DE1595368B2 - Verfahren zur herstellung von traenkharzloesungen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von traenkharzloesungenInfo
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Description
Kondensationsprodukte aus Melamin und Formaldehyd werden in großen Mengen in Form ihrer wäßrigen
oder auch alkoholisch-wäßrigen Lösungen zum Tränken von Trägermaterialien, z. B. von Papierbahnen,
verwendet, die dann getrocknet und zu Preßschichtstoffen, wie zur Oberflächenvergütung auf
Holzwerkstoffe, wie Hartfaser- oder Spanplatten, weiterverarbeitet werden. Oberflächenvergütungen
der genannten Art zeichnen sich durch eine große Härte und Kratzfestigkeit sowie hohe Wasser- und
Chemikalienbeständigkeit aus. Ferner besitzen .sie.-eine
hervorragende. Brillanz und Farbklarheit. ·
Wäßrige Lösungen von Melamin-Formaldehyd-Kondensaten haben jedoch den Nachteil, daß sie nur
relativ kurze Zeit, z. B. einige Tage, bei Raumtemperatur gelagert werden können, da unter diesen
Bedingungen die Kondensation weiter fortschreitet, so daß sich wasserunlösliche Kondensatanteile bilden.
Derartige unlösliche Anteile enthaltende wäßrige Kondensate sind jedoch für die Weiterverarbeitung
ungeeignet.
Es wurde nun gefunden, daß man Tränkharzlösungen zum Imprägnieren von Trägerstoffen aus
Papier oder Geweben durch Kondensation von Melamin mit Formaldehyd in wäßrigem Medium mit besonders
vorteilhaften Eigenschaften herstellen kann, wenn man die Kondensation in Gegenwart von 3
bis 15 Gewichtsprozent ε-Aminocaprolactam, bezogen auf das Gemisch aus Melamin und Formaldehyd,
vornimmt.
Es ist zwar bekannt (vgl. Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie; Bd. 3, S. 489 [1953], daß
Melaminharze ,unter anderem mit Aminocarbonsäuren zusammen kondensiert werden können. Auch aus
der französischen Patentschrift 898 175 ist es bekannt, Melaminharze mit Aminocarbonsäuren oder
deren inneren Anhydriden, soweit diese darstellbar sind, zusammen zu kondensieren. Melaminharze, die
zur Herstellung von Schichtstoffen, d. h. als Tränkharze Verwendung finden sollen, lassen sich jedoch,
wie sich gezeigt hat, mit freien Aminocarbonsäuren nicht in der^ Weise modifizieren, daß technisch
brauchbare und dem derzeitigen Stand der Technik entsprechende, lagerstabile Melamintränkharze erhalten
werden. Der in der genannten französischen Patentschrift erhaltene Hinweis auf die Verwendung
z. B. von ε-Aminocaprolactam als einem Äquivalent der ε-Aminocapronsäure betrifft im übrigen die Verwendung
von. Aminocarbonsäuren auf dem Gebiet der Herstellung von Lackharzen, d. h. von veräther^
ten Melaminharzeri,' bei denen das Problem der freiwilligen
und unkontrollierten Weiterkondensation während der Lagerung nicht besteht. Jedenfalls eignen
sich zum Unterschied von der erfindungsgemäßen Arbeitsweise Aminocarbonsäuren nicht dazu, MeIaminharzen,
die als Tränkharze Verwendung finden sollen, erhöhte;Lagerbeständigkeit zu verleihen, ohne
daß gleichzeitig die technischen Gebrauchseigenschaften der .Tränkharze in bezug auf die später
daraus herzustellenden Schichtstoffe Schaden leiden. Dies wird bei den weiter unten noch angeführten
Beispielen im einzelnen ausgeführt werden.
Nach der Erfindung wird die Kondensation von Melamin mit Formaldehyd im wäßrigen Medium in
Gegenwart von ε-Aminocaprolactam nach den für die Herstellung von Melaminformaldehydkondensaten
gebräuchlichen Arbeitsweisen vorgenommen. Solche Arbeitsweisen sind z. B. in Ullmanns Ency-.
klopädie.der technischen Chemie, Bd. 3j~dritte Auflage,
auf den Seiten 485 bis 492 beschrieben. So kann man beispielsweise Melamin und Formaldehyd
in einem Molverhältnis von 1:1 bis 1:6 konden-S sieren. Das Reaktionsmedium kann außer Melamin,
Formaldehyd, Caprolactam, bis zu 20% andere zur Bildung von Aminoplasten befähigte Stoffe, wie
Harnstoffe, Harnstoffderivate, Säureamide, Toluolsulfonamide, sowie andere reaktive Verbindungen,
ίο wie Alkohole, Glykole, Amine, enthalten. .,
r -Bezogen, auf: das Gemisch an Melamin und For-•
maldehyd zu Beginn der Polykondensationsreäktion, soll das Reaktionsmedium 3 bis 15 Gewichtsprozent,
vorzuweisen 5 bis 10 Gewichtsprozent, ε-Aminocaprolactam
enthalten.
Man verwendet die Reaktionskomponenten, wie Melamin, Formaldehyd und Caprolactam sowie gegebenenfalls
sonstige Zusatzstoffe, in solchen Mengen, daß man 30- bis 70-, vorzugsweise 50- bis 60%ige
wäßrige Tränkharzlösungen erhält. Die Tränkharzlösungen eignen sich zum Tränken von papierhaltigen
Trägerstoffen oder Geweben, wie sie für die Herstellung von Schichtpreßstoffplatten oder für die
Oberflächenbeschichtung von Holz und Holzwerkstoffen Verwendung finden. Als Trägerstoffe eignen
sich z. B. saugfähige Papiere, wie auch andere Faservliese und textile Gewebe.
Es hat sich gezeigt, daß die Lagerstabilität der erfindungsgemäß hergestellten Tränkharzlösungen
wesentlich höher ist.als die Lagerstabilität von Tränkharzlösungen,
wie sie nach bekannter^ Verfahren erhalten werden. Ferner zeigen die erfindungsgemäß
. hergestellten Tränkharze beim Verarbeiten eine wesentlich
gesteigerte Fließfähigkeit, wodurch die Anwendung sehr geringer, den Beschichtungsuntergrund
schonender Preßdrücke von 10 bis 20 kp/cm2 ermöglicht wird.
Als besonderer Vorteil kommt weiter hirizu, daß die Elastizität der erfindungsgemäß hergestellten Be-Schichtungsflächen
erhöht ist, so' daß die so herge-,. stellten Harze sich beispielsweise für die Heystellung
'' nachverformbarer Schichtpreßstoffe eignen. Auch wird die Bildung von Spannungsrissen dadurch in
einem bisher nicht bekannten Maße herabgedrückt, was ein erheblicher Vorteil bei der Beschichtung von
Holzwerkstoffen, wie beispielsweise Hartfaser- und Spanplatten, ist.
Außerdem weisen die erfindungsgemäß hergestellten Harzlösungen, bezogen auf.den Gesamttrockengehalt,;
eine erniedrigte Viskosität auf, wodurch das Eindringungsvermögen des Harzes in den Trägerstoff
verbessert bzw. die Tränkung der Trägerstoffe mit höherkonzentrierten Harzlösungen" ermöglicht" wird,
wodurch nicht unerhebliche Kosteneinsparungen erzielt werden können. Hinsichtlich der übrigen Eigenschaften,
insbesondere Härtungsgeschwindigkeit sowie Transparenz und Klarheit der Oberflächen, bringen
die erfindungsgemäß hergestellten Kondensate keinen Unterschied gegenüber solchen Kondensaten,
die lediglich aus Melamin-Formaldehyd und gegebenenfalls bekannten Modifikationsmitteln erhalten
wurden.
