DE902342C - Verfahren zur Gewinnung von zellstoffhaltigen Massen aus zellulosehaltigen Ausgangsstoffen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von zellstoffhaltigen Massen aus zellulosehaltigen Ausgangsstoffen

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DE902342C
DE902342C DESCH5705A DESC005705A DE902342C DE 902342 C DE902342 C DE 902342C DE SCH5705 A DESCH5705 A DE SCH5705A DE SC005705 A DESC005705 A DE SC005705A DE 902342 C DE902342 C DE 902342C
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DE
Germany
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cellulose
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pulp
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mechanical
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Expired
Application number
DESCH5705A
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English (en)
Inventor
Dr Gustav Huebner
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Supraton Deutsche GmbH
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Supraton Deutsche GmbH
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  • Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von zellstoffhaltigen Massen aus zellulosehaltigen Ausgangsstoffen Die Erfindung beschäftigt sieh mit der Aufgabe der Gewinnung von zellstoffhaltigen Massen, aus zelluloschaltigen Ausgangsistoffen, insbesondere Holzabfällen, wie Sägiespänen, Ästen, Zweigen, usw., oder Schilf und anderen kurzlebigen. Pflanzern.
  • Es gibt bereits zahlreiche Verfahren zum Aufschluß von zellulosehaltigen ,#"usgangss#toffeil mit Hilfe von Chemikalien:, die meinst bei höherer Temperatur oder bei höheren Drücken angewendet werden. Durch diese Chetnikalie-n werden im allgemeinen die Nichtzulluloseanteile der Ausgangsstoffe beseitigt oder chemisch so weit verändert, daß nach ihrer Entfernung Zellstoff von, mehr oder weniger hoher Reinheit zurückbleibt. Diese bekannben chemischen Verfahren besitzen den wirtschaftlichen Nachteil des hohen Chemikalien- und Wärmeaufwandes. Außerdem gehen im allgemeinen die Nichtzelluloseanteile für die Weiterverarbeitung des Zellstoffes verloren.
  • Die vorliegende Erfindung fußt auf Erfahrungen, dic-, bei der mechanischen Behandlung von zellu#lo;sehaltigem Material in, FeinstcUspergiertnaschinen gewonnen wurden.
  • Das Hauptziiel, der vorliegenden Erfindung be- sticht demgemäß in der Ausbildung eines Verfahrens zur Gewinnung von zellstoffhaltigen: Masisen aus zellulosehaltigen Ausgangsstoffen, bei dein die Ausgangsstoffe mit. möglichst geringem oder sogar fehlendem Chemikalienzusatz mechanisch aufgeschlossen werden.
  • Eiln weiterris Ziel der Erfindung besteht darin, die mechanische! Behandlung unter BeÜingungen durchzuführen, durch die die Nichtzelluloseanteile aus ihrem ursprünglichen, d. h. natürlichen Verband, mit den Zelltiloseanteilen des Ausgangsstoffes in einei neue Mischung gebracht werden, die die- papier-und pappentechnische Verarbeitung des Gemisches ermöglicht.
  • Ein weitc-res Ziel der Erfindung besteht darin, durch geeignete Einstellung der Arbeitsbedlingungen bezüglich Temperatür und Zusammensetzung des, Verarbeitungsmediums, diei Nichtzelluloseanteile ganz oder teilweise zu entfernen oder in Verbindungen umzuwandeln, die! die Weiterverarbeltiung, insbesondere für die Papier- und Pappenfabrikation, fördern.
  • Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, dem Verarbehungsgut während, des Verarbeitungsvorganges, Stoffe zuzuseitzen, die das FertigproJukt für begtimmte, Verwendungszwecke besonders ge- eignet machen.
  • Der Vorteil der Erfindung liegt darin, daß die Stoffe infolge ihrer innigen Vermischung ein b,-7-sonders gleirhmäßiges Fertigprodukt ergeben.
  • Demgemäß besteht das Verfahren zur Gewinnung von zellstokfflialtigen Massen. aus zellulosehaltigen Ausgangssteffen, insbesondere, HolzabfäIlcn, nach der Erfindung in erster Linie darin, daß die Ausgang'sstoffe in flüssigem Medium mechanisch in kleinste Bruchstücke, z. B. Teilchen von der Größenordnung von unter ioo it, aufgeschlossen und mit den dabei, frei werdenden, Nichtzellulo,seanteilen zu einem insbesondere verfilzungsfähigen Brei innig vermischt werden.
