DE2334713C3 - Verfahren zur Isolierung von 13-Dinitroanthrachinon - Google Patents
Verfahren zur Isolierung von 13-DinitroanthrachinonInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Isolierung von 1,5-Dinitroanthrachinon aus Dinitroanthrachinongemischen.
1,5-Dinitroanthrachinon ist ein Vorprodukt zur
Herstellung von wichtigen Farbstoffen auf der Basis von 1,5- Diamino-^S-dihydroxyanthrachinon.
Bei der Nitrierung von Anthrachinon zu Dinitroanthrachinon werden stets Gemische erhalten, die
ungefähr gleiche Teile 1,5-Dinitroanthrachinon, 1,8-Dinitroanthrachinon und Dinitroanthrachinone mit ^-Nitrogruppen
(wie 1,6-, 1.7- und 2,6-Dinitroanthrachinon) enthalten. Zur Herstellung von Farbstoffen auf der Basis
von l,5-Diamino-4,8-dihydroxyanthrachinon ist es in vielen Fällen aus coloristischen Gründen erforderlich,
a's Ausgangsverbindung reines 1,5-Dinitroanthrachinon oder wenigstens ein Dinitroanthrachinongemisch zu
verwenden, das mindestens 75, oder besser möglichst mehr als 85 Gew.-°/o 1.5-Dinitroanthrachinon und nur
noch sehr geringe Mengen an /i-Dinitroverbindungen enthalt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, ein technisch leichi und möglichst auch kontinuierlich
durchzuführendes Verfahren aufzufinden, nach dem man bei möglichst geringer Belastung der Umwelt ein
für die genannten Zwecke geeignetes 1.5-Diniiroanihrachinon
aus den technischen Dinitroanthrachinonger~ischen isolieren kann.
Es wurde gefunden, daß man cm für die Herstellung
von blauen Dispersionsfarbsloffen auf der Basis von 1.5-Diamino-4.8-dihydroxyanthrachinon genügend reines
1,5-Dinitroanthrachinon aus technischen Dinitroanthrachinongcmischen
durch Extraktion erhalten kann, wenn man das Dimiroanthrachinongemisch mit so viel
N-Melhvlpyrrolidon behandeil, daß 10 bis 45 Gew.-%
des Gemisches ungelösi bleiben.
Der abgetrennte, ungelöste Anteil besteht zu 75 bis 95 Gew-%, in den meisten Fällen /u 85 bis 95 Gew.-% aus
1,5-Dinitroanthrachinon und zu 25 bis 5 bzw. 15 bis 5 Gew-% aus 1.8-Dinilroanthrachinon. D°r ungelöste
Anteil enthält praktisch keine oder nur noch sehr geringe Mengen jS-Diazoverbindungen. Ditse sind im
Dünnschichtchromatogramm oder gaschromatographisch höchstens noch in Spuren nachzuweisen.
Der Anteil an dem Dinitroanthrachinongemisch, der bei der Behandlung nicht gelöst werden soll, hängt von
dem Gehalt des Dinitroanthrachinongemischcs an
lfS'Oinitroanlhrachinon ab und liegt im aligemeinen
ungefähr im Bereich zwischen dem 1- bis 0,5fachen des Gehaltes an 1,5-Dinitroanthrachinon im Gemisch,
Das Verfahren gemäß der Erfindung wird zweckmä' ßigerweisc so durchgeführt, daß man das Dimlroanthrachinohgemisch
in so viel N-MethylpyrroÜdon einträgt,
daß ungefähr 10 bis 45% des verwendeten Dinitroanthfachinongemischcs
bei der Behandlung nicht gelöst
ίο
71 Q
werden.
Die Menge an N-Methylpyrrolidon, im folgenden auch als NMP bezeichnet, hängt vom Gehalt des
Dinitroanthrachinongemiches an 1,5-Dinitroanthrachinon und vor allem von der Temperatur ab, bei der die
Behandlung durchgeführt werden soll. Die Menge an NMP beträgt zwischen der 0,5- und 7fachen Gewichtsmenge, bezogen auf das Dinitroanthrachinongemisch.
In der Regel wird die Behandlung bei P.aumtemperatur
bis 15O0C1 vorzugsweise bei 50 bis 1400C,
durchgeführt Die Dauer der Behandlung beträgt im allgemeinen zwischen 0,5 und 2 bis 3 Stunden, je nach
der angewendeten Temperatur. Dabei ist es wichtig, daß die Abtrennung des Ungelösten von der flüssigen Phase
bei der Behandlungstemperatur erfolgt
Der Rückstand des Behandlungsgemisches wird durch Dekantieren, Filtrieren oder vorzugsweise durch
Zentrifugieren bei der Behandlungstemperatur abgetrennt und von anhaftendem Lösungsmittel durch
Waschen mit einem mit N-Methylpyrrolidon mischbaren Lösungsmittel, wie Methanol, Aceton oder isopro
panol, befreit.
So verwendet man z. B. bei einem Dinitroanthrachinongemisch,
das 35 Gew.-°/o 1,5-DinitiOanthrachinon, 32 Gew.-% 1,8-Dinitroanthrachinon und zusammen 33
Gew.-% 1,6-, 1,7- oder 2,6-Dinitroanthrachinon enthält, bei einer Behandlungstemperatur von 60° C die
fünffache Gewichtsmenge NMP: Nach einer Stunde wird der Rückstand bei 60°C abgetrennt. Dieser enthält
90 bis 95 Gew.-% 1,5-Dinitroanthrachinon und als Rest 1,8-Dinitroanthrachinon. ^-Dinitroanthrachinone sind
praktisch nicht oder nur in Spuren nachzuweisen.
