DE3642475C2 - - Google Patents
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- DE3642475C2 DE3642475C2 DE19863642475 DE3642475A DE3642475C2 DE 3642475 C2 DE3642475 C2 DE 3642475C2 DE 19863642475 DE19863642475 DE 19863642475 DE 3642475 A DE3642475 A DE 3642475A DE 3642475 C2 DE3642475 C2 DE 3642475C2
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- benzaldehyde
- phenylserine
- silicone oil
- alkali metal
- glycine
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-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C227/00—Preparation of compounds containing amino and carboxyl groups bound to the same carbon skeleton
- C07C227/14—Preparation of compounds containing amino and carboxyl groups bound to the same carbon skeleton from compounds containing already amino and carboxyl groups or derivatives thereof
- C07C227/16—Preparation of compounds containing amino and carboxyl groups bound to the same carbon skeleton from compounds containing already amino and carboxyl groups or derivatives thereof by reactions not involving the amino or carboxyl groups
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
β-Phenylserin durch Kondensation von Glycin mit Benzal
dehyd in Gegenwart eines Alkalimetallhydroxids in einem
aus Wasser und einer zweiten flüssigen Phase bestehenden
Medium und anschließende Behandlung des dabei gebildeten
Alkalimetallsalzes des N-Benzyliden-β-phenylserins mit
einer Säure.
β-Phenylserin ist ein wertvolles Zwischenprodukt für eine
an sich bekannte Synthese von Phenylalanin.
Aus der DE-PS 6 32 424 ist es bereits bekannt, β-Phenylserin
durch Kondensation von Glycin mit Benzaldehyd in Gegenwart
eines Alkalimetallhydroxids in einem rein wäßrigen Medium
und anschließende Behandlung des Reaktionsgemisches mit
einer Säure herzustellen. Nachteilig ist bei diesem bekannten
Verfahren, daß das zunächst entstehende Alkalimetallsalz des
N-Benzyliden-β-phenylserins schon nach kurzer Zeit ausfällt,
so daß sich das Reaktionsgemisch vollständig verfestigt
und nicht mehr gerührt werden kann. Außerdem ist das so
hergestellte β-Phenylserin stark mit dem bei der Säure
behandlung abgestapelten Benzaldehyd verunreinigt, der
ziemlich mühsam herausgewaschen werden muß.
Eine Verbesserung stellt das aus der DE-OS 34 28 442
bekannte Verfahren dar, bei dem die Kondensation des
Glycins mit dem Benzaldehyd in einer Mischung aus Wasser
und einem mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungs
mittel vorgenommen wird.
Auf diese Weise wird erreicht, daß das Reaktionsgemisch
rührfähig bleibt, und daß sich nach der Säurebehandlung
zwei Phasen ausbilden, deren wäßrige das β-Phenylserin
und deren organische den abgespaltenen Benzaldehyd
enthält. Die organische Phase kann zwar nach Ergänzung
des verbrauchten Benzaldehyds rezykliert werden. Dabei
reichern sich in ihr aber Nebenprodukte an, welche die
Produktqaualität beeinträchtigen können. Es muß daher
irgendwann einmal eine destillative Trennung und Reinigung
von Benzaldehyd und Lösungsmittel erfolgen, was aufwendig
und unwirtschaftlich ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist nun dadurch gekennzeichnet,
daß man als zweite flüssige Phase ein mit Benzaldehyd nicht
mischbares Silikonöl verwendet.
Vorzugsweise wird das Silikonöl im 0,1- bis 1,5fachen
Volumen des insgesamt im Reaktionsgemisch vorhandenen
Wassers eingesetzt. Geeignet sind alle handelsüblichen
Silkonöle niedriger und mittlerer Viskosität, vorzugsweise
einer solchen bis etwa 200 mPa · s, sofern sie die einzige
Bedingung erfüllen, daß sie mit Benzaldehyd nicht
mischbar sind.
Durch das als Trennmittel wirkende Silikonöl wird ebenso
wie bei dem aus der DE-OS 34 28 442 bekannten Verfahren
erreicht, daß das Reaktionsgemisch während der Kondensation
des Glycins mit dem Benzaldehyd rührfähig bleibt. Aber
nach der Säurebehandlung bilden sich nun nicht nur zwei
Phasen aus, sondern deren drei. Die untere, wäßrige
Phase enthält das β-Phenylserin als Salz, die mittlere
Phase besteht aus dem Silikonöl und die obere, organische
Phase enthält quantitativ den abgespaltenen Benzaldehyd.
Die drei Phasen können ohne großen Aufwand von einander
getrennt und der weiteren Verwendung zugeführt werden.
Die wäßrige Phase wird mit einer Base neutralisiert und
auf β-Phenylserin aufgearbeitet. Das Silikonöl kann ohne
weitere Reinigung wiederverwendet werden. Und auch der
Benzaldehyd kann, gegebenenfalls nach einer Redestillation,
erneut eingesetzt werden. Alternativ ist es auch möglich,
nur die wäßrige Phase abzutrennen und die Mischung der
beiden anderen Phasen nach Ergänzung des verbrauchten
Benzaldehyds direkt zu rezyklieren.
Von der Mitverwendung des Silikonöls abgesehen, erfolgt
die Herstellung des β-Phenylserins in an sich bekannter
Weise. Zweckmäßig wird so vorgegangen, daß man eine
wäßrige Lösung des Glycins, vorzugsweise als Alkali
metallsalz, den Benzaldehyd und das Silikonöl vorlegt.
Pro Mol Glycin werden mindestens 2 Mol Benzaldehyd
benötigt. Es kann unter Umständen vorteilhaft sein,
einen Überschuß, beispielsweise 2,2 bis 3,0 Mol
Benzaldehyd, zu verwenden. Das Silikonöl wird im 0,1-
bis 1,5fachen Volumen des vorhandenen Wassers eingesetzt.
Es kann natürlich ohne weiteres auch eine größere Menge
an Silikonöl angewandt werden, aber dies bringt keinen
weiteren Vorteil. Zu dieser vorgelegten Mischung wird
dann unter Rühren und gegebenenfalls unter äußerer
Kühlung eine wäßrige Alkalimetallhydroxidlösung,
vorzugsweise Natronlauge, mit solcher Geschwindigkeit
zudosiert, daß die Innentemperatur nicht über 80°C,
vorzugsweise nicht über 50°C, ansteigt.
Es ist aber ebensogut möglich, die Alkalimetallhydroxid
lösung in einem Zug zuzugeben und die Reaktionstemperatur
alleine durch äußere Kühlung im genannten Bereich zu
halten.
Das Alkalimetallhydroxid wird in einer Menge von mindestens
1,2 Mol, vorzugsweise von etwa 2,0 bis etwa 3,0 Mol pro
Mol Glycin angewandt. Nach beendeter Zugabe des Alkali
metallhydroxids wird noch längere Zeit, beispielsweise
15 Stunden lang, bei Raumtemperatur weitergerührt oder
kürzere Zeit, beispielsweise 3 Stunden lang, auf nicht
mehr als 80°C, vorzugsweise nicht mehr als 60°C, erwärmt.
Dann wird eine Säure mit solcher Geschwindigkeit zudosiert,
daß die Innentemperatur nicht über 60°C, vorzugsweise
nicht über 40°C, ansteigt. Geeignete Säuren sind
beispielsweise Mineralsäuren, wie Schwefelsäure,
Phosphorsäure, Salpetersäure und insbesondere Salzsäure.
Sie werden in mindestens solcher Menge eingesetzt, daß
einerseits das vorhandene Alkalimetallhydroxid neutralisiert
und andererseits das freigesetzte β-Phenylserin in das
Mineralsäuresalz umgewandelt wird. Nach beendeter Zugabe
der Säure wird noch einige Zeit, beispielsweise 1 Stunde
lang, weitergerührt. Dann wird eine Phasentrennung
vorgenommen und die wäßrige Phase abgetrennt. Diese wird
mit einer wäßrigen Base, vorzugsweise Natronlauge,
neutralisiert und dann auf eine Temperatur zwischen -10
und +5°C abgekühlt. Nach einiger Zeit, beispielsweise
1 Stunde, bei dieser Temperatur wird das auskristallisierte
β-Phenylserin durch Filtration oder Zentrifugation abgetrennt,
mit Eiswasser gewaschen und getrocknet. Die Kristalle
enthalten dann noch 1 Mol Kristallwasser.
500 g einer 20 gewichtsprozentigen Lösung von
Natriumglycinat in Wasser wurden mit 220 g Benzaldehyd
und 200 ml Silikonöl M3 (Hersteller: Bayer AG) versetzt.
