DE1014130B - Verfahren zur Herstellung von streufaehigen lagerbestaendigen und frei fliessend bleibenden Duengemitteln aus grobkristallinem Ammoniumsulfat - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von streufaehigen lagerbestaendigen und frei fliessend bleibenden Duengemitteln aus grobkristallinem Ammoniumsulfat

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DE1014130B
DE1014130B DEO4417A DEO0004417A DE1014130B DE 1014130 B DE1014130 B DE 1014130B DE O4417 A DEO4417 A DE O4417A DE O0004417 A DEO0004417 A DE O0004417A DE 1014130 B DE1014130 B DE 1014130B
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ammonium
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carbonate
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DEO4417A
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Dr Erich Sacher
Dr Alfred Schmidt
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Patheon Austria GmbH and Co KG
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Chemie Linz AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C1/00Ammonia; Compounds thereof
    • C01C1/24Sulfates of ammonium
    • C01C1/242Preparation from ammonia and sulfuric acid or sulfur trioxide
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05CNITROGENOUS FERTILISERS
    • C05C3/00Fertilisers containing other salts of ammonia or ammonia itself, e.g. gas liquor
    • C05C3/005Post-treatment

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  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von streufähigen lagerbeständigen und frei fließend bleibenden Düngemitteln aus grobkristallinem Ammoniumsulfat Die Gewinnung von Düngemitteln aus festem, kristallisiertem Ammonsulfat aus wäßrigen, weitgehend neutralen Ammonsulfatlösungen erfolgt technisch fast ausschließlich durch Eindampfen dieser Lösungen in Verdampfern verschiedener Konstruktion oder im sauren Medium in Sättigerapparaten. Ferner ist bekannt, daß durch Einleiten von Ammoniak in eine fast gesättigte Ammonsulfatlösung die Löslichkeit von Ammonsulfat so weit herabgedrückt werden kann, daß festes Ammonsulfat ausfällt. Die dabei anfallende Mutterlauge (Ammoniakwasser mit Resten von Ammonsulfat) enthält jedoch so viel gelöstes Ammoniak, daß dieses vor der Weiterverarbeitung durch Erhitzen abgetrieben werden muß. Außerdem ist es möglich, das Ammonsulfat aus wäßrigen Lösungen durch eine Erhöhung der Sulfationenkonzentration, eventuell in Verbindung mit einer Ammoniakzugabe, auszufällen. Da hierzu das leichter lösliche Natriumsulfat verwendet wird, müssen die dabei in die Lösungen eingebrachten Natriumionen ebenfalls wieder, beispielsweise als Natri.umbicarbonat, abgeschieden werden, wodurch zwangläufig zwei Endprodukte erhalten werden, von denen aber eines weniger gut verkäuflich ist.
  • Gegenstand der vorliegend beschriebenen Erfindung ist dagegen ein Verfahren zur Herstellung von streufähigen, lagerbeständigen und frei fließend bleibenden Düngemitteln aus grobkristallinem Ammoniumsulfat in Form von einheitlichen pseudohexagonalen Kristallen des sogenannten »Reiskorn«-Typus in verkürzter Form aus wäßrigen Ammoniumsulfatlösungen, das davon ausgeht, daß Stoffe aus ihren Lösungen mittels leichter löslicher Stoffe teilweise gleicher Io.nenart verdrängt werden können, wobei der Umstand ausgenutzt wird, daß die Löslichkeit von Ammonsulfat in Wasser proportional der steigenden Ammoni:umionenkonzentration linear stark abfällt. So kann man beispielsweise durch Sättigen einer Ammonsulfatlösung mit einem Gehalt von 525 g/1 mit festem Ammonnitrat den Ammonsulfatgehalt auf ungefähr 170 g/1 absenken. In gleicher Weise wirken auch andere leichter lösliche Ammonsalze, wie z. B. Ammonrhodanid oder Amrnonjodid. In keinem dieser Fälle tritt eine chemische Umsetzung ein. Die Art des Anions des verwendeten Ammonsalzes spielt lediglich hei der Aufarbeitung der anfallenden Mutterlaugen eine Rolle und bestimmt damit den Grad der Wirtschaftlichkeit des Verfahrens.
