfehlenswerten Verfahrensvariante wird
eine gegebene Menge eines vorher hergestellten Reaktionsgemischs
in das Reaktionsgefäß eingespeist und auf einer gegebenen
Temperatur gehalten. Danach werden die wäßrige Aufschlämmung
des Nitroanthrachinons und die wäßrige
Sulfidlösung in das Gefäß eingeleitet, während gleichzeitig
Reaktionsgemisch aus dem Gefäß mit derselben Geschwindigkeit,
wie die Reaktionsteilnehmer zugeführt werden, abgezogen
wird.
Gegebenenfalls kann (können) die wäßrige Aufschlämmung des
Nitroanthrachinons und/oder die Sulfidlösung portionsweise
zugeführt werden.
Zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung eignen
sich sämtliche kontinuierlich arbeitenden Reaktoren, z. B.
solche vom Tanktyp, vom Röhrentyp, vom Turmtyp und dergleichen.
Da jedoch sowohl die Ausgangsmaterialien als auch das
Reaktionsprodukt kaum wasserlöslich sind, empfiehlt sich wegen
seines einfachen Betriebs ein kontinuierlich arbeitendes
Reaktionsgefäß vom Tanktyp. Bei derartigen Reaktoren
wird (werden) in der Regel 1 bis 3 kontinuierlich
arbeitende(r), mehrstufige(r) Tank(s) verwendet, für die
erfolgreiche Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung
reicht jedoch bereits ein Tank aus.
Das bei der Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung
in der Reaktionszone befindliche Reaktionsgemisch kann ein
organisches Lösungsmittel oder oberflächenaktives Mittel
enthalten. Ferner wird der erfindungsgemäß angestrebte Erfolg
auch durch Anwesenheit anorganischer Salze, z. B. von
Natriumsulfat, Natriumnitrat und dergleichen, wie sie bei
der Herstellung von Nitroanthrachinon anfallen, oder von
Verunreinigungen, z. B. von Natriumcarbonat, wie sie in dem
zur Umsetzung verwendeten Sulfid enthalten sind, im
Reaktionsgemisch nicht beeinträchtigt.
Der Vorteil des Verfahrens gemäß der Erfindung besteht darin,
daß man Aminoanthrachinone aus Nitroanthrachinonen in höherer
Ausbeute und mit höherem Wirkungsgrad als bei bekannten
Verfahren herstellen kann. Neben der erhöhten Ausbeute und
einer Verkleinerung der benötigten Anlage (im Vergleich zu
üblichen Reduktionsverfahren) lassen sich erfindungsgemäß
auch die Menge des zu verwerfenden Abwassers und der Ablauf
erheblich verringern. Dies ist aus Gründen eines Umweltschutzes
von besonderem Vorteil.
Die erfindungsgemäß hergestellten Aminoanthrachinone eignen
sich als Zwischenprodukte zur Herstellung von Farbstoffen
und Pigmenten.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher veranschaulichen.
Soweit nichts anderes angegeben, beziehen sich
sämtliche Teile- und Prozentangaben auf das Gewicht.
Eine Aufschlämmung von Nitroanthrachinon in Wasser und eine
12,0%ige wäßrige Natriumhydrogensulfidlösung werden gleichzeitig
unter Rühren und unter Aufrechterhalten einer Innentemperatur
des Gefäßes von 94°C bis 96°C in einen 1500 Volumenteile
fassenden Glaskolben gegossen. Die Zufuhrgeschwindigkeit
der Nitroanthrachinonaufschlämmung einer Nitroanthrachinonkonzentration
von 17,27% und der 12,0%igen Natriumhydrogensulfidlösung
werden auf 805 Teile/h bzw. 722
Teile/h gehalten. 1 h nach Beginn des Eingießens wird mit
dem Abziehen des Reaktionsgemischs vom unteren Ende des
Kolbens begonnen. Die Abziehgeschwindigkeit wird konstant
auf 1527 Teile/h gehalten. Die Menge an Aminoanthrachinon,
erhalten als trockener Kuchen nach dem Filtrieren und
Waschen des abgezogenen Reaktionsgemischs nach Erreichen
eines stetigen Zustands im Gefäß, beträgt 117 Teile/h.
Das verwendete Nitroanthrachinon besteht aus 74,3% 1-Nitroanthrachinon,
0,6% 2-Nitroanthrachinon und 22,3% Dinitroanthrachinonen,
der 1-Aminoanthrachinongehalt in dem als
trockener Kuchen erhaltenen Aminoanthrachinonprodukt beträgt
77,0%.
