DE752194C - Verfahren zur Verzoegerung des Abbindens von Gips - Google Patents

Verfahren zur Verzoegerung des Abbindens von Gips

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DE752194C
DE752194C DEI69602D DEI0069602D DE752194C DE 752194 C DE752194 C DE 752194C DE I69602 D DEI69602 D DE I69602D DE I0069602 D DEI0069602 D DE I0069602D DE 752194 C DE752194 C DE 752194C
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plaster
paris
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delaying
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Expired
Application number
DEI69602D
Other languages
English (en)
Inventor
Fritz Dr Graf
Ludwig Hutzelmann
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IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B24/00Use of organic materials as active ingredients for mortars, concrete or artificial stone, e.g. plasticisers
    • C04B24/12Nitrogen containing compounds organic derivatives of hydrazine

Description

  • Verfahren zur Verzögerung des Abbindens von Gips Es wurde gefunden, daß Stoffe, die durch Umsetzung aliphatischer Aminosäuren mit Formaldehyd in Gegenwart alkalisch wirkender Mittel erzeugt sind, befähigt sind, dias Abbinden von Gips, stark zu verzögern. Als Aminosäuren kommen beispielsweise Glyko,-koll, Alanin und Aminabuttersäure in Betracht. In der Aminogruppe substitwierte Säuren, wie Harnstoffbuttersäure oder Harnstoffcapronsäure, können ebenfalls verwendet werden. Als alkalisch wirkende Mittel kann man vor allem Natrium-, Kalium- oder Calciumhydroxyd benutzen. Calaiumhydroxyd führt zu besonders wirksamen Erzeugnissen.
  • Die Umsetzung wird zweckmäßig wie folgt durchgteführt: Die Aminosäuren werden. mit den alkalisch wirkenden Mitteln zweckmäßig trocken vermischt, und zu dem Pulver wird dann Formaldehyd in. 3o°/oiger wässeriger Lösung unter Umrühren gegeben. Hierauf erhitzt man das. Gemisch kurze Zeit unter Rühren. Dabei setzt bald die Umsetzung ein; sie zeigt sich durch Dunkelwerden des zuerst hellfarbigen Gemisches an. Anschließend wird getrocknet und gemahlen. Die Herstellung ist also sehr einfach.
  • Die anzuwendende Menge alkalisch wirkender Mittel ist bei den einzelnen Aminosäuren verschieden. Sie ist in manchen Fällen geringer, :n manchen Fällen größer als die zum Neutralisieren der benutzten Aminosäure erforderliche Menge. Die anzuwendende Menge Forma Idehyd beträgt zweckmäßig mindestene i Mol auf z Mol der umzusetzenden Aminoh säure.
  • Die Erzeugnisse zeigen schon in sehr geringer Menge eine sehr stark verzögernde Wirkung. Sie lösen sich leicht und schnell im Anmachwasser des Gipses auf, können aber auch mit gleich gutem Erfolg dem Gips beigemischt werden. Auch lassen sie sich zusammen mit anderen verzögernd wirkenden Stoffen verwenden.
  • Nach einem bekannten Vorschlag soll man Abbauerzeugnisse der Eiweißkörper als Mittel zur Verlängerung der Abbindezeit von Stuckgips verwenden. Derartige Zusatzstoffe sind wesentlich weniger wirksam als die gemäß der Erfindung anzuwendenden Zusatzstoffe. So erhielt man beispielsweise bei Verwendung von o,2 g eines durch Umsetzung aliphatischer Aminosäuren mit Formaldehyd erhaltenen Erzeugnisses auf 300g Gips einen Verzögerungsfaktor von 2i,05; ein Eiweißabbauprodukt, unter den gleichen Mengenverhältnissen angewandt, ergibt aber nur einen Verzögerungsfaktor von 1,35. Auch in der Handhabung des Verzögerungsmittels bei seiner Anwendung bietet die Erfindung beträchtliche Vorteile. Die neuen Mittel werden in fester, neutraler und geruchloser Form erhalten, und sie sind daher leicht dosierbar, während die Eiweißabbauerzeugnisse in Form alkalischer, übelsiechender Lösungen erhalten werden.
