AT121007B - Verfahren zur Darstellung von neuen Hormonen aus Testikeln. - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von neuen Hormonen aus Testikeln.

Info

Publication number
AT121007B
AT121007B AT121007DA AT121007B AT 121007 B AT121007 B AT 121007B AT 121007D A AT121007D A AT 121007DA AT 121007 B AT121007 B AT 121007B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
active substances
solution
mixture
methyl alcohol
salt
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Sigmund Dr Fraenkel
Original Assignee
Sigmund Dr Fraenkel
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Sigmund Dr Fraenkel filed Critical Sigmund Dr Fraenkel
Application granted granted Critical
Publication of AT121007B publication Critical patent/AT121007B/de

Links

Landscapes

  • Steroid Compounds (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Darstellung   ; von neuen Hormonen aus Testikeln.   



   Es wurden bereits verschiedene Hodenpräparate therapeutisch verwendet-in den letzten Jahren in immer abnehmendem   Masse-,   ohne dass aber bisher aus Hodenextrakten eine definierte chemische Verbindung gewonnen worden wäre. Das Spermin   (C2HúN ?), eine angeblich piperazinähnliche Base,   die früher für das aktive Prinzip gehalten worden ist, kommt in verschiedenen Organen vor und ist auch 
 EMI1.1 
 von den unwirksamen Beimengungen zu befreien und aus dem so isolieitpn Gemisch zwei genau definierte Verbindungen zu gewinnen, wobei es vorläufig dahingestellt bleiben mag, in welcher Weise diese beiden chemischen Individuen zusammenwirken, bzw. einander ergänzen. 



   Das Verfahren geht in der   Anfangsstrecke   einen gleichartigen Weg, wie ihn der Erfinder und sein Mitarbeiter Dr. Herrmann in den öbterr. Pat. Nr. 71382, Nr. 75153 und Nr. 75154 zur Darstellung eines neuen Hormons aus weiblichen innersekretorischen Organen beschrieben hat. Nach diesen bekannten Verfahren wird der physiologisch wirksame Stoff durch Extraktion des geeigneten Ausgangsmaterials neben Phosphatiden und sonstigen Beimengungen in Lösung gebracht, worauf man die Phosphatide ausfällt und das Hormon aus der Mutterlauge durch Befreiung von beigemengten Fetten, Cholesterin und Cholesterinestern isoliert.

   Es ist ferner schon vorgeschlagen werden, Extrakte aus weiblichen innersekretorischen Drüsen (Plazenten, Ovarien oder corpora lutea) durch Fällung mit   Bieiazetat,   allenfalls in Kombination mit einer Tieftemperaturbehandlung zu reinigen (D. R. P. Nr. 430770). 



   Es hat langwieriger und schwieriger Untersuchungen bedurft, um physiologisch wirksame Stoffe aus Testikeln zu isolieren. Dass sich nach vielen Vorversuchen der Weg an den Gang zur Darstellung von Hormonen aus weiblichen Drüsen schliesslich angenähert hat, war keineswegs   etwas, elbstverständlich   Voraussehbares, sondern das letzte   Ergebnis sorgfältiger Experimentaiforschung.   



   Gemäss der vorliegenden Erfindung werden aus einem Hodenextrakt, der entweder unmittelbar 
 EMI1.2 
 wässerigen Auszugs von tierischen Hoden und Extraktion dieses   Auszugs   mit flüchtigen Lösungsmitteln gewonnen wurde, die Phosphatide, Fette und   Cholesterinverbindungen ausgeschieden   und der so vorgereinigte Extrakt hernach mit   Fettsäurefällungsmitteln behandelt   und nach Abtrennung von den ausgeschiedenen Fettsäuren vom Lösungsmittel befreit. 



   Als Ausgangsmaterial dienen entblutete, feuchte oder getrocknete Testikel. Das zur Herstellung des Extraktes verwendete Lösungsmittel kann   wasserlöslich   sein, wie z. B. Alkohol, oder auch wasserunlöslich, wie beispielsweise Benzol. Der Extrakt kann   unmittelbar   durch Extraktion der Testikel mit flüchtigen Lösungsmitteln gewonnen werden. Das Gewebe kann aber auch mit angesäuertem Wasser ausgezogen und erst der eingeengt Auszug mit dem flüchtigen Lösungsmittel behandelt werden. Der auf die eine oder andere Art gewonnene Extrakt wird zunächst durch Ausfällung der Phosphatide von diesen Begleitstoffen befreit.

