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Verfahren zum Hydrophobieren von Textilgut
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von wasserab- stossendem Textilmaterial aus tierischen, pflanz- lichen, synthetischen Fasern oder aus Mischungen solcher Fasern.
Es ist bekannt, Textilien dadurch wasserab- weisend auszurüsten, dass man das Gewebe mit Lösungen von höhermolekularen Fettsäuremethylolamiden in organischen Lösungsmitteln imprägniert oder z. B. N-Methylolstearinsäureamid aus einer wässerigen Dispersion aufbringt.
Solche Dispersionen werden unter Verwendung von Emulgatoren hergestellt. Beispielsweise verwendet man ein Additionsprodukt von zirka 30 Mol Äthylenoxyd an Fettalkohol. Die so imprägnierten Gewebe werden in allen Fällen anschliessend in Gegenwart saurer Katalysatoren erhitzt. Ferner ist ein Hydrophobierverfahren bekannt, bei dem wässerige Dispersionen von N-Methylolstearinsäureamid, die unter Zusatz von langkettigen Alkoholsulfonaten hergestellt werden, mit Polyvinylalkohol und Aminoplastbildnern zusammen verwendet werden. An Stelle von N-Methylolstearinsäureamid hat man auch Bisstearoylmethylendiamid eingesetzt. Die genannten Verfahren besitzen den schwerwiegenden Nachteil, dass der durch die Imprägnierung erzielte wasserabweisende Effekt durch die Anwesenheit der hydrophilen Emulgatoren stark herabgesetzt wird.
Ferner hat man bereits ein Hydrophobierverfahren beschrieben, bei dem Bisstearoylmethylendiamind mit Emulgatoren kombiniert wird, welche beim späteren Erhitzen in saurem Medium wasserunlösliche Reaktionsprodukte bilden. Als ein derartiger Emulgator ist Stearinsäureamidomethylpyridiniumchlorid empfohlen worden. Dieses Verfahren hat den erheblichen Nachteil, dass die Herstellung des Stearinsäurebismethylenamids in feiner Verteilung nur auf einem umständlichen, zeitraubenden Wege unter Verwendung von organischen Lösungsmitteln durchführbar ist.
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von wasserabweisenden Textilmaterialien gefunden, dass dadurch gekennzeichnet ist, dass man Textilmaterialien in Gegenwart von Wasser
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worin Reinen Alkylrest mit 12-25 Kohlen- stoffatomen, Z eine der Atomgruppierungen - CO-, -NH-CO- oder -O-CO- und
R'Wasserstoff, Alkylgruppen mit 1-6 Kohlen- stoffatomen, Alkylgruppen, die 2-3 Kohlen- stoffatome und 1-2 Hydroxylgruppen enthalten, und Verätherungsprodukte davon, in welchen die Hydroxylgruppen mindestens teilweise mit
Alkylgruppen, die 1-6 Kohlenstoffatome tragen, veräthert sind, (B) eine Methylolverbindung des Melamins oder Harnstoffs mit mehr als einer
Methylolgruppe am Stickstoff, (C) einen stick- stoffhaltigen kationaktiven Emulgator, der durch
Umsetzung eines Polyamins mit mindestens
3 Aminogruppen,
in welchen jede Aminogruppe mindestens ein Wasserstoffatom trägt, mit Harnstoff, Nitroharnstoff oder einem Alkalicyanat und anschliessende Umsetzung der so erhaltenen Verbindungen mit aliphatischen Verbindungen, die aus einem Kohlenwasserstoffradikal mit
12-25 Kohlenstoffatomen bestehen, das an eine der folgenden Gruppen-COOH,-CO-0- CO-,-CO-Halogen,-CO-N-NHCO-C1,-NCO,-0-CO-C1,-NH-CH, OH oder-O-CHCl gebunden ist und anschiessende Umsetzung der so erhaltenen Produkte mit Formaldehyd zu Verbindungen, die mindestens teilweise an den Stickstoffatomen durch Methylolgruppen substituiert sind, erhalten werden, und (D) ein Härtungsmittel enthält, und anschliessend die behandelten Textilien während einer kurzen Zeit auf Temperaturen von etwa 100 bis etwa 200 C erhitzt.