Die Ausbeute an 1-Aminoanthrachinon, berechnet als Reinheit,
beträgt 99,0%. Das erhaltene Aminoanthrachinongemisch
läßt sich hervorragend filtrieren. Die Fig. 1
stellt eine Mikrophotographie der im vorliegenden Beispiel
angefallenen Aminoanthrachinonkristalle dar.
30 Teile des bei der Reduktionsreaktion des Beispiels 1
erhaltenen Reaktionsgemischs werden in ein 50 Volumenteile
fassendes Gefäß aus rostfreiem Stahl gefüllt. Danach wird
der Kessel mit einem Nitroanthrachinon/Wasser-Gemisch einer
Aufschlämmkonzentration von 12,8% und eine 20,0%ige
wäßrige Natriumhydrogensulfidlösung in einer Menge von 21,3
Teilen/h bzw. 8,7 Teilen/h beschickt. Während der Zugabe
wird der Gefäßinhalt bewegt und die Temperatur im Bereich
von 95°C bis 98°C gehalten. Gleichzeitig mit der Zugabe der
Reaktionsteilnehmer wird aus dem Kessel Reaktionsgemisch
in einer der Gesamtzufuhrmenge (30 Teile/h) entsprechenden
Menge abgezogen, so daß die Menge Reaktionsgemisch im Gefäß
konstant bleibt. Die Austragmenge an als trockener Kuchen
erhaltenem Aminoanthrachinon beträgt 2,25 Teile/h.
Das verwendete Nitroanthrachinon besteht aus 69,1% 1-Nitroanthrachinon,
0,7% 2-Nitroanthrachinon und 26,8% Dinitroanthrachinonen,
der 1-Aminoanthrachinongehalt in dem ausgetragenen
trockenen Aminoanthrachinonkuchen beträgt 73,6%. Die
Reduktionsausbeute von 1-Nitroanthrachinon zu 1-Aminoanthrachinon
beträgt 99,7%. Die im vorliegenden Beispiel und in
den folgenden Beispielen 2 bis 6 erhaltenen Aminoanthrachinonkristalle
sind durch die Mikrophotographie der Fig. 2 dargestellt.
Sie lassen sich sowohl mit Hilfe eines drehbaren
Vakuumfilters als auch eines Druckfilters hervorragend filtrieren
und in wirksamer Weise von dem Abwasser aus der
Reduktionsstufe abtrennen.
30 Teile des im Beispiel 2 erhaltenen Reaktionsgemischs werden
in ein 50 Volumenteile fassendes Gefäß aus rostfreiem
Stahl gefüllt und darin unter ausreichendem Bewegen auf
einer Temperatur im Bereich von 95°C bis 98°C gehalten. Danach
wird das Gefäß mit einem Nitroanthrachinon/Wasser-Gemisch
einer Aufschlämmungskonzentration von 10,3% und
Natriumsulfidkristallen einer Reinheit von 60% in einer Menge
von 31,7 Teile/h bzw. 4,3 Teile/h beschickt. Gleichzeitig
wird das Reaktionsgemisch in der Gesamtzufuhrmenge entsprechender
Menge abgezogen, so daß keine Änderung der Menge
Reaktionsgemisch im Kessel stattfindet. Die Austragmenge an
als trockener Kuchen angefallenem Aminoanthrachinon beträgt
2,68 Teile/h.
Der 1-Nitroanthrachinongehalt in dem trockenen Nitroanthrachinonkuchen
beträgt 70,6%, der 1-Aminoanthrachinongehalt
in dem trockenen Aminoanthrachinonkuchen 74,0%. Der Rest
besteht jeweils hauptsächlich aus Dinitro- bzw. Diaminoanthrachinonen.
Das Natriumsulfid wird in der 2,3fach der molaren
Menge pro Nitrogruppe verwendet. Die Ausbeute an
1-Aminoanthrachinon beträgt 97,6%.