   Zu diesem Zweck wird die Lösung eingeengt und beispielsweise mit Azeton versetzt oder nach völliger Verdampfung des Lösungsmittels mit Azeton erschöpfend   ausgeholt.   Der zweite Schritt ist die Entfernung der beigemengten Fette und   Clrolesterinverbindul1gen,   welche z. B. aus der azetonischen Lösung in der Kälte auskristallisieren. Dasselbe Ziel kann aber auch durch Fällung mit kaltem Alkohol, vorzugsweise Methylalkohol, erreicht werden. Selbstverständlich kann man auch diese beiden Methoden miteinander verbinden. 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 



   Die von den ausgefällten und auskristallisierten Beimengungen getrennte Lösung wird nun einem Teilverfahren unterworfen, das die Entfernung der Fettsäuren und sonstigen noch vorhandenen unwirksamen Beimengungen zum Ziel hat. Zu diesem Behuf wird die Lösung mit geeigneten Fettsäuleffä] lungs- 
 EMI2.1 
 



   Die im Syrup enthaltenen beiden Verbindungen lassen sich auf zwei verschiedene Arten voneinander trennen. 



   Nach der einen Methode wird der Syrup in absolutem Äther oder   Methylalkohol   aufgenommen und auf tiefe Temperatur abgekühlt. Hiebei scheidet sich ein kristallinischer Niederschlag aus der Lösung ab. Durch Konzentration des Äthers erhält man noch weitere Ausscheidungen. Die   au-kri'-tallisierte   Verbindung zerfliesst bei Zimmertemperatur wieder zu einem Öl. Aus den   Mutterlaugen   gewinnt man die zweite Verbindung durch Verdunstenlassen des Lösungsmittels. 



   Nach einer zweiten Methode wird die verschiedene Löslichkeit der Halogenadditionsprodukte zur Trennung der beiden Verbindungen benutzt. Werden die Hormone beispielsweise in   ätherischer   Lösung bromiert, so kristallisiert das eine Bromid sogleich aus. Dieses ist in   den gewöhnlichen Lösungsmitteln   
 EMI2.2 
 zeigt den Schmelzpunkt   (Zersetzungspunkt) 195-200''und entspricht   der empirischen Formel   CHBrO.   Durch Reduktionsmittel, welche gelinde einwirken, z. B. Zinkstaub, kann die Verbindung   ; eder ent-   bromt werden. Man erhält in dieser Weise eine   syruspöse,   in der Kälte kristallisierende Lösung. 



   Die   ätherische   Mutterlauge wird, nach rascher Entfernung des überschüssigen Broms mit Hilfe 
 EMI2.3 
 der zweiten Verbindung durch Abdunsten und eventuelles Waschen mit geringen Mengen von Methylalkohol oder einem gleichwertigen Lösungsmittel gewonnen. Diese Verbindung enthält nach der Analyse 19 oder 20 Kohlenstoffatome, 4 Bromatome, 3 Sauerstoffatome und 32-36 Wasserstoffatome. Sie ist also als Tetrabromid einer doppelt   ungesättigten Verbindung aufzufassen   ; da sie sieh mit   Natriumäthylat   verseifen lässt, scheint ein Lakton vorzuliegen. Auch diese Verbindung kann mit einem milden Reduktionsmittel entbromt werden. 



   Ausführungsbeispiele : 
1. Entblutete Testikeln   werdengetroeknet und mit Alkhol extrahiert,   worauf   man das Lösungsmittel   aus dem Extrakte vollständig   verjagt   und den Rückstand mit Azeton erschöpfend extrahiert. Die   aze-     tonige Lösung wird   in die Kälte gestellt und hernach von den   ausgefällten und auskristallisierten Sub-   stanzen durch Filtration befreit. Das vom Azeton   vollkommen   befreite Filtrat wird in Methylalkohol aufgenommen und mit einer neutralen oder schwach ammoniakalischen Lösung von Bleiaztat so lange versetzt, als noch eine Fällung auftritt. Man filtriert vom Niederschlag ab, konzentriert die Lösung im Vakuum, giesst sie in Wasser und nimmt das Öl mit   leichtsiedendem Petroiäther   auf.