Die in den Beispielen genannten Teile sind Gewichtsteile.
Eine Suspension, die 126 Teile Melamin, 162 Teile 37°/oige Formaldehydlösung, 20 Teile ε-Aminoca-
prolactam und 78 Teile Wasser enthält, wird auf 850C erhitzt und durch Zufügen von wäßriger Natronlauge
auf einen pH-Wert von 9,1 eingestellt. Dieser pH-Wert wird durch stetiges Zufügen wäßriger
Natronlauge konstant gehalten. Das Reaktionsgemisch wird so lange unter Rühren auf der angegebenen
Temperatur gehalten, bis aus einer aus dem Reaktionsgemisch entnommenen Probe bei 200C
durch Zusetzen der lV2-fachen Menge Wasser Harz ausgefällt werden kann. Danach setzt man dem Reaktionsgemisch
12,6 Teile Melamin zu und hält die Reaktion so lange auf der Temperatur von 850C,
bis wiederum aus einer dem Reaktionsgemisch entnommenen Probe bei 200C durch Zusetzen einer
gleichen Menge Wasser Harz ausgefällt werden kann. Man erhält eine wasserklare, leicht opaleszierende
Tränkharzlösung, die eine Viskosität von 37 bis 4OcP bei 200C hat.
Die so erhaltene Tränkharzlösung ist noch nach 60tägiger Lagerung bei Raumtemperatur verarbeitbar.
Die Lösung hat danach die gleiche Transparenz wie nach ihrer Herstellung und nur eine geringfügig
erhöhte Viskosität.
Kondensiert man, wie oben angegeben, Melamin mit Formaldehyd in wäßriger Lösung in Abwesenheit
von ε-Aminocaprolactam, wird eine Tränkharzlösung erhalten, die lediglich etwa 6 Tage lagerfähig
ist. Nach diesem Zeitraum setzen sich in der Lösung unlösliche Harzanteile ab.
Setzt man der lediglich aus Melamin und Formaldehyd erhaltenen Tränkharzlösung nach Beendigung
der Kondensation ε-Aminocaprolactam zu, so wird die Lagerstabilität nur geringfügig verbessert.
Vergleichsversuch 1
Man verfährt wie im Beispiel 1 angegeben, fügt jedoch an Stelle von 20 Teilen Caprolactam die äquivalente
Menge (23,2 Teile) ε-Aminocapronsäure dem Reaktionsgemisch zu.
Um während der Umsetzung den für die Kondensation von Melamin und Formaldehyd geeigneten
pH-Bereich oberhalb von 7 einzuhalten, ist es — im Gegensatz zur erfindungsgemäßen Arbeitsweise — erforderlich,
insgesamt 24 Teile gesättigter Sodalösung zuzusetzen. Daran wird deutlich, daß ε-Caprolactam
offenbar unter den Kondensationsbedingungen nicht hydrolysiert wird, beide Harze chemisch also nicht
identisch sind. Dies wird durch die technologischen Prüfungen bestätigt. Während das mit dem Lactam
modifizierte Harz sich für die Beschichtung von Spanplatten und zur Herstellung von Schichtstoffen
eignet, verfärben sich die mit dem Vergleichsharz (Modifizierung: ε-Aminocapronsäure) hergestellten
Laminatfilme unter der Presse und zeigen eine ungenügende Haftung an die zu beschichtende Spanplatte.
das Reaktionsgemisch ein und hält den pH-Wert durch Zugabe von Sodalösung bei etwa 7,0. Danach
erhitzt man erneut 5 Minuten auf Siedetemperatur und läßt anschließend abkühlen. Während des Abkühlens
verdünnt man das Produkt langsam nach Maßgabe des Viskositätsanstiegs mit 500 ml Wasser.
b) In Anlehnung
an die erfindungsgemäße Arbeitsweise
an die erfindungsgemäße Arbeitsweise
ίο Es wurde nach Beispiel 23 der genannten Schrift
verfahren, jedoch an Stelle von ε-Aminocapronsäure (44,5 g) die entsprechenden molaren Mengen ε-Aminocaprolactam
(38,8 g = 20%, bezogen auf das Gemisch aus Melamin und Formaldehyd) eingesetzt.
