DE242213C - - Google Patents

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DE242213C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B30/00Crystallisation; Crystallising apparatus; Separating crystals from mother liquors ; Evaporating or boiling sugar juice
    • C13B30/02Crystallisation; Crystallising apparatus
    • C13B30/021Crystallisation; Crystallising apparatus using chemicals

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Crystallography & Structural Chemistry (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Confectionery (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- te 242213 KLASSE 89 d. GRUPPE
JEAN CHARLES GRIERE in GREVENBROICH.
Verfahren .zur Umwandlung von kristallisierbaren Zuckerlösungen in eine transportfähige lose Masse.
Zusatz zum Patente 221199 vom 12. Mai 1908.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 18. Juni 1909 ab. Längste Dauer: 11. Mai 1923.
In dem Hauptpatent ist ein Verfahren zur Erzeugung eines feinen, trockenen Konsumzuckers beschrieben, welches unter anderem darin besteht, daß aus einer heiß konzentrierten Zuckerlösung durch Einwurf von losem Zucker ein warmer Zuckerteig von 70 bis 8o° gebildet und dieser in der zweiten Periode des Verfahrens während einer Durchmischung durch Einführung von Luft in losen Zucker umgewandelt wird.
Bei dem vorliegenden Verfahren,- welches dazu dient, aus einer kristallisierbaren Zuckerlösung eine transportfähige Masse bzw. eine besondere Art von Konsumzucker zu erzeugen, findet diese Arbeitsweise sinngemäße Anwendung, jedoch wird als Einwurf ein fremdes loses Produkt, z.B. ein Filter-, Klär- oder chemisches Reinigungsmittel oder ein Nähroder Denaturierungsmittel oder auch ein Gemisch von diesen und Zucker verwendet.
Gegenüber dem Hauptpatent ist es bei vorliegendem Verfahren nicht erforderlich, bei dem Zusatz des losen Produktes, auf die Temperatur des gebildeten feuchten Teiges zu achten, und es ist auch nicht unbedingt notwendig, die Zuckerlösung auf die dort angegebene Konzentration zu bringen.
. Nach dem vorliegenden Verfahren wird aus eir.er kristallisierbaren Zuckerlösung eine transportfähige Masse bzw. eine besondere Art von Konsumzucker, und zwar ohne jedes Restprodukt, in der Weise hergestellt, daß man die Zuckerlösung zuerst unter Luftleere und sodann unter atmosphärischem Druck auf eine hohe Konzentration (gegebenenfalls bis zu einer Siedetemperatur von etwa 110 bis 1350 C.) eindickt und in die Lösung ein kälteres, loses, fremdes Produkt oder ein Gemisch von diesem-und Zucker in solchen Mengen einbringt, daß der Zucker der Lösung durch . die plötzliche Erniedrigung der Temperatur und die Verteilung der vorhandenen Flüssigkeit auf eine größere Substanzmenge schnell ausgefällt wird. Die Menge des zugesetzten Materials muß so groß sein, daß ein feuchter Teig entsteht, der bei dem weiteren Durchführen und infolge der frei werdenden Kristallisationswärme zu einem trockenen Produkt von geringem Wassergehalt zerfällt.
Man kann hierbei schließlich, wie bei dem Hauptpatent angegeben ist, das Zerfallen des Teiges zu einem losen Produkt durch Einwirkung von Luft während des Durchmischens unterstützen.
Es ist bereits bekannt, fremde Körper zu einer Zuckerlösung hinzuzufügen, um ein Futtermittel bzw. einen denaturierten Zucker zu erzeugen.
So wird zum Beispiel bei der Melassefuttererzeugung ein Füll- oder Nährstoff benutzt, welcher die nicht kristallisierbare Lösung aufsaugt.
Bei einem anderen Verfahren werden Zuckerabläufe einerseits in denaturierten Zucker und andererseits in Melasse dadurch umgewandelt, daß man die Lösung unter Vakuum eindickt und vorher oder während des
ίο Kochens oder nach diesem . ein Denaturierungsmittel zusetzt. Diese flüssige Füllmasse unterwirft man dann der Kristallisation und zerlegt sie dann durch Schleudern in denaturierten Zucker und Melasse.
Von diesen bekannten Verfahren unterscheidet sich der Gegenstand der vorliegenden Erfindung dadurch, daß eine wesentlich höhere Eindickung gegenüber dem letzteren Verfahren stattfindet, die Kristallisation hierbei vermieden wird und nur durch das Einbringen des losen fremden Stoffes eine schnelle Ausfällung des Zuckers erfolgt und ein loses, trockenes, innig vermischtes Produkt von besonderer Beschaffenheit ohne jeden Ablauf in ganz kurzer Zeit entsteht.
Das vorliegende Verfahren wird dann vorteilhaft verwendet, wenn man Zuckersäfte längere Zeit aufbewahren will, um sie später zu verarbeiten. Man kann also hierdurch zum Beispiel in der Rohzuckerfabrikation die erzeugten Säfte, wie Dünn- oder Dicksäfte, in eine transportfähige Masse von geringem Wassergehalt, welche sich aufbewahren läßt, umwandeln und diese später in besonderen kleinen Anlagen oder in der Raffinerie selbst mit geringen Kosten weiter verarbeiten, da die Fertigstellung des Zuckers auf einen längeren Zeitraum ausgedehnt werden kann.