   Die   Lösung wird   mit Wasser bleifrei gewaschen und sodann mit Kalium-, Natrium- oder Silbersulfatlösung geschüttelt,   filtiiert, gewaschen   und getrocknet. Wenn die Lösung keine Bleireaktion mehrgibt, wird sie im   Vakuum   abgedunstet. 



   2. Der nach dem Ausführungsbeispiel 1 hergestellte syrupöse Rückstand wird in absolutem Äther oder Methylalkohol gelöst und mit einer Kältemischung für Tieftemperaturen abgekühlt. Der hiebei entstehende   kristallinische Niedersehlag wird   auf gut gekühlten Filtern gesammelt und mit   sehr k :) ! tem   Äther ausgewaschen. Die ätherische Lösung wird eingeengt und von den weiteren   Ausscheidungen   in gleicher Weise getrennt. Nach dem Verjagen des Äthers aus der   Mutterlauge   erhält man als Rückstand die zweite Verbindung. 



   3. Der nach dem Beispiel 1 gewonnene syrupöse Rückstand wird in absolutem Äther gelöst und die   ätherische Lösung   mit einem kleinen Überschuss einer genau eingestellten ätherischen Bromlösung 
 EMI2.4 
 

 <Desc/Clms Page number 3> 

 Die Mutterlauge enthält das   Tetrabron d@ der laktonartigen Substanz.   Der durch   Umkdsta11isieren aus   siedendem Eisessig   gereinigte kristallinische Niederschlag   wird mit verkupfertem Zinkstaub entbromt. 



  Zu diesem Zweck wird Zinkstaub mit 1   iger Salz-äuie   einige Minuten gekocht, um die Oberfläche vom Oxyd zu befreien. Nach Entfernung   der Säure wird das Zink mit einer #%igen Kupfersulfatlösung   so 
 EMI3.1 
 gewaschen. Das so hergestellte verkupferte Zink wird der in Alkohol suspendierten Substanz zugesetzt, worauf man die Mischung mehrere Stunden lang erwärmt. Das eingeengte Filtrat wird in Wasser gegossen und mit Äther aufgenommen. Die   Losing   enthält den gesuchten   Körper.   



   Die das Tetrabromid des   laktonartigen Korpers enthaltende ätherische Mutterlauge   wird   möglichst   
 EMI3.2 
 noch mit Methylalkohol od. dgl. gewaschen werden kann. Die Entbromung erfolgt in der oben beschriebenen Weise. 



   PATENT-ANSPRÜCHE : 
1. Verfahren zur Darstellung'von neuen Hormonen aus Testikeln, dadurch gekennzeichnet, dass aus einem Hodenextrakt, der entweder unmittelbar durch Extraktion von tierischen Hoden mit flüchtigen Lösungsmitteln oder durch Bereitung eines sauren wässerigen   auszuges   von tierischen Hoden und Extraktion dieses Auszugs   mit fluchtigen Lösungsmittelngewonnen   wurde, die   Phosphatide, Fette und Cholesteiin-   verbindungen   ausgesehieden   werden und der so   vorgereingte   Extrakt hernach mit Fettsäurefällungsmitteln behandelt und nach Abtrennung von den ausgesehledenen Fettsäuren vom Lösungsmittel befreit wird.

Claims (1)

  1. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass die durch Absonderung der Phosphatide, Fette und Cholesterinverbindungen vorgereinigten wirksamen Substanzen in methylalkoholischer Losung mit einem Metallsalz behandelt werden, das mit Fettsäuren in Methylalkohol unlösliche Metallverbindungen liefert u. zw. vorzugsweise mit Bleiazetat, worauf die wirksamen Substanzen in Petroläther aufgenommen und mit dem Salz eines solchen Kations behandelt werden, das mit ungesättigten Säuren ein in Petroläther unlösliches Salz ergibt.
    3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass das als Endprodukt gewonnene syrupöse Gemisch der wirksamen Substanzen in einem geeigneten Lösungsmittel zur weiteren Trennung in einen auskribtallisierenden Niedersehlaf und eine in Lösung verbleibende Substanz einer Tieftemperaturbehandlung unterworfen wird.
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2. dadurch gekennzeichnet, dass das Gemisch der wirksamen Substanzen'durch Überführung in Halogenide vorzugsweise in Bromide, auf Grund der verschiedenen Löslichkeit der Halogenadditionsprodukte zerlegt wird und die Halogenadditionsprodukte hernach enthalogenisiert werden.
    5. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Gemisch derwirksamenSubstanzeninätherischerLösungbromiertunddieentstehendenBromidemitverkupfertem Zink entbromt werden.
AT121007D 1927-04-09 1927-04-09 Verfahren zur Darstellung von neuen Hormonen aus Testikeln. AT121007B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AT121007T 1927-04-09

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT121007B true AT121007B (de) 1931-01-26

Family

ID=3632273

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT121007D AT121007B (de) 1927-04-09 1927-04-09 Verfahren zur Darstellung von neuen Hormonen aus Testikeln.

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT121007B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
AT121007B (de) Verfahren zur Darstellung von neuen Hormonen aus Testikeln.
DE519323C (de) Verfahren zur Darstellung eines chemisch reinen Hormons aus weiblichen innersekretorischen Organen
AT128998B (de) Verfahren zur Darstellung eines neuen Hormons aus weiblichen innersekretorischen Organen in chemisch reiner Form.
DE430770C (de) Verfahren zur Darstellung physiologisch wirksamer Stoffe
DE487199C (de) Verfahren zur Darstellung von gereinigten Tuberkulinpraeparaten
DE670923C (de) Verfahren zur Reinigung von Rohextrakten des Corpus luteum-Hormons
DE414190C (de) Verfahren zur Darstellung von Zitronensaeuretribenzylester
DE610237C (de) Verfahren zur Gewinnung des Oestrushormons
DE545267C (de) Verfahren zur getrennten Gewinnung der in der Nebennierenrinde enthaltenen Hormone
DE909936C (de) Verfahren zur Gewinnung von Wirkstoffen aus Blueten von Arnica montana
DE701562C (de) Verfahren zur Reinigung von Keimdruesenhormonen
DE637531C (de) Verfahren zur Herstellung hochwirksamer Praeparate aus corpora lutea
AT221712B (de) Verfahren zur Herstellung eines Östrogenerzeugnisses aus Harn
AT75154B (de) Verfahren zur Darstellung von neuen Hormonen as Ovarien, Corpus luteum und Placenta und ihren wässerigen Lösungen.
DE890258C (de) Verfahren zur Herstellung eines Wirkkoerpers aus Weissdorn
AT132187B (de) Verfahren zur Herstellung eines kristallisierten Digitalisglucosides.
DE446782C (de) Verfahren zur Gewinnung des herzwirksamen Reinglykosids aus Bulbus Scillae
DE957030C (de) Verfahren zur Herstellung der Phenylpropionsaeureester von Steroidhormonen
DE1157216B (de) Verfahren zur Gewinnung von Alkali- und Erdalkalisalzen von ª‡-Hydroxy-ª†-methylmercaptobuttersaeure
DE680456C (de) Verfahren zur Herstellung eines antithyreoidalen Stoffes
DE566783C (de) Verfahren zur Darstellung von Thelykininen
AT118754B (de) Verfahren zur Darstellung von physiologisch wirksamen Substanzen aus männlichen innersekretorischen Organen in hochgereinigter Form.
AT110560B (de) Verfahren zur Darstellung eines Glycosides aus Adonis vernalis L.
DE682392C (de) Verfahren zur Trennung von Dihydroequilin und OEstradiol
AT267512B (de) Verfahren zur Herstellung von reinem Methdilazinsulfoxyd und seinen Salzen