DE863180C - Verfahren zur Gewinnung von Zucker - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Zucker

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DE863180C
DE863180C DEL2169A DEL0002169A DE863180C DE 863180 C DE863180 C DE 863180C DE L2169 A DEL2169 A DE L2169A DE L0002169 A DEL0002169 A DE L0002169A DE 863180 C DE863180 C DE 863180C
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Guillaume Lambinon
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B30/00Crystallisation; Crystallising apparatus; Separating crystals from mother liquors ; Evaporating or boiling sugar juice
    • C13B30/002Evaporating or boiling sugar juice

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Crystallography & Structural Chemistry (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Saccharide Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Zucker Die Erfindung betrifft die Gewinnung von Zucker, und zwar sowohl von Rüben- wie von Rohrzucker.
  • Bei den bisher verwendeten Verfahren zur Gewinnung von Zucker ergeben sich zahlreiche Schwierigkeiten auf Grund von Kristallbildungen, die die Rohrleitungen der Verdampfer zusetzen und das Ausmaß der Verdampfung sehr stark herabsetzen.
  • Es ist bekannt, daß bei dem Kalk-Kohlensäure-Verfahren trotz der Reinigung des Saftes Verunreinigungen in erheblichem Ausmaße in dem Saft zurückbleiben, und zwar hauptsächlich Erdalkalisalze, die Kristalle bildend sich auf den Heizrohren der Verdampfer absetzen und die Eindampfung des Saftes verhindern. Man hat bereits zahlreiche Verfahren und Vorrichtungen vorgeschlagen, um diese Mängel zu beheben. Man kennt chemische und. physikalische Verfahren, wobei die ersteren überwiegen.
  • Das Kall-z-Isohlensäure-Verfahren ist weitverbreitet, es erfordert jedoch eine Reihe von Arbeitsgängen, ohne dabei die Nachteile der Verkrustung der Heizrohre auszuschalten. Bei der Zuckergewinnung nach diesem Verfahren hat man viele Methoden angewendet, wie z. B. ein elektrisches Verfahren durch Anordnung von Elektroden in den Kochkesseln, ein thermisches Verfahren zwecks Zerlegung der Bicarbonate bei hoher Temperatur, ferner Schwingungen, Ultraschall, radioaktive Verfahren, elektromagnetische Verfahren usw. Sämtliche Verfahren sind bei Durchführung des Kalk- Kohlensäure-Verfahrens. angewendet -worden, aber man hat trotzdem die erwähnten Mängel nicht unterdrücken können.
  • Die vorliegende Erfindung hat. den Zweck, diese Mängel zu beheben und betrifft die AusMl,dung eines neuen Verfahrens zur Gewinnung von kristalli"siertem' Zucker und einer neuartigen Melasse, wobei unmittelbar von dem Rohsaft ausgegangen wird, ohne daß es notwendig ist, kostspielige Verfahren zur Reinigung des Saftes anzuwenden, wie sie im allgemeinen vor der Verdampfung, z. B. bei dem Kalk-Kohlensäure-Verfahren, angewendet werden.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung besteht darin, den Rohsaft aus Rüben, aus Rohr oder aus anderen verzuckerbaren Massen zwecks Erhaltung der Saccharose zunächst zu neutralisieren und dann ohne vorhergehende Reinigung und Entfernung der unter der Bezeichnung »Nichtzucker« bekannten Unreinheiten des Rohsaftes, d: h. ohne Kalkung, Säturation, Filtration, durch unmittelbare Beeinflussung des Rohsaftes vor der Verdampfung durch eine der genannten physikalischen Methoden zu behandeln, die das Kristallisierungsvermögen der Erdalkalisalze des Rohsaftes zerstören. Erst nach dieser Behandlung des Rohsaftes erfolgt die Verdampfung und das Kochen des -Rohsaftes, worauf nach der Trennung der Bestandteile des verkochten Dicksaftes mittels einer der bekannten Methoden unmittelbar der Kristallzucker und eine neuartige Melasse gewonnen wird, idie einen hohen Invertziuckergehaltaufweist.
  • Bei der praktischen Durchführung der Erfindung verwendet man an sich, z. B. bei der Kesselspeisewasserbehandlung, bekannte Vorrichtungen für elektromagnetische Induktion, wobei die Magnetfelder die Ionen beeinflussen und das Kristallisationsvermögen der Verunreinigungen zerstören. -Man verwendet auch an sich bekannte Mittel zur Erzeugung radioaktiver Strahlungen, durch die die Struktur der Moleküle, geändert oder zerstört wird. ; Bei der Behandlung des Rohsaftes kann jedes Gerät oder jede Vorrichtung verwendet werden, die das Molekülgefüge der kristallbildenden. Verunreinigungen beeinflußt.
  • Der Rohsaft; in welchen nach dem Durchgang durch die genannten Vorrichtungen die Verunreinigungen ihr Kristaliisierungsvermögen verloren haben, wird änschließend in den Verdampfern erhitzt; wobei mit den Verdampfern Schaumzerstörer verbunden sind, die den Schaum vom Rohsaft trennen und letzteren in die Verdampfer zurückleiten.
