DE611079C - Verfahren zur Herstellung von Papier oder Pappe - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Papier oder Pappe

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DE611079C
DE611079C DEE41063D DEE0041063D DE611079C DE 611079 C DE611079 C DE 611079C DE E41063 D DEE41063 D DE E41063D DE E0041063 D DEE0041063 D DE E0041063D DE 611079 C DE611079 C DE 611079C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21HPULP COMPOSITIONS; PREPARATION THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASSES D21C OR D21D; IMPREGNATING OR COATING OF PAPER; TREATMENT OF FINISHED PAPER NOT COVERED BY CLASS B31 OR SUBCLASS D21G; PAPER NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D21H13/00Pulp or paper, comprising synthetic cellulose or non-cellulose fibres or web-forming material
    • D21H13/10Organic non-cellulose fibres
    • D21H13/28Organic non-cellulose fibres from natural polymers
    • D21H13/34Protein fibres
    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21HPULP COMPOSITIONS; PREPARATION THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASSES D21C OR D21D; IMPREGNATING OR COATING OF PAPER; TREATMENT OF FINISHED PAPER NOT COVERED BY CLASS B31 OR SUBCLASS D21G; PAPER NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
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    • D21H5/12Special paper or cardboard not otherwise provided for characterised by the use of special fibrous materials
    • D21H5/1209Special paper or cardboard not otherwise provided for characterised by the use of special fibrous materials of protein fibres

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  • Health & Medical Sciences (AREA)
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  • Molecular Biology (AREA)
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Papier oder Pappe Es sind bereits verschiedene Vorschläge gemacht worden, um Lederabfälle, insbesondere Chromlederfalzspäne, welche beim Verarbeiten von Chromleder in großen Mengen anfallen, in wirtschaftlicher Weise zu verwerten. Es wurde u. a. vorgeschlagen, Kunstleder unter Verwendung von Lederabfällen herzustellen, indem gemahlene, entfettete und gereinigte Chromlederabfälle in großen Mengen gegerbter Gelatine eingebettet werden. Das Abfalleder konnte auch nach diesem Vorschlag mit Zellstoff vermischt oder durch Zellstoff ersetzt werden. Man hat andererseits in Vorschlag gebracht, fein zerteiltes Leder, z. B. Chromlederfalzspäne, als Melierstoff bei der Herstellung von meliertem Papier zu verwenden. Bei dieser Verwendung werden ganz geringe Mengen des fein zerteilten Leders, das mit Farbstoffen versetzt und gefettet wurde, dem Papierstoff zugesetzt, worauf die Verarbeitung zu Papier in der üblichen Weise erfolgte.
  • Der Erfinder- hat sich die Aufgabe gestellt, Chromlederfalzspäne in größeren Mengen einer nutzbringenden Verwertung zuzuführen, und hat Versuche unternommen, um unter Mitverwendung von größeren Mengen Chromlederfalzspänen Papier herzustellen. Die Erfindung besteht darin, daß man Zellstoff mit ,5 bis 2o°10 Chromlederfalzspänen von neutraler oder annähernd neutraler Beschaffenheit, welche vorher einer quetschenden Zerkleinerung, z. B. in einer Stabmühle, unterworfen wurden, vermischt und die Mischung in üblicher Weise zu Papier verarbeitet. Vorversuche, bei welchen zerkleinerte Chromlederfalzspäne zu etwa gleichen Teilen mit Zellstoff gemischt und die Mischung in üblicher Weise auf Papier verarbeitet wurde, haben zu Mißerfolgen geführt. Das erhaltene Papier war minderwertig, insbesondere mit Bezug auf Reißfestigkeit. Diese war erheblich geringer als die Reißfestigkeit des. aus unvermischtem Zellstoff hergestellten Vergleichspapiers.
  • Fortgesetzte Untersuchungen haben es ermöglicht, Gebrauchspapiere unter Mitverwendung von Chromlederfalzspänen herzustellen und hierbei noch Verbesserungen des Papiers nach verschiedenen Richtungen hin zu erzielen.