  • Es wurde nun gefunden, daß diese Verdrängungsreaktion sich mit besonderem Vorteil mittels Ammoncarbonat durchführen läßt, da sich bei Verwendung dieses Ammonsalzes die starke Löslichkeitsverminderung des Ammonsulfats, beispielsweise bei 30°, von 531 g/1 in reinem Wasser auf 190 g/1 in 45o/oiger Ammoncarbonatlösung mit dem Vorteil verbindet, daß das Ammoncarbonat nicht nur in fester Form zugesetzt werden kann, sondern auch unmittelbar in der Reaktionslösung aus den technisch leicht zugänglichen Gasen Ammoniak und Kohlendioxyd, erzeugt werden kann. Als weiterer Vorteil der Anwendung von Ammoncarbonat zur Fällung von Ammonsulfat kann darüber hinaus die nach Abtrennung des bei diesem Verfahren grobkristallin anfallenden Ammonsulfats erhaltene, an Ammonsulfat verarmte Ammoncarbonatlösung durch Umsetzen mit Calci.umsulfat auf an sich I)ekannte Weise in eine nahezu carbonatfreie Ammonsulfatlös-ung übergeführt werden, wodurch eine umständliche Aufarbeitung der Mutterlauge erspart wird. Das hierbei erhaltene Ammonsulfat ist zwar grobkristallin, es besteht jedoch aus einem Gemisch von Kristallen von verschiedener Kristalltracht und uneinheitlicher Größe. Eine weiter gehende Verbesserung im Sinne der Erzielung von grobkristallinem Ammonsulfat in Form von einheitlichen, pseudohexagonalen Kristallen des sogenannten »Reiskorn«-Typus in verkürzter Form wird erfindungsgemäß dadurch erzielt, daß man die Ammonsulfatlösungen bei Temeperaturen bis etwa 60° durch Zusatz von Ammoncarbonat oder durch Einleiten von Ammoniak- und Kohlensäuregas in stöchiometrischen Mengen in einer oder mehreren Stufen an Ammoncarbonat eben sättigt, ohne daß gleichzeitig Ammonsulfat ausfällt, worauf die Reaktionslösungen langsam, vorzugsweise auf etwa 20 bis 30°, abgekühlt .und im gleichen Reaktionsgefäß oder vorteil'hafterweise in räumlich getrennten Kristallisatoren zur Kristallisation gebracht werden. Nach beendeter Kristallisation wird das Produkt mit den oben beschriebenen Eigenschaften abgetrennt, gewaschen und :getrocknet. Die Mutterlauge wird in das Verfahren zurückgeführt.
  • Das Auswaschen von mit ausgefälltem, leichter löslichem Ammonsalz, wie Ammoncarbonat, geschieht mittels gesättigter Ammonsulfatlösung. Im Falle der Anwendung von Ammoncarbonat verwendet man zum Nachwaschen zweckmäßig die durch Umsetzen der Mutterlauge mit Calciumsulfat erhaltene, nahezu ammoncarbonatfreie Ammonsulfatlösung, wodurch ein festes, kristallisiertes Ammonsulfat erhalten wird, das praktisch frei von Ammoncarbonat ist und eine überraschend gute Lagerbeständigkeit auf-,veist.
  • Durch Einleiten von Ammoniak und Kohlensäuregas in die, wie vorhin beschrieben, zum Waschen verwendete Ammonsulfatlösung wird neuerdings festes Ammonsulfat ausgefällt und so der Kreis geschlossen. Das bei der Verwendung von Ammoncarbonat für die Fällung als Nebenprodukt anfallende Calciumcarbonat kann leicht als Düngekalk verwendet oder aber auf Kalksalpeter, Kalkammonsalpeter u. dgl. verarbeitet werden.