Eine Aufschlämmung aus 98,0% reinem 1-Nitroanthrachinon und
Wasser einer Aufschlämmungskonzentration von 17,2% und eine
12,0%ige wäßrige Lösung von Natriumhydrogensulfid werden
tropfenweise unter Bewegen in ein 2000 Volumenteile fassendes
Glasgefäß unter Aufrechterhalten einer Innentemperatur
in dem Gefäß von 94°C bis 96°C eingetragen. Die Zufuhrgeschwindigkeiten
des 1-Nitroanthrachinon/Wasser-Gemischs und
der 12,0%igen wäßrigen Natriumhydrogensulfidlösung werden
konstant auf 1055 Teilen/h bzw. 945 Teilen/h gehalten. 1 h
nach Beginn des Eintragens wird mit dem Abziehen des Reaktionsgemischs
am Kolbenboden begonnen. Die Abziehgeschwindigkeit
wird konstant auf 2000 Teilen/h gehalten. Die Austragmenge
an 98,5% reinem 1-Aminoanthrachinon in dem von der
6. Stunde an und danach erhaltenen Ablaufs beträgt 158 Teile/h.
Bezogen auf das Ausgangs-1-Nitroanthrachinon beträgt die
Ausbeute an 1-Aminoanthrachinon 99,3%. Die erhaltenen 1-
Aminoanthrachinonkristalle lassen sich hervorragend filtrieren.
Eine Aufschlämmung aus Nitroanthrachinon und Wasser mit
darin gelöstem Natriumsulfat und Natriumnitrat (Nitroanthrachinonkonzentration:
5,28%; Natriumsulfat- und -nitratkonzentration:
4%; Rest Wasser) und eine 30,9%ige wäßrige
Natriumhydrogensulfidlösung werden unter Bewegen in einer
Menge von 383,3 Teilen/h bzw. 41,7 Teilen/h in ein 1500
Volumenteile fassendes Gefäß aus rostfreiem Stahl eingetragen.
3 h nach Beginn des Eintragens wird mit dem Abziehen
von Reaktionsgemisch in konstanter Menge von 425 Teilen/h
begonnen. Währenddessen wird die Reaktionstemperatur auf
97°C bis 98°C gehalten. Der Ablauf wird auf 70°C bis 80°C gekühlt,
filtriert, gewaschen und getrocknet, wobei Aminoanthrachinon
in Form eines trockenen Kuchens erhalten wird.
Die ausgetragene Aminoanthrachinonmenge von der 6. Stunde nach
Beginn des Abziehens an und danach beträgt 16,8 Teile/h.
Das als Ausgangsmaterial verwendete Nitroanthrachinon besteht
aus 74,9% Mononitroanthrachinon und 23,5% Dinitroanthrachinonen.
Der 1-Aminoanthrachinongehalt in dem als trockener
Kuchen erhaltenen Aminoanthrachinonprodukt beträgt
78,2%. Die Ausbeute an 1-Aminoanthrachinon, berechnet als
Reinheit, beträgt 98,7%.
Das Verfahren des Beispiels 1 wird unter Aufrechterhalten
der Temperatur in dem kontinuierlich arbeitenden Reaktionsgefäß
auf einem Wert von 102°C bis 103°C wiederholt. Das verdampfte
Wasser wird in einem Kühler kondensiert und in das
Gefäß rückfließen gelassen. Die Zufuhrmenge an der 12,0%igen
Natriumhydrogensulfidlösung wird bei 580 Teilen/h gehalten.
Die Abzugmenge wird bei 1385 Teilen/h gehalten. Man erhält
Aminoanthrachinon als trockenen Kuchen in einer Menge von
117 Teilen/h.
Der 1-Aminoanthrachinongehalt in dem als trockener Kuchen
angefallenen Aminoanthrachinon beträgt 77,7%. Die Ausbeute an
1-Aminoanthrachinon, ausgedrückt als Reinheit, beträgt 99,9%.
10 Teile des stetigen Ablaufs des aus der Reduktionsreaktion
von Beispiel 1 erhaltenen Reaktionsgemischs werden in ein
60 Volumenteile fassendes Gefäß aus rostfreiem Stahl eingetragen.
Das zugeführte Ausgangsprodukt wird gründlich
vermischt, intensiv bewegt und auf einer Temperatur von
98°C bis 101°C gehalten. Danach werden in das Gefäß innerhalb
von 3 h 18,3 Teile eines Nitroanthrachinon/Wasser-Gemischs
einer Nitroanthrachinonkonzentration in der Aufschlämmung
von 20% und 26,7 Teile einer 10%igen wäßrigen Natriumsulfidlösung
eingetragen. Bei dem verwendeten Nitroanthrachinon
handelt es sich um dasselbe Nitroanthrachinon, wie es
im Beispiel 1 verwendet wurde. Nun wird das Gemisch unter
Aufrechterhalten der Temperatur innerhalb des angegebenen
Bereiches 30 min lang bewegt. Nach dem Abkühlen auf 70°C werden
45 Teile des Reaktionsgemischs entnommen.
Die in dem Gefäß verbliebenen restlichen 10 Teile Reaktionsgemisch
werden mehrmals in der geschilderten Weise behandelt,
wobei bei jeder Behandlung aus dem Reaktionsgemisch durchschnittlich
3,09 Teile Aminoanthrachinon als trockener Kuchen
abgezogen werden.