  • Bei einem Ansführungsbeispiel der Erfindung wird passend vorzerkleinertes, zellulosehaltigeis, Ma.terial, beispielsweise in Form von Sägespän#en, mehrere Stunden lang in Wasser vorgequollen. Der Brei wird dann in einer F.e#injsbdispergieTmaschibe solcher Bauart mechanisch verarbeitet, die eine möglichst gleichförmige Teilchenzerkleiberung auf eine Größenordnung von unter ioo it ermöglicht. Maschinen solcher Bauart sind an sich bekarmt, und in besonders wirkungsvoller Bauart vom Erfinder an anderer Stelle, die nicht zum Stand der Technik gehört, ausführlich beschrieben.
  • Die Feinstzerkleinerung wird vorzugsweise bei höherer Temperatur, insbesondere bÜ ungefähr 1001, durchgeführt, wobei praktisch die im Betrieb auftretende Reibungswärme zur Ein stellung der ge# -wünschten Betriebstemperatur ausreicht. Infolgedessen ist eine zusätzliche, Wärmezufuhr unnötig. Bef dieser mechanischen Zerkleinerung wird das Ausgangsmaterial. in so feine Bruchstücke untertei,It, daß die in den Zellen eingeschlossenen oder an den Zellwänden feist-haften#d-en Nichtzellulose,-anteile frei werden. je nach der Zusammensetzung des Ausgangsstoffes und: je nach den Betriebst bedingungen währiend der Zerkleiinerung werdlen dabei die Nichtze#lluloseanteile zusammen mit den Zellstoffbruchteilen in dem flüssigen Medium in eine beständige Suspension, bzw. Ernulsibnj umgewandelt, die unerwarteterweise verfilzungsmäßige Eigenschaften besitzt. Der aus der Feinstdispergiermaschine austretende Brei! kann daher z. B;. wie normale Pülpe zu Papfer oder Pappe verarbeitet werden. B,-i einem weiteren Ausführungsbeispiel wird das vorzugsweise vorgequollene Ausgangsmaterial mit so viel Flüssigkeit, insbesondiere Wasser, in der Feinstdispergiertnaschine verarbeitet, daß die Nichtzelluloseanteile teilweise echt und teilweise ko,llo#ifdal gelöst in die überschüssige Flüssigkeiit übergehen und zum größten Teil aus dem ablaufenden Brei durch Zentrifugieren, Abnutschen od. dgl. entfernbar sind. Die Nichtzelluloseanteile behalten dabeii, weitgehend ihre ursprüngliche chemische Zusammensetzung.
  • Wenn die Betriebstemperatur innerhalb, der Maschine! so, hoch gehalten wird, daß di(e Zusalzflüssigkeit, also. das. Wasser oder beispielsweise organische Lösungsmittel für die, Nichtzelluloseänteile# verdampft, dann können im Sinn einer Wasserdampf-oder Flüssigkeitsdampfdestillation flüchtige Anteile aus der Maschine mit dem Flüs-sigkeitsdampf A-geführt werden.
  • Im Sinn der Erfindung liegt es weiterliki, die mechanische Aufarbeitung des Ausgangsstoffes innerhalb der Feinstzerkleinerungsmaschine. in Gegenwart von Chemikalien durchzuführen, die an sich für den. Aufschluß von zell.ulosehaltigen: Ausgangsstaffen: bekannt sind. Diese Stoffe, können Laugen, Säuren, Oxydation#smittel, z. B. Chlorverbindungen, u#sw. seih. Durch dir-, mechanische FE-in#St7erli:10ineTUng wird die chemische Reaktion außerordentlich gefördert, so daß die gewünschten Aufschlußreaktionen mit geringeren ChemikaBenmengen, oder unter schonenderen, Reaktionsbedingungen durchführbar sind, wodurch bessere Erzeugnisse- mit höherer Wirtschaftlichkeit gewinnbar sind.
  • Im Sinn der Erfind.lung liegt es fernerhin, dem Ausgangsmatie,rial vor oder während der Bearbeitung in der Feibstzerkleinerungsmaschiner Stoffe zuzusetzen, die, unter sich bestimmte Reaktionen eingehen und dadurch dem Enderzeugnis gewünschte physikalische oder chemische Eigenschaften erteilen. B,5iispi;els-,v-eise kann man der Masse, verseifbare Harze und Versei..fungsmittel zufügen, um im Enderzeugnis die Verleimung fördernde Harzseifen zu erzeugen.