Das Filtrat, das vor allem die /J-Dinitroanthrachinonverbindungen
und 1,8-Dinitroanthrachinon neben wenig 1,5-Dinitroanthrachinon enthält, kann zur Rückgewinnung
des Lösungsmittels eingeengt werden. Aus dem Rückstand können die gelösten Dinitroanthrachinone
z. B. durch Eintragen in Wasser gefällt und isoliert werden. Das bei der Einengung erhaltene N-Me'hylpyr
rolidon kann für weitere Rcinigungsoperationcn wieder verwendet werden.
Das Dinilroanthrachinongemisch wird /wcckmäßigerweise
in Form des trockenen Pulvers angewendet. Man kann aber auch das bei der Isolierung des
Nitroanthrachinongemisches anfallende feuchte Preßgut verwenden, wenn man das anhaftende Wasser
vorher durch Waschen mit Lösungsmitteln, wie
Methanol. Isopropanol oder Aceton verdrängt. Das lösungsmittelfeuchte Dinitroanthrachipongemisch wird
dann in NMP eingetragen und die niedrig siedenden Lösungsmittel bei der Behandlung abdcstilliert.
Das Reinigungsverfahren kann kontinuierlich und diskontinuierlich durchgeführt werden.
Das Ergebnis des Verfahrens gemäß der Erfindung war überraschend, da — wegen der sehr ähnlichen
physikalischen Eigenschaften der bei der Dinitrierung von Anthrachition entstehenden 1,5-, 1,8-, 1.6-. 1.7- und
2,6-Diniiroanihrachinone — es nicht /u erwarten war.
daß durch eine einfache Extraktion mit NMP eine Anreicherung des 1.5-Dinitroanthrachinons im Ungelösten
erfolgen würde. Gegenüber der Fraktionierung aus Schwefelsäure benötigt das Verfahren gemäß der
vorliegenden Erfindung wesentlich geringere Mengen an Lösungsmittel, die außerdem auf einfache Weise
zurückgewonnen werden !(örinen. Wegen der geringen Löslichkeit der Dinitroanthrachinone in konzentrierter
Schwefelsäure muß die Extraktion mit 20 gew,-°/oigem
Oleüm durchgeführt werden (BE-PS 7 88 016).
Die im folgenden genannten Beispiele sollen das Verfahren weiter erläutern. Die genannten Teile und
Prozentangaben beziehen sich auf das Gewicht.
250 Teile Dinitroanthrachinongemisch (bestehend aus etwa J5 Gewichtsprozent 1,5-Dinitroanthrachinon, 32
Gewichtsprozent 1,8-Dinitroanthrachinon und etwa 33 Gewichtsprozent 1,6-, 1,7- und 2,6-Dinitroanthrachinon)
werden mit 1250 Teilen N-Methylpyrrolidon eine Stunde lang bei 60°C behandelt, bei 60" C abgesaugt, mit
100 Teilen Methanol (Isopropylalkohol oder Aceton)
gewaschen und getrocknet. Man erhält 82 Teile
1,5-Dinitroanthrachinon mit einer Reinheit von 92,3%. Der Rest besteht aus !,S-Dinitroanthrachinon.
Beispiele 2bis 15
50 Teile Dinitroanthrachinongemisch der in der Tabelle angegebenen Zusammensetzung werden mit A
Teilen NMP bei t°C eine Stunde gerührt und bei dieser Temperatur das Ungelöste von der Lösung auf e;nem
beheizten filter abgesaugt Der Rückstand wird mit 20 Teilen Methanol, Isopropanol oder Aceton gewaschen
und getrocknet
Ausbeute: X Teile 1,5-Dinitroanthrachinon der in der
Tabelle angegebenen Zusammensetzung.
Beispiel | Dinitroanthrachinongemisch 1,5-*) 1,8- |
% | NMP Λ |
Behandlungs- lemp. |
Rückstand X |
Zusammensetzung 1,5-*) 1,8- Dinilroanthnichinon |
% | 14 |
% | 39 | Teile | t C | Teile | % | 17 | ||
2 | 49 | 39 | 50 | 140 | 22,5 | 85 | 2 | |
3 | 49 | 39 | 150 | 60 | 24,5 | 82 | 0,5 | |
4 | 49 | 39 | 150 | 100 | 18,5 | 97 | 2 | |
5 | 49 | 39 | 150 | 140 | 15 | 99 | 0,5 | |
6 | 49 | 39 | 250 | 60 | 19 | 97 | 0,5 | |
7 | 49 | 39 | 250 | 100 | 16 | 99 | 6 | |
8 | 49 | 32 | 250 | 140 | 8,5 | 99 | 9 | |
9 | 35 | 32 | 50 | 140 | 16 | 93 | 1 | |
10 | 35 | 32 | 150 | 60 | 19 | 90 | <0,5 | |
Il | 35 | 32 | 150 | 100 | 13 | 98 | 2 | |
12 | 35 | 32 | 150 | 140 | 10 | 99 | 0,5 | |
13 | 35 | 32 | 250 | 60 | 15 | 97 | <0,5 | |
14 | 35 | 32 | 250 | 100 | 12 | 99 | ||
15 | 35 | 250 | 140 | 5 | 99 |
*) liest 1,6-, 1.7- und 2,6-I)initroiinthracliinon.
Claims (1)
- OQPatentanspruch:Verfahren zur Isolierung von 1,5-Dinitroanthrachinon aus Dinitroanthrachinongemischen, die bei der Dinitrierung von Anthrachinon erhalten werden, durch Extraktion, dadurch gekennzeichnet, daß man das Dinitroanthrachinongemisch mit so viel N-Methylpyrrolidon behandelt, daß 10 bis 45 Gew.-% des Gemisches ungelöst bleiben.
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