  • Auch die als Verzögerungsmittel bereits vorgeschlagene Schlempe ist ebenfalls wesentlich weniger wirksam. Beim Zusatz von 1,5 g Schlempe auf 300 g Gips ergab sich ein: Verzögerungsfaktor von nur 1,14, während bereits o;2 g eines Zusatzstoffes gemäß der Erfindung bei der gleichen Gipsmenge zu einem Verzögerungsfaktor von 21,o5 führen.
  • Nach einem bekannten Verfahren zur Herstellung einer künstlichen Steinmasse soll man gebranntem Gips eine alkoholische Harzlösung einverleiben. 5 bis 8 Gewichtsteile einer ioo/oigen Kolophoniumlösung werden auf 2o Gewichtsteile Gips angewandt, auf 300 g Gips kommen demnach 7,5 bis 1-a g Kolophonium. Es werden also verhältnismäßig große Mengen des Fremdkörpers Kolophonium der Gipsmasse einverleibt, was bei der Herstellung einer künstlichen Steinmasse angängig sein mag. Handelt es sich aber darum, eine starke Verzögerung des Abbindens von l1 Gips herbeizuführen, ohne durch den Zusatz des Verzögerungsmittels wesentliche Mengen eines fremden Bestandteils in die Gipsmasse einzubringen, so kommt dieses bekannte Verfahren nicht in Betracht, denn bei Anwendung von o,2 g Kolophonium in ioa/oiger alkor holischer Lösung auf 300 9 Gips wurde nur der ganz geringe Verzögerungsfaktor von 1;o9 erreicht.
  • In den folgenden Beispielen wurde ein Stuckgips verarbeitet, der, ohne verzögernd wirkende Zusätze mit Zoo cm3 Wasser auf je 300 g Gips angemacht, 17 Minuten verarbeitungsfähig blieb. Beispiel i Ein Gemisch von 5o Teilen (Gewichtsteilen) Aminopropionsäure und 17,4 Teilen Ätznatron wurde mit 217 Teilen 3oo/oiger Formaldehydlösung versetzt. Die Masse wurde einige Minuten lang auf 95 bis ioo° erhitzt und dann bei 12o° eingedampft. Es lag dann eine braune, blasige Masse vor, die sich leicht pulverisieren läßt. In eine Lösung von 0,2 g der Masse in Zoo g Wasser wurden 300 g Stuckgips eingetragen. Der erhaltene Gipsbrei blieb 123 Minuten verarbeitungsfähig.
  • Beispiel 2 Ein Gemisch von 98 Teilen Harnstoffcapronsäure und 13,5 Teilen Calciumhydroxyd wurde mit 22o Teilen 3oo/oiger Formaldehydlösung versetzt. Die Masse wurde einige Minuten lang auf 95 bis ioo° erhitzt und dänn bei i20° eingedampft. Eine Lösung von o,2 g der leicht pulverisierbaren gelblichbraunen Masse in 20o cm3 Wasser wurde als Anmachwasser für 300 g Stuckgips benutzt. Man erhielt einen Gipsbrei, der 156o Minuten verarbeitungsfähig blieb. Beispiel 3 Ein Gemisch von .a.2,1 Teilen Aminoessigsäure und 14 Teilen Calciumhydroxyd wurde mit 21o Teilen 3oo/oiger Formaldehydlösung versetzt. Das Gemisch wurde einige Minuten lang auf 95 bis ioo° erhitzt und dann bei 12o° eingedampft. Von der erhaltenen hellbraunen Masse wurden o;2 g in 200 cm3 Wasser gelöst. 300 g Stuckgips, mit dieser Lösung angemacht, lieferten einen Gipsbrei, der 171 Minuten verarbeitungsfähig blieb.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren. zur Verzögerung des Abbindens von Gips, gekennzeichnet durch den Zusatz von Stoffen, die durch Umsetzung aliphatischer Aminosäuren mit Formaldehyd in Gegenwart von alkalisch wirkenden Stoffen, vorzugsweise Calciumhydroxyd, erzeugt sind. ZurAbgrenzung des Erfindungsgegenstands @,om Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: Deutsche Patentschriften Nr. 39 942, 84 339. 401 046.
DEI69602D 1941-05-16 1941-05-16 Verfahren zur Verzoegerung des Abbindens von Gips Expired DE752194C (de)

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