  • Es wurde zunächst festgestellt, daß die Mengenverhältnisse von Chromlederfalzspänen und Zellstoff für den Erfolg von Bedeutung sind. Es hat sich gezeigt, daß den, Cellulosefasern nicht mehr als 2o°,,10 Falzspäne zugesetzt werden sollen. Bei Überschreitung dieser Grenze nimmt die Festigkeit des hergestellten Papiers außerordentlich rasch ab. Weiterhin wurde gefunden, daß es. nicht richtig ist, weniger als 5'10 Falzspäne anzuwenden, da bei geringeren Zusätzen die durch den Zusatz erzielbaren Vorteile nicht in Erscheinung treten. Mit Vorteil verwendet man Zusatzmengen von etwa io bis ?o0/0.
  • Es wurde weiterhin festgestellt,. daß eine neutrale oder annähernd neutrale Beschaffenheit der anzuwendenden Chromfalzspäne für die Erreichung eines guten Papiers von Bedeutung ist, Die Falzspäne- werden deshalb mit alkalisch wirkenden Stoffen während oder nach dem Zerkleinern neutralisiert.
  • Es wurde schließlich gefunden, daß der Erfolg auch wesentlich von der Art der Zerkleinerung der Späne abhängt. Ein gewöhnliches Zerreißen bzw. Zerschneiden oder Zerkleinern der Lederfaser hat sich für vorliegenden Zweck als nicht geeignet erwiesen. Sehr viel bessere Ergebnisse wurden durch Verarbeitung von Spänen erzielt, welche vorher einer quetschenden Zerkleinerung, z. B. in einer Stabmühle, unterworfen worden sind. Bei dem Zerquetschen der Späne bekommen diese eine sehr feinfaserige Beschaffenheit. Derartige Fasern sind daher anscheinend wesentlich besser verfilzbar als solche, welche durch gewöhnliches Zerschneiden oder Zerreißen der Chromlederfalzspäne erhalten werden. Die Reißfestigkeit des hergestellten Papier hängt somit nach den Beobachtungen des Erfinders wesentlich davon ab, ob die aus den Chromlederfalzspänen gewonnenen Lederfasern die Eigenschaft der guten Verfilzbarkeit besitzen. Diese Eigenschaft ist besonders wichtig bei der Verarbeitung von Gemischen, die 5 bis io°(o Falzspäne enthalten.
  • Die Zerteilung von Chromlederabfällen mit Hilfe quetschend wirkenden Zerfaserungsvorrichtungenwurde bereits bei einem Verfahren beschrieben, nach dem aus Faserstoffen aller Art, z. B. Chromlederabfällen, unter Zuhilfenahme von Lösungen von Kautschuk, Balata, Guttapercha usw. oder trocknenden, oxydierenden oder sulfurierten Ölen Kunststoffe hergestellt wurden. Aus der Tatsache, daß bei dieser Herstellung von Kunststoffen in Gegenwart von Bindemitteln günstige Ergebnisse durch quetschende Zerfaserung der Lederabfälle erzielt wurden, konnte nicht geschlossen werden, daß bei der Herstellung von Papier aus Zellstoff und Chromlederfalzspänen ohne Anwendung von Bindemitteln die quetschende Zerfaserüng, z. B. in Stabmühlen, von besonderer Bedeutung ist.
  • Weitere Untersuchungen haben ergeben, daß stark gefettete Chromlederfasern trotz Überführung in gut verfilzbaren Zustand wahrscheinlich infolge Ausbildung von besonders guten Gleitflächen Papiere liefern, die an Reißfestigkeit einbüßen. Späne von gewöhnlichem Fettgehalt können im allgemeinen verarbeitet werden. Dagegen hat sich die Verarbeitung von Spänen von höherem Fettgehalt, z. B. solchen, deren Fettgehalt 3 0(o vom Trockengewicht der Lederspäne übersteigt, im allgemeinen nicht als empfehlenswert erwiesen.
