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Verwendung einer Furnierverbindungsfolie Zum Verbinden von Edelfurnieren
mit Trägermaterialien werden Klebstoffe oder Leimfolien eingesetzt. Diese Stoffe
haben keine für alle Fälle ausreichende Pufferwirkung, d. h., Unebenheiten des Untergrundes
können sich nach dem Aufpressen des Furniers auf der Furnierfläche markieren. Ebenso
haben sie keine ausgezeichnete Absperrwirkung, d. h., ein auf das aufgepreßte Furnier
aufgetragener Lack kann in die Kapillaren des Furniers absinken und Oberflächenstörungen
zeigen. Für hohe Qualitätsansprüche wird deshalb zusätzlich ein Blindfurnier unter
dem Edelfurnier auf das Trägermaterial aufgepreßt. Der Erfindung liegt die Aufgabe
zudrunde, eine Furnierverbindungsfolie zu gebrauchen, die die zusätzliche Verwendung
eines Blindfurniers auch bei hohen Oualitätsansprüchen überflüssig macht.
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Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung einer Furnierverbindungsfolie
mit einer Trägerbahn aus vorzugsweise Papier, Faservlies oder Hydratcellulose zum
Aufpressen von Furnieren auf Trägermaterialien, die dadurch gekennzeichnet ist,
daß sie mit einer ein Kondensationsharz und Proteine enthaltenden wäßrigen Lösung
getränkt und so schonend getrocknet ist, daß das Harz in bekannter Weise unter Einwirkung
von erhöhtem Druck und Temperatur während des Preßvorganges zum Verfließen gebracht
und ausgehärtet werden kann.
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Bei Verwendung der Furnierverbindungsfolie gemäß der Erfindung wird
eine ausgezeichnete Absperr- und Pufferwirkung zwischen dem Trägermaterial und dem
aufzupressenden Edelfurnier erzielt.
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Es ist bekannt, in einem Arbeitsgang aus einem Gemisch, enthaltend
einen Eiweißstoff, Harnstoff oder Thioharnstoff und Formaldehyd durch Aushärten
Formkörper herzustellen. Durch diesen Stand der Technik wird aber nicht nahegelegt,
daß bei Verwendung einer Furnierverbindungsfolie gemäß der Erfindung eine vorzügliche
Absperrwirkung gegenüber dem Untergrund erzielt wird. Es sind außerdem haltbare,
konzentrierte, wäßrige Emulsionen des Öl-in-Wasser-Typs bekannt, die dadurch hergestellt
werden, daß man eine wäßrige Emulsion einer nicht vollständigen Destillation unterwirft,
deren innere Phase aus einem härtbaren, mit einem mit Wasser im wesentlichen nicht
mischbaren Alkohol modifizierten Amin- oder Amidformaldehyd-Kondensationsprodukt
in einem mit Wasserdampf flüchtigen, mit Wasser im wesentlichen nicht mischbaren
organischen Lösungsmittel besteht, während die äußere Phase aus einer wäßrigen Lösung
mindestens eines Eiweißstoffes und eines hydrotropen Carbamids gebildet ist. Auch
durch diesen Stand der Technik wird aber der Gegenstand der Erfindung nicht nahegelegt,
zumal die nach dem bekannten Verfahren verwendeten modifizierten Harnstoffaldehydharze
wasserunlöslich sind.
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Als Trägerstoffe für die Furnierverbindungsfolie können die bekannten
Natronkraftpapiere, Pergament oder Faservlies verwendet werden. Als Kondensationsharze
kommen vorzugsweise Harnstoff-und Melaminformaldehyd-Kondensationsprodukte in Frage.
Phenolformaldehyd-Kondensationsprodukte sind im allgemeinen weniger geeignet, da
sie gefärbt sind und die Gefahr besteht, daß die Färbung durch das Edelfurnier an
die Oberfläche dringt.
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Die besonders geeigneten Harnstoff- bzw. Melaminformaldehyd-Kondensationsprodukte
sollen in der Kälte keinen Formaldehyd abspalten, da dies eine unerwünschte vorzeitige
Aushärtung der verwendeten Proteine verursachen würde.