  • Um eine höchstmögliche Ausnutzung der elektromagnetischen oder radioaktiven Mittel bei der Behandlung des Rohsaftes zu erreichen, sollen diese Mittel so eingestellt sein, daß ihre Energie etwa dreimal so groß ist wie die zur- Behandlung von Kesselspeisewasser erforderliche.
  • Bei der Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung mit Rohsaft aus Rübenschnitzeln wird der Saft durch Zusatz von Natriumcarbonat leicht alkalisch gemacht. Der Saft wird dann durch eine Rohrleitung getrieben, mit der ein elektromagnetischer Induktionsapparat oder eine ähnliche an sich bekannte Vorrichtung verbunden ist. Hierauf wird der Saft in die üblichen Verdampfer weitergeleitet und hierin in bekannter Weise behandelt. Die Füllmasse wird dann in die Separatoren geleitet, und zwar entweder in Zentrifugen oder andere hierfür übliche Maschinen, um den Rohzucker zu gewinnen. Der Zucker kann noch, wenn notwendig, gebleicht oder so, wie er anfällt, verbraucht werden. Die zurückbleibende Lösung kann nach der Entfernung des Zuckers I noch auf Zucker II oder III weiterverarbeitet werden.
  • Mit den Verdampfern sind Schaumzerstörer verbunden, um jede Unterbrechung in der Fabrikation zu vermeiden.
  • Es wird noch bemerkt, daß die hTeutralisation des Saftes nicht notwendigerweise vor der physikalischen Behandlung des Saftes stattfinden muß, sie kann auch nach dieser Behandlung durchgeführt werden.
  • Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erhält man eine Melasse, die insbesondere Invertzucker und andere wertvolle Stoffe enthält.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung gestattet, zahlreiche bei der Zuckergewinnung sonst übliche Arbeitsgänge zu ersparen, es ist u. a. nicht mehr notwendig, die Arbeitsweisen Kalken und Saturieren zu verwenden. Das Ergebnis an wertvollen Endprodukten ist beträchtlich erhöht.
  • Beim Verfahren gemäß der Erfindung ist die Gefahr des Auskristallisierens der Erdalkalisalze beseitigt, diese Salze können sich nicht mehr auf den Rohrbündeln der Verdampfer niederschlagen, und zwar auf Grund ihres nunmehr amorphen Zustandes.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von Zucker, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohsaft aus Rüben, Zuckerrohr oder aus anderen verzuckerbaren Massen zwecks Erhaltung der Saccharosie ohne vorhergehende Reinigung und Entfernung der Nichtzuckerstoffe neutralisiert und unmittelbar vor jeder Verdampfung einer der an sich, z. B. bei der Kesselspeisewasserbehandlung, bekannten physikalischen Methoden unterworfen wird, die das Kristallisierungsvermögen der Erdalkalisalze des Rohsaftes zerstören, und daß hierauf der Saft den Verdampfern zugeleitet wird, worauf nach dem Kochen des Saftes und nach der Trennung der Bestandteile des Sirups nach bekannten Verfahren unmittelbar der Kristallzucker und eine neuartige Melasse mit hohem Gehalt an Invertzucker gewonnen wird. a. Verfahren nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Anwendung von an sich bekannten elektromagnetischen Induktionsapparaten, die die Ionen beeinflussen und eine Zerstörung des Kristallisierungsvermögens der Verunreinigungen bewirken. 3. Verfahren nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Verwendung von Mitteln mit radioaktiver Strahlung, durch die das Kristallisationsvermögen der Verunreinigungen beeinflußt wird. q.. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohsaft nach der Behandlung in den Vorrichtungen für die Zerstörung des Kristallisierungsvermögens der Unreinheiten der Verdampfung in mit Schaumzerstörern verbundenen Verdampfern unterworfen wird, die den Schaum vom Saft trennen und letzteren in die Verdampfer zurückführen. 5. Verfahren nach Anspruch i bis q, dadurch gekennzeichnet, daß die Energie der elektromagnetischen oder radioaktiven Mittel für die Behandlung des Rohsaftes etwa dreimal so hoch bemessen ist wie die bei der Behandlung von Kesselspeisewasser notwendige. 6. Verfahren nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Neutralisation des Saftes, falls erforderlich, nach dem Eintritt des Saftes in die physikalischen Vorrichtungen erfolgt, die das Kristallisationsvermögen der Unreinheiten zerstören.
DEL2169A 1949-11-24 1950-05-26 Verfahren zur Gewinnung von Zucker Expired DE863180C (de)

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DEL2169A Expired DE863180C (de) 1949-11-24 1950-05-26 Verfahren zur Gewinnung von Zucker

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