DE536994C - Verfahren zur Gewinnung von Fleischmilchsaeure - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Fleischmilchsaeure

Info

Publication number
DE536994C
DE536994C DE1930536994D DE536994DD DE536994C DE 536994 C DE536994 C DE 536994C DE 1930536994 D DE1930536994 D DE 1930536994D DE 536994D D DE536994D D DE 536994DD DE 536994 C DE536994 C DE 536994C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
acid
meat
lactic acid
ether
production
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE1930536994D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Application granted granted Critical
Publication of DE536994C publication Critical patent/DE536994C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C51/00Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
    • C07C51/42Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives
    • C07C51/48Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives by liquid-liquid treatment

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Fleischmilchsäure Für die Herstellung von optisch aktiver Milchsäure dient bisher in erster Linie die Spaltung der optisch inaktiven Säure (Gärungsmilchsäure) durch Morphin. Dieses Verfahren ist kostspielig wegen des hohen Preises des Morphins, von dem außerdem stets ein Anteil verlorengeht. Die ebenfalls empfohlene Spaltung mit Chinin ist praktisch ganz unbrauchbar.
  • Mittels beider Alkaloide wird die linksdrehende Milchsäure geliefert, der Antipode der Fleischmilchsäure. Diese letztere, wichtigere, physiologisch bedeutsame, rechtsdrehende Komponente findet sich in den Mutterlaugen der Morphinsalze, kann daraus aber nur in einer für die Praxis völlig unbrauchbaren Ausbeute und in sehr mühseligen Operationen gewonnen werden. Auch Versuche, die rechtsdrehende Milchsäure mittels Chinin zu gewinnen, sind ohne praktische Bedeutung geblieben. Tatsächlich gibt es kein brauchbares Verfahren, um die rechtsdrehende Fleischmilchsäure mit Hilfe von Alkaloiden in ergiebiger Weise zu gewinnen.
  • Andere Vorschriften für die Herstellung der Fleischmilchsäure gehen vom Fleischextrakt aus, nach denen man ihn durch Kochen von Albuminen und Farbstoff, durch Fällung mit Bariumhydroxyd von Phosphaten befreien kann. Nach komplizierter Entfernung von Kreatin und inosinsauren Salzen durch Alkohol wird zur konzentrierten Lösung Schwefelsäure zugegeben, dann erneut Alkohol zur Fällung der Sulfate. Schließlich wird in einer minimalen Ausbeute das milchsaure Calcium gewonnen. Es wird mit Schwefelsäure zerlegt und die Milchsäure mit alkoholhaltigem Äther vom Gips getrennt. Auch folgendes Verfahren ist benutzt worden: Man fällt von vornherein mit Alkohol, filtriert nach längerem Stehen, dampft ein, übersäuert mit Schwefelsäure, extrahiert sechsmal mit alkoholhaltigem Äther, destilliert ab, verdünnt mit Wasser, verkocht mit Bleicarbonat, zerlegt das milchsaure Blei mit Schwefelwasserstoff und gewinnt schließlich die Säure als Zinksalz, das nun mit Schwefelwasserstoff zerlegt wird, um schließlich die Säure in alkoholhaltigem Äther aufzunehmen. Beide Operationen -sind so mühselig und unergiebig (beste Ausbeute 20/0 des käuflichen festen Fleischextraktes), daß eine Herstellung in größerem Maßstabe nach diesem Verfahren für praktische Zwecke nicht durchführbar ist. Dementsprechend benutzt man für Versuche der präparativen und physiologischen Chemie immer noch beinahe ausschließlich die über das Morphinsalz zugängliche linksdrehende Milchsäure und nicht die rechtsdrehende Fleischmilchsäure, während letztere doch für die Physiologie von grundlegender Bedeutung ist. Es wurde nun gefunden, daß man aus dem käuflichen Fleischextrakt, und zwar aus dem für Genußzwecke bereiteten sowohl wie aus dem billigeren Material, das für Nährlösungen (für Bakterien usw.) bereitet wird, in höchst einfacher Weise, und zwar die gesamte rechtsdrehende Milchsäure -in einer Ausbeute von 5 bis 60/, vom Gewicht des Fleischextraktes gewinnen kann, wenn man ihn unmittelbar mit geeigneten Säuren oder Salzen behandelt und die saure Lösung mit einem nicht wässerigen Lösungsmittel für Milchsäure bei gewöhnlichem Druck oder einem durch die Art des Lösungsmittels angezeigten Über- oder Unterdruck extrahiert. Unter geeigneten Säuren sind solche zu verstehen, die von dem betreffenden Extraktionsmittel nicht mitextrahiert werden.