Der 1-Aminoanthrachinongehalt in dem als trockener Kuchen
angefallenen Aminoanthrachinon beträgt durchschnittlich
76,9%. Die Reduktionsausbeute vom Ausgangs-1-Nitroanthrachinon
zu 1-Aminoanthrachinon beträgt 99,2%.
Die erhaltenen Aminoanthrachinonkristalle besitzen praktisch
dieselbe Größe wie die im Beispiel 2 erhaltenen Aminoanthrachinonkristalle.
Darüber hinaus lassen sie sich hervorragend filtrieren.
15 Teile des im Beispiel 1 verwendeten Nitroanthrachinons
eines 1-Nitroanthrachinongehalts von 74,3% werden gründlich
pulverisiert und bei Raumtemperatur in 279 Teilen Wasser
suspendiert. Nach Zugabe von 30,7 Teilen einer 30,5%igen
wäßrigen Natriumhydrogensulfidlösung erwärmt sich das Ganze
sehr stark, wobei die Farbe der Lösung in grün übergeht.
Während des Temperaturanstiegs innerhalb von 30 min auf 95°C
wird das Reaktionsgemisch sehr viskos, der Temperaturanstieg
geht jedoch weiter. Während eines weiteren 4stündigen
Bewegens bei einer Temperatur von 95°C bis 98°C schreitet
die Reduktionsreaktion nur sehr langsam voran. Schließlich
wird das Reaktionsgemisch auf 70°C abgekühlt, filtriert,
gewaschen und getrocknet, wobei 12,5 Teile eines Aminoanthrachinons
mit 75,6% 1-Aminoanthrachinon erhalten werden. Die
erhaltenen Aminoanthrachinonkristalle besitzen, wie die
Mikrophotographie der Fig. 3 ausweist, eine maximale Länge
von 3 bis 5 µm. Die Ausbeute an 1-Aminoanthrachinon, berechnet
als Reinheit, beträgt 96,2%. Die zur Umsetzung benötigte
Wassermenge beträgt das 20fache des Nitroanthrachinons; da
jedoch das Reaktionsgemisch während des Temperaturanstiegs
zu viskos wird, bereitet es Schwierigkeiten, die Wassermenge
unter den angegebenen Gehalt zu senken. Auch die Filtrationsgeschwindigkeit
ist wegen der geringen Kristallgröße
sehr gering, d. h. die Filtration dauert etwa 10mal länger
als die Filtration im Beispiel 1.
5500 Teile Wasser werden zu einem Gemisch aus 200 Teilen des
im Beispiel 4 verwendeten Nitroanthrachinons mit einem
98,0%igen Gehalt an 1-Nitroanthrachinon und 400 Teilen
32%igen Natriumsulfids zugegeben, worauf das Ganze von
Raumtemperatur bis zum Sieden erhitzt wird. Dies dauert 70
min. Danach wird ein Teil des Reaktionsgemischs entnommen,
worauf mit dem Erhitzen fortgefahren wird, bis durch Gaschromatographie
praktisch kein nicht-umgesetzter Nitro-
Reaktionsteilnehmer mehr nachweisbar ist. Hierzu werden etwa
3 h benötigt. Danach wird das Reaktionsgemisch auf 70°C
abgekühlt, filtriert, ausreichend gewaschen und getrocknet,
wobei 171 Teile 1-Aminoanthrachinon erhalten werden. Die
Reinheit des 1-Aminoanthrachinons, bestimmt durch Gaschromatographie,
beträgt 98,1%. Die Ausbeute an 1-Aminoanthrachinon
aus 1-Nitroanthrachinon beträgt 97,1%. Die erhaltenen
1-Aminoanthrachinonkristalle besitzen praktisch dieselbe
Größe wie die im Vergleichsbeispiel 1 erhaltenen Aminoanthrachinonkristalle,
weswegen sie schlecht filtrierbar sind.
Zur Trennung derselben von dem aus der Reduktion stammenden
Abwasser ist ein großer Zeit- und Arbeitsaufwand erforderlich.
10 Teile des im Beispiel 1 verwendeten Nitroanthrachinons
werden mit 23,9 Teilen Natriumsulfidflocken einer Reinheit
von 60% und 11 Teilen Wasser angeteigt, worauf die erhaltene
dunkelgrüne Paste in 800 Teile heißen Wassers bei einer
Temperatur von 95°C bis 98°C gegossen wird. Der Rest wird
durch Überwaschen mit 170 Teilen kalten Wassers in das heiße
Wasser eingetragen. Nun wird 2 h lang bei einer Temperatur
von 97°C bis 100°C gerührt, worauf das Reaktionsgemisch
bei 70°C bis 80°C filtriert wird. Nach dem Waschen und Trocknen
erhält man 8,38 Teile eines Aminoanthrachinons einer
Reinheit von 75,0%. Die Ausbeute an 1-Aminoanthrachinon beträgt
96,0%. Die Aminoanthrachinonkristalle besitzen vornehmlich,
wie die Mikrophotographie von Fig. 4 ausweist,
eine Größe von 1 bis 2 µm. Ein Teil der Kristalle besitzt
eine Größe von 5 bis 10 µm. Die Filtrierbarkeit des Reaktionsprodukts
ist ebenso schlecht wie die Filtrierbarkeit
der Reaktionsprodukte der Vergleichsbeispiele 1 und 2.
Die Fig. 1 bis 4 stellen Mikrophotographen von Aminoanthrachinonkristallen
dar. Im einzelnen geben wieder:
Fig. 1 eine Mikrophotographie der im Beispiel 1 erhaltenen
Kristalle,
Fig. 2 eine Mikrophotographie der im Beispiel 2 erhaltenen
Kristalle,
Fig. 3 eine Mikrophotographie der im Vergleichsbeispiel 1
erhaltenen Kristalle und
Fig. 4 eine Mikrophotographie der im Vergleichsbeispiel 3
erhaltenen Kristalle.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung eines Aminoanthrachinons durch
Reduktion eines Nitroanthrachinons, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Reduktion in wäßrigem Medium durchführt,
indem das Nitroanthrachinon einerseits und ein Alkalimetall-,
Calcium-, Barium- oder Ammoniumsulfid andererseits getrennt einer auf
einer Temperatur von 80°C bis 140°C gehaltenen Reaktionszone
zugeführt werden, wobei das Sulfid in mindestens
1,6fach molarer Menge pro Nitrogruppe zum Einsatz gelangt,
und daß man das Reaktionsgemisch aus der Reaktionszone
abzieht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man das Nitroanthrachinon in Form einer wäßrigen Aufschlämmung
mit einem Gehalt an Nitroanthrachinon von
5 bis 50 Gew.-% zuführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man das Sulfid in Form einer 5- bis 50-gewichtsprozentigen
wäßrigen Lösung zuführt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man das Sulfid in der 2,0- bis 3,0fachen Menge
der Molzahl der Nitrogruppen zum Einsatz bringt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Temperatur der Reaktionszone bei 90°C bis 120°C
hält.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Wassermenge bei 5 bis 20 Gew.-Teilen pro Gew.-Teil
Nitroanthrachinon hält.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man das Nitroanthrachinon und das Sulfid kontinuierlich
zuführt und das Reaktionsgemisch kontinuierlich oder
von Zeit zu Zeit abzieht.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man als Nitroanthrachinon ein nitriertes Gemisch eines
Anthrachinons, das im wesentlichen aus 1-Nitroanthrachinon
besteht, einsetzt.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man als Alkalimetallsulfid Lithiumsulfid, Natriumsulfid,
Kaliumsulfid, Natriumhydrogensulfid, Kaliumhydrogensulfid,
Natriumpolysulfid oder Kaliumpolysulfid einsetzt.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man als Ammoniumsulfid Ammoniumhydrogensulfid einsetzt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP6354378A JPS54154748A (en) | 1978-05-26 | 1978-05-26 | Preparation of aminoanthraquinone |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2920441A1 DE2920441A1 (de) | 1979-12-06 |
DE2920441C2 true DE2920441C2 (de) | 1989-06-22 |
Family
ID=13232230
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19792920441 Granted DE2920441A1 (de) | 1978-05-26 | 1979-05-21 | Verfahren zur herstellung von aminoanthrachinon und danach hergestelltes aminoanthrachinon |
Country Status (5)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US4407756A (de) |
JP (1) | JPS54154748A (de) |
