DE930747C - Verfahren zur Gewinnung von chlorid- und natriumsalzfreiem Kaliumnitrat - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von chlorid- und natriumsalzfreiem KaliumnitratInfo
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- C01D—COMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
- C01D9/00—Nitrates of sodium, potassium or alkali metals in general
- C01D9/08—Preparation by double decomposition
- C01D9/12—Preparation by double decomposition with nitrates or magnesium, calcium, strontium, or barium
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Description
- Verfahren zur Gewinnung von Chlorid- und natriumsalzfreiem Kaliumnitrat
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ge- winnung von Chlorid- und natriu@msallzfreiem Kaliumnitrat. Kalnumnitrat wird im allgemeinen nach der klassischen Methode der Umwandlung von Kaliu m- chlori:d mit Natriumnitrat geTnäß nachlstehender Gleichung :hergestellt: KI C-+. Na N 03 = K N O3 + Na Cl. Dieses Verfahren beruht auf den charakteristischen Lös,lieheiten der beiden Salze, von denen das Natriumchdor@i,d bei den verschiedenen Te:mpera- turen eine fast gleichbleibende Löslichkeit besitzt, während das Kal.iumnitrat bei niedirib n Tempera- turen nur gering, bei roo° jedoch sehr gut löslich - Es wurden in letzter Zeit verschiedene Verfahren zur Gewinnung von Kalnumnitrat vorgeschlagen, durch welche .die, angeführten Schwierigkeiten' überwunidien werden sollen, doch wu,rd-,e- die gestellte Aufgabe. der Gewinnung eines völlig Chlorid- und natriums,alzfrenen Kaliu@mnntrats bisher nicht zufriedenstellend gelöst.
- Das erfindungsgemäße Verfahren beschreitet einen völlig anderen Weg als die obenerwähnten
bekannten Verfahren und wird im Laufe des Her- stellungsverfahrens von Weinsäure .aus kalium- bi:tartrathiaItigen weinsauren Rohstoffen ver- wirklicht. Das Verfahren zur Gewinnung von Weinsäure aus weinsauren Rohstoffen `wird' folgendermaßen ausgeführt. Die weinsauren Rohstoffe enthalten gewöhnlich Kaliumbitartrat i.n hohen. Anteilen und Galciumtarbrat in geringen Mengen. Sie werden in der Wärme mit Calciu @mcarbonat bz.w. CaIci.um- hydiroxyd bzw. Calciumoxyd und :mit CaIcium- ch1oiriidi (oder mit entsprechenden Mengen von Chdorwa:ssers.tof und Calciumcarbonat bzw: Cal- ci-umhy:d@roxyd) behandelt, .um :das Kal!iiurn!bitartrat gemäß nachstehender Reaktionsgleichung in, Cal- ciumtarbrat und Kaliumdhlorid umzusetzen, wobei das im enthaltene Calciumtartret unverändiertbleibt: 2 C4 H5 06 K + Ca(O H) 2 -[-- Ca C12 =:2 C4 H4 06 Ca-!+!2 K C:l+ 2 H2 O. D.as durch Filtrieren abgetrennte und dann zwecks Entfernung ides Kaliumohlorids, des Calciitrm- chloriids und der anderen Verunreinigungen au:s- ge-NNvaschene Calciumtartrat wird sodann :in. Wein- säure umgewandelt. Die Kaliuimohlomid, CaIciu.m- chlarid un'Verunreinigungen enthaltende filtrierte Lösung geht bei: diesem Verfahren, zusammen. mit den Waschwässern verloren. Es ergibt seich ,somit, idaß bei diesem bekannten Verfahren zur Gewinnung von Weinsäure der beträchtliche Überschuß an Calciumchlarid, der zur_ Vermeidung größerer Weinsäu:reverl@as@te in Gestalt lösilicher weinsaurer Salze verwendet werden -muß, einerseits die Herstellungskosten der Weinsäure unigünstig beeinflußt und' andererseits mit dien Ab- wässern verlorengeht. Weiter geht auch sämtliches in den weinsauren Rohstoffen enthaltene Kalium als: Kali@n@in#chl.oirdd mit den Abwässern verloren, da. ein, Eindampfen der Abwässer wegen ihrer äußerst starken Verdünnung unwirtschaftlich und die Menge des in Form von K Cl zu gewinnenden K2 O äußerst gering ist. Erfindungsgemäß wird- nun eine den weinsauren Rohstoffen anhaftende Eigenschaft, .und zwar .die- jenige, daß sie Chlorid- und natriumsalzfrei sind (welche Eigenschaft bisher unbeachtet belieb, und nicht (ausgewertet wurde), wirtschaftlich zur Ge- winnung von Kali@umni.tr.at verwendet, wobei sich dies. erfindungsgemäße Verfahren in ein Verfahren zur Hersibellung von Weinsäure, unter zweck- mäßiger Abänderung desselben, ohne daß dadurch die Herstelilung der Wennsäwre selbst erschwert wird, eüngl@iediert. Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß kal;iumbitairtrathaltige wei-n- s-aure Rohstoffe nach Vermählung und anschließen- dem Dairren in einem wäßrigen Medium suspen- diert werden, die Suspension mit Calciumoarbonat oder Calcüumhydroxyd oder Calciumoxyd bis zur Bildung von neutralem, in Lösung verbleibendem Kaliumtartr.at und kriistaMinem Calciumtartrat versetzt und: .diese neue Suspension mit .einer kon- zentrierten Calciumnitratlösung behandelt wird, um. das neutrale Kaliumtartrat in kristallines Caloiumtartrat und in Kaliumnitrat, das :in Lösung verbleibt, um iusetzem, und daß diese Lösung nach Abtrennung des Calciumtartrats. zur Gewinnung von Kaliiumrnitrat der Kristal,lisarbion unterworfen wird; wonach das er hailtene krista,l;line- Kalii,uimnitra;t nochmals umkrIstallisiert wird. Um die Konzentration der sich. bildenden K.aliunnnitratlösung noch zu. erhöhen, ist es erfin- diungsgemäß :möglich, als wäßriges Medium bei ,dem oben igekennzeichneten Verfahren die aus. der Waschung des Caloiumtartrats in einem vorher- gehenden Um@setzungsprozeß stammende Kalium- nitratlösung bzw. die Mutterlauge deir Kali.um- n,ibratkriistalliiisation zu verwenden. Durch das, erfindungsgemäße Verfahren wird er- reicht, daß an.Sbelle eines Überschusses an Calcium- chlorid nur eine wenig über der theoretischen Menge liegende Menge an Calciumnitrat zur Um- setzung (benötigt wird. Das gesamte K,0 der weinsauren Rohstoffe sowie sämtliche Salpetersäure des als Fällmittel verwendieten Calci,umniitrats werden als technisch völlig reines (Reinheitsgrad 99,901o) chlor- und natriumsulzfreies Kalium,nitrat gewonnen. Das erfindungsgemäße Verfahren -wird. wie folgt durchgeführt: Die feingemahlenen weins.auren Roh- stoffe werden nach dem Darren in der Wärme- in eineu- wäßrigen Lösung siuspendiert und gemäß den nachstehendien Gleichurigen zunächst mit ge- mahlenem natürlichem Calcinmcarbon@at oder Cal- ciu@mhydraxyd oder Calciumoxyd und darauf mit Cail:ciiumniiitr.at ä@n geringem Überschuß behandelt, um sämtliche Weinsäure .in Form von Calcium- tar trat a"uszuiä!llen, während das vorhandene Kalium als Kaliumnitrat in Lösung verbleibt: 2C4H506K+CaC03 = C4 H4 06 Ca + C4 H4 06 K2 + C 02 + H2 0 C4 H4 06 K2 -I- Ca(N 03) 2 =C4H406Ca+2 KN03. D.as Calciumtartrat wird .durch Filtrieren von der Kaliumnmtratlös,un@g getrennt und dann mit warmem Waisiser gewaschen. Die Waschwässer werden bei einem folgenden Umsetzungsprozeß wiedier in den Kreislauf gegeben, um .sämtliches Kalium zurück- zugewinnen und konzentrierte Kal:iumn.itrabl.