Vergleich der beiden Harze
Beide Harze verhalten sich während der Kondensation unterschiedlich. Nach dem Zusatz von ε-Aminocapronsäure
muß diese durch 46 ml gesättigte Sodalösung neutralisiert werden, um den pH-Wert
auf etwa 7 einzustellen.
Durch Zusatz von ε-Caprolactam wird der pH-Wert nicht verändert, ein Zeichen dafür, daß das
Lactam während der Kondensation nicht hydrolysiert wird.
Die physikalischen Eigenschaften beider Harze sind sehr ähnlich, ihre Härtungsgeschwindigkeit unter
Berücksichtigung des Unterschiedes im pH-Wert nahezu gleich. Beide Harze sind jedoch als Tränkharze
weniger geeignet; der mit höherem εΑπιϊηο-caprolactam-Anteil
kondensierten Harzprobe haftet als Nachteil verhältnismäßig geringe Härte an; die
mit Aminocapronsäure hergestellte Probe weist ungenügende Haftfestigkeit auf.
Kondensiert man 126 Teile Melamin, 162 Teile
einer 37 %igen Formaldehydlösung und 10 Teile ε-Aminocaprolactam in 72 Teilen Wasser unter den
im Beispiel 1 angegebenen Bedingungen, so wird eine Tränkharzlösung erhalten, die 30 Tage lagerstabil ist.
Nach der Methode des Beispiels 1 setzt man MeI-amin,
Formaldehyd, Toluolsulfonamid und ε-Aminocaprolactam um, wobei die Reaktionslösungen 126
Teile Melamin, 142 Teile einer 37°/oigen Formaldehydlösung, 6 Teile Toluolsulfonamid, 10 Teile ε-Aminocaprolactam
und 74 Teile Wasser enthalten. Man erhält eine Tränkharzlösung, die 50 Tage lagerstabil
ist.
Kondensiert man die Lösung unter gleichen Bedingungen, jedoch unter Zusatz von 16 g Toluolsulfonamid
und Abwesenheit von ε-Aminocaprolactam, erhält man eine Tränkharzlösung, die nur etwa 20
bis 30 Tage ohne Schädigung gelagert werden kann.
60
Vergleichsversuch 2
(nach der französischen Patentschrift 898 175)
(nach der französischen Patentschrift 898 175)
a) In Anlehnung an Beispiel 23
In 250 g einer wäßrigen, neutralen 30%igen Lösung von Formaldehyd werden bei Siedetemperatur
und einem pH-Wert von 8,2 126 g Melamin gelöst. Nach lOminutigem Kochen unterbricht man das
Erhitzen, trägt bei 60° C 44,5 g ε-Aminocapronsäure (etwa 23 %, bezogen auf Melaminharz; an Stelle der
äquivalenten Menge von 35 g y-Aminobuttersäure) in
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Tränkharzlösungen zum Imprägnieren von Trägerstoffen aus Papier oder Geweben durch Kondensation von Melamin mit Formaldehyd in wäßrigem Medium, dadurch gekennzeichnet, daß man die Kondensation in Gegenwart von 3 bis 15 Gewichtsprozent ε-Aminocaprolactam, bezogen auf das Gemisch aus Melamin und Formaldehyd, vornimmt.
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GB201004538D0 (en) | 2010-03-18 | 2010-05-05 | Dynea Oy | Resin composition for the manufacture high gloss laminated panels |
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- 1966-12-08 DE DE1966B0090203 patent/DE1595368B2/de active Granted
Also Published As
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E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |