DE725633C

DE725633C - Verfahren zum Leimen von Papier

Info

Publication number: DE725633C
Application number: DEI59178D
Authority: DE
Inventors: Georg Ludwig Doerr; Dr Otto Hausen; Dr Kurt Sponsel
Original assignee: IG Farbenindustrie AG
Current assignee: IG Farbenindustrie AG
Priority date: 1937-10-01
Filing date: 1937-10-01
Publication date: 1942-09-28
Also published as: GB505200A; FR842822A

Description

Verfahren zum Leimen von Papier Das Leimerr von Papier geschieht meistens in der Masse, d. h. durch Zusatz des Leimmittels zum Papierstoff im Holländer, also vor der Bildung des Papierblattes. Die Oberflächenleimungvon Papier, bei der das leimende Mittel, z. B. Tierleim, auf das fertige Papier aufgebracht wird, wird seltener und meistens zusätzlich zur Leimung im Stoff angewandt.
Bei der Harz- oder Wachsleimung im Stoi± werden oft dem Harz- oder Wachsleim noch Hilfsmittel, die selbst eine leimende Wirkung auf die Faser ausüben, zugesetzt. Solche Mittel sind beispielsweise Tierleim oder Casein. Es gibt jedoch nur. verhältnismäßig wenig Hilfsmittel, diedieLeimun.g verbessern. Auch können solche Stoffe häufig Störungen hervorrufen, beispielsweise das Casein, das zur Schaumbildung neigt.
Es wurde nun gefunden, daß man die Harz-und bzw. oder Wachsleimung von Papier iin Stoff verbessern kann, wenn man wasserlösliche Celluloseglykolsäureäther, insbesondere gemischte Äther der Cellulose mit niedrigmolekularen Alkylgruppen und Glykolsäure, oder die schwerer wasserlöslichen Kondensationsprodukte aus Oxäthylmethylcellulose mit Harnstoff und Formaldehyd oder Methylol-oder Dimethylolharnstoff,wie sie nach Patent 712 561 erhalten werden, mitverwendet. Gemischte Äther der erstgenannten Art werden bekanntlich hergestellt, indem man Alkalicellulose in Alkylcellulosen überführt und diese nachträglich mit Monochloressigsäure veräthert.
Diese Stoffe üben selbst :keine merkliche leimende Wirkung auf die Papiermasse aus, jedenfalls erhält man mit ihnen keine schreib -festen Papiere, sie erhöhen jedoch die leimende Wirkung von Harzleim oder Wachsleim oder einer Mischung beider Leime erheblich. Man kann die genannten wasserlöslichen Cellulosederivate bereits dem Harz- oder Wachsleim beimischen oder auch erst bei der Leimung des Papierstoffs im Holländer zusetzen. Andere .bekante Leimstoffe, wie Casein und Gelatine; lassen- sich mitverwenden. Die für die Leimurig benutzten Harze oder Wachse können einen beliebigen Grad der Verseifun,g aufweisen, d. 1i. sie können im unverseiften bi.;-voll verseiften Zustand verwendet werden.
Durch die Mitverwendung der genannten wasserlöslichen Cellulosederivatebei der Harz-oder Wachsleimung brauchen beispielsweise an Stelle von 3°% Harzleim 5o"/oig oder 6°/o Wachsleim und 4°/o Aluminiumsulfat bei einer bisher üblichen Volleimung zur Erzielung des ungefähr gleichen Leimungsgrades nur etwa 111/0 Harzleim 5o°/Qig oder 21/, Wachsleim, beispielsweise Montanwachslei.m, und -= bis 3 °/o Aluminiumsulfat verwendet zu werden. Somit wird eine beträchtliche Ersparnis an Leimmitteln erzielt.
Man hat beim Leimen von Papier mit Harzseifen bereits alkalilösliche Cellulose und Viscose mitv erwendet. Hierbei erzielt man aber nicht die ausgezeichnete Schreibfestigkeit wie bei dem neuen Verfahren.