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Als Proteine wird vorzugsweise Kasein eingesetzt. Kasein löst sich
verhältnismäßig gut in Wasser, so daß die zu verarbeitenden Lösungen einen geeigneten
Festkörpergehalt aufweisen. Neben Kasein können z. B. auch Sojaproteine oder Algenproteine,
die bekannte Handelsprodukte darstellen, eingesetzt werden. Der Anteil der Proteine
beträgt gemäß der Erfindung vorzugsweise etwa 10 bis 20(1/o, bezogen auf den Festkörpergehalt
der Imprägnierlösung. Besonders gute Ergebnisse werden erhalten, wenn der Proteinanteil
etwa 12 bis 15 % beträgt.
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Die Harzauflage soll mindestens etwa 18004, vorzugsweise etwa 200
bis 250% des Gewichtes der
verwendeten Trägerstoffe betragen. Ein
größerer Harzauftrag ist in der Regel überflüssig und führt häufig dazu, daß das
überschüssige Harz beim späteren Verpressen an den Seiten herausgequetscht wird.
Je nach Art der verwendeten Imprägnieranlage kann ein Harzauftrag von etwa bis zu
2500/0 _n einem Arbeitsgang erzielt werden. Wenn mit einer Imprägnierung ein genügender
Harzauftrag nicht erreicht wird, kann nach der ersten Imprägnierung zwischengetrocknet
und dann nochmals imprägniert bzw. ein-oder zweiseitig mit der Imprägnierlösung
beschichtet werden.
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Die Proteine sind in Wasser verhältnismäßig gut löslich. Außerdem
entfällt bei der Verwendung wäßriger Lösungen Feuer- bzw. Explosionsgefahr und die
Rückgewinnung der eventuell verwendeten Lösungsmittel.
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Die Trocknung- der imprägnierten -Trägerstoffbahn wird so durchgeführt,
daß das aufgetragene Harz im wesentlichen klebfrei, aber bei der späteren Verpressung
unter erhöhtem Druck und Temperatur ausreichend verfließbar ist und unter Herstellung
einer festen Verbindung zur Trägerplatte und zum aufgepreßten Edelfurnier aushärtet.
Im allgemeinen ist es ausreichend, wenn die Trocknung bei Temperaturen von etwa
45 bis 80° C während einer Dauer von 1.5 bis 30 Minuten beispielsweise in einer
Hängetrockenanlage durchgeführt wird. Die Dauer der Trocknung hängt dabei unter
anderem auch von der Konzentration der verwendeten Imprägnierlösung und dem Luftfeuchtigkeitsgehalt
ab.
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Die getrockneten Folien können aufgewickelt, gelagert und versandt
werden.
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Beispiel Ein 'gebleichtes Natronkraftpapier mit einem Papiergewicht
von etwa 100 g/m2 wird mit einer Imprägnierlösung aus den folgenden Komponenten
getränkt: 200 g Kaieinlösung 15%ig, 200g wasserlösliches Harnstoffharz 50%ig, 200
g wasserlösliches Melaminharz 50%ig.
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Die Tränkung wird in einer üblichen Imprägnieranlage durchgeführt,
wobei in einem Arbeitsgang eine Harzauflage von 200 bis 210% Festkörper, bezogen
auf das Papiergewicht, erzielt wird. Das imprägnierte Papier wird in einer Hängetrockenanlage
bei 45 bis 80° C während 15 bis 30 Minuten getrocknet, bis das Harz im wesentlichen
klebfrei ist.
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Die so hergestellte Furnierverbindungsfolie ist ausreichend fließfähig
und kann z. B. bei etwa 95 @ C und einem Druck von etwa 5 kg/cm2 zum Aufpreisen
eines Birkenfurniers von 0,5 mm Dicke auf eine Spanplatte verwendet werden.
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Die Furnierverbindungsfolie kann nicht nur zum Aufpreisen von Edelfurnieren,
sondern beispielsweise auch zum Aufpreisen von Kunststofflaminaten verwendet werden.
Insbesondere gilt dies für verhältnismäßig dünne Kunststofflaminate, da auch hier
eine ausgezeichnete Pufferwirkung gegenüber dem Trägermaterial erzielt werden soll.