Für das vorliegende Verfahren kommen als Substanzen (A) freie oder verätherte Methylolverbindungen von Verbindungen, die eine aliphatische Kohlenstoffkette mit 12-25 Kohlenstoffatome tragen, in Frage. Es seien z. B. ge-
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rethan. Die Methylolgruppe kann als solche oder in Form ihres Alkyl- bzw. Oxa1kyläthers vorliegen, z. B. als Methyl-, Isopropyl-, Butyl-, 2-Oxäthyl-, 2, 3-Dioxypropyl- und Diglykoläther.
Ausserdem können die freien Hydroxylgruppen
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man eine Hydrophobierflotte, indem man-bezogen auf Fettsubstanz vorteilhaft etwa 30 bis etwa 100 g pro Liter einsetzt, mit einer Säure den pH-Wert auf 3-6, 5, vorzugsweise 4, 5-5, 5 stellt und dann einen sauren Härtungskatalysator (D) zugibt. Als saure Härtungskatalysatoren kommen anorganische sauer wirkende Substanzen, bevorzugt sauer wirkende Salze einer schwachen Base mit einer starken Säure wie Aluminiumsulfat, Ammonchlorid, Ammonnitrat, Zinkchlorid, oder Zinkflourborat, in Frage. Besonders haben sich Aluminiumsulfat, Ammonchlorid und Ammonnitrat bewährt.
Ferner können als saure Härtungskatalysatoren auch organische Säuren, bevorzugt solche, deren Dissoziationskonstante bei 25 C etwa 10-3 bis etwa 10-5, vorzugsweise 10-3, 5-10-4, 5, beträgt, wie Milchsäure und Glykolsäure, dienen. Ferner kann ausserdem Formaldehyd bzw. eine Formaldehyd abspaltende Substanz, wie Paraformaldehyd, zugesetzt werden.
Zum Hydrophobieren behandelt man das Gewebe vorzugsweise bei Raumtemperatur oder mässig erhöhter Temperatur mit dieser Imprägnierlösung, quetscht ab, trocknet und härtet die Imprägnierung durch Erhitzen auf Temperaturen von etwa 100 bis etwa 200 C, vorzugsweise 120-160 C aus. Das Trocknen und Fixieren kann auch als ein Erhitzungsvorgang durchgeführt werden. Das Fixieren wird während einer kurzen Zeit vorgenommen, z. B. von etwa einer halben Minute bis etwa 1 Stunde, vorzugsweise von etwa einer halben Minute bis etwa 30 Minuten.
Die angewandte Zeit und Temperatur hängen in jedem Einzelfalle von der
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diesergischen Eigenschaften des behandelten Gewebes, wie vor allem die geringe Wasseraufnahme von 5 bis 10%, der gute wasserabweisende Effekt und der angenehme Griff des hochveredelten Stoffes.
Beispiel 1 : Es wird eine Paste nach folgendem Verfahren hergestellt :
103 g Diäthylentriamin und 120 g Harnstoff werden in einem mit Rührer, Thermometer sowie Zu- und Ableitung für Gase versehenen Reaktionsgefäss auf 1300 C erhitzt. Bei 95 bis 100 C wird die Mischung homogen und die Reaktion beginnt unter kräftiger Ammoniakabspaltung. Der Ammoniak wird mit Stickstoff in vorgelegte 5 n-Schwefelsäure geleitet. Sobald-gemessen am Schwefelsäureverbrauch- etwa 40 g Ammoniak abgespalten sind, wird die Reaktion beendet und die Schmelze ausgegossen. Das Reaktionsprodukt erstarrt zu einer spröden, hellbraunen, etwas hygroskopischen Masse.
100 g des so erhaltenen Harzes werden mit 10 g eines Emulgators, z. B. eines äthoxylierten Fettalkohols oder äthoxylierten Alkylarylphenols, wie Tributylphenolpolyglykoläther vom Molgewicht 1135, in l l Wasser gelöst. Bei 40 C werden in 1 Stunde 270 g Octadecylisocyanat zugesetzt. Die zunehmend steifer werdende Emulsion wird noch 1 Stunde bei 60-70 C gerührt und dann mit 220 g 30%igem Formalin versetzt. Nach zweistündigem Rühren bei 60 C wird mit Essigsäure etwa der pH-Wert 7 eingestellt. Das Reaktionsprodukt fällt als homogene, weisse, etwa 30%ige Paste an, die sich mit Wasser verdünnen lässt, ohne dass die Emulsion "ge- brochen"wird.