  • Zu den Vorteilen des erfindungsgemäßen Verfahrens bei Verwendung von Ammoncarbonat gehört es schließlich auch, daß es sich leicht in das Herstellungsverfahren von Ammonsulfat aus Calci,umsulfat und Ammoncarbonat einbauen läßt, da die an Ammonsulfat verarmte Ammoncarbonatlösung durch die bekannte Umsetzung mit Calciumsulfat zu weiterem Aminonsulfat umgesetzt werden kann.
  • Beim erfindungsgemäßen Aussalz- oder kurz gesagt Fällungsverfahren selbst treten schwerlösliche Calciumsalze nicht auf. Vor allem muß zur Gewinnung von kristallisiertem Ammonsulfat nur diejenige verhältnismäßig .geringe Wassermenge verdampft werden, die mit dem beim obenerwähnten Ammonsulfatverfahren eingesetzten Gips als Kristallwasser und bzw. oder bei der Auswaschung des anfallenden Calciumcarbonats als Waschwasser dem Prozeß zugeführt wird. 'Somit wird hier außerdem ein überwiegender Teil der bisher hohen Eindampfkosten bei mindestens gleicher Qualität des Endproduktes erspart. Aus Gründen des Wasserhaushaltes, somit aus wirtschaftlichen Gründen, kann es vorteilhaft sein, das beschriebene Fällungsverfahren mit dem bekannten Eindampf-Kristallisationsverfahren so zu kombinieren, daß die nach mehreren Kreisläufen sich erhöhende Wassermenge durch Eindampfen entfernt wird. Es brauchen sodann bei einem solchen zwischengeschalteten Eindampfverfahren um 45 bis 48% weniger Wasser verdampft zu werden als bei Anwendung eines -.einen Eindampfverfahrens.
  • A.mmons.ulfat in Form von pseudohexagonalen Prismen - im Handel als »Reiskorn« bezeichnet -ist senkrecht zur C-Achse in dünne Blättchen von sechseckigem Querschnitt spaltbar. Im polarisierten Licht zeigen diese Blättchen segmentförmige Auslöschungen. Diese Kristalltracht wird von den Verbrauchern besonders bevorzugt, weil so kristallisiertes Ammonsulfat auch nach längerem Lagern frei fließend bleibt und sich besonders für die Verwendung in Düngemittelstreumaschinen eignet. Auch bei der Herstellung bietet diese Kristallform Vorteile, da Kristalle von diesem Typus schnell wachsen, kaum zum Agglomerieren neigen und daher auch keine Mutterlaugeneinschlüsse enthalten.
  • Ammonsulfat von solchem Reiskorntypus konnte bisher nur in saurem Medium nach dem sogenannten »Sättigerverfaliren« erhalten werden, es war aber nicht bekannt, daß es auch aus alkalischer Lösung gewonnen werden kann. Bei dem aus alkalischer Lösung erhaltenen Reiskorn ist, im Gegensatz zu dem aus dem Sättigerverfahren erhaltenen, die Längsachse ungefähr gleich lang wie die übrigen Achsen, eine Eigenschaft, die das Produkt zum Einsatz in Düngemittelstreumaschinen besonders geeignet macht.
  • Besonders günstig erweist sich die Verwendung von vom Sättigungsgefäß räumlich getrennten Kristallisatoren, in die die Ammonsulfatlaiuge nach erfolgter Sättigung übergeführt wird. Es finden hier insbesondere solche, gegebenenfalls bekannte Kristallisatortypen Verwendung, die gleichzeitig eine sichtende Wirkung haben und dadurch die Entstehung großer und gleichmäßiger Kristalle begünstigen. Vorzugsweise wird ein Kristallisatortyp eingesetzt, bei dem die Mutterlauge im Kreislauf geführt wird .und an dessen Boden eine Abflußöffnung angebracht ist, durch die jeweils die großen, am Boden des Kristallisators sich absetzenden Kristalle abgezogen werden. Die Mitfällung von Ammoncarbonat ist bei dieser kontrollierten Kristallisation gering, das Produkt kann durch Zentrifugieren und einmaliges Decken als praktisch reines Ammonsulfat isoliert werden.