Ferner ist ein Verfahren bekannt, bei dem man erhebliche Mengen organischer Cellulosesubstitutionsprodukte mit Papiermasse, zerfasertem Leder, Mineralwolle o. dgl. vermischt, aus dem Gemisch Blätter formt und die Cellulosesubstitutionsprodukte durch -Einwirkung von Hitze und Druck fixiert. Die speziellen für das neue Verfahren zu verwendenden Cellulosederivate kommen dort nicht zur Anwendung, und an eine Leimurig von Papier unter chemischer Umsetzung von Harz- oder Wachsleimmit wasserlöslichen Celluloseäthern bestimmter Art und Einsparung von Leimungsmitteln ist nicht gedacht.
Schließlich ist ein Verfahren zur Imprägnierung von Faserstoffen pflanzlicher oder tierischer Herkunft durch Behandlung mit Aluminiumverbindungen und Celulosefettsäuren oder deren Salzen bekannt, die durch Einwirkung von Salzen der Halogenfettsäuren auf Metallsalze der Cellulose und ihrer Umwandlungsprodukte erhältlich sind. Nach diesem Verfahren kann man aber kein schreibfestes Papier herstellen. Nach dem neuen Verfahren erzielt man dagegen :beim Leimen mit Harz-oder Wachsleim durch die Mitv erwendung der speziellen obengenannten Celluloseabköminlinge unter Einsparung von Leimungsmitteln schreibfestes Papier von ausgezeichneten Eigenschaften.
Beispiel i In eine im Holländer befindliche Papiermasse aus So °/o gebleichtem Sulfitzellstoff und 20°/o gebleichtem Strohzellstoff wird i'/, zu 8o°/, verseifter Harzleim eingetragen, berechnetaufdietrockeneFasersubstanz. Hierzu gibt man noch ungefähr o,6 his i °/o des Kordensationsproduktes aus methylierter Alkalicellulose und Monochloressigsäure. 'Man arbeitet die Masse im Holländer gut durch und .gibt nach etwa 2o Minuten .2"1!0 Alum:-niumsulfat in fester oder gelöster Form zu. Ein so behandelter Papierstoff läßt sieh auf den bekannten Papiermaschinen zu einem schreibfesten Papier verarbeiten.
Beispiel 2 Man versetzt eine Papiermasse im Holländer mit 2°/o Montanwachsleim, der aus etwa ;o°/o Wachssäure und 3o°/, Natriunisalz davon besteht. Man gibt i °%o des Kondensationsproduktes aus inethylierter Alkalicellulose und Monochloressigsäure zu. Darauf wird die Masse gut durchgearbeitet. Nach etwa 20 Minuten werden etwa 301, Aluminiumsulfat in fester oder gelöster Form zugegeben. Der Papierstoff wird dann in üblicher "'eise verarbeitet und liefert ein schreibfestes Papier. Beispiel 3 Man versetzt eine Papiermasse im Holländer mit o.5°Jo Kolophonium in Form der Natriumseife. Anschließend gibt man 2°1o des Kondensationsproduktes aus Oxätliylnietlivlcellulose mit Harnstoff und Forinaldehvd zu. Nach gutem Durcharbeiten «,-erden 2"/o Aluininiumsulfat zugefügt. Der Papierbrei wird in der üblichen Weise zu Papier verarbeitet. Beispiel Man versetzt die im Holländer befindliche Papiermasse mit i'/, Natriumseife einer Montanwachssäure, auf lufttrockenen Faserstoff berechnet, und gibt 2°/o des Kondensationsproduktes aus Otätlivlmetliylcelltilose mit Harnstoff und Forinaldelivd zu. Die Papiermasse wird auf dem üblichen Wege zu Papier verarbeitet.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Leimen von Papier im Stoff, dadurch gekennzeichnet, dali inan bei der Harz- und .bzw. oder Wachsleimung wasserlösliche Celluloseglykolsäureätlier, insbesondere gemischte Äther der Cellulose mit niedri:gmolekularen .@lk-#-Igrupp@_ti und Glvkolsäure, oder Kondensationsprodukte aus Oxätliylmetlivlcellulose mit Harnstoff und Formaldelivd-oder lletlivlol-oder Dimethvlolliarnstoff mitverwendet.