10 Teile dieser Paste, 15 Teile N-Methylolstearinsäureamid, 10 Teile Hexamethylolmelamin und 58 Teile Wasser werden in einer Kugelmühle 1 Stunde vermahlen. Man erhält eine 30% igue Paste, die sich in Wasser leicht dispergieren lässt.
Zum Hydrophobieren bereitet man eine wässerige Dispersion, die 30 g pro Liter Festsubstanz enthält, stellt mit 2 n-Essigsäure auf PH 5 und fügt 20 cm3/1 einer 20% eigen Aluminiumsulfatoder Ammonchloridlösung zu. Baumwollpopeline wird in diese Dispersion eingebracht, nach 10 Minuten abgequetscht, getrocknet und 5 Minuten auf 1400 C erhitzt. Man erhält so ein Gewebe mit hervorragendem Abperleffekt und sehr geringer Wasseraufnahmefähigkeit.
Beispiel2 : Es wird eine Paste nach folgendem Verfahren hergestellt :
103 g Diäthylentriamin und 120 g Harnstoff werden in einem mit Rührer, Thermometer sowie Zu- und Ableitung für Gase versehenen Reaktionsgefäss auf 130 0 C erhitzt. Bei 95-100 0 C wird die Mischung homogen und die Reaktion beginnt unter kräftiger Ammoniakabspaltung. Der Ammoniak wird mit Stickstoff in vorgelegte 5 n-Schwefelsäure geleitet. Sobald-gemessen am Schwefelsäureverbrauch-etwa 40 g Ammoniak abgespalten sind, wird die Reaktion beendet und die Schmelze ausgegossen. Das Reaktionsprodukt erstarrt zu einer spröden, hellbraunen, etwas hygroskopischen Masse.
180 g der so erhaltenen Masse werden in 750 cm3 Wasser gelöst. Dazu werden bei 15-25 C im Verlaufe von 2 Stunden 302 g Stearoylchlorid und so viel 20%ige NaOH zugegeben, dass das Reaktionsgemisch stets einen pH-Wert von etwa 8 behält. Nach beendeter Zugabe wird bei 40 C eine halbe Stunde weitergerührt, wobei der pH-Wert auf 6-7 sinken kann. Man lässt absitzen, lässt die Salzlauge ab und wäscht zweimal mit je 300 cm3 Wasser. Nach Zugabe von
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gatoren kommen äthoxylierte Fettalkohole oder äthoxylierte Alkylphenole in Betracht, z. B. der Tributylphenolpolyglykoläther vom Molgewicht 1135. Nach Umsatz von 220 g 30% igem Formalin wird auf PH 8, 5 gestellt und 3 Stunden bei 60 C gerührt. Man erhält die Methylolverbindung als etwa 45%ige homogene, fast weisse Paste.
10 Teile dieser Paste, 10 Teile Dimethylolharnstoff und 35 Teile Wasser werden bei 30 C verrührt und anschliessend in die Mischung bei 40-45 C unter Rühren 15 Teile N-Methylolstearinsäureamid eingetragen. Man rührt noch
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gieren lässt. Behandelt man Gewebe nach der in Beispiel l angegebenen Weise, so besitzt dasselbe die gleichen guten wasserabweisenden Eigenschaften.
Beispiel 3 : 10 g einer nach dem im Anfang des Beispiels l angeführten Verfahren hergestellten 30%igen Paste aus Diäthylentriamin, Harnstoff, Octadecylisocyanat und Formaldehyd, 17 Teile N-Methylolstearinsäureamid, 10 Teile Dimethylolharnstoff und 60 Teile Wasser werden in einer Kugelmühle vermahlen. Man erhält eine 30%ige Paste.
An Stelle des N-Methylolstearinsäureamid kann man auch entsprechende Teile von Verbindungen nehmen, die an der Methylolgruppe durch den Propyl-, Isopropyl-, Butyl-, Glykoloder Glycerinrest substituiert sind. Man kann auch Mischungen von solchen Substanzen nehmen.
Behandelt man Baumwollgewebe in der in Beispiel 1 angegebenen Weise, so besitzt das Gewebe hervorragende wasserabweisende Eigenschaften.