  • Technisch kann das erfindungsgemäße Verfahren beispielsweise aus folgenden zwei Arten ausgeführt werden a) Da nach einmaliger Sättigung und Kristallisation nur ein geringer Teil des Ammonsulfats aus der Mutterlauge gewonnen wird, ist es zur Erreichung einer technisch günstigen Ausbeute zweckmäßig, diese Verfahrensweise so oft zu wiederholen, bis bei der Abkühlung sofort Fällung von Ammoncarbonat (bzw. Carbaminat) erfolgt.
  • b) Es ist aber auch möglich, mit je einer einzigen Sättigungs- und Kristallisationsstufe auszukommen. Dazu wird der Ammonsulfatlösung noch vor Beginn der Sättigung mit N H, und CO, so viel Mutterlauge einer vorhergehenden Kristallisation zugesetzt, daß die resultierende Mischung den gleichen Ammonsulfat,. und Ammoncarbongehalt hat wie die Mutterlauge der vorletzten Kristallisation nach a). Bei der nachfolgenden einmaligen Sättigung mit NH3 und C02 und der getrennten Kristallisation durch Abkühlung wird daher bereits jene Endlösung erhalten, die bei der gewählten Kühltemperatur den niedrigstmöglichen Ammonsulfatgehalt aufweist.
  • Bei beiden obigen erfindungsgemäßen Verfahrensvarianten ist es wie auch im allgemeinen günstig, diese aus Gründen des Wasserhaushaltes mit einem normalen Eindampf-Kristallisationsverfahren zu kombinieren, wodurch der mit der Zeit anwachsende Wasserüberschuß ohne Salzverlust beseitigt wird.
  • Beispiele 1. Eine wäßrige Ammonsulfatlösung mit rund 525 g/1 Ammonsulfat (1 des Reaktionsschemas -der Zeichnung, nämlich die am Ende des A.mmonsuLfatprozesses anfallende Lauge, die außerdem noch rund° 15 g/1 Ammoncarbonat enthält) wird mit Ammonial*@ und Kohlensäuregas .unter Konstanthaltu.ng der beispielsweise 30 bis 40° betragenden Temperatur und unter möglichst genauer Einhaltung des der Bildung von Ammoncarbonat entsprechenden stöchiometr ischen Verhältnisses von Ammoniak zu Kohlensäure so lange gesättigt, bis ein Ammoncarbonatgehalt von rund 450 g/1 erreicht wird und gleichzeitig der Ammonsulfatgehalt auf rund 200 g/1 gesunken ist (2). Das dabei ausgefallene Ammonsulfat (4) enthält nur 3 bis 5% Ammoncarb.onat. Durch neuerliches Einleiten von Kohlensäure und Ammoniak (5) nach der Salzabtrennung (3) kann der Ammons.ulfatgehalt der Lösung durch Ausfällen von Ammonsulfat weiter bis auf rund 150 g/1 gesenkt, der Ammoncarbonatgehalt auf rund 500 g/1 gesteigert werden. Dabei muß ein größerer Überschuß von Kohlensäure peinlich vermieden werden, da sonst das schwerer lösliche Ammonbicarbonat in größeren Mengen ausfallen würde. Trotzdem enthält das hier erhaltene Ammonsulfat (6) nach der Abtrennung bis zu 20% Ammoncarbonat. Die nach Abtrennung des ausgefallenen Salzes (6) erhaltene Ammoncarbonatlösung (7) wird mit der berechneten Menge Calciumsulfat zu Ammonsnlfat und Calciumcarbonat umgesetzt (8), filtriert (9) und der Filterkuchen mit so. viel Wasser nachgewaschen, daß als Filtrat eine Aminons,ulfatlösung mit rund 520 g/1 Ammonsulfat erhalten wird (10). Ein Teil, etwa die Hälfte, der so erhaltenen Lösung wird zum Waschen des bei der ersten (4) bzw. des bei der zweiten Ausfällung (6) erhaltenen Ammonsulfats bei rund 25° verwendet (11). Dadurch wird der Gehalt des Ammonsulfats an Ainmoncarbonat auf unter 0,5 % herabgedrückt (12), während der Ammonsulfatgehalt der zum Waschen verwendeten Ammons.ulfatlösung auf rund 530 g/1 ansteigt (13). Diese Ammonsulfatlösung (13) wird' mit der restlichen Hälfte der bei der Kalkschlammfiltration (9) erhaltenen (10) vereinigt und ergibt ungefähr das Doppelte der ursprünglich eingesetzten Ammonsulfatlösung mit rund 525 g/1 Ammonsulfat (1), von der die eine Hälfte erneut der Sättigung mit Ammoniak und Kohlensäure unterworfen wird (2), während die andere Hälfte unter Gewinnung der bei obigem Verfahren benötigten Waschwassermengen einem Eindampfverfahren zugeführt wird (14).
  • Nach diesem Verfahren ist es möglich, 50 bis 60% des in der eingesetzten Ammonsulfatlösung (1) enthaltenen Ammonsulfats bei einem einzigen Durchgang als festes, gewaschenes und getrocknetes Salz (15) zu erhalten, während der Rest an Ammonsulfat in den Mutterlaugen im Kreislauf verbleibt.
  • Das in diesem Beispiel dargestellte Verfahren kann dadurch verkürzt werden, daß die Sättigung mit NH3 und M in nur einer Stufe durchgeführt wird und somit die Stufen 5, 6 und 7 übersprungen werden. Die nach (3) verbleibende Mutterlauge wird dann unmittelbar mit Calciums.ulfat (8) umgesetzt. Durch diese Vereinfachung in der Apparatur bzw. im Verfahren wird allerdings die Menge des einstufig aus der Ainmonsulfatlauge ausgebrachten Ammonsulfats etwas verringert. Die Wahl des einen oder des anderen Weges ist Sache der Wirtschaftlichkeitsberechnung.
  • Ferner ist es möglich, das Verfahren dadurch weiter abzukürzen, daß das Einleiten von Ammoniak .und Kohlensäure (2 bzw. 5 des Schemas) unter einem leichten Überdruck von beispielsweise 0,5 atü vorgenommen wird. Dadurch wird die Verweilzeit der Ammonsulfatlösung im Sättiger wesentlich herabgesetzt, und außerdem werden die Abgasverluste vermindert. 2. In l kg Ainmonsulfatlösung von 42 Gewichtsprozent Ammonsulfat, wie sie beim Umsatz von Ammoncarbonatlösungen mit Gips anfällt, werden 56,5 g Ammoniak und 73,5 g Kohlendioxyd in einen Absorptionstu,rm geleitet. Dabei läßt man die Temperatur allmählich von selbst auf 60° ansteigen. Nach beendetem Einleiten wird die auf 60° erwärmte Lösung in einen Kristallisator übergeführt, der eine Kreislaufführung der Mutterlauge während der Kristallisation mittels einer Pumpe ermöglicht und dessen trichterförmiger Boden die Austragung der größten, sich zuunterst am Boden absetzenden Kristalle ermöglicht. Durch langsames Abkühlen auf 20° werden 80 g Ammonsulfat in verkürzter Reiskornform in einer Größe von 2 bis 3 .mm und mehr auskristallisiert. Die rohen Kristalle mit einem Ammoncarbonatgehalt von unter 1% werden nach Austritt aus dem Kristallisator durch einmaliges knappes Decken mit reiner Ammonsulfat1ösung gewaschen und zentrifugiert. Die Mutterlauge wird wieder in den Absorptionsturm übergeführt und dort 68 g Ammoniak und 88 g Kohlensäure eingeleitet, wobei die Temperatur wieder bis auf 60° erhöht wird. Durch langsames Abkühlen auf 20° im oben angedeuteten Kristallisator gewinnt man weitere 94 g Ammonsulfat grobkristallin in verkürzter Reiskornform. Die Reinigung erfolgt wieder in der oben angegebenen `leise.