Bei 5 bis 10°C wurden innerhalb einer Stunde unter
Rühren 120 g einer 40 gewichtsprozentigen Natronlauge
zugestopft, die Kühlung wurde entfernt und es wurde
noch 15 Stunden lang bei Raumtemperatur gerührt. Dann
wurden 360 g einer 35 gewichtsprozentigen Salzsäure so
zugetropft, daß die Innentemperatur auf nicht mehr als
40°C anstieg, es wurde noch eine Stunde lang gerührt
und dann wurde die wäßrige Phase abgetrennt.
Die wäßrige Phase wurde mit 50 gewichtsprozentiger
Natronlauge auf pH 7,5 gebracht, auf 0°C abgekühlt
und 1 Stunde lang bei dieser Temperatur stehen gelassen.
Dann wurden die ausgeschiedenen Kristalle abfiltriert,
mit Eiswasser gewaschen und unter vermindertem Druck
bei 60°C bis zur Gewichtskonstanz getrocknet. Das
farblose β-Phenylserin enthielt dann noch 1 Mol
Kristallwasser.
Ausbeute: 161,4 g (81% der Theorie, bezogen auf das
eingesetzte Glycin). Schmelzpunkt: 180-182°C.
75 g Glycin wurden in 350 g Wasser gelöst und mit
220 g Benzaldehyd und 200 ml Silikonöl M3
(Hersteller: Bayer AG) versetzt. Dann wurden auf
einmal 250 g einer 40 gewichtsprozentigen
Natronlauge zugegeben. Durch gelegentliches
Kühlen wurde dafür gesorgt, daß die
Reaktionstemperatur nicht über 50°C anstieg.
Anschließend wurde über Nacht bei Raumtemperatur
gerührt. Dann wurden bei einer Temperatur von nicht
mehr als 40°C 360 g einer 35 gewichtsprozentigen
Salzsäure zugetropft, es wurde noch eine Stunde
lang gerührt und dann wurde die wäßrige Phase
abgetrennt. Die wäßrige Phase wurde mit 50
gewichtsprozentiger Natronlauge auf pH 7,5
gebracht, auf 0°C abgekühlt und nach einer Stunde
bei dieser Temperatur filtriert. Die Phenylserin
kristalle wurden mit Eiswasser gewaschen und unter
vermindertem Druck bei 60°C bis zur Gewichtskonstanz
getrocknet. Das farblose Phenylserin enthielt dann noch
1 Mol Kristallwasser.
Ausbeute: 157,8 g (79% der Theorie, bezogen
auf das eingesetzte Glycin).
Schmelzpunkt: 180-182°C.
In gleicher Weise wie im Beispiel 2 wurden Glycin,
Benzaldehyd, Silikonöl und Natronlauge zusammengegeben.
Nachdem die exotherme Reaktion abgeklungen war, wurde
drei Stunden auf 50°C erwärmt und dann wie im Beispiel 2
weiter aufgearbeitet.
Ausbeute: 160,2 g (80% der Theorie, bezogen auf
das eingesetzte Glycin).
Schmelzpunkt: 179-181°C.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von β-Phenylserin durch
Kondensation von Glycin mit Benzaldehyd in Gegenwart
eines Alkalimetallhydroxids in einem aus Wasser und
einer zweiten flüssigen Phase bestehenden Medium und
anschließende Behandlung des dabei gebildeten
Alkalimetallsalzes des N-Benzyliden-β-phenylserins
mit einer Säure, dadurch gekennzeichnet, daß man
als zweite flüssige Phase ein mit Benzaldehyd nicht
mischbares Silikonöl verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Silikonöl im 0,1- bis 1,5fachen
Volumen des insgesamt vorhandenen Wassers einsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß man ein Silikonöl mit einer
Viskosität bis zu 200 mPa's einsetzt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863642475 DE3642475A1 (de) | 1986-12-12 | 1986-12-12 | Verfahren zur herstellung von ss-phenylserin |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863642475 DE3642475A1 (de) | 1986-12-12 | 1986-12-12 | Verfahren zur herstellung von ss-phenylserin |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3642475A1 DE3642475A1 (de) | 1988-06-23 |
DE3642475C2 true DE3642475C2 (de) | 1988-12-15 |
Family
ID=6316051
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863642475 Granted DE3642475A1 (de) | 1986-12-12 | 1986-12-12 | Verfahren zur herstellung von ss-phenylserin |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3642475A1 (de) |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CA1228075A (en) * | 1983-08-01 | 1987-10-13 | Ryuichi Mita | PROCESS FOR PRODUCTION OF .beta.-PHENYLSERINE |
-
1986
- 1986-12-12 DE DE19863642475 patent/DE3642475A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3642475A1 (de) | 1988-06-23 |
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