  • Gute Ergebnisse wurden erzielt bei Verarbeitung von Spänen mit darunterliegenden Fettgehalten, z. B. solchen von o,5 bis i °%. Da neben der Menge auch die Art der Fette eine Rolle spielt für die mehr oder weniger gute Eignung der Späne für die Papierherstellung, empfiehlt sich, in manchen Fällen die Eignung der Späne durch Vorversuche festzustellen. Für manche Zwecke haben sich ungefettete, neutralisierte Falzspäne als gut geeignet erwiesen.
  • In Ausübung der Erfindung kann man z. B. wie folgt verfahren: Die aus Chromleder durch Behandeln der Fleischseite gewonnenen Chromfalzspäne werden in viel Wasser in einer Stabmühle einer quetschenden Zerkleinerung unterworfen und hierdurch gut zerfasert. Der Brei wird mit alkalisch wirkenden Stoffen, wie Bicarbonat, Soda, Borax u. dgl., oder auch mit Seife neutralisiert. In manchen Fällen hat sich das Neutralisieren mit Seife als besonders vorteilhaft erwiesen, gegebenenfalls deshalb, weil die frei gewordene Fettsäure geschmeidigmachend wirkt. Im allgemeinen haben sich i bis 3% der obengenannten alkalischen Mittel, bezogen auf luftfeuchtes Fasergut, als ausreichend erwiesen. Mit Vorteil kann man das Zerkleinern und das Neutralisieren im selben Arbeitsgang durchführen, z. B. derart, daß man von vornherein eine wäßrige, alkalische Lösung zugibt.
  • Nach Überführung der Chromlederfalzspäne in die gewünschte, gut verfilzbare Form werden diese unter Einhaltung der obengenannten Mengenverhältnisse im Holländer mit dem auf den nötigen Mahlgrad gemahlenen Zellstoff zusammengebracht und die Bestandteile sehr gut bzw. sehr gleichmäßig miteinander vermischt. Die Mischung wird in üblicher Weise auf die Papiermaschine gebracht und auf Papier verarbeitet.
  • Es hat sich als möglich erwiesen, mit Hilfe der Erfindung Papiere herzustellen, welche bessere Festigkeit, insbesondere Reißfestigkeit, besitzen als reine Zellstoffpapiere und einen besonders guten Griff aufweisen. Ebenso kann man das Papier mit Bezug auf Luft- und Wasserbeständigkeit verbessern. Schließlich kann man auch erfindungsgemäß Pappe oder ähnliche Erzeugnisse herstellen.
  • Das Verfahren eignet sich u. a. auch für die Verarbeitung ungebleichter bzw. wenig gebleichter Zellstoffe. Bei solchen Zellstoffen macht sich auch bei größerem Zusatz von Lederfasern, z. B. bis zu zoolo, die besondere Farbe der Chromlederfalzspäne nicht störend bemerkbar, insbesondere dann nicht, wenn für innige Vermischung der Einzelbestandteile Sorge getragen wird. Derartige Papiere, z. B. solche, die aus Kraftzellstoff und Chromfalzspänen hergestellt worden sind, können u. a. als wertvolles Packpapier Verwendung finden. Die erfindungsgemäß hergestellten Papiere können ferner auch noch für Sonderzwecke zubereitet werden, z. B. durch Behandeln mit Tränkungsmitteln, gegebenenfalls solchen, welche auf die Lederfasern anders wirken als auf die Zellstoffasern.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Papier oder Pappe, dadurch gekennzeichnet, daß man Zellstoff mit 5 bis. 2o °/o Chromlederfalzspänen von neutraler oder annähernd neutraler Beschaffenheit, welche vorher einer quetschenden Zerkleinerung, z. B. in einer Stabmühle, @ unterworfen wurden, vermischt und die Mischung in üblicher Weise zu Papier oder Pappe verarbeitet.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch.i, gekennzeichnet durch die Verarbeitung von Chromlederfalzspänen, deren Fettgehalt 30/0- nicht übersteigt.
DEE41063D 1931-04-21 1931-04-22 Verfahren zur Herstellung von Papier oder Pappe Expired DE611079C (de)

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