  • Es ist fernerhin möglich, dem Ausgangsstoff Vor- oder Zwischenprodukte von Kunstharzen oder anderen Stoffen beizumengen, die während des, Zerkleinerungsvorganges, durch thermische oder chemische Einflüsse in den gewünschten end.gültigen Zustand, z. B. eines unlöslichen Kunsbharzes" übergehen. In gleicher Weise können zu Farbstoffen führende Reaktionen in der Masse während der Zerkleinerung durchgeführt werden, um beispielsweise substantive An#färbungen der Zelluloseanteile zu erzeugen.
  • Der Vorteil der vorliegenden Erfindung liegt darin, daß alle vorstehend genannten und sonstige im Siinn der Erfindung liegenden chemischen, keaktion,en durch die mechanische Behandlung wesentlich gefördert oder in gewünschter Weise gelenkt werden können, weil die aktiven Grenzflächen der Reaktionsteilnehmer ständig ungeheuer groß sind und überdies durch die mechanische Behandlung fortlaufend erneuert werden. Infolgedessen lassen. sich in Gegenwart der zellulosehaltigen, Bestandteile Reaktionen durchführen, die unter norma,len Verhältnissen die Zelluloseteilchen sch#ädlich beeinflussen würden.
  • Durch Zusatz von Kreide, Zinkweiß oder ähn# lichen Füllstoffen kann man hochwertige Kunstpapiere erzeugen. Infolge der innigen Verteilung können dabei mit einer gegebenen Menge von Verleimungsstoff wesentlich größere Mengen, von Füllstoff im Enderzeugni#s festgehalten werden, als es nach den bisher bekannten Verfahren möglich ist.
  • Es ist fernerhin, möglich, aus, der feinstzerteilten Pertigmasse nach an, Seich bekannten Verfahren, reine Zellulose zu gewinnen oder die Forti#gmasse ebenfalls nach an --sich bekannten Verfahren zu verzuckern oder sonstwie chemisch umzuwandeln.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von zellstoffhaltigen Massen aus zelluloschaltigen Ausgangsstoffen, insbesondere Holzabfällen, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsstoffe in flüssigem Medium in kleinste Bruchstücke, z. B. in Teilchen von der Größenordnung unter ioo it, aufgeschlossen und mit den dabei frei werdenden Nichtzelluloseante#iIen innig zu einem insbesondere verfilzungsfähigen Brei vermischt werden. . 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der mechanische Aufschluß bei Betriebsteinperaturen durchgeführt wird, unter denen infolge des hohen Dampfdruckes des flüssigen Mediums die Wirkungen einer Dampfdesbillation auftreten. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die mechanische Zerkleinerung in, einem Überschuß des. flüssigen Mediums stattfindet, so daß die frei: werdenden Nichtzelluloseantei-le teilweise in! gelöster oder in emulgierter Form abführbar sind. 4. Verfahren nach Anspruch i bi# 3, dädlurch gekennzeichnet, daß als flüssiges Med.ium Wasser verwendet wird. 5. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß dem flüssigen Medium Chemikalien zugesetzt werden, die mit den. frei werdenden Nichtzelluloseanteilen reagieren. 6. Verfahren nach Anspruch i oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, däß, den Au#sgangsstodien Verleimungs#subs#tanzen, z. B. natürliche und bzw. oder künstliche Harze, zugesetzt werden und die mechanische Behandlung derart, durchgeführt wird, daß die Verleimungssubstanzen ebenfa-Ils aufgeschlossen worden. 7. Verfahren: nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß den Ausgangsstoffen Vor-oder Zwischenprodukte von Kunstharzen, Farbstoff#en oder sonstigen, die Eigenschaften des Fertigproduktes beeinflussenden Zusätzen- zugemischt werden, die unter den Betriebsbedingungen der mechanischen Zerkleinerung in ihre Endform übergehen.
DESCH5705A 1951-01-17 1951-01-17 Verfahren zur Gewinnung von zellstoffhaltigen Massen aus zellulosehaltigen Ausgangsstoffen Expired DE902342C (de)

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