  • Mit Äther als Extraktionsmittel ist verwendbar Schwefelsäure und Salzsäure, Phosphorsäure, Gluconsäure, Chinasäure, .Weinsäure, Methionsäure (Methandisulfonsäure), Benzoldisulfonsäure sowie die sauren Natriumsalze der drei letzteren, ferner auch saures Natriumoxalat. Auch Ligninsulfonsäure ist verwendbar, d. h. Sulfitablauge, aus der die Hauptmenge des Calciums und die ätherlöslichen Anteile entfernt sind.
  • Als Extraktionsmittel ist außer Äther verwendet worden Methyläthylketon, Essigsäureäthyl- und propylester, und zwar Methyläthylketon bei gewöhnlichem und vermindertem Druck, die genannten Ester bei vermindertem Druck. Insbesondere ist die Vakuumextraktion (25 bis 3o ° C) mit Äthylacetat wirksam und rasch beendet. Weinsäure, Glucon- und Chinasäure kommen nur bei Verwendung von Äther als Säuerungsmittel in Betracht.
  • Die Temperatur richtet sich nach dem Extraktionsmittel, die Dauer nach diesem und den Dimensionen des Extraktionsapparates. Mit Methyläthylketon kann man sogar im Schütteltrichter durch mehrmals wiederholtes Ausschütteln, also ohne Apparat, so gut wie alle Milchsäure gewinnen. Beispiel x kg Fleischextrakt »trocken« wird in 21 Schwefelsäure bei mäßiger Temperatur, zweckmäßig 5o bis 6o' C, eingetragen. Wird flüssiger Extrakt genommen, so verwendet man eine entsprechend stärkere Schwefelsäure, damit die gleiche Konzentration des Trockenextraktes in Schwefelsäure zustande kommt. Im übrigen hängt von der Menge der Schwefelsäure nicht sehr viel ab, doch ist Bedingung, daß die Lösung deutlich sauer gegen Kongopapier reagiert. Dieses Material wird mehrere Tage mit Äther extrahiert, wobei der Äther in lebhaftem Siede gehalten wird, während die zu extrahierende Flüssigkeit auf Raumtemperatur bleiben kann. Wenn von dem schaumigen, braunen Material durch den aufperlenden Äther etwas mitgerissen wird, was man jedoch durch passend angebrachte Grobfilter vermeiden kann, so wird der vom Äther übernommene Anteil mit Wasser verdünnt und noch einmal extrahiert. Zum Schluß wird der Äther abgedampft und der Rückstand im Vakuum (zweckmäßig an der Ölpumpe) destilliert, mit dem Ergebnis, daß rund 50 g optisch reine Milchsäure erhalten werden, die für die weitere Verwendung unmittelbar brauchbar ist oder auf bekannte Weise z. B. in das Zinksalz vom richtigen Drehwert umgewandelt werden kann.
  • Es ist schon Milchsäure durch Extraktion mittels Äther aus Pflanzensäften isoliert worden, doch ist diese Methode auf Fleischextrakt bisher nicht angewendet worden. Es genügt auch nicht etwa, Fleischextrakt einfach mit Äther zu extrahieren, sondern es ist, wie angegeben, unerläßlich, ihn zunächst zu übersäuern. Sehr bemerkenswert ist, daß selbst bei der tagelang anhaltenden Extraktion mit Äther - unter dem im Beispiel angegebenen Verhältnis 8 Tage -keine störenden Anteile in den Äther übergehen, außer solchen, die bei der Destillation unter vermindertem Druck ohne weiteres abgetrennt werden können, wie Wasser, Fette, niedere Fettsäuren u. a. Diese nicht vorauszusehende Tatsache führte zu dem überraschenden Ergebnis, daß durch eine einmalige Destillation im Vakuum sogleich reine rechtsdrehende Fleischmilchsäure gewonnen wird.
  • Das neue Verfahren ermöglicht zum ersten Male, mit einer wesentlich besseren Ausbeute als bisher und auf äußerst einfachem und vergleichsweise billigem Wege die bisher praktisch fast unzugängliche Fleischmilchsäure zu gewinnen. Der Rückstand von der Extraktion Tann nach dem Abstumpfen, z. B. mit Kalk, bzw. nach Entfernen der Säuren als Nährlösung für Bakterien usw. zur Aufarbeitung auf andere Fleischbestandteile oder für andere Zwecke verwendet werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren der Gewinnung von optisch aktiver Fleischmilchsäure aus Fleischextrakt, dadurch gekennzeichnet, daß man mit einer im Extraktionsmittel schwer löslichen Säure, zweckmäßig Schwefelsäure, übersäuerte Fleischextraktlösungen mit nicht wässerigen Lösungsmitteln, vorzugsweise Äther, extrahiert und aus diesem Extrakt durch Destillation unter vermindertemDruck direkt die Fleischmilchsäure isoliert.
DE1930536994D 1930-08-16 1930-08-16 Verfahren zur Gewinnung von Fleischmilchsaeure Expired DE536994C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE536994T 1930-08-16

