DE682392C - Verfahren zur Trennung von Dihydroequilin und OEstradiol - Google Patents

Verfahren zur Trennung von Dihydroequilin und OEstradiol

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DE682392C
DE682392C DESCH112766D DESC112766D DE682392C DE 682392 C DE682392 C DE 682392C DE SCH112766 D DESCH112766 D DE SCH112766D DE SC112766 D DESC112766 D DE SC112766D DE 682392 C DE682392 C DE 682392C
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DE
Germany
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saponin
reaction
equilin
isolated
mixture
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Expired
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DESCH112766D
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English (en)
Inventor
Dr Arthur Serini
Dr Willy Logemann
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Scherung A G
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Scherung A G
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Description

  • Verfahren zur Trennung von Dihydroequilin und östradiol Im Harn trächtiger Stuten sind von G i r a r d und Mitarbeitern neben Ostron noch weitere östrogene Wirkstoffe, wie das Equilin und Equilenin, isoliert worden. Zu Beginn der Trächtigkeit tritt, wie Girard zeigen konnte, in der Hauptsache Östron auf, im weiteren Verlauf nimmt die Menge der ungesättigteren Verbindungen, der Dehydrierungsprodukte des Ostrons, zu, so daß gegen Ende der Trächtigkeit das Equilenin in größer Menge im Harn vorhanden ist. Da das Equilenin einen stärker sauren Charakter besitzt als die anderen Verbindungen, läßt es sich verhältnismäßig leicht von diesen abtrennen, dagegen bereitet die Trennung von Ostron und Equilin große Schwierigkeiten.
  • Es wurde nun ein Verfahren gefunden, nach welchem diese Trennung außerordentlich leicht bewerkstellizt werden kann. Man führt nach bekannten Methoden, z. B. mit Natrium und Alkohol, das östron-Equilin-Gemisch in die entsprechenden Diole über. Aus diesem Diolgemisch fällt nur das Östradiol, und zwar das trans-Östradiol, mit Saponinen, z. B. Digitonin, aus. In der Mutterlauge der Digitoninfällung befindet sich in der Hauptsache das Dihydroequilin neben wenig cis-Östradiol, das man leicht durch Kristallisation entfernen kann.
  • Durch das Verfahren wird also in einfacher Weise eine Abtrennung des trans-Östradiol, das sich vor allen anderen östrogenen Verbindungen durch seine besonders hohe Wirksamkeit auszeichnet, von den Begleitstoffen, vor allem dem Dihydroequilin, das entsteht, wenn man ein unreines, noch Equilin enthaltendes östron der Hydrierung unterwirft, erreicht. Wenn man berücksichtigt, daß z. B. im Stutenharn recht beträchtliche Mengen von Equilin vorkommen, dessen Abtrennung von Östron große Schwierigkeiten bereitet, wird die technische Bedeutung vorliegender Erfindung, die es gestattet, auch ein Hormongemisch von Ostron und Equilin zu hydrieren, ohne erst das Östron rein darzustellen müssen, ohne weiteres klar.
  • Es ist bereits aus der Literatur bekannt, daß eine Trennung .mittels:Digitonin zwischen Cy clopentanopolyhydrophenanthrenderivaten möglich ist, so gelang es (Zeitschr. für physiol. Chemie, Bd. a37, 1935, S. 59) Dehydroandrosteron von cis-Androsteron auf Grund der Tatsache, daß letzteres im Gegensatz zum ersten keine unlösliche Additionsverbindung mit Digitonin bildet, zu trennen. Es handelt sich hierbei um Verbindungen, die im Ring I hinsichtlich der Stellung der am Kohlensto -ffatom 3 befindlichen Hydroxylgruppe eine cistrans-Isomerie aufweisen. Die vorliegende Erfindung betrifft jedoch ganz andere Verbindungen, nämlich solche, bei denen sich die Hydroxylgruppe am Kohlenstoffatom 3 in dem phenolischen Ring A befindet und bei denen also eine Isomerie der Hydroxylgruppe am Kohlenstoffatom 3 nicht vorkommt. Es können daher die sich bei den beanspruchten östrogenen Substanzen in ihrem Verhalten gegenüber Digitonin zeigenden Unterschiede nicht auf eine cis-trans-Isomerie zurückgeführt werden. Das Bestehen derartiger Unterschiede in dem Verhalten sterisch völlig analog gebauter Stoffe konnte aber aus der vorbekannten Literatur nicht vorausgesehen werden, sondern muß als vollkommen neue und überraschende Tatsache gelten. Beispiel o,5gÖstron-Equilin-Gemisch wird bei ioo° in propylalkoholischer Lösung mit Natrium reduziert. Nach der Reduktion wird mit verdünnter Schwefelsäure ausgefällt und abfiltriert. Der getrocknete Niederschlag (o,5 g) wird in 1o ccm 95 %igem Äthylalkohol gelöst und in der Siedehitze mit einer Lösung von a,5 g Digitonin in 5o ccm goo;'oigem Äthylalkohol versetzt: Schon nach kurzer Zeit fällt ein dicker Niederschlag aus; man filtriert nach einigen Stunden ab und wäscht mit viel Äther nach.
  • Das abfiltrierte Digitonid wurde zwecks Zersetzung in wenig warmem Pyridin gelöst und nach dem Abkühlen das Digitonin mit viel Äther ausgefällt.
  • Man filtriert ab und wäscht den Äther mehrfach mit verdünnter Schwefelsäure und anschließend mit Wasser. Der Äther wird mit Magnesiumsulfat getrocknet und verdampft; den Rückstand kristallisiert man aus verdünntem Methanol um. Man erhält das reine trans-Östradiol vom Smp. i75°. Die Mutterlauge vom ausgefallenen Digitonid wird mit Äther versetzt, um das überschüssige Digitonin auszufällen. Man filtriert ab und wäscht das Filtrat mehrfach mit Wasser. Nach dem Trocknen der ätherischen Lösung wird verdampft und der Rückstand aus verdünntem Methanol umkristallisiert. Man erhält das reine Dihydroequilin vom Smp. 175o.
  • Anstatt die Umsetzung mit Digitonin in wäßriger, 9o°/oiger alkoholischer Lösung durchzuführen, kann man auch Alkohol anderer Konzentration verwenden oder auch andere Alkohole oder sogar andere wäßrige, mit Wasser mischbare organische Lösungsmittel. Man kann auch das Saponin in fein verteilter Form der Reaktionsmischung zusetzen, ohne es vorher aufzulösen. Selbstverständlich ist es in diesem Fall notwendig, die Reaktionsmischung kräftig zu rühren. Die besten Resultate werden jedoch erhalten, wenn man entsprechend dem obengenannten Beispiel eine Lösung des Ausgangsmaterials verwendet und das Saponin in alkoholischer Lösung zusetzt. Anstatt das Saponid durch längeres Stehenlassen aus der Reaktionsmischung auszufällen, kann man auch die Lösung teilweise oder vollständig zur Trockne eindampfen, wobei im ersteren Fall die Ausfällung des Saponids erleichtert wird, während im letzteren Fall der trockene Verdampfungsrückstand in das Saponid und die anderen Bestandteile durch Extraktion mit einem Lösungsmittel getrennt wird, welches fähig ist, lediglich die anderen Bestandteile der Reaktionsmischung zu extrahieren, nicht aber das Saponid. Hierzu eignet sich z. B. Äther, doch kann man auch andere geeignete Lösungsmittel für den gleichen Zweck benutzen.
  • Eine weitere Methode der Abtrennung des Saponids aus der Reaktionsmischung besteht in der Ausfällung des Saponids durch Verdünnung der Reaktionsmischung mit einer geeigneten Flüssigkeit, die fähig ist, das Saponid zu -fällen. Wasser eignet sich z. B. als Fällmittel hierfür.
  • Man kann die Aufspaltung des Saponids auch durch Behandeln mit anderen Flüssigkeiten bewirken als mit Pyridin; so kann man andere Pyridine, andere heterocyclische Basen und auch Xylol oder andere hochsiedende Flüssigkeiten u. dgl. benutzen. Die Zersetzung des Saponids kann auch bewirkt werden durch Erhitzen mit organischen Säureanhydriden, z. B. mit Essigsäureanhydrid, wobei bei der Extraktion der Zersetzungsmischung mit Äther o. dgl. der entsprechende Ester der Oxyverbindung erhalten wird.
  • Digitonin hat sich als besonders hervorragendes Mittel zur Abtrennung des trans-Östradiols erwiesen, doch kann man auch andere Saponine, wie z. B. Solamin, Cyclamin, Dioscin u. dgl., hierfür benutzen.
  • Die Reduktion des Ostron-Equilin-Gemisches zu den entsprechenden Diolen kann auch auf andere Art und Weise bewirkt werden als mit Natrium und Alkohol; es eignen sich hierfür alle solche Reduktionsmethoden, bei denen lediglich die Ketogruppen der Ausgangsmaterialien zu den sekundären Alkoholgruppen reduziert werden, bei denen jedoch die Doppelbindungen im Molekül im wesentlichen unangegriffen bleiben.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Trennung von Dihydroequilin und Ostradiol, dadurch gekennzeichnet; daß Gemische, die Dihydroequilin und Ostradiol enthalten, mit Saponinen umgesetzt werden, wobei man aus dem Umsetzungsprodukt das oder die nicht mit dem Saponin in Reaktion getretenen Produkte einerseits und die Saporiinverbindungen der mit diesem in Reaktion getretenen Produkte andererseits abtrennt, worauf man durch Spaltung der Saponinverbindung das oder die in ihr enthaltenen Produkte isoliert. a. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung mit Saponin in Lösung durchgeführt wird. 3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i und z, dadurch gekennzeichnet, daß die Saponinverbindung aus der Reaktionslösung durch Fällung abgeschieden wird. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung des Umsetzungsproduktes zur Trockne gebracht und der trockne Rückstand mit Lösungsmitteln behandelt wird, in denen der saponidhaltige Anteil unlöslich ist. 5. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i. bis q., dadurch gekennzeichnet, daß man als Saponin das Digitonin zur Anwendung bringt. 6. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgangsmaterial das Östradiol-Dihydro-Equilin-Gemisch verwendet wird, wie es durch Reduktion eines Ostron-Equilin-Gemisches erhalten wird. 7. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Östron-Equilin-Gemisch Verwendung findet, welches aus dem Harn von Tieren der Gattung Equidae isoliert wurde. B. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i bis 7, dadurch gdkennzeichnet, daß die Zersetzung des Digitonids durch Erhitzen mit einer hochsiedenden organischen Flüssigkeit erfolgt. g. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Zersetzung des Saponi-ds durch Behandlung mit einer heterocyclischen Base, vorzugsweise Pyridin, erfolgt. io. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i bis g, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung mit dem Saponin in alkoholischer Lösung erfolgt. i i. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i bis io, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem nach Abtrennung des Saponids erhaltenen Reaktionsgemisch das Dihydroequil.inin isoliert wird. 1z. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i i, dadurch gekennzeichnet, daß durch Zersetzung des Saponids das trans-Östradiol isoliert wird
DESCH112766D 1937-05-01 1937-05-01 Verfahren zur Trennung von Dihydroequilin und OEstradiol Expired DE682392C (de)

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