DE2448472C3 - Verfahren zur Herstellung von Lösungen von Harnstoff-Formaldehyd-Tränkharzen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Lösungen von Harnstoff-Formaldehyd-TränkharzenInfo
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Description
NH2(CH2)^O3H,
wobei χ eine ganze Zahl von 0 bis 4 ist, modifiziert
sind, dadurch gekennzeichnet, daß man eine wäßrige Lösung von
a) Harnstoff und Formaldehyd in einem Molverhältnis von 1 :1,5 bis 2,5 in Gegenwart von 0,2
bis 1,0 mMol der Aminosulfonsäure und 20 bis
10OmMoI Ammoniak (jeweils bezogen auf 1
MoI Harnstoff), sowie gegebenenfalls in Gegenwart von 0,2 bis 1,5 mMol NaOH, bei Temperaturen
von 70 bis 95° C 10 bis 30 Minuten umsetzt, bis die 50%ige Lösung bei 20° C eine
Viskosität von 55 bis 65 cP aufweist,
b) sodann 0,8 bis 10 mMol der Aminosulfonsäure, und gegebenenfalls 0,02 bis 0,1 mMol eines
wasserlöslichen tertiären Amins, zusetzt, mit Ammoniak einen pH-Wert von 4,0 bis 4,5
während einer Reaktionszeit von 10 bis 25 Minuten bei 70 bis 95° C aufrechterhält, bis die
50%ige Lösung bei 20° C eine Viskosität von 80 bis HOcP aufweist, und schließlich diesem
Reaktionsprodukt
c) 40 bis 200 mMol Ammoniak sowie 0,1 bis 0,3 Mol Harnstoff zusetzt und das Reaktionsgemisch
bei einer Temperatur von 70 bis 95° C 15 bis 45 Minuten umsetzt, bis die 50%ige Lösung
bei 20° C eine Viskosität von 85 bis 125 cP aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Reaktionsansatz in Stufe b)
Triäthylamin zusetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man '/3 bis 2Ii des in Stufe a)
und/oder c) zuzusetzenden Ammoniaks durch äquivalente Mengen Urotropin ersetzt.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Aminosulfonsäure /?-Aminoäthansulfonsäure verwendet.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Aminosulfonsäure Amidosulfonsäu- so re verwendet.
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Harnstoff-Formaldehydharze haben aufgrund der
leichten Zugänglichkeit ihrer Rohstoffe eine weite Verbreitung als Klebmittel, als Tränkharze, zur
Herstellung von harzbeschichteten Trägerbahnen für die Oberflächenvergütung, insbesondere von Holzwerk- to
stoffplatten, und mit Füllstoffen versehen, als Preßmassen gefunden.
Über Verfahren zur Herstellung und über die Eigenschaften von Harnstoff-Formaldehydvorkondensationsharzen
gibt es eine umfangreiche Literatur, to wobei insbesondere auf die zusammenfassende Monographie
J. Scheiber, »Chemie und Technologie der künstlichen Harze«, Auflage 1943, S. 333 ff. und auf den
entsprechenden Abschnitt im Houben — Weyl, Band 14/2, S. 319 ff. Auflage 1963, verwiesen wird.
Die Harnstoff-Formaldehydharze des Standes der Technik weisen jedoch eine Reihe von Nachteilen auf.
Diese Nachteile ergeben sich insbesondere aus der Tatsache, daß Harnstoffharze oberhalb eines pH-Bereiches
von etwa 4 relativ langsam aushärten, unterhalb eines pH-Bereiches von 4 jedoch verhältnismäßig
sprunghaft zu schneller und damit unkontrollierter Aushärtung neigen. Verwendet man als latente Härter
solche Verbindungen, welche zu stark saurer Reaktion führen, erhält man deshalb infolge zu schneller Härtung
leicht Aushärtungsprodukte, die sehr spröde sind und im Falle der Verwendung für die Oberflächenvergütung
von Holzwerkstoffplatten rißanfällige Oberflächen liefern. Verwendet man jedoch Härter, welche zu
schwach saurer Reaktion führen, wie z. B. die meisten Aminsalze organischer Säuren, muß man relativ lange
Härtungszeiten bzw. hohe Härtungstemperaturen in Kauf nehmen und erhält dennoch in vielen Fällen
Produkte, die neben ausgehärteten duroplastischen Polykondensationsanteilen noch nicht ausgehärtete
Harzanteile enthalten. Dieses Härtungsverhalten bringt eine Reihe anwendungstechnischer Nachteile mit sich.
Während, wie bereits erwähnt, mit stark sauer wirkenden latenten Härtern ausgehärtete Harze zur
Versprödung neigen und infolge der schnellen Aushärtung bei der Vergütung von Holzwerkstoffplatten bei
Verarbeitungstemperaturen über 120° C keine einwandfreien Oberflächen erhalten werden, weisen die mit
Aminsalzen von Carbonsäuren ausgehärteten Harze relativ geringe Wasser- und Temperaturbeständigkeit
auf, da der Anteil an nicht völlig ausgehärtetem Harz relativ groß ist. Der Versuch, die duroplastischen
Eigenschaften der Harnstoff-Formaldehydharze durch höhere Aushärtungstemperaturen zu verbessern, scheitert
an der Zersetzung der Harnstoff-Formaldehydharze, die bei Temperaturen ab 130° C deutlich in
Erscheinung tritt. Die oben beschriebene Härtungscharakteristik der Harnstoff-Formaldehydharze stört insbesondere
bei der Verwendung dieser Harze zur Oberflächenvergütung in sogenannten Kurztaktpressen,
bei denen das Harnstoff-Formaldehydharz während kurzer Zeit Temperaturen bis 150° C ausgesetzt werden
kann. Die vorgegebenen Aushärtungszeiten sind zu kurz, um die Harze völlig in den duroplastischen
Zustand zu überführen. Andererseits sind die Preßtemperaturen bereits so hoch, daß sich die thermische
Instabilität der Harnstoff-Formaldehydharze störend bemerkbar macht.