DE (1) | DE2920441A1 (de) |
GB (1) | GB2021622B (de) |
IT (1) | IT1117196B (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3433074A1 (de) * | 1984-09-08 | 1986-03-20 | Bayer Ag, 5090 Leverkusen | Verfahren zur erzeugung von aminoanthrachinonen mit verbesserten verarbeitungstechnischen eigenschaften |
US5326151A (en) * | 1992-09-15 | 1994-07-05 | Hoover Universal, Inc. | Seat cover member with cable tie closure |
Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2343977B2 (de) * | 1973-08-31 | 1978-10-12 | Bayer Ag, 5090 Leverkusen | Verfahren zur Herstellung von reinem 1-Aminoanthrachinon |
US4045454A (en) * | 1974-10-25 | 1977-08-30 | Sumitomo Chemical Company, Limited | Production of 1-nitroanthraquinone and 1-aminoanthraquinone |
JPS5192828A (en) * | 1975-02-13 | 1976-08-14 | 11 aminoantorakinonno kangenseiseiho |
-
1978
- 1978-05-26 JP JP6354378A patent/JPS54154748A/ja active Granted
-
1979
- 1979-05-16 US US06/039,606 patent/US4407756A/en not_active Expired - Lifetime
- 1979-05-21 DE DE19792920441 patent/DE2920441A1/de active Granted
- 1979-05-22 GB GB7917701A patent/GB2021622B/en not_active Expired
- 1979-05-25 IT IT49187/79A patent/IT1117196B/it active
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
IT7949187A0 (it) | 1979-05-25 |
GB2021622A (en) | 1979-12-05 |
GB2021622B (en) | 1982-08-04 |
DE2920441A1 (de) | 1979-12-06 |
US4407756A (en) | 1983-10-04 |
IT1117196B (it) | 1986-02-17 |
JPS5735901B2 (de) | 1982-07-31 |
JPS54154748A (en) | 1979-12-06 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
CH494733A (de) | Verfahren zur Herstellung von p-Aminophenol | |
DE2920441C2 (de) | ||
DE2248704C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von 1,5- und 1,8-Dinitroanthrachinonen und gegebenenfalls Trennung dieses Gemisches | |
DE1543329B2 (de) | Verfahren zur Herstellung von vorwiegend p-nitriertem Phenol oder m-Kresol | |
DE2202204C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von 2-Mercaptobenzimidazol | |
DE1292642B (de) | Verfahren zur Herstellung von Dinitrotoluol | |
DE2740403C2 (de) | ||
EP0575852B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Dinitro-polyalkylenbenzolen | |
EP0001087A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von 1-Amino-4-bromanthrachinon-2-sulfonsäure | |
DE3306532C2 (de) | Verfahren zur Reinigung von 1-Aminoanthrachinon | |
AT232981B (de) | Verfahren zur Herstellung von aliphatischen oder aromatischen Diacylperoxyden | |
DE2831995A1 (de) | Verfahren zur herstellung einer waessrigen loesung eines alkalisalzes von 2-hydroxy-1-naphthalinsulfonsaeure | |
EP0134753B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Benzanthron | |
DE2505715C2 (de) | Verfahren zur herstellung von isomerengemischen, die vorwiegend aus 1,5- und 1,8-dinitronaphthalin bestehen | |
DE1593092B2 (de) | Verfahren zur abtrennung von festem ammoniumsulfat aus einem schlamm, der aus einer waessrigen loesung von acrylsaeureamid und festem ammoniumsulfat besteht | |
DE740264C (de) | Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von sekundaeren Aminen und Carbazolen der Anthrachinonreihe | |
DE3022783A1 (de) | Verfahren zur herstellung von 4-acylamido-2-nitro-1-alkoxybenzol-verbindungen | |
DE4222302A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von 1,4-Diaminoanthrachinon-2,3-disulfonsäure und 1,4-Diaminoanthrachinon-2,3-dinitril | |
CH632735A5 (en) | Process for the preparation of 1-nitroanthraquinone | |
DE3047946A1 (de) | Verfahren zur herstellung von 5-amino-2,4-dimethyl-acetanilid | |
AT213388B (de) | Verfahren zur Herstellung von neuen 3-Nitro-azacyclo-alkanon-2-N-carbochloriden | |
DE690704C (de) | Verfahren zum Nitrieren von pulverfoermiger Staerke | |
DE3642475C2 (de) | ||
DE2848002A1 (de) | Verfahren zur herstellung von hydrazinsulfat | |
DE2523759A1 (de) | Verfahren zur herstellung von 5-nitrofurfuroldiazetat |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: HENKEL, G., DR.PHIL. FEILER, L., DR.RER.NAT. HAENZ |
|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition |