DE2715501C3 - Verfahren zum Herstellen eines Klebstoffes aus tierischem Blut oder aus Blutbestandteilen - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines Klebstoffes aus tierischem Blut oder aus BlutbestandteilenInfo
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- C09J189/00—Adhesives based on proteins; Adhesives based on derivatives thereof
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen eines Klebstoffs aus tierischem Blut oder aus
Blutbestandteilen, wobei dem Gesamtblut zunächst eine die Gerinnung hemmende Substanz zugesetzt wird. Fin
solcher Klebstoff wid bei der Herstellung u>n zellulosehaltigen Holzwerkstoffplatten od. dgl. bzw. als
Bindemittel für beispielsweise mit Holzfurnieren od. dgl. zu beschichtenden zellulosehaltigen Platten verwendet.
Klebstoffe dieser Art sind zwar schon bei der
Herstellung von Spanplatten verwendet worden, ergaben jedoch erst bei Zumischung mehrerer weiterer
Substanzen ,n einem alkalischen Milieu wenig feste und nur sehr wenig naßfeste Verleimungen und können
deshalb mit den zur Zeit als Bindemittel eingesetzten
Kunstharzen nicht konkurrieren, so daß man diese als Blutalbuminleime bezeichneten Klebstoffe seit |ahr
zehnten nicht mehr eingesetzt hat (DE-PS 4 29 347. DE PS 6 38 228. Scheiben »Spanplatten«. Leipzig 1968.
Seite 31 und H.-|. Deppe. K.Ernst »Technologie der Spanplatten« Stuttgart I9M. Seite 39).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Blut
oder Blutbestandteil enthaltenden Klebstoff zur Verfügung zu stellen, der nach einer Standzeit von mindestens
15 Minuten sofort oder auch später, z. B. nach 24 Stunden, noch gut verarbeitet werden kann und
bezüglich setner Eigenschaften die der aus Kunstharzen
bestehenden Bindemittel erreicht. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Hinzufügung der im
Kennzeichen von Anspruch I angegebenen Merkmale zu denen des Oberbegriffs. Auf diese Weise werden bei
zellulosehaltigen Naturprodukten die gleichen Festigkeitswerte erreicht, die von den heute verwendeten
Kunstharz-Klebstoffen bekannt sind.
Als einbasige organische Säuren sollten Essigsäure i oder Propionsäure oder Milchsäure zugesetzt werden.
Gegenüber den Blutalbumin enthaltenden tierischen Bindemitteln, die mit mehreren Zusätzen in alkalischem
Milieu verarbeitet werden müssen, erreicht man erfindungsgemäß lediglich mit einem einzigen Zusatz
ίο aus einer einbasigen, organischen Säure in einem schwach sauren Milieu einen ausgezeichneten Klebeeffekt.
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispieles allgemeiner Hinweise nachstehend weiter
erläutert
Man vermische 51 eines gerinnungsstabi!'· Werten
Gesamtblutes, dessen Trockenmasse etwa 900 g ist, mit ca. 220 ml Essigsäure zur Erreichung eines ph-Wertes
von ca. 4,0 mit 6 kg mehr oder minder feuchten. ceiiuii>->chai(igcn Teilchen, wie feinsten, feinen, groben,
gröberen Holzfasern, Holzspänen od. dgl, indem man die Essigsäure und das Blut getrennt voneinander einer
Düse zuführt und im Strömungsverhältnis Essigsäure re : Blut ca. 0.04 :1.00 auf die cellulosehaltigen Teilchen
sprüht.
Die auf diese Weise hergestellte Mischung aus Blut und Essigsäure ist spätestens nach 13 Minuten Standzeit
bei Zimmertemperatur (ca. 21°) voll klebcf.ihig und )<
> kann unmittelbar danach oder später entweder ohne Fltissigkeitsentzug oder nach Trocknung auf einen
Feuchtegehalt von bis zu ca. 20% mit feinteiligem Holz zu Holzwerkstoffplatten verpreit werden.
Entsprechendes gilt, wenn die Mischung aus Gesamt-
*"> blut und Essigsäure als Klebstoff für plane Beschichtungsvorgänge
eingesetzt wird.
Es ist in diesem Fall jedoch auch möglich, das
gerinnungsstabilisierte Gesamtblut mit dem Essigsäure-Zusatz
in einem Behälter unter intensivem Ruhren zu ■•η vermischen und diese Mischung unmittelbar danach zu
verstreichen.
Die zur Ausbildung der optimalen Klebefähigkeit eines tierischen Blutes notwendige Carbonsäure-Menge
ist von der Feststoffkonzentration des vorhandenen ■»i Blutes, dem Vorhandensein bestimmter Blutbestandteile
und einem ph-Wert zwischen 3.0 und 4.0 abhängig. Mit der Minimal Menge an Carbonsäure ist eine Maximalzeit
zur Ausbildung der Klebefähigkeit verknüpft; mit zunehmender Überschreitung der Minimal-Menge an
'" Carbonsäure verkürzt sich die /en zur Ausbildung der
optimalen Klebefähigkeit Sie kann bei Verwendung
von z. B. Essigsäure von maximal I i Minuten auf 1 Minute verkürzt werden.
In dem aufgeführten Beispiel wurde Essigsäure als
'' einbasige. organische Säure eingesetzt, weil sie die
preiswerteste unter den oben aufgezählten einbasigen. organischen Säuren ist; die Verwendbarkeit verzweigter
und ungesättigter Fettsäuren ist aus chemischer Sicht wahrscheinlich wurde jedoch wegen ihrer
hn (Jnwirtschaftlichkeit nicht weiter untersucht.
Der neue Klebstoff aus tierischem Blut kann überall dort eingesetzt werden, wo cellulosehaltige Naturprodukte
miteinander verbunden werden sollen, d. h. z. B. auch bei der Herstellung von Papiersäcken oder -tüten.
Claims (4)
1. Verfahren zum Herstellen eines Klebstoffs aus tierischem Blut oder aus Blutbestandteilen, wobei
dem Gesamtblut zunächst eine die Gerinnung hemmende Substanz zugesetzt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß man unmittelbar vor dem Verkleben dem gerinnungsstabilen Blut eine
einbasige organische Säure in einer solchen Menge zusetzt, daß sich ein ph-Wert zwischen 3,0 und 4,0
ergibt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man als einbasige, organische Säure Essigsäure oder Propionsäure oder Ameisensäure
oder Milchsäure oder n-Buttersäure oder n-Valeriansäure
oder n-Capronsäure oder n-Heptansäure oder Mischungen dieser Fettsäuren oder ihrer
Hydroxy-Derivate zusetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gesamtblut uder
Blutbestandteile und die Säure für sich getrennt einer Düse zuführ, und im Rahmen des Versprühens
miteinander vermischt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3. dadurch gekennzeichnet, daß man die Mischung aus Blut
oder Blutbestandteilen der die Gerinnung hemmen den Substanz und Säure trocknet und bei Bedarf
unter Zusatz von Wasser mit der Säure entsprechend den Ansprüchen 1 und 2 vermischt.
Priority Applications (3)
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US5693131A (en) * | 1996-03-19 | 1997-12-02 | Paul Wunning | Decomposable and compostable natural substance granulates from primarily late growth raw materials |
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Family Cites Families (2)
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1978
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