Die Modifizierung von Harnstoffharzen mit einer Aminosulfonsäure gehört zum Stand der Technik und ist
z. B. in der DE-OS 21 42 532 und der US-PS 23 77 867 beschrieben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Harnstoffharz herzustellen, dessen Härtungscharakteristik
so beschaffen ist, daß es kontrolliert in den durch die Anwendungstechnik vorgegebenen Zeiten quantitativ
in den duroplastischen Zustand überführt werden kann. Dabei sollen die Fließeigenschaften des Harzes bis zur
Aushärtung so beschaffen sein, daß fehlerfreie Oberflächen resultieren. Außerdem sollen die verwendeten
Harze eine verbesserte Temperaturstabilität und Wasserbeständigkeit sowie eine ausreichende Rißbeständigkeit
haben, ohne daß ihre Tränkeigenschaften, also Benetzung und Durchdringung der Cellulosefasern
des Trägermaterials, beeinträchtigt werden.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß bei
einer bestimmten Herstellungsweise Harnstoff-Formaldehydharze dieser Eigenschaften erhalten werden.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von Lösungen von Harnstoff-Fonnaldehyd-Tränkharzen, die mit einer Aminosulfonsäure, der Formel
NH2(CHz)1SO3H,
wobei χ eine ganze Zahl von O bis 4 ist, modifiziert sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man eine wäßrige Lösung von
a) Harnstoff und Formaldehyd in einem Molverhältnis von 1 :1,5 bis 2fi in Gegenwart von 0,2 bis
1,OmMoI der Aminosulfonsäure und 20 bis
100 mMol Ammoniak (jeweils bezogen auf 1 Mol Harnstoff), sowie gegebenenfalls in Gegenwart von
0,2 bis 1,5 mMol NaOH, bei Temperaturen von 70 bis 95° C 10 bis 30 Minuten umsetzt, bis die 50%ige
Lösung bei 20° C eine Viskosität von 55 bis 65 cP aufweist,
b) sodann 0,8 bis 10 mMol der Aminosulfonsäure, und gegebenenfalls 0,02 bis 0,1 mMol eines wasserlöslichen tertiären Amins, zusetzt, mit Ammoniak einen
pH-Wert von 4,0 bis 4,5 während einer Reaktionszeit von 10 bis 25 Minuten bei 70 bis 95° C
aufrechterhält, bis die 50%ige Lösung bei 200C eine
Viskosität von 80 bis UOcP aufweist, und schließlich diesem Reaktionsprodukt
c) 40 bis 200 mMol Ammoniak sowie 0,1 bis 03 Mol
Harnstoff zusetzt und das Reaktionsgemisch bei einer Temperatur von 70 bis 95°C 15 bis 45
Minuten umsetzt, bis die 50%ige Lösung bei 200C
eine Viskosität von 85 bis 125 cP aufweist
Bei der Stufe a) werden vorzugsweise 0,5 bis 0,7 mMol
einer Aminosulfonsäure und 30 bis 60 mMol Ammoniak verwendet Die Reaktionstemperatur beträgt 85 bis
92° C. Die bevorzugte Reaktionszeit liegt in einem Bereich von 15 bis 20 Minuten.
Da sich der pH-Wert bei der Reaktion durch den chemischen Einbau von Ammoniak erniedrigt, besteht
eine bevorzugte Verfahrensvariante darin, daß man bei der Stufe a) dem Reaktionsgemisch 0,2 bis 1,5 mMol
NaOH, vorzugsweise in Form der wäßrigen Lösung, zusetzt Der Gehalt an NaOH ist dabei so gering, daß
ein pH-Wert von etwa 8 (gemessen bei 200C) nicht
überschritten wird. Dieser pH-Wert gewährleistet einerseits eine ausreichend schnelle Additionsreaktion
von Formaldehyd an Harnstoff, andererseits wird erreicht daß die Cannizzaro-Reaktion von Formaldehyd zurückgedrängt wird und nur untergeordnete
Mengen sonst puffernd wirkenden Natriumformiats entstehen. Die eventuell gebildeten Mengen Ammoniumformiat stören dagegen nicht, da sie bei Verpressungsbedingungen als Härter fungieren, jedoch nachweislich in so geringer Menge entstanden sind, daß die
Härtungscharakteristik des erfindungsgemäßen Harnstoffharzes noch nicht wesentlich beeinflußt wird.
Bei der Stufe b) werden die in der Stufe a) gebildeten Additionsprodukte einer Kondensation unterworfen,
wobei gleichzeitig der Gehalt an Aminosulfonsäure erhöht wird. Vorzugsweise werden dem Ansatz 1,5 bis