Das Verfahren kann weiter dazu dienen, aus einer Zuckerlösung ein loses Mischprodukt von Zucker und einem Nahrungs-oder .Genußmittel oder eine niedere Art von Konsumzucker herzustellen, zum Beispiel Sirup in Viehfutter umzuwandeln.
Das Material, welches in die konzentrierte Lösung eingeworfen wird, kann von verschiedener Herkunft sein, und man kann hierzu auch die bekannten Mittel zur Denaturierung von Zucker und zur Erzeugung von Melassefutter verwenden. Seine Art und Beschaffenheit richtet sich nach der Lösung und dem Verwendungszweck des fertigen Produktes. Man verwendet zum Beispiel entweder ein indifferentes Material, zum Beispiel Filtermaterial, oder ein Klärmittel oder auch ein chemisches Reinigungsmittel für die Zuckerlösung. Dies wird besonders dann geschehen, wenn man das erzeugte Produkt später in Zucker umwandeln will.
Soll aus der Zuckerlösung" ein Nährmittel erzeugt werden, so wird als Einwurf ein nährstoffreiches Material· benutzt.
Diese Mittel können zum Teil durch Zucker oder durch das fertige Mischprodukt ersetzt, werden, was besonders dann geschehen wird, wenn man die Reinheit des erzeugten Produktes verändern oder aufbessern will.
Die Ausführung des Verfahrens in der Praxis wird durch, folgendes Beispiel erläutert :
Es soll zum Beispiel Dicksaft in eine transportfähige Masse umgewandelt werden.
Der Dicksaft wird zuerst, unter Luftleere und dann ohne diese schnell verdampft, bis die Füllmasse einen Wassergehalt von etwa 10 Prozent oder weniger enthält. Bei der Verdampfung wird dafür Sorge getragen, daß der gelöste Zucker möglichst nicht auskristallisiert, sondern die Temperatur entsprechend der Konzentration immer mehr erhöht wird, was durch Erniedrigung der Luftleere oder durch Kochen bei atmosphärischem Druck erreicht wird.
Dieser Lösung wird nun in einem Rührapparat eine größere Menge eines im Vergleich zur Lösung zweckmäßig kalten losen Produktes, zum Beispiel ,Kieseiguhr, zugefügt und das Ganze gut vermischt. Die Lösung wird durch das Material abgekühlt, dadurch fällt der Zucker plötzlich pulverförmig oder als mikrokristallinische Substanz aus. Gleichzeitig wird aber das Wasser, welches den Zucker gelöst enthält, frei, und es wird unter teilweiser Verdampfung auf eine größere Substanzmenge (ausgefällter Zucker und eingebrachtes Material) verteilt. Hierdurch entsteht ein mehr oder weniger heißer Teig und schließlich eine trockene lose Masse mit einem Wassergehalt von etwa ungefähr 2 bis 4 Prozent.. Man kann hierbei vorteilhaft den gebildeten heißen Teig mittels Durchblasen von Luft behandeln, wodurch eine Klumpenbildung möglichst vermieden und ein mehr pulverförmiges Produkt erhalten wird. Diese Luft soll zweckmäßig kalter als die zu behandelnde Masse und so weit trocken sein, daß sie Feuchtigkeit aufnehmen kann.
Die Menge des Zusatzmaterials richtet sich nach der ursprünglichen Konzentration der Lösung sowie nach ihrer Temperatur und Reinheit. Je unreiner sie ist, desto größer muß der Zusatz sein, da mit der abnehmenden Reinheit, der Lösung auch die Menge des Zuckers, die durch den Zusatz der Substanz ausfällt, geringer wird und außerdem eine geringere Verdunstung des Wassers aus der Mischung eintritt, weil die durch die Ausfällung frei werdende Lösungswärme geringer ist. Es ist also im Mischprodukt mehr Wasser vorhanden, und dieses muß in einer
größeren Substanzmenge verteilt werden, um den gewünschten Trockengrad im Endpunkt zu erhalten. . ■
Je höher man konzentriert, desto wehiger Zusatz ist erforderlich. Hierbei empfiehlt es sich, die Konzentration um so höher zu treiben, je unreiner die ursprüngliche Lösung ist. Im allgemeinen wird die Konzentration so weit getrieben, daß sie einer Siedetemperatur
ίο der Lösung von no bis 1350 entspricht.
Das erzeugte Produkt läßt sich beliebig lange aufbewahren und bleibt trocken, es tritt keine Veränderung in der Beschaffenheit des Zuckers ein, und es ist kein Verlust an Zucker zu befürchten, da kein Ausschwitzen von Zuckerlösung eintreten kann, was z. B. eintritt, wenn man konzentrierten Dicksaft zu Blöcken erstarren läßt, urn diese aufzubewahren.
