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Verfahren zur Herstellung von Seidenpapieren.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Seidenpapieren, insbesondere solchen, welche eine Weiterverarbeitung auf mechanischem oder chemischem Wege, wie beispielsweise zu Krepppapieren oder zu Durchschreibepapieren, erfahren sollen.
Zur Herstellung von Seidenpapieren werden nach bekannten Verfahren besonders hergerichtet Halbstoffe (Hanf und Flachs bzw. Zellstoff) zunächst in geeigneten Holländern schmierig gemahlen, mit Füllstoffen und Farbstoffen versetzt und sodann auf einer Langsiebpapiermaschine zu einem Papier in den Gewichtslagen unter 40 g/m2 herausgearbeitet.
Die nach den bekannten Verfahren hergestellten Seidenpapiere, insbesondere solche, welche zur Herstellung von Spezialpapieren, wie Kreppapieren, Durchschreibepapieren und ähnliche, bestimmt sind, werden den an sie gestellten Anforderungen nicht in jeder Hinsicht gerecht. Die Festigkeit der Papiere geht beispielsweise nach der häufig vorgenommenen Tränkung der Papiere mit verschiedenen Stoffen wesentlich zurück, was durch Lockerung des Gefüges des Papiers durch die eingedrungenen Tränkstoffe zu erklären sein dürfte. Der schmierig ausgemahlene Stoff verursacht oft ein Rollen und Welligwerden der nass behandelten Papiere, was auf die Bildung des durch zu weit getriebene Schmierigmahlung in grösseren Mengen gebildeten Zelluloseschleims (totgemahlene Faser) zurückzuführen sein dürfte.
Die durch die Nassbehandlung der Seidenpapiere verursachte Verminderung der Festigkeit zeigt sich besonders nachteilig bei der Verarbeitung der Papiere auf der Kreppmaschine, wo das Papier vor dem Kreppzylinder stark angefeuchtet werden muss. Bei dieser Anfeuchtung geht die Festigkeit derart zurück, dass die Papierbahn bei höherer Geschwindigkeit häufig reisst.
Der Erfindung gemäss wird nun ein Seidenpapier geschaffen, welches der späteren Einwirkung durch physikalische oder chemische Mittel bedeutend besser widersteht. Das Verfahren nach der Erfindung besteht darin, dass dem fertiggemahlenen und gefüllten Papierstoff künstlicher oder natürlicher Kautschuk einverleibt wird. Der Kautschukzusatz erfolgt in Form wässeriger Kautschukemulsionen im Ganzzeugholländer oder in der Mischbütte der Papiermaschine, wobei der Kautschuk in Mengen von 2 bis 3% gerechnet auf das lufttrockene Papier zur Anwendung gelangt.
Bisweilen erscheint es von Vorteil, gleichzeitig mit der Kautschukemulsion Vulkanisationsmittel oder Vulkanisationsbeschleuniger zuzusetzen.
Der Erfindung gemäss werden Seidenpapiere erhalten, deren Festigkeit auch nach etwaiger späterer chemischer oder mechanischer Behandlung nicht abnimmt. Die nach dem neuen Verfahren behandelten Papiere liegen vollständig flach und zeigen auch bei grösseren Luftfeuchtigkeitsschwankungen keine Neigung zum Rollen oder Welligwerden. Diese Vorteile machen sich insbesondere auch bei zu Durchschreibepapieren (Karbonpapieren, Indigopapieren) aufgearbeiteten Seidenpapieren, u. zw. nicht nur während ihrer Herstellung, sondern auch bei ihrer Verwendung, geltend.
Es ist wohl bereits bekannt gewesen, Papiere höherer Gewiehtslagen, Pappen und Kartone unter Zusatz von Kautschuk bzw. Kautschukemulsionen zum Papierstoff, gegebenenfalls unter Beifügung von Vulkanisationsmitteln und Vulkanisationsbeschleunigern herzustellen. Das Verfahren gemäss vorliegender Erfindung bezieht sich ausschliesslich auf die Herstellung von Seidenpapieren, insbesondere chemisch oder mechanisch weiterzubearbeitenden Seidenpapieren, und die früher bekanntgewordenen Verfahren konnten nicht die erst durch die Erfindung offenbarte Erkenntnis von den speziellen neuen technischen Wirkungen vermitteln, die sich durch den Zusatz von Kautsehukemulsionen zu dem Papierstoff der Seidenpapierindustrie ergeben.
Die Herstellung von Seidenpapieren stellt ein technisches Spezialgebiet vor, für welches besondere technische Regeln der allgemeinen Papiertechnik nicht ohne weiteres anwendbar sind.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Seidenpapieren, insbesondere solchen, welche eine Weiterverarbeitung auf mechanischem oder chemischem Wege erfahren sollen, dadurch gekennzeichnet, dass dem Papierstoff natürlicher oder künstlicher Kautschukin Form einer wässerigen Emulsion zugesetzt wird.
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