ö@sun- gen. herzustellen. Das sodann bis zurr Nibrab£reiheiit mit kaltem Wasiseir gewaschene Calciumtartrat wird schließlich nach den üblichen Verfahren in Weinsäure über- geführt. Die abenerwähnten Arbeitsgänge können in be- sbehend'en Anlagen zur Erzeugung vorn Weinsäure durchgeführt werden, wobei höchstens geringfügige Anpassungen vorzunehmen sind, während für die Arbeitsgänge zur Reinigung und Umkr.iistalili,sation dies Kad;iumniiibrats nur sehr einfache Anlagen er- forderlich sind. Wenn, nötig, d(. h. wenn,diie Kaliiumnitr.atl.ösung wegen zu weitgehender Verwendung von Weinsatz bzw. von Weinhefe im Gemisch der weinsauren Ausgangsstoffe sehr stark verunreinigt ,ist, wird sie einer Klärung, unterworfen; d. h. sie wiird, um dien Großteil der Verunreinigung in fester Form abzuscheiden, siedend mit Calciumhydroxyd alkalisch gemacht, wodurch dlie me:is.tens o@rgani- schen Stoffe koagulieren. Danach wird die Lösung filtriert. Die Gewinnung von unreinem Kaliu.mnitrat aus dieser Lösung und das naohfoIgend.e Umkrista.lli- sieren auf reines Kali,urnnitrat ist in der Durch- führung bila,ig und erfordert niu:r wenig Dampf, da mit stairk konzentrierten und, fast reinen Lösungen gearbeitet wird, die chloirid- und natriumsalzfrei sind, was die- Erzielung eines technisch chlo,rid- freien, äußerst reinen Salzes, so, wie es vom Handel gefo,r:deirt wird, begünstigt. An einem praktischen Ausführ@ungsbe,i,spi.el wird das erfindungsgemäße Verfahren noch näher er- läutert: In einem mit Rührwerk versehenen Holz- behälter werden. in dien Waschwässern der Tartrate eines vo@r!hergeihenden Prozesseis 330 kg feiin- gemaih:lene weinsaure Rohstoffe, nach vorherigem Darren derselben, siuspenidiert. Die Rohstoffe haben einen Weinsäuregehalt von 50°/o, ,der sich, aus 188 kg Kalii-umibitartrat unid 26 k g Calciumtartrat, entsprechend insgesamt 165 kg Weinsäure, zu- sammensetzt. Dia Masse wird auf 8o bis 9o° erhitzt, und es- werden nach und nach 52 kg ge- mahlenes natürliches Calciumcarbo,na.t (odier eine entsprechende Menge Calciiumhydro@xyd bzw. Cal- ci.umoxyd) hinzugegeben. Nach Aufhören des Sc,häumens fügt man 86.kg Calci,umnitrat, berechnet auf iooo/o Ca(N03)2 (das m-it den entsp:reichen.den Mengen von Salpetersäure aus Calciumcarbo@niat oder -hy,d!roxyd heirgestellt werden kann) hinzu, wobei diie Temperatur noch etwa i Stunde auf 8o bis 9o° gehalten wird. Nach beendigter Reaktion enthält die Suispens,ion 286 kg gefälltes Calcitumtartrat, ioi kg Kali.um- nitrat und .4 kg iooo/oiiges Calciumniitrat (im Über- schuß verwendet), außer den Nitratmengen, die in dien Waschwässern der Tartrate des vorhergehen- den Umsetzungsprozesses enthalten waren. Die Suspension wird warm filltrieirt, und die das erzeugte Kaliuimnitrat endhaltende Lösung gelangt in die Anlage zur Gewinnung des Nitrats. Das noch warme mit Nitratlösung getränkte Calcium- tartrat wird mit einer entsprechenden Menge warmen Wassers waschen, um