DE610237C - Verfahren zur Gewinnung des Oestrushormons - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung des Oestrushormons

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DE610237C
DE610237C DEH131112D DEH0131112D DE610237C DE 610237 C DE610237 C DE 610237C DE H131112 D DEH131112 D DE H131112D DE H0131112 D DEH0131112 D DE H0131112D DE 610237 C DE610237 C DE 610237C
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  • Verfahren zur Gewinnung des Oestrushormons Zur Abtrennung des Oestrushormons aus dem Urin trächtiger Stuten sind verschiedene Verfahren vorgeschlagen worden. Man kann das Ausgangsmaterial mit wasserunlöslichen organischen Flüssigkeiten, wie Äther, Benzol u. dgl., ausschütteln oder das Oestrushormon an geeignete Adsorptionsmittelbinden. Während aber die Extraktion ein wiederholtes Ausschütteln erfordert und damit Verluste an Lösungsmitteln bedingt, liefert die Adsorption oft schlechte Ausbeuten und setzt eine bestimmte Wasserstoffionenkonzentration voraus.
  • Es wurde nun gefunden, daß das Oestrushormon mit sehr guter Ausbeute gewonnen werden kann, wenn man solche organischen Verbindungen, die erst bei höherer Temperatur flüssig sind und im angesäuerten und wieder neutralisierten Urin erst "während der Extraktion aus wasserlöslichen Verbindungen durch allmählichen Zusatz von Mineralsäure in Freiheit gesetzt werden, zur Lösung und Abtrennung verwendet. Erstarren sie beim Abkühlen des Reaktionsgemisches unter ihre Schmelzpunkttemperatur, so enthalten sie das gesamte im Urin vorhandene Oestrushormon.
  • Gegenüber den verschiedenen anderen Verfahren besitzt das vorliegende Verfahren folgende Vorteile Die Extraktion wird mit :einer organischen Flüssigkeit ausgeführt; wenn der Extrakt zur Abscheidung gelangt, befindet er sich nicht mehr in flüssiger, sondern in fester Form; es fallen die Verluste durch Verdunsten dahin, und die Abtrennung ist einfacher. Dadurch aber, daß das Extraktionsmittel erst in der Flüssigkeit und in steigendex Menge gebildet wird, ist seine Verteilung eine höher disperse und sein Extraktionsvermögen besser.
  • Es ist bereits bekannt, aus Schwangerenharn das weibliche Sexualhormon mittels 'unter 1oo° schmelzender Säuren, z. B. Stearinsäure, zu .extrahieren -(Patentschrift 536 I91). Diese Extraktion erfolgt derart, daß man den Harn in der Wärme mit festen Fettsäuren, welche am besten in heiß gesättigter alkoholischer Lösung zugesetzt werden, behandelt. Die Art der Extraktion, insbesondere die Verteilung des Lösungsmittels im Harn, ist bei diesem Verfahren dieselbe wie bei der Behandlung des Harns mit den üblichen organischen Extraktionsmitteln, -wie Äther, Chloroform u. dgl.
  • Dem neuen Verfahren liegt der Gedanke zugrunde, durch Herbeiführung der bestmöglichen Verteilung des Lösungsmittels die Ausbeuten unter gleichzeitiger Herabsetzung der Menge des Extraktionsmittels zu erhöhen. Durch die Ausfällung der als Extraktionsmittel verwendeten organischen Säuren aus ihren wasserlöslichen Alkalisalzen vermittels Zusatzes von Mineralsäuren unter Umrühren wird eine äußerst feine Verteilung des Extraktionsmittels erzielt. Da der Zusatz von Mineralsäuren allmählich geschieht, so findet die Extraktion - ähnlich dem Gegenstromprinzip statt.' Auch die letzten Reste des im Urin gelösten Hormons kommen mit frischem Extraktionsmittel in Berührung. Gegenüber dem in der Patentschrift 53619I als am besten bezeichneten Verfahren, die Fettsäuren in heiß gesättigter alkoholischer Lösung dem Harn zuzusetzen, wodurch eine wässerigalkoholische Phase entsteht, in welcher das Hormon besser löslich ist als in Wasser allein, besitzt das vorliegende Verfahren den Vorteil, daß der Zusatz des Extraktionsmittels in wässeriger Lösung stattfindet. Eine Beeinträchtigung der Ausbeuten durch erschwerten Entzug des Hormons aus einer wässerigalkoholischen Phase findet nicht statt.
