DE477783C - Verfahren zur Herstellung haltbarer Verleimungen mittels Eiweisskoerper - Google Patents

Verfahren zur Herstellung haltbarer Verleimungen mittels Eiweisskoerper

Info

Publication number
DE477783C
DE477783C DE64756D DE64756D DE477783C DE 477783 C DE477783 C DE 477783C DE 64756 D DE64756 D DE 64756D DE 64756 D DE64756 D DE 64756D DE 477783 C DE477783 C DE 477783C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
casein
glues
protein bodies
protein
durable
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE64756D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
AUGUST KLEE
WILHELM LEIBROCK DR ING
Original Assignee
AUGUST KLEE
WILHELM LEIBROCK DR ING
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by AUGUST KLEE, WILHELM LEIBROCK DR ING filed Critical AUGUST KLEE
Priority to DE64756D priority Critical patent/DE477783C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE477783C publication Critical patent/DE477783C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09JADHESIVES; NON-MECHANICAL ASPECTS OF ADHESIVE PROCESSES IN GENERAL; ADHESIVE PROCESSES NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE; USE OF MATERIALS AS ADHESIVES
    • C09J189/00Adhesives based on proteins; Adhesives based on derivatives thereof
    • C09J189/005Casein

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Adhesives Or Adhesive Processes (AREA)
  • Chemical And Physical Treatments For Wood And The Like (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung haltbarer Verleimungen mittels Eiweißkörper Die Verwendung von Eiweißkörpern zur Herstellung von Verleimungen ist seit langem bekannt, und insbesondere werden Caseinleime für die verschiedensten Zwecke in der Technik angewendet. Hierbei wird Casein durch verschiedene Substanzen, hauptsächlich alkalisch wirkender Natur, wie Alkalihydroxyd, Ammoniak, Borax, Alkalicarbonat, Erdalkalihydroxyd, in Lösung gebracht und diese Lösung zur Ausführung der Verleimungen benützt. Bei der Verwendung von Erdalkalien werden außerdem vielfach noch Alkaliverbindungen zur Beschleunigung des Lösungsvorganges zugefügt. In der Literatur liegen über derartige Verfahren bereits viele Veröffentlichungen vor. Das Erfordernis, daß das Casein sich in Lösung befindet, und zwar meist in alkalischer Lösung, ist allen diesen Verfahren gemeinsam, gleichgültig ob es sich dabei um sogenannte Kaltleime handelt oder um Leimpräparate, welche in der Wärme, z. B. bei der Sperrholzfabrikation, zur Verwendung gelangen.
  • Die mit solchen Caseinlösungen hergestellten Verleimungen weisen vielfach eine große Bindekraft auf, doch besitzen sie auch viele Nachteile, welche der allgemeinen Anwendung der Caseinleime bisher hemmend -im Wege standen. Insbesondere bewirkt die alkalische Reaktion derartiger Lösungen, daß bei der Verleimung von Hölzern die Fasern angegriffen und dadurch in ihrer Festigkeit beeinträchtigt werden; auch wird das Arbeiten mit solchen Lösungen wegen der ätzenden Wirkung auf die Haut vielfach als lästig empfunden. Weiterhin wirken derartige Lösungen auf die sogenannten Edelhölzer verfärbend, insbesondere wird bei gerbstoffhalt.igen Hölzern, beispielsweise Eiche, durch Neutralisation der vorhandenen Gerbsäure die bekannte dunkelfarbige Verbindung der Gerbsäure mit Alkalien beziehungsweise Erdalkalien gebildet, welche außer ihrer färbenden Wirkung auch eine Verminderung der Klebkraft zur Folge hat und beispielsweise die Verwendung von Casein für Furnierverleimungen bisher sehr beeinträchtigt hat. Ein weiterer Nachteil ist die begrenzte Verwendungsdauer derartiger Leimlösungen, da nach kurzer Zeit ein Abbinden des Leimes oder auch eine Zersetzung desselben stattfindet, so daß Leimreste, welche bei Schluß der Arbeitszeit noch übrigbleiben,vielfach als unverwendbar weggeworfen werden müssen.
  • Überraschenderweise hat sich nun ergeben, daß eine durchaus befriedigende Bindekraft erzielt werden kann und gleichzeitig die oben geschilderten schädlichen Nebenwirkungen vermieden werden, wenn man Casein ohne Zusatz lösender Substanzen bei Gegenwart von Wasser in möglichst feiner Verteilung und bei erhöhter Temperatur zur Verleimung verwendet. Die einzelnen Caseinpartikelchen gehen dabei durch Einwirkung der Wärme zunächst in flüssige Form über, um nach kurzer Zeit zu einer äußerst zähen Masse von höchster Bindekraft zu erstarren, wobei man zweckmäßig die zu verleimenden Holzstücke o. dgl. einem Preßdruck von einigen Atmosphären aussetzt. Die feine Zerteilung der Caseinpartikelchen auf der Oberfläche der zu verleimenden Stücke kann beispielsweise dadurch geschehen, daß man Casein in wässerigerAufschlämmungdurch eine entsprechende Mühle (Farbmühle, Kugelmühle, Kollondmühle usw.) schickt und die dadurch erhaltene Caseinsuspension in dünner Schicht auf die Holzstücke o. dgl. aufträgt. Man kann auch das Casein in trockener Form zu äußerst feinem Pulver (evtl. bis zur kolloidalen Feinheit) vermahlen und dieses Pulver vor der Anwendung mit Wasser anrühren, oder man kann sogar das Pulver durch eine Zerstäubungsvorrichtung auf die mit Wasser oder einer anderen neutralen Flüssigkeit angefeuchteten Holzstücke in dünner gleichmäßiger Schicht auftragen. Es ist zwar bereits bekannt, Casein- bzw. Blutalbuminpulv er auf angefeuchtete Furniere oder Holzstücke aufzubringen und der Einwirkung von Wärme und Druck auszusetzen. Doch ist dabei ausdrücklich vorgeschrieben, daß dem Eiweißpulver die zur Aufschließung erforderliche Menge Kalkpulver zugemischt ist, oder aber falls das Eiweißpulver für sich allein aufgebracht wird, so müssen die zu verleimenden Hölzer mit einer Kalklösung; also einer stark alkalisch reagierenden Flüssigkeit getränkt werden. Die oben geschilderten Verätzungs- und Verfärbungserscheinugen sowie die Beeinträchtigung der Klebkraft bei gerbstoffhaltigen Hölzern müssen daher in diesem Falle gleichfalls auftreten.
  • Bei Anwendung des neuen Verfahrens werden diese Verfärbungs- und Ätzwirkungendagegen vollständig vermieden. Auch ist das Vorhandensein oder der Zusatz gerbender Substanzen (z. B. Tannin, Formaldehyd und ähnlich wirkender Stoffe) unbedenklich; derartige Substanzen wirken sogar eher förderlich, da sich hierdurch eine Erhöhung der Wasserfestigkeit erzielen läßt, wie beispielsweise bei der Verleimung von Eichenholz beobachtet worden ist.
  • Die zur Verleimung gelangende Caseinsuspension weist im Gegensatz zu den Caseinlösungen saure Reaktion auf, zum Teil herrührend von dem saueren Eigencharakter des Caseinmoleküls, zum anderen Tieil bedingt durch die von der technischen Gewinnung des Caseins noch vorhandene, nicht vollständig ausgewaschene Fällungsäure (beispielsweise Milchsäure). Man hat es bisher für unmöglich gehalten, eine Caseinverleimung bei Vorhandensein sauerer Reaktion vorzunehmen, doch hat sich ergeben, daß die sauere Reaktion bei dem neuen Verfahren unter normalen Umständen unbedenklich ist. Es hat sich sogar gezeigt, daß die Wasserfestigkeit der Verleimungen durch einen geringen Säurezusatz erhöht werden kann. In manchen Fällen, insbesondere bei der Verleimung solcher Hölzer, die nicht nur gegen Alkali, sondern auch gegen Säure empfindlich sind, wird es jedoch ratsam sein, diese sauere Reaktion zu beseitigen, was ohne Beeinträchtigung des Verfahrens durch Zusatz geringer Mengen alkalisch wirkender Substanzen geschehen kann. Dieser Zusatz darf jedoch die zur Erzielung einer neutralen Reaktion erforderliche Menge nicht überschreiten im Gegensatz zu den bisher bekannten Verfahren, bei welchen alkalisch wirkende Mittel in größeren Mengen zugefügt werden, so daß eine Aufschließung und Lösung des Eiweißkörpers bewirkt und damit die bekannte Verätzungs- und Verfärbungserscheinung hervorgerufen wird.
  • Das neue Verfahren ist nicht nur für Casein, sondern auch für andere Eiweißkörper, beispielsweise Blutalbumin, anwendbar; auch können eiweißartige Substanzen (beispielsweise tierischer Leim) sowie Stärke- und Harzprodukte, Konservierungsmittel und Füllmittel, -in beschränktem Umfange den Eiweißkörpern beigemengt werden.

Claims (1)

  1. PATEN TANSPRUCli: Verfahren zur Herstellung haltbarer Verleimungen mittels Eiweißkörper, dadurch geicennzedchnet, daß die Eiweißkörper -in feiner Verteilung bei Gegen- wart von Wasser und bei erhöhter Temperatur zur Anwendung gelangen, und zwar entweder ohne weitere Zusätze oder mit Zusatzmitteln von solcher Art und Menge, daß dadurch keine Lösung der Eiweißkörper eintreten kann.
DE64756D 1925-12-25 1925-12-25 Verfahren zur Herstellung haltbarer Verleimungen mittels Eiweisskoerper Expired DE477783C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE64756D DE477783C (de) 1925-12-25 1925-12-25 Verfahren zur Herstellung haltbarer Verleimungen mittels Eiweisskoerper

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE64756D DE477783C (de) 1925-12-25 1925-12-25 Verfahren zur Herstellung haltbarer Verleimungen mittels Eiweisskoerper

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE477783C true DE477783C (de) 1929-06-17

Family

ID=5620715

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE64756D Expired DE477783C (de) 1925-12-25 1925-12-25 Verfahren zur Herstellung haltbarer Verleimungen mittels Eiweisskoerper

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE477783C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE747971C (de) * 1938-10-29 1944-10-23 Firmus Dr Otto Schaerer Fabrik Holzklebstoff, insbesondere zum Verleimen von Sperrholzplatten und Deckfournieren

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE747971C (de) * 1938-10-29 1944-10-23 Firmus Dr Otto Schaerer Fabrik Holzklebstoff, insbesondere zum Verleimen von Sperrholzplatten und Deckfournieren

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE477783C (de) Verfahren zur Herstellung haltbarer Verleimungen mittels Eiweisskoerper
DE741030C (de) Verfahren zum Verkleben von Holz und aehnlichen Werkstoffen
DE1210174B (de) Verfahren zur Herstellung von Schichtstoffen mittels in der Waerme haertbarer Melamin-Formaldehyd-Mischkondensationsharze
DE2715501B2 (de) Verfahren zum Herstellen eines Klebstoffes aus tierischem Blut oder aus Blutbestandteilen
DE667995C (de) Verfahren zur Herstellung eines Klebstoffes aus Harnstoff- oder Thioharnstoff-Formaldehyd-Kondensationsprodukten
DE645619C (de) Verfahren zum Quellen und Aufloesen von Casein
DE2900621C3 (de) Verfahren zum Herstellen eines Klebstoffens aus tierischem Blut
DE600811C (de) Verfahren zur Herstellung von wasserbestaendigen Caseinleimen
DE626714C (de) Verfahren zur Herstellung metallischer UEberzuege auf Unterlagsstoffen aller Art
DE615400C (de) Verfahren zur Herstellung von haertbaren Kondensationsprodukten aus Thioharnstoff oder Gemischen von Thioharnstoff und Harnstoff mit Formaldehyd
DE956865C (de) Verfahren zur Herstellung eines Furnierleims fuer die Verleimung ebener und geformter Hoelzer
DE716428C (de) Verfahren zur Herstellung von Bindemitteln aus keratinhaltigen Eiweissstoffen
DE583563C (de) Verfahren zur Herstellung von Thioharnstoff-Harnstoff-Formaldehydkondensationsprodukten
DE104365C (de)
DE376967C (de) Verfahren zur Herstellung einer plastischen Masse aus Blut, Haemoglobin oder aehnlichen Eiweisssubstanzen und von Gegenstaenden aus derselben
DE875945C (de) Verfahren zur Herstellung von stabilen, wasserloeslichen Kondensationsprodukten aus Harnstoff und Formaldehyd
DE1211786B (de) Verwendung einer Furnierverbindungsfolie
DE670518C (de) Verfahren zur Herstellung von Pressmischungen
DE503626C (de) Saure Zahnpaste mit kolloidalen Bestandteilen
DE928725C (de) Verfahren zur Herstellung von Bindemitteln
DE872860C (de) Verfahren zum Veredeln von Holz
DE767897C (de) Verfahren zur Herstellung von Pressplatten, insbesondere Sperrholzmittellagen, aus zerkleinerten Holzabfaellen
AT159937B (de) Verfahren zur wasserfesten Verbindung von Materialien.
AT128859B (de) Verfahren zur Herstellung von Kunststoffen.
DE122354C (de)