DE719568C - Verfahren zur Herstellung von fluessigen Staerkeleimen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von fluessigen Staerkeleimen

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DE719568C
DE719568C DES110423D DES0110423D DE719568C DE 719568 C DE719568 C DE 719568C DE S110423 D DES110423 D DE S110423D DE S0110423 D DES0110423 D DE S0110423D DE 719568 C DE719568 C DE 719568C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09JADHESIVES; NON-MECHANICAL ASPECTS OF ADHESIVE PROCESSES IN GENERAL; ADHESIVE PROCESSES NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE; USE OF MATERIALS AS ADHESIVES
    • C09J103/00Adhesives based on starch, amylose or amylopectin or on their derivatives or degradation products
    • C09J103/02Starch; Degradation products thereof, e.g. dextrin

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Adhesives Or Adhesive Processes (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von flüssigen Stärkeleimen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von flüssigen Stärkeleimen. Von den bekannten Leimen unterscheidet sich der erfindungsgemäß hergestellte Stärkeleim dadurch. daß er beim Auftrocknen hochelastisch und selbst im kochenden Wasser unlöslich wird, so daß er für viele Fälle, in denen andere Stärkeleime Nachteile zeigen, geeignet ist.
  • Das Verfahren besteht darin, daß man mit Alkalien in bekannter Weise aufgeschlossene Stärkelösung (Stärkeleim) mit Aldehyden, vorzugsweise Formaldehyd, und Harnstoff bzw. Thioharnstoff und bzw. oder Harnstoffderivaten, z. B. Harnstoffnitrat, Ureide u. dgl., so ,reit erhitzt, daß sich nur wasserlösliche Kondensationsprodukte ergeben.
  • Im Gegensatz zu dem Bekannten ist es für das neue Verfahren wesentlich, von aufgeschlossener Stärke auszugehen, also von solcher Stärke, die aus ihrer nativen, in. kaltem Wasser unlöslichen Form in ihre kaltwasserlösliche Form (Stärkeleim) übergeführt ist. Dieser Aufschluß erfolgt bekannterinalien durch Behandlung der in Wasser suspendierten Stärke mit Ätzalkalien mit oder ohne Zuhilfenahme von alkalischen Salzen oder anderen stärkeverflüssigenden Stoffen oder Wärme. ' Dieaufgeschlossenen Stärkelösungen, welche etwa 7o bis 9o% Wasser enthalten, bilden zähflüssige Pflanzenleime und Kleister, die zum Kleben von Papier wie auch als Farbenbindemittel (Malerleim) für Anstrichzwecke und beim Tapetendruck weite Verbreitung gefunden haben. Beim Malerleim hat es sicbals zweckmäßig erwiesen, porenfüllende Substanzen und Harzseifen zuzusetzen.
  • Diese Stärkeleime haben jedoch noch mäncherlei Nachteile. Es gelingt nicht, sie vollkommen zu neutralisieren, da sie am Neutralpunkt zu labil sind. Sie neigen leicht zur Synärese. bilden Pseudogallerten oder werden auch nach längerem Stehen dünnflüssig, wodurch sie an Klebkraft weitgehend einbüßen. Der Stärkeleimfilm ist sehr spröde, Klebungen auf Blech springen daher ohne weiteres nach dem Trocknen ab. Beim Malerleim macht sich diese Eigenschaft dadurch unliebsam bemerkbar, daß die Farbaufstriche häufig das gefürchtete Abblättern zeigen. Dieser Nachteil tritt besonders dann in Erscheinung, wenn man schwer zu bindende Farben, beispielsweise die sog. Mars-Farben, verarbeitet. Obwohl sich diese chirch besondere Echtheit und Leuchtkraft auszeichnen, konnten sie bisher nur in ganz beschränktem Umfang für Leimfarbanstriche verwendet werden, weil sie nur sehr schwer oder überhaupt nicht wischfest zu binden sind. Verwendet man einen größeren überschuß an Leim, so blättern die überleimten Anstriche nach kurzer Zeit von der Wand ab. Auch bei gewöhnlichen Farbanstrichen tritt das Blättern leicht in Erscheinung, wenn es sich um Räume handelt, die Feuchtigkeitsschwankungen, Dämpfen usw. ausgesetzt sind. Es ist nicht möglich, auch bei gewöhnlichen Farben einen dauerhaften, reibechten Anstrich durch größeren Leimzusatz zu erzielen, da solche überleimten Anstriche durch die beim Trocknen auftretenden Spannungen immer abblättern.
  • Diese Übelstände treten bei den nach dem vorliegenden Verfahren behandelten Stärkeleimen nicht mehr auf. Denn überraschenderweise wurde gefunden, dati man einen hochelastisch auftrocknenden Stärkeleim erhält, wenn man aufgeschlossene Stärke gleichzeitig mit Formaldehyd und Harnstoff kondensiert. Es ist z;var bereits bekannt, daß sich Stärke mit Formaldehyd zu der sog. Formaldehydstärke verbindet. Die letztere läht sich jedoch in keiner Weise mit dem Produkt vergleichen, das sich ergibt, wenn man eine äquimolekulare Menge an Harnstoff hinzusetzt und dieses Gemisch in der Weise kondensiert, daß sich nur ein wasserlösliches Kondensationsprodukt bilden kann. Wend man die Kondensation zu weit treiben würde, würden wasserunlösliche Kondensationsprodukte entstehen, und der Stärkeleim würde vergallerten. Bei richtiger Führung der Kondensation erhält man aber einen flüssigen Stärkeleim, der sich durch seine ganz neuartigen Eigenschaften einerseits vorteilhaft von den bekannten Stärkeleimen, andererseits grundlegend von den älteren Verfahren, die sich auf Stärke-For maldehy d-Harnstoff-Verbindungen beziehen, unterscheidet.
  • Um die Eigenschaften der Stärkelösungen grundlegend zu verändern, genügen übrigens verhältnismäßig geringe Zusätze von Formaldehyd und Harnstoff. An Stelle von Formaldehyd können auch andere Aldehyde, an Stelle von Harnstoff auch Thioharnstoff und andere Harnstoffderivate verwendet werden. Auch können zwecks besserer Kondensation geringe Mengen saurer oder basischer Kondensationsmittel, wie schwefelige Säure, Essigsäure, Ammoniak, Chlorammon, Phenol und andere, bei der Kondensation von Harnstoff finit Formaldehyd zu Kunstharzen gebräuchliche Katalysatoren Anwendung finden. Die Kondensation kann auch unter erhöhtem Druck vorgenommen werden. i Die auf diese Weise erzeugten Stärkeleime zeichnen sich durch außerordentlich hohl Elastizität aus, sie eignen sich daher für alle jene Klebezwecke, bei denen bis jetzt Stärkeleime infolge ihrer Sprödigkeit nicht verwendet werden konnten, z. B. Blechklebungen, hlebungen von harten, stark satinierten Papieren u. dgl. Diese Klebungen erweisen sich im Gegensatz zu den bisher erreichbaren als außerordentlich wasserfest. Aus solchen Leimen in üblicher Weise hergestellte Filme sind selbst in kochendem Wasser unlöslich, während bekanntlich alle Stärkeprodukte bereits bei mäßiger Wärmeanwendung vollkommen in Lösung gellen. Solche Filme lassen sich daher auch sehr gut als Heißprägeleime verwenden.
  • Die neuartigen Produkte können ferner ohne weiteres absolut neutral hergestellt werden und halten sich in diesem Zustand unverändert sehr lange Zeit.
  • Stellt man durch Zusatz von Porenfüllern, Harzseifen usw. die sog. Malerleime her, so kann man sehr stark überleimen, ohne daß die Anstriche im geringsten zum Blättern neigen. Man ist also damit in der Lage, durch erhöhten Leimzusatz, ohne die sonst auftretenden Nachteile, vollkommen reibechte Anstriche herzustellen bzw. auch schwer zu bindende Farben, wie die Marsfarben, zu verarbeiten. Solche Anstriche sind außerdem sehr beständig gegenüber Feuchtigkeit. Sie sind - daher viel länger haltbar und verfallen nicht so schnell der Zersetzung. Ausführungsbeispiele i. Eine flüssige Stärkelösung, welche in bekannter Weise aus i o kg Kartoffelstärke in 6o kg Wasser aufgeschlämmt und in bekannter Weise finit 3 kg 3o%iger Natronlauge aufgeschlossen und neutralisiert ist, wird mit 3 kg wäßriger Formaldehydlösung (300'oig@) auf etwa 40'C erhitzt., Nach 2o Minuten wird eine Mischung, bestehend aus 1,81,-- Harnstoff in 2 kg Wasser zugegeben, auf 95° C erhitzt und die Temperatur kurze Zeit auf dieser Höhe gehalten.
  • - a. Eine flüssige Stärkelösung aus i o kg Kartoffelstärke (vgl. Beispiel i) wird mit 3,75 leg wäßriger Formaldehydlösung (3oo;oig) auf etwa 3o' C erwärmt und mit einer Mischung, bestehend aus 2,9 kg Thioharnstoff und .1kg Wasser versetzt. Die Lösung wird im Autoklaven auf i2o' C etwa 2o Minuten lang erhitzt.
  • 3. Eine flüssige Stärkelösung aus i o kg Kartoffelstärke (vgl. Beispiel i) wird mit 5 kg Formaldehydlösung (3oo'oig) auf 4o'' C erwärmt und mit einer Mischung aus 3,6kg Harnstoff und -. kg Wasser langsam bis auf 95` C weitererhitzt und die Temperatur kurze Zeit auf dieser Höhe gehalten. Nach dem Abkühlen gibt man i kg Kreide und 3kg Harzseife (65°j0 Kolophoniumharz enthaltend) hinzu.
  • Das nach Beispiel 3 hergestellte Produkt eignet sich besonders als Farbenbindemittel.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren 'zur Herstellung von flüssigen Stärkeleimen, dadurch gekennzeichnet, daß in bekannter Weise mit Alkalien aufgeschlossene Stärkelösungen mit Aldehyden, z. B. Formaldehyd, und Harnstoff oder Thioharnstoff und bzw. oder anderen Harnstoffderivaten nur so weit erhitzt werden, daß sich nur wasserlösliche Kondensationsprodukte bilden. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhitzung (Kondensation) unter erhöhtem Druck erfolgt.
DES110423D 1933-08-01 1933-08-01 Verfahren zur Herstellung von fluessigen Staerkeleimen Expired DE719568C (de)

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Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1019979B (de) * 1954-10-08 1957-11-21 Alfred Bayetto Verfahren zur Herstellung eines insbesondere fuer Fasermaterial geeigneten Klebemittels
DE971132C (de) * 1953-03-31 1958-12-11 Naamlooze Vennootschap W A Sch Verfahren zur Herstellung trockener, in kaltem Wasser loeslicher Binde-, Klebe-, Appretiermittel u. dgl.
DE1075773B (de) * 1960-02-18 Mo och Domsjö Aktiebolag, Örnsköldsvik (Schweden) Verfahren zur Herstellung von Klebstoffen auf Basis von wasserlöslichen hochpolymeren Hydroxylgruppen enthaltenden Substanzen, wie Cellulosederivaten
DE1219870B (de) * 1956-02-21 1966-06-23 Koppers Co Inc Verfahren zur Herstellung eines durch Phenolaldehydharz verstaerkten fluessigen Klebemittels auf Staerkebasis
DE1256821B (de) * 1962-08-16 1967-12-21 Arakawa Rinsan Kagaku Kogyo Klebstoff auf der Grundlage von Staerke und modifizierten Aminoharzen

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DE971132C (de) * 1953-03-31 1958-12-11 Naamlooze Vennootschap W A Sch Verfahren zur Herstellung trockener, in kaltem Wasser loeslicher Binde-, Klebe-, Appretiermittel u. dgl.
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DE1219870B (de) * 1956-02-21 1966-06-23 Koppers Co Inc Verfahren zur Herstellung eines durch Phenolaldehydharz verstaerkten fluessigen Klebemittels auf Staerkebasis
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