DE850992C

DE850992C - Verfahren zur Herstellung von nassfesten Papieren

Info

Publication number: DE850992C
Application number: DEB4184A
Authority: DE
Inventors: Karl Dr Buschmann; Hubert Dipl-Ing Dr Wilfinger
Original assignee: BASF SE
Current assignee: BASF SE
Priority date: 1950-06-04
Filing date: 1950-06-04
Publication date: 1952-09-29

Description

Verfahren zur Herstellung von naßfesten Papieren Es ist bekannt, bei der Papierherstellung dem Faserbrei im Holländer zu Harzen härtbare Kondensationsprodukte, z. B. solche aus Harnstoff oder dessen Derivaten mit Formaldehyd und gegebenenfalls weiteren kondensationsfähigen Stoffen, zuzusetzen, die nach Härtung die Naßreißfestigkeit der Papiere steigern.
Es wurde gefunden, daß man bei dieser Arbeitsweise besonders naßfeste Papiere durch Verwendung von Kondensationsprodukten aus Harnstoff oder dessen Derivaten, gegebenenfalls im Gemisch mit anderen zu Aminoplasten kondensierbaren Stoffen, wie Cvanamid, Dicyandiamid, Melamin, Ammelin u. dgl., und Formaldehyd erhält, wenn man bei der Kondensation außerdem Hexamethvlentetramin oder dessen :Ausgangsstoffe (Ammoniak und Formaldehyd) zusetzt. Die einkondensierte Menge Hexamethylentetramin beträgt zweckmäßig etwa zwischen o,r5 und 0,2.5 Mol, bezogen auf r Mol Harnstoff. Das 'Verhältnis Harnstoff zu Formaldehyd kann sich zwischen i : 1,5 und i : 2,5 bewegen. Besonders geeignet sind wegen ihrer hervorragenden Stabilität Kondensationsprodukte der genannten Art, die unter Verwendung von Kohlendioxyd bzw. Kohlendioxyd liefernden Stoffen, wie Ammoniumcarbonat oder Ammoniumbicarbonat, unter Druck als Kondensationsmittel erhalten werden.
Die Kondensationsprodukte sind in Wasser löslich. Sie werden vorzugsweise in Mengen von etwa r bis 5%, bezogen auf trockene Papierfaser, direkt dem Papierbrei im Holländer zugesetzt. Die Papiermasse erhält dann ohne jegliche Änderung des Fabrikationsganges die üblichen Zusätze zum Zwecke der normalen Leimung, Färbung usw. Die Kondensationsprodukte haben eine besonders hohe Affinität zur Papierfaser und ziehen rasch und fest auf. Die Härtung der Kondensationsprodukte im fertigen Papier ist von sornherein stark begünstigt durch die saure Reaktion des Papiers, die meist durch den Gehalt an Aluminiumsulfat bedingt ist. Beschleunigt werden kann die Härtung durch kurzfristiges Erwärmen der Papierbahnen auf Tempe-: aturen zwischen i io und 13o°. Eine Lagerung der Fertigpapiere über Zeiträume von i bis 4 Wochen führt jedoch auch dhne Erwärmung , zu der erforderlichen Aushärtung. Die Naßreißfestigkeit wird gegedüber normalem Papier je nach Papierart und Nachbehandlung durch Lagerung oder Erwärmung auf das 3- bis 8fache gesteigert. Beispiel Eine 3o°/oige wässerige Lösung eines Kondensationsproduktes, das aus 2 kg Harnstoff, 1,7 1 Ammoniakwasser (22,8 Gewichtsprozent), 1o,141 weitgehend ameisensäurefreier, 33%iger Formaldehydlösung und o,2 kg Ammoniumbicarbonat in einem geschlossenen druckfesten Rührgefäß unter langsamem Erwärmen auf oo° und 16stündigem Halten des Reaktionsgemisches bei dieser Temperatur erhalten wurde, wird einem Ansatz Natronzellstoffbrei im Holländer in solcher Menge zugesetzt, daß 5 Teile trockenes Kondensationsprodulkt auf 95 Teile Zellstoff entfallen. Die Herstellung der Papierblätter erfolgt in bekannter Weise ohne Änderung des Fabrikationsganges. Nach Erwärmen der Fertigpapiere auf 13o° für 5 Minuten ist die Naßreißfestigkeit auf den 3- bis 4fachen Betrag gegenüber einem Vergleichspapier ohne diesen Zusatz gestiegen. , Bei Zusatz des Kondensationsproduktes in entsprechender Weise zu Sulfitzellstoffbrei und sonst gleicher Aufarbeitung erhält man Papiere, deren Naßreißfestigkeit das 7- bis 8fache gegenüber Vergleichspapieren ohne diesen Zusatz beträgt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von naßfesten Papieren durch Zusatz von zu Harzen härtbaren Kondensationsprodukten zur Papiermasse im Holländer, dadurch gekennzeichnet, daß man Kondensationsprodukte aus Harnstoff, gegebenenfalls im Gemisch mit anderen Aminoplaste liefernden Stoffen und Formaldehyd, verwendet, denen beim Kondensieren außerdem Hexamethylentetramin oder seine Ausgangsstoffe zugesetzt wurden.
2. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man Kondensationsprodukte verwendet, die unter Anwendung von Kohlendioxyd unter Druck als Kondensationsmittel hergestellt sind.