  • In die Mutterlauge der zweiten Kristallisation leitet man wie oben 39,5 g Ammoniak und 51,5 g Kohlensäure ein, wobei die Temperatur auf 50° steigt. Beim langsamen Abkühlen auf 20° in der oben angegebenen Weise erhält man weitere 54 g Ammonsulfat grobkristallin in verkürzter Reiskornform. Die Mutterlauge der dritten Kristallisation kann nach entsprechender Verdünnung mit Wasser wieder zum Umsatz mit Gips zu Ammonsulfat verwendet werden.
  • 3. Zu 1 kg Ammonsulfatlösu.ng mit 42 Gewichtsprozent Ammonsulfat, wie sie beim Umsatz von Gips mit Ammoncarbonatlösung anfällt, werden 1,5 kg Mutterlauge einer vorhergehenden Kristallisation mit rund 42%Ammoncarbonat gemischt. In diese Lösung werden in einem Absorptionsturm 164 g Ammoniak und 213 g Kohlensäure in stöchiometrischem Verhältnis eingeleitet, wobei man die Temperatur bis auf 60° ansteigen läßt. Durch langsame Abkühlung in dem im Beispiel 2 beschriebenen Kristallisator werden 228 g Ammons.ulfat grobkristallin in verkürzter Reiskornform auskristallisiert, die wie im Beispiel 2 angegeben gereinigt werden. Von der Mutterlauge werden 1,5 kg im Kreislauf rückgeführt, der Rest von 1,09 kg kann wieder mit Gips zu weiterem Ammonsulfat umgesetzt werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von streufähigen, lagerbeständigen und frei fließend bleibenden Düngemitteln aus grobkristallinem Ammoniumsulfat in Form von einheitlichen pse.ndohexagonalen Kristallen des sogenannten »Reiskorn«-Typus in verkürzter Form aus wäßrigen Ammoniumsulfatlösungen, dadurch gekennzeichnet, daß Ammoniumsulfatlösungen bei Temperaturen bis etwa 60° durch Zusatz von Ammoniumcarbonat oder durch Einleiten von Ammoniak- und Kohlensäuregas in stöchiometrischen Mengen in einer oder mehreren Stufen an Ammoniumcarbonat eben gesättigt werden, ohne daB Ammoniumsulfat gleichzeitig ausfällt, worauf die Reaktionslösungen langsam, vorzugsweise auf etwa 20 bis 30°, abgekühlt und im gleichen Reaktionsgefäß oder in räumlich getrennten Kristallisatoren zur Kristallisation gebracht werden und das Kristallisat abgetrennt, ausgewaschen sowie getrocknet wird, während die Mutterlauge zum Teil in das Verfahren zurückgeführt, zum Teil mit Calciuinsulfat zu Ammoniums.ulfatlösungumgesetzt wird.
DEO4417A 1954-09-08 1955-08-12 Verfahren zur Herstellung von streufaehigen lagerbestaendigen und frei fliessend bleibenden Duengemitteln aus grobkristallinem Ammoniumsulfat Pending DE1014130B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0013108A1 (de) * 1978-12-22 1980-07-09 Adelaide & Wallaroo Fertilizers Ltd. Verbesserungen betreffend die Granulierung

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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EP0013108A1 (de) * 1978-12-22 1980-07-09 Adelaide & Wallaroo Fertilizers Ltd. Verbesserungen betreffend die Granulierung

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