DE600811C - Verfahren zur Herstellung von wasserbestaendigen Caseinleimen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von wasserbestaendigen Caseinleimen

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DE600811C
DE600811C DEL69491D DEL0069491D DE600811C DE 600811 C DE600811 C DE 600811C DE L69491 D DEL69491 D DE L69491D DE L0069491 D DEL0069491 D DE L0069491D DE 600811 C DE600811 C DE 600811C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09JADHESIVES; NON-MECHANICAL ASPECTS OF ADHESIVE PROCESSES IN GENERAL; ADHESIVE PROCESSES NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE; USE OF MATERIALS AS ADHESIVES
    • C09J189/00Adhesives based on proteins; Adhesives based on derivatives thereof
    • C09J189/005Casein

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Adhesives Or Adhesive Processes (AREA)
  • Chemical And Physical Treatments For Wood And The Like (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von wasserbeständigen Caseinleimen Die Verwendung von Casein für die Herstellung von Bindemitteln zur Holzverleimung u. dgl, ist seit langem bekannt. An Stelle der früher üblichen Mischung von feuchtem Quark mit Kalkhydrat ist die Verwendung von pulverförmigem Milchsäurecasein getreten, welches mit lösendenZusätzen, wie Erdalkalihydroxyden, vermischt wird, wobei zur Beschleunigung des Lösungsvorganges vielfäch noch Alkalisalze zugegeben werden. Derartige Caseinkaltleimpulver sind im Handel heute allgemein eingeführt. Sie besitzen gegenüber den üblichen Tischlerleimen (Lederleim, Knochenleim) den Vorzug, daß die damit hergestellten Verleimungen gegen die Einwirkung von Feuchtigkeit- weitgehend unempfindlich sind und als wasserbeständig bezeichnet werden können.
  • Diese Mischungen zeigen nach ihrem Anrühren mit Wasser stets eine stark alkalische Reaktion und wirken daher auf gerbstoffhaltige Hölzer, wie Eiche, verfärbend, da sich durch Neutralisation der vorhandenen Gerbsäure die bekannte dunkelfarbige Verbindung der Gerbsäure mit Alkalien bzw. Erdalkalien bildet. Ähnliche Erscheinungen zeigen sich bei überseeischen Edelhölzern, wie Mahagoni u. dgl. Auch wird die ätzende Wirkung derartiger Leime bei der Verarbeitung unangenehm empfunden, da die Haut der mit einem derartigen Leim hantierenden Arbeiter stark angegriffen wird. Man ist schon lange bestrebt, diesem Mißstand zu begegnen, und hat beispielsweise versucht, das Casein durch milder wirkende Mittel, z. B. Borax, in Lösung zu bringen, doch hat sich gezeigt, daß derartige Lösungen, deren Klebkraft wohl zum Verleimen von Papier, Filz usw. ausreicht, für die Verleimung von Holz nicht die nötige Bindekraft besitzen. Derartige Klebungen gehen außerdem unter der Einwirkung von Feuchtigkeit wieder auseinander, so daß ihnen der Hauptvorzug der eingangs beschriebenen Caseinleime, die Wasserbeständigkeit, vollständig fehlt. Auch nimmt die Abbindung der mit einer solchen Lösung verleimten Holzstücke viel zu lange Zeit in Anspruch. Man kann Casein auch in Gegenwart von Alkalisalzen verschiedener organischer Säuren, auch aromatischer, in Lösung bringen, doch machen sich hierbei die oben angegebenen Nachteile noch stärker bemerkbar, so daß sich diese Lösungen für Holzverleimungen u. dgl. noch weniger eignen als Caseinboraxlösungen. Sie können z. B. höchstens als Appretur- und Anstrichmittel Verwendung finden. Auch gestaltet sich der Auflösungsvorgang sehr umständlich und langwierig, wobei überdies noch die Anwendung von Wärme erforderlich ist.
  • Der sehr naheliegende Gedanke, die alkalische Reaktion von Caseinkaltleim durch Zufügen von Säuren abzustumpfen, ist nicht ohne weiteres durchführbar, da bekanntlich Casein durch Säurezusatz aus seinen Lösungen ausgefällt und die Klebkraft der Lösung dadurch natürlich vernichtet wird. Auf diesem Verhalten beruht ja geradezu die Gewinnung des Caseins in fester Form aus der Milch. Auch milder wirkende Säuren, wie Borsäure, erweisen sich als ungeeignet. Andererseits kann beispielsweise auch die noch milder wirkende Kieselsäure nicht in Betracht kommen, da der saure Charakter dieses Körpers so gering ist, daß selbst beim Zusatz großer Mengen von Kieselsäure die alkalische Reaktion nicht beseitigt werden kann.