fast das geis@amte Kaliium:nii:trat zu entfernen. Dieses Was,chlvasser wird( sodann in einem folgenden Prozeß wieder verwendet. Das Calciumtartrat wird nun weiter mit kaltem Wasser (zu,r Verhinderung von Ver- luisten an Tartrat durch Löslichkeit) bii!s zur Ent- ferniung jeder Spur von Nitrat gewaschen, wonach es i.n die übliche Anlage für diie Extraktion der Weinsäure gelangt. Die kalten Waschwässer wer- den, -die sich ihre Weiterverwendung und Konzen- trationnicht lohnt, verworfen. In der Anlage zurr Gewinnung des Nitrats wird die, Kaliiumnitratlösung, gegebenenfalls nach Klä- rung derselben, aufainanderfolgenden Kristallisie- rungen und Konzentrierungen zwecks Abtrennung des rohen, zu reinigenden Kakumnitrats unter- woirfen, wobei däs im Überschuß verwendete Calciiumndtrat iin gier M.utterlauige, die konzentriert wird, verbleibt, und: diie (so lange sie nicht allzusehr verunreinigt ist) einem nachfolgenden Umsetzungs- prozeß zugeführt wird, um das Calciumn.itrat wiederzugewinnen und den Verbrauch d'ieser Veir- binid(ung bis auf eine, der s.töchiometrisch erfoir,der- liahen Menge sehr nahe kommende Menge herab- zusetzen. Aus. der Umkristallisation .dies rohen Kailium- nfrats erhält man leicht ein äußerst reines KaIiiinm- nitrat (R.eiinh@eiitsgr,ald 99,9°/o)# das absolut chilbmid- frei isst. Zusammenfassend kann ,gesagt werden, daß mit dem erfindungsgemäßen Verfahren, unter Berück- sdehtigunig der pir,aktisch@en Ausbeuten, zur Ver- arbeitung von ioo kg Weinsäure, d!ie in wein- sauren Rohstoffen mit miittlerem Weinsäuregehailt von 5o11/o enthail.ten: sindi, ungefähr 51 bis 52 kg ioo"/oiges Calciumnitrat und 32 kg gemahlenes Ca:lciumcairbonat verbraucht wenden und ungefähr 5814 gereinigtes, ohlorid:freies Kaliu:rnniitrat er- alten werden.
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE:
i. Verfahiren zur Gewinnung von ch:lorid- und natrium,saazfre#ie#m Kalii.umni-trat, dadurch ge- kennzeichnet, daß kaliumibitartrathaltiige- wein- saure Rohstoffe nach Vermaihlung und an- schließendem Darren in einem wäß.rigen Med'li.um suspendiert werden, die Suspenis.ion m-i@t Cailciumcarbonat oder Calciu irnhyd,roxy d oder Calc,iumoxyd biis zur Bildung von neu- tralem, in Lösung verbleibendem Kafiurntartrat und kristallinem Calciumtartrat versetzt und diese neue S.uspens@ion mit einer konzentrierten Calciumn@itratlösung behandelt wird', um dies neutrale Kalüumtartrat in kristallines. Ca@cium- tairtrat und irr Kahumnitrat, dies in Lösiunig ver- bIeibt, umzusetzen, und ,daß diese Lösung nach Abtrennung des Calciumtairtrats zur Gewinnung von Kali:umnitrat der Kris,tal,liisia"bion unter- werfen wird, wonach das erhaltene kristalline Kah,umnitrat umilcri,stal;liiis,i-ert wird. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch ge- kennzeichnet, .d'aß man zur Erhöhung der Konzenitration gier sich. bildenden Kaliumnitr-at- lösung als wäßriiges Medium diie .aus. der Waschung dies Calciumta-rtrats in einem vor- hergehenden Umsetzungsprozeßstammende Kail,iumnitratlösung bzw. die Mutterlauge der Kal.iiumnitir,atkr-i,stall.is,ation verwendet.
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1952
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