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE536994C true DE536994C (de) 1931-10-29

Family

ID=6557536

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1930536994D Expired DE536994C (de) 1930-08-16 1930-08-16 Verfahren zur Gewinnung von Fleischmilchsaeure

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE536994C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE536994C (de) Verfahren zur Gewinnung von Fleischmilchsaeure
DE939107C (de) Verfahren zur Chemikalienrueckgewinnung aus waessrigen, Kaliumacetat und Essigsaeure enthaltenden, verbrauchten Spinnbaedern, wie sie bei der Kunstseidenherstellung nach dem Nassspinnverfahren von Celluloseacetat anfallen
DE932794C (de) Verfahren zur Reinigung von bei der Butanol-Aceton-Gaerung erhaltenem Aceton
DE696810C (de) Verfahren zur Herstellung von Ascorbinsaeure
DE472914C (de) Verfahren zur Gewinnung von Milchsaeure und ihren Derivaten
DE727050C (de) Verfahren zur Affination von Rohzucker
DE696822C (de) Verfahren zur Gewinnung der im Glycerinpech enthaltenen Anteile an mehrwertigen Alkoholen, insbesondere an Di- und Polyglycerinen
DE552888C (de) Verfahren zur Herstellung von Estern
DE749974C (de) Verfahren zur Herstellung von Benzolpolycarbonsaeuren
DE462994C (de) Verfahren zur Gewinnung von Essigsaeure
DE638004C (de) Verfahren zum Aufarbeiten von Crotonoel auf Phorbol
DE643340C (de) Verfahren zur Entwaesserung von AEthylalkohol enthaltenden Gemischen
AT164552B (de) Verfahren zur Herstellung von Vitamin C
DE681730C (de) Verfahren zur Herstellung von vitamin-A-haltigen Extrakten aus Fischoelen, insbesondere Fischleberoelen
DE966323C (de) Verfahren zur Reinigung von Terephthalsaeure
DE860201C (de) Verfahren zum Aufschluss von Holz oder anderen cellulose- und hemicellulosehaltigen verholzten Naturstoffen
DE612162C (de) Verfahren zur Gewinnung von reiner Xylose
DE638821C (de) Verfahren zur Herstellung von ª‡-(ª†'-Pyridyl)-alkylcarbonsaeureestern
DE586246C (de) Verfahren zur Gewinnung von Wuchshormonen bzw. deren Estern
DE957122C (de) Verfahren zur Gewinnung wasserfreier, niedermolekularer Fettsaeuren aus Extrakten, die durch Loesungsmittelextraktion waessriger Fettsaeureloesungen erhalten wurden
DE314358C (de)
DE834079C (de) Verfahren zur Gewinnung kristallisierter Xylose
AT208792B (de) Verfahren zur selektiven Trennung von Zuckerlösungen aus Pflanzenmaterialien
DE879096C (de) Verfahren zur Herstellung von Vinylestern chemisch stabilisierter Harzsaeuren
DE501110C (de) Verfahren zur Gewinnung von Glycerin aus glycerinhaltigen Fluessigkeiten