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Verfahren zum Leimen von Papier.
Der vorliegenden Erfindung gemäss erfolgt das Leimen des Papierzeuges im Holländer durch eine besonders fein verteilte kolloidale Dispersion von holz-oder zellulosehältigen Körpern, wie Stroh, Gräsern od. dgl. Derartige hoch dispergierte Lösungen werden in Kugelmühlen, Zylindermühlen oder andern, eine gleiche Wirkung herbeiführenden Mühlen hergestellt und bewirken einen Dispersitätsgrad, welcher zu submikroskopischen Teilchen führt.
Da sohin das Papierzeug und dessen Leimungsmittel gleichartig sind, so bildet das nach diesem
Verfahren hergestellte Papier nicht ein durch Bindemittel vereintes Konglomerat von Fasern, sondern eine einheitliche Masse und erhält hiedurch eine Festigkeit, die einem Vielfachen der bisnun erzeugten
Papiere gleicht.
Dieses neuartige Leimungsverfahren gibt auch ein Mittel, direkt von der Papiermaschine trans- parentes Papier zu erhalten. Hiezu ist es lediglich notwendig, den Prozentsatz des Leimungsmittels derart zu erhöhen, dass dasselbe die zwischen den Fasern liegenden Poren vollkommen erfüllt und die bei gewöhnlich geleimten Papieren zwischen den Fasern liegenden Luftteilchen verdrängt ; da die Leimung- masse infolge ihrer Gleichartigkeit mit dem Materiale der Papierfasern denselben Lichtbreehungskolifi- zienten wie diese aufweist und alle Poren erfüllt, wird hiedurch eine auch hinsichtlich der Lichtbrechung vollkommen gleichartige Masse erzielt, welche die Transparenz aufweist, die bisnun nur durch Tränkung des fertigen Papieres oder durch weitgehendes Zerkleinern (totmahlen) der Fasern im Holländer erzielt werden konnte.
Das erstere Verfahren bedingt eine zusätzliche Imprägnierung des fertigen Papieres, das letzterwähnte Verfahren ergibt infolge der weitgehenden Zerkleinerung der Fasern ein brüchiges
Material sehr geeigneter Zerreissfestigkeit.
Bei Ausführung des neuartigen Verfahrens wird die Art des Leimungsmittels der Art des zu ver- arbeitendenZeuges angepasst, um eine möglichst weitgehende Gleichartigkeit zwischen Zeug- und Leimungs- masse zu erzielen. So wird z. B. bei Herstellung von Holzpapier (Zeitungs-Druckpapier) dem hiefür vorbereiteten Zeug etwa 0'5 bis 5 % einer Leimungsmasse zugesetzt, die durch kolloidale Dispersion von Holz gewonnen worden ist. Zur Herstellung von holzfreiem Papier, bei welcher reine Holzzellulose verwendet wird, wird als Leimungsmittel eine kolloidale Dispersion von Zellulose beliebiger Herkunft verwendet, u. zw. gleichfalls in einer Menge von 0 5 bis 5 % des Papierzeuges.
Zur Herstellung transparenten Papieres wird die Menge des Leimungsmittels, als welches vorzüglich kolloidale Dispersionen zellulosehältiger Körper in Betracht kommen, auf 8 bis 20 % erhöht.
In allen Fällen wird dem Zeug nach Zusatz des Leimungsmittels ein Koagulations-oder Fällungsmittel zugesetzt.
Die so erhaltenen Papiere weisen nebst einer wesentlich erhöhten Zerreissfestigkeit auch den Vorteil auf, geringer Erzeugungskosten, weil die nach dem neuen Verfahren verwendeten Bindemittel wesentlich billiger sind als die bisnun verwendeten.
Das neuartige Leimungsverfahren lässt sich selbstverständlich auch bei Herstellung von stärkerem pappeartigen Papiersorten anwenden.
Ausführungsbeispiel : Holz in entsprechend zerkleinertem Zustand oder auch Sägemehl bzw. auch vorgeschnittenes Stroh usw. wird in einer genügend schweren Kugel-oder Zylindermühle unter Wasserzusatz durch mehrstündiges Mahlen auf den nötigen Dispersionsgrad gebracht.
Die entstandene kolloidale Lösung wird dem Faserbrei zugesetzt, hierauf ein Koagulationsmittel, z. B. Natriumbilsulfat oder ein neutrales Ammonsulfat, beigesetzt und das Zeug wie gewöhnlich weiter verarbeitet.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Leimen von Papierzeug, dadurch gekennzeichnet, dass als Leimungsmittel eine kolloidale, hoch dispergierte Lösung von Holz oder einem andern zellulosehältigen Körper verwendet wird, wobei die Teilchen submikroskopische Dimensionen führen.
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