DE57707C - Verfahren zur Verarbeitung von Kalirohsalzen behufs Herstellung von Soda, Potasche u. s. w - Google Patents

Verfahren zur Verarbeitung von Kalirohsalzen behufs Herstellung von Soda, Potasche u. s. w

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DE57707C
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potash
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CHEMISCHE FABRIK BUCKAU in Magdeburg
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01DCOMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
    • C01D7/00Carbonates of sodium, potassium or alkali metals in general

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
■ Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein neues Verfahren der Verarbeitung von Kalirohsalzen (Abraumsalzen), wie solche z. B. bei Stafsfurt gefunden werden, insbesondere von Kainit, Karnallit und Sylvenit, behufs Herstellung von Potasche, Soda, Salzsäure, Magnesia, Gyps und Schwefel bezw. Schwefelsäure.
Von allen bis jetzt bekannt gewordenen Verfahren zur Darstellung von Potasche hat sich, abgesehen von der Gewinnung derselben aus Holzasche und Schlempekohle, nur dasjenige von Leblanc als wirklich technisch verwerthbar erwiesen. Dieses Verfahren bedingt jedoch bedeutende Verluste an Kali und liefert äufserst lästige Rückstände.
Auch ist der Umstand, dafs für das Leblancsche Verfahren nur reines Chlorkalium verwendet wird, ein nicht zu unterschätzender Uebelstand, da die Fabrikationskosten dieses Materials ziemlich beträchtlich sind.
Bei der gegenwärtig üblichen Verarbeitung . von Kalirohsalzen erhält man hauptsächlich nur Chlorkalium bezw. schwefelsaures Kalium. Die übrigen Bestandtheile, z.B. Chlormagnesium, Chlornatrium u. s. w., sind bisher werthlose Abfallproducte und verunreinigen in Form von Laugen die Wasserläufe.
Das nachstehend beschriebene Verfahren ist von allen diesen Märigeln frei und gestattet die directe Verarbeitung der Kalirohsalze zu Potasche, Soda, Salzsäure, Magnesia, Gyps und Schwefel. Es liefert keinen Abfall, sondern nur gewerblich verwerthbare und technisch sehr wichtige Producte.
Behandelt man Kalirohsalze, die bekanntlich aus Chlor - und Schwefelsäureverbindungen des Kaliums, Natriums und Magnesiums bestehen, mit Schwefelsäure, so erhält man unter Gewinnung von Salzsäure die betreffenden Basen sämmtlich als Sulfate. Am geeignetsten für diese Fabrikation ist der Kainit, da derselbe bereits ungefähr zur Hälfte aus Sulfatenbesteht. Apparate zur Darstellung des Kainitsulfats sind bekannt und am bewährtesten wohl diejenigen, welche bei der Natron- bezw. Kalisulfatfabrikation in Anwendung sind.
Aus dem Kainitsulfat wird nun zunächst die Magnesia abgeschieden, und zwar dadurch, dafs die Lösung des ersteren mit einer dem Magnesiumsulfate entsprechenden Menge Aetzkalk in Form von Milch versetzt wird. Es bildet sich. Gyps und Magnesia, welche durch Filtration von der Alkalisulfatlauge getrennt werden. Wird die concentrirte Kalkmilch zu einer ungefähr 200B. starken und kochenden Kainitsulfatlauge gebracht, so scheidet sich der Gyps nach dem Erkalten und nach mehrtägigem Stehen in Krystallen ab, so dafs die specifisch leichte Magnesia von den schweren Gypskrystallen vollständig durch Abschlämmen getrennt werden kann.
Nunmehr wird die Alkalisulfatlauge mit Schwefelbarium, das nach bekannter Methode .leicht zu beschaffen ist, versetzt und der entstandene Niederschlag von schwefelsaurem Baryt abfiltrirt, ausgewaschen und wieder verwendet zur Schwefelbariumfabrikation. Die auf diese Weise erhaltene Alkalisulfidlauge wird zunächst bis auf etwa 200B. eingedampft, alsdann hochprocentige Kohlensäure, wie sie durch
so
K
Das beim Einausfallende Natrium-Filtration von der
Glühen von Alkalicarbonat (Ammoniaksodafabrikation) gewonnen wird, so lange eingeleitet, bis aller Schwefelwasserstoff ausgetrieben und die Alkalien in Bicarbonate umgewandelt sind.
Wie bekannt, ist Kaliumbicarbonat bedeutend löslicher als Natriumbicarbonat, so dafs die vollständige Trennung beider Körper mit Leichtigkeit auszuführen ist.
leiten von Kohlensäure
bicarbonat wird durch
Kaliumcarbonatlösung abgeschieden, ersteres durch Calciniren in Soda verwandelt und letztere durch Glühen und Eindampfen in Potasche. Der Schwefelwasserstoff, welcher infolge der Anwendung von concentrirter Kohlensäure sehr rein ist, kann entweder zu Schwefelsäure verbrannt oder als Schwefel gewonnen werden.
Vorstehend beschriebenes Verfahren der Potasche - bezw. Sodafabrikation gestattet, sä'mmtliche in den Kalirohsalzen vorhandenen Verbindungen in werthvolle Producte überzuführen, und zwar, wie bereits erwähnt, in Potasche^ Soda, Salzsäure, Magnesia, Gyps und Schwefel.
Die Abscheidung der Magnesia kann natürlich auch schon vor der Umwandlung der Kalirohsalze in Sulfate vorgenommen werden. Zu dem Zwecke versetzt man die Rohsalzlösung mit Kalkmilch, filtrirt den Niederschlag ab und dampft das Filtrat mit Schwefelsäure zur Trockene. Es entweicht Salzsäure und der Rückstand besteht aus Alkalisulfat und Gyps.
Ebenso kann die Abscheidung der Magnesia aus den Rohsalzsulfaten auch auf anderem Wege erreicht werden.
Das gemahlene Kainitsulfat wird mit der erforderlichen Menge Kohlen gemischt und geglüht und die geglühte Masse, bestehend aus Kalium- und Natriumsulfid und Magnesia, ausgelaugt. .

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Ein Verfahren zur Verarbeitung von Kalirohsalzen (Abraumsalzen), dadurch gekennzeichnet, dafs diese Rohsalze mit Schwefelsäure behandelt und die so entstehenden Sulfate mit Kalkmilch versetzt werden, worauf der sich bildende Gyps und die Magnesia durch Filtration von der verbleibenden Alkalisulfatlauge getrennt, letztere mit Schwefelbarium in Alkalisulfidlauge umgewandelt und · diese in concentrirtem Zustande mit Kohlensäure behandelt wird, wobei die Scheidung der entstehenden Kalium- und Natriumbicarbonate auf Grund ihrer verschiedenen Löslichkeit in Wasser erfolgt, und aus dem Kaliumbicarbonat durch Glühen Potasche und aus dem Natriumbicarbonat durch Calciniren Soda gewonnen wird.
    Π-
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2424975A (en) * 1943-09-15 1947-08-05 Jr Guy Ervin Process for separating potassium sulfate from alkali carbonates

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2424975A (en) * 1943-09-15 1947-08-05 Jr Guy Ervin Process for separating potassium sulfate from alkali carbonates

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