  • Auch die organischen Säuren der aliphatischen Reihe scheiden für die Verwendung aus, da sie gleichfalls das Casein aus der Lösung ausfällen, wie dies bei Ameisensäure, Essigsäure, Weinsäure, Milchsäure, Oxalsäure u. dgl. festgestellt worden ist.
  • Dagegen wurde durch Versuche festgestellt, daß organische Säuren der aromatischen Reihe allen anderen Säuren gegenüber ein abweichendes Verhalten zeigen und unbedenklich bis zur Beseitigung der alkalischen Reaktion zugesetzt werden können, ohne daß das Casein aus der Lösung ausgeschieden wird. Es ist sogar festgestellt worden, daß manche derartige Säuren, beispielsweise Benzoesäure, Phthalsäure, Salicylsäure u. dgl., bis über den Neutralitätspunkt hinaus zugesetzt werden können und daß in solchen Fällen selbst bei einem geringen Überschuß von Säure noch kein Casein ausfällt. Da das Casein in Lösung bleibt, wird durch einen derartigen Zusatz die Bindekraft entweder gar nicht oder nur in verhältnismäßig geringem Maße beeinträchtigt. Man kann daher einen solchen Leim ohne weiteres auch zum Verleimen von Edelhölzern benützen, ohne daß eine Verfärbung dieser Hölzer erfolgen kann. Für viele Fälle, insbesondere wenn es sich darum handelt, den alkalischen Charakter des Leimes weitgehend zu mildern, so daß keine Verletzung der mit dem Leim hantierenden Arbeiter mehr erfolgen kann, genügt auch schon ein geringerer Säurezusatz.
  • Beispiel Ein Caseinkaltleimpulver, bestehend aus der üblichen Mischung von Milchsäurecasein, Marmorkalkhydrat und Alkalisalzen zeigt nach dem Anrühren mit Wasser eine stark alkalische Reaktion. Die Feststellung der Alkalität eines derartigen Leimpulvers durch Titration ergab beispielsweise für i g des Leimpulvers einen Verbrauch von 18,5 ccm 1/io n H Cl. Bei dieser Alkalität besitzt der Leim eine derart starke Ätzwirkung, daß ein Hantieren mit dem Leim ohne Verletzung der Haut unmöglich ist; auch wirkt ein derartiger Leim auf Edelhölzer stark verfärbend.
  • Fügt man dem Leim 2o % Salicylsäure, berechnet auf das Leimpulver, hinzu, so beträgt die Alkalität pro Gramm nur noch 7,5 ccm 1/1o n H Cl, und die Ätzwirkung ist so stark vermindert, daß keine schädliche Einwirkung auf die Haut der Arbeiter mehr. erfolgt. Die verfärbende Wirkung auf Edelhölzer ist durch die teilweise Abstumpfung des Alkalis zwar noch nicht ganz beseitigt, aber immerhin stark vermindert.
  • Erhöht man den Säurezusatz auf 29 °i0, so reagiert die Leimlösung vollkommen neutral, und es findet weder eine Ätzwirkung auf die Haut noch eine Verfärbung von Edelhölzern statt.
  • Man kann die aromatische Säure auch schon bei der Herstellung des Kaltleimpulvers dem Gemisch in der für den jeweiligen Verwendungszweck erforderlichen Menge, auch bis zur theoretischen Neutralität, zusetzen und erhält dann beim Anrühren mit Wasser in praktisch brauchbarer Zeit eine schöne streichfähige Lösung, mit welcher man ohne weiteres Holzverleimungen von hoher Bindekraft, großer Wasserbeständigkeit und kurzer Abbindedauer erzielen kann.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von wasserbeständigen Caseinleimen, die aus Casein, Erdalkaliverbindungen und Alkalisalzen bestehen, mit verminderter Ätzwirkung, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Caseinleim in Pulverform oder in gelöstem Zustande organische Säuren der aromatischen Reihe zusetzt.
DEL69491D 1927-08-24 1927-08-24 Verfahren zur Herstellung von wasserbestaendigen Caseinleimen Expired DE600811C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2935375A1 (fr) * 2008-09-04 2010-03-05 Univ Picardie Procede de fabrication d'un liant, notamment destine a l'elaboration et/ou l'enrobage de granulats ou encore entrant dans la composition de matrices pour la fabrication de biocomposites

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2935375A1 (fr) * 2008-09-04 2010-03-05 Univ Picardie Procede de fabrication d'un liant, notamment destine a l'elaboration et/ou l'enrobage de granulats ou encore entrant dans la composition de matrices pour la fabrication de biocomposites
WO2011027039A1 (fr) * 2008-09-04 2011-03-10 Universite De Picardie Jules Verne Procédé de fabrication d'un liant, notamment destiné à l'élaboration et/ou l'enrobage de granulats ou encore entrant dans la composition de matrices pour la fabrication de biocomposites.

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