  • Zur Durchführung des Verfahrens eignen sich sowohl die wasserlöslichen Salze der höheren aliphatischen Säuren von der Formelr C,=H"r+ i C O O H als auch einige Salze de fettaromatischen Säuren, wie z. B. der Phenylessigsäure, die in geringer Menge beim Reinigen des Oestrushormons aus dem Pferdeurin anfällt. Je nach der Art der zur Extraktion verwendeten Säure läßt sich das Hormon aus der erstarrten Abscheidüng abtrennen, sei es durch Lösen in Soda und Ausschütteln mit Äther oder durch Abtrennen der Fettsäuren mit Chlorcalcium in wässerigalkoholischer Lösung u. dgl. m. Beispiel In 11 Urin von trächtigen Stuten mit einem Wirkungswert von 13 Ratteneinheiten pro Kubikzentimeter, der zuerst mit Salzsäure erwärmt und dann wieder neutralisiert worden ist,.werden in der Wärme 25 g Natriumstearat gelöst. Unter gleichmäßigem Rühren wird nun bei 8o° langsam ungefähr so viel verdünnte Salzsäure zutropfen gelassen, bis die Reaktion der Flüssigkeit kongosauer ist. Hierauf läßt man unter weiterem Rühren allmählich erkalten und trennt die erhaltene Ausscheidung ab. Man erhält etwa 21 g eines braunen, nach dem Trocknen- pulverisierbaren Niederschlages mit einem Wirkungswert von ungefähr 6oo Ratteneinheiten pro Gramm. Der Rückstand wird in verdünntem Alkohol gelöst. Durch Neutralisieren der Lösung und Fällen mit Chlorcalcium werden die Fettsäuren abgeschieden.. Aus dem alkoholischen Filtrat erhält man nach Verdunsten des Lösungsmittels etwa 2 g eines dunklen, dickflüssigen his festen Harzes. Dieses löst sich leicht in Alkohol, Äther und Chloroform, schwer in Benzol und Essigäther, nur wenig in Petreläther und nicht in Wasser. Beim Kochen mit alkoholischer Kalilauge wird das wirksame Prinzip darin nicht zerstört und läßt sich nachher ausäthern,ebenso behält ,es seine Wirkung beim Behandeln mit Mineralsäuren, währenddem die Einwirkung von Oxydationsmitteln die oestrusauslösende Wirkung aufhebt. Es kann in bekannter Weise weiter gereinigt werden.

Claims (1)

  1. PATCNTANSPRUCII: Verfahren zur Gewinnung des Oestrushormons aus dem Urin trächtiger Stuten, dadurch gekennzeichnet, daß man in dem Urin nach vorhergehender Behandlung mit Säure und Neutralisation Alkalisalze solcherorganischer Säuren löst, die bei gewöhnlicher Temperatur fest sind, aber unterhalb ioo° schmelzen, diese Säuren dann durch allmählichen Zusatz von Mineralsäuren unter Umrühren bei Temperaturen, die etwas höher als die Schmelzpunkte deY Säuren liegen, in Freiheit setzt, die Säuren nach dem Abkühlen und Erstamen abtrennt und das Oestrushormon durch geeignete Lösungsmittel den Säuren entzieht.
DEH131112D 1932-03-20 1932-03-20 Verfahren zur Gewinnung des Oestrushormons Expired DE610237C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US6038794A (en) * 1998-03-02 2000-03-21 Kilander; Holger Combined broom and rake

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US6038794A (en) * 1998-03-02 2000-03-21 Kilander; Holger Combined broom and rake

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