. Die Verarbeitung eines solchen trockenen Produktes zu verkaufsfähigem Zucker ist leicht. Es ist nur erforderlich, die Masse mit so viel Wasser aufzumaischen, daß ein konzentrierter Saft entsteht, der dann von dem Zusatzstoff abfiltriert wird. Dieser behält hierbei die mechanischen Verunreinigungen vollständig und auch chemische Verunreinigungen zum größten Teil zurück, und der Saft wird daher bei geeignetem Zusatzstoff reiner als er war.
Man kann, wie schon in der Einleitung gesagt, außer rein mechanisch wirkenden auch chemisch wirkende Zusätze verwenden, auch Mischungen von beiden, so z. B. Tonerde oder Tonerdeverbindungen, Knochenkohle usw. Hierdurch wird gleichzeitig mit der Erzeugung des trockenen Produktes eine Reinigung vorgenommen, und bei Umwandlung des Produkts zu einem Verkaufszucker ist eine wei-
'40 tere Reinigung kaum mehr erforderlich. Die Zusatzmittel können zum Teil auch durch Zucker ersetzt werden, doch wird dies insbesondere nur dann geschehen, wenn man in dem fertigen Produkt einen bestimmten Zuckergehalt haben will, der durch die Reinheit der verarbeiteten Lösung nicht zu erreichen ist.
In gleicher Weise, wie vorher, beschrieben, kann das vorliegende Verfahren benutzt werden, um ein Mischprodukt von Zucker mit anderen Nahrungs- oder Genußmitteln zu erzeugen oder den Zucker zu denaturieren, um ihn als Viehfutter oder zu anderen Zwecken zu verwenden. .
Zu Erzeugung· von Viehfutter verwendet man zweckmäßig Zuckerlösungen von niederer Reinheit, z. B. die noch kristallisierfähigen Ablaufsirupe oder verschiedene Produkte der Rohzuckerfabrikation oder gleichwertige Sirupe der Raffinerien. Man kann hierbei als Einwurf ein nährwertreiches Material benutzen, z. B. Biertreber, trockene Schnitzel, zermahlene Rückstände aus der Ölgewinnung aus organischen Substanzen, also auch ein Material, welches bei der Erzeugung von Melassefutter benutzt wurde.
Bei der Erzeugung von denaturiertem Zucker verwendet man lose oder pulverförmige Denaturierungsmittel als Einwurf in die konzentrierte heiße Lösung. Durch die Ausfällung des Zuckers tritt eine innige mechanische oder auch chemische Verbindung mit dem Einwurfsmaterial ein.
Will man einen Zucker erzeugen, der für besondere Verwendungsarten benutzt werden soll, so werden entsprechende Zusatzmittel zugesetzt.
Wird z. B. ein stärkehaltiges Zuckerprodukt gewünscht, so benutzt man Stärkepulver als Einwurf, bei Erzeugung von Zucker für die Schokoladefabrikation Kakaopulver usw.
Das vorliegende Verfahren weist den großen Vorteil auf, daß die Zuckererzeugung aus den Zuckersäften durch die Mischung des Saftes mit der Substanz selbst erfolgt.
Es ist also nicht wie bisher erforderlich, ein fertiges Zuckerprodukt zu mahlen und es dann in besonderen Maschinen mit dem zu mischenden Produkt zu verarbeiten, sondern es wird direkt aus einer Lösung der Zuckerfabrikation nach deren Eindickung auf hohe Temperatur durch Einwurf der betreffenden ,Substanz entweder allein oder in Verbindung mit Zucker eine Ausfällung des Zuckers vorgenommen und ein warmer Teig bzw. aus diesem ein loses trockenes Produkt erzeugt.
Durch diese Arbeitsweise tritt eine innige Mischung des Zuckers mit der eingeworfenen Substanz, eine Art mechanischer Verbindung beider ein, wie sie durch Verreiben, Mahlen cder anderes Mischen von fertigem Zucker mit der Substanz nicht zu erreichen ist. Verbunden ist mit der vorliegenden Arbeitsweise eine wesentliche Vereinfachung der Zuckererzeugting, eine Ersparnis an Betriebskosten und Arbeitslöhnen, wobei ein Produkt ohne Ablauf gewonnen wird.

Claims (1)

  1. Pate nt-Anspruch :
    Verfahren nach Patent 221199 zur Umwandlung von kristallisierbaren Zuckerlösungen in eine transportfähige lose Masse und in eine Art von Konsumzucker unter Anwendung eines lockeren Stoffes, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuckerlösung bis zu einem Siedepunkt über ioo° eingedickt und ein fremder lockerer Stoff, zum Beispiel ein indifferentes Filter-, Klär- oder chemisches Reinigungsmittel,
    oder ein Nähr- oder Denaturierungsmittel, ein .Gemisch dieser Stoffe oder ein Gemisch des fremden losen Stoffes und Zucker in die Lösung in solcher Menge eingetragen wird, daß durch die eintretende Abkühlung und Verteilung des Wassers auf die größere Substanzmenge Zucker ausgefällt und ein feuchter Teig gebildet wird, der durch weitere Durchmischung, gegebenenfalls unter Einblasen von Luft in ein trockenes, loses Produkt umgewandelt wird.
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