DE26923C - Melasse-Entzuckerung mittelst Kalk - Google Patents

Melasse-Entzuckerung mittelst Kalk

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DE26923C
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BRAUNSCHWEIGISCHE MASCHINENBAUANSTALT (vorm. FR. SEELE & CO.) in Braunschweig
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B35/00Extraction of sucrose from molasses
    • C13B35/02Extraction of sucrose from molasses by chemical means
    • C13B35/04Extraction of sucrose from molasses by chemical means by precipitation as alkaline earth metal saccharates

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Description

KAISERLICHES yk
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 89: Zucker- und Stärkefabrikation.
Melasse-Entzuckerung mittelst Kalk.
; Zusatz zum Patente No. 25376 vom 2. Februar 1883.
' Patentirt im Deutschen Reiche vom 25. März 1883 ab.
Längste Dauer: 1. Februar i8g8.
DieNeuerungen sind im wesentlichen folgende: ; ι. Wenn man eine wässerige Zuckerlösung, gleichviel ob diese von Pflanzensäften, Syrupen ; oder Melassen abstammt, mit einer Zuckerkalkverbindung, die mehr Kalk auf Zucker enthält, als dem einbasischen Verhältnifs entspricht, in solchen Gewichtsmengen mischt, dafs der in der Mischung vorhandene Gesammtzucker mehr als 15 Ge-■ wichtstheile Calciumoxyd auf 100 Gewichtstheile Zucker in der Lösung enthält, so kann man aus dieser so erhaltenen Zuckerlösung den ! Zucker unter denselben Bedingungen, d. i. durch iEinbringen von Kalk bei Temperaturen unter 25° C, als einen im Wasser bei diesen Temperaturen schwer löslichen Zuckerkalk ausscheiden, ohne Alkohol oder künstliche Wärme anzuwenden, wie dies ebenso im Haupt-Patent bei solchen Zuckerkalklösungen geschieht, die direct aus wässerigen Zuckerlösungen und freiem Kalk erzeugt werden.
2. Führt man bei Temperaturen unter 350C. in eine Zuckerkalklösung (gleichviel ob man diese aus einer wässerigen Zuckerlösung und freiem Kalk direct oder durch Einführen einer kalkreichen Zuckerkalkverbindung in eine wässerige Zuckerlösung darstellt) eine kalkreiche, jedenfalls über dem einbasischen Kalkverhältnisse stehende Zuckerkalkverbindung, welche einem früheren Zuckerkalkausfällungsprocesse entstammt, ein, so kann man nahezu den ganzen Zucker des »Gemisches« als einen im Wasser bei Temperaturen unter 35° C. schwer löslichen Zuckerkalk abscheiden, ohne Alkohol oder künstliche Wärme zu benutzen, wenn man genügende Mengen dieser kalkreichen Zuckerkalkverbindung einträgt.
Ein unter solchen Umständen abgeschiedener Zuckerkalk ist eine kalkärmere Verbindung, als jene war, die zum Zwecke der Ausfällung in die Zuckerkalklösung eingetragen wurde.
Diese beiden Methoden der Zuckerkalkabscheidung auswässerigen Zuckerlösungen (gleichviel ob diese mehr oder weniger mit Nichtzuckerstoffen verunreinigt sind), welche die Einwirkung von Kalk auf Zuckerkalklösungen einerseits und den Einflufs von kalkreicheren ' Zuckerkalkverbirrdungen auf kalkärmere Zuckerkalklösungen andererseits zur Grundlage haben, können jede für sich oder in Combination unter einander zur Abscheidung des Zuckers aus Melasse, Syrupen oder Pflanzensäften verwendet werden.
In der Praxis können dieselben auf gleiche Weise, wie bei dem Ausscheidungsverfahren bereits beschrieben, zur Durchführung gelangen, mit der Abweichung, dafs in beiden Fällen (Fall ι und 2) schon in der Ansatzmasse, wo
die Zuckerkalklösung gebildet wird (nach erfolgter Abkühlung derselben auf Temperaturen unter 35° C), oder in einem ähnlichen Apparate direct durch Eintragen, im ersten Falle von Kalkmehl, im zweiten von Zuckerkalk (etwa in Breiform), zur Auscheidung des Zucker-. kalkes geschritten werden kann, ohne vorher die Zuckerkalklösung durch Filtration etc. von einem überschüssigen Kalk befreien zu müssen, wie dieses bei dem Ausscheidungsverfahren durch die sogenannten Kalkschlammpressen bezweckt wird. Uebrigens kann auch bei dem im Haupt-Patente beschriebenen Ausscheidungsverfahren die Station der Kalkschlammpressen fortfallen, wenn man keinen Werth darauf legt, den überschüssigen und ungelösten Kalk, welcher in der mit Kalk direct erzeugten Zuckerkalklösung vorhanden ist, mit in den ausgefüllten fertigen Zuckerkalk zu bekommen.
Der auf die eine oder andere Weise ausgefällte Zuckerkalk wird in Filterpressen oder anderen demselben Zweck entsprechenden Apparaten von der Flüssigkeit getrennt. Da man eine entsprechende Menge Zuckerkalk zur Abscheidung des Zuckers aus seinen wässerigen Lösungen wieder benutzt, so wird dieses Quantum in den Filterpressen nicht rein gewaschen, sondern für sich in einer der bekannten Saccharatmühlen (Mafsmühlenj zu einem Brei vermischt.
Als Maischflüssigkeit nimmt man entweder Waschwasser von der Saccharatreinigung oder die zur Ausfällung des Zuckers vorhandene Zuckerkalklösung oder Zuckerlösung. Dieser so abgetrennte Zuckerkalk wird zum Zwecke der Zuckerkalkausscheidung entweder nach Fall ι oder nach Fall 2 benutzt.
Der andere Theil des ausgefällten Zuckerkalkes wird in den Filterpressen oder ähnlichen Apparaten mit Wasser bei Temperaturen unter 350 C. gut gewaschen, und es ist nun der weitere Verlauf der Verarbeitung des Zuckerkalkes auf Zucker so, wie dieser bei dem Ausscheidungsverfahren beschrieben ist.
Concentrationen der betreffenden Zuckerlösungen sollen ebenso gewählt werden, wie bei obigem Verfahren mitgetheilt ist, doch gelingt die Arbeit bei jeder Concentration.
Wird der Zucker aus wässerigen Zuckerlösungen nach Fall 1, d. h. mit Hülfe von Zuckerkalk und' Kalkmehl, als ein unlöslicher Zuckerkalk abgeschieden, so bringt man zu der Zuckerlösung in den Ansatzmaischer (der Wasserkühlrohre haben kann, um die Temperatur immer möglichst tief halten zu können) eine solche Menge Zuckerkalk ein, dafs nach längerer Maischdauer (etwa 20 Minuten) der »gelöste« Kalkgehalt zum gesammten »gelösten« Zucker nicht mehr steigt und noch ein kleiner Ueberschufs von ungelöstem Zuckerkalk vorhanden bleibt.
Man bestimmt sich diese Grenzen, die vom Kalkgehalte des eingeführten Zuckerkalkes abhängen , von Zeit zu Zeit empirisch; für gewöhnlich genügt es, wenn man so viel Zuckerkalk in die Zuckerlösung einführt, dafs auf den Gesammtzucker des »ganzen -Gemisches« etwa 35 Gewichtstheile Kalk durch den eingeführten Zuckerkalk eingebracht worden sind. Je kalkreicher eine so hergestellte Zuckerkalklösung wird, .desto weniger Kälkmehl benöthigt man zur Ausfällung des ganzen Zuckers.
Hat man die Zuckerkalklösung fertiggestellt und im Ansatzmaischer oder aufserhalb desselben die Temperatur der Flüssigkeit unter 35° C. erhalten, so führt man das Kalkmehl unter guter Mischung in die Lösung ein.
Es genügen auf. 100 Gewichtstheile Zucker in der Lösung für gewöhnlich 30 Gewichlstheile Kalkmehl, und benöthigt man weniger, wenn sehr feines Kalkmehl und eine gute Mischvorrichtung vorhanden ist, hingegen braucht man mehr, wenn schlechtere Kalksorten, gröberes Mehl und mangelhafte Maischvorrichtungen benutzt werden.
Wird nach Fall, 2 kein Kalkmehl, sondern zum Ausfällen des Zuckers aus der Zuckerkalklösung nur· Zuckerkalk benutzt, so führt man so lange Zuckerkalk in die Lösung ein, bis nahezu aller Zucker ausgefällt ist.
Die Mengen Zuckerkalk, die hierzu nothwendig werden, hängen von der Zusammensetzung desselben, d. h. von den Mengen des an Zucker gebundenen Calciumoxyds ab.
Für alle Fälle ist diese Menge Zuckerkalk immer kleiner als jenes Gewichtsquantum desselben, das in dem ■ »ganzen Gemisch« den Kalkgehalt mit 80 Gewichtstheilen auf 100 Gewichtstheile Zucker herstellen würde.
Der nach dieser Methode ausgefällte Zuckerkalk wird ebenso, wie oben mitgetheilt, von der Flüssigkeit getrennt und theilweise, ohne gewaschen zu werden, zu neuerlichen Fällungen benutzt, während der andere Theil, mit Wasser gereinigt, auf Zucker verarbeitet wird.
Die aus diesen Methoden resultirenden Abfallflüssigkeiten können von einem eventuell noch vorhandenen Zuckerrest vollkommen befreit werden, wenn man diese Abfallflüssigkeiten als Zuckerkalklösungen geringer Concentration auffafst und diese nochmals so, wie oben angegeben, mit Kalkmehl oder Zuckerkalk versetzt und zu einer Ausfällung von Zuckerkalk bringt, wodurch dieselben ganz entzuckert werden können.-

Claims (1)

  1. Patent-Ansprüche: :
    ι. Die Herstellung einer wässerigen Zuckerkalklösung durch die Sättigung wässeriger Melassen-, Syrup- oder Pflanzensaft-Zuckeriösungen mittelst einer im Kalkgehalte über dem einbasischen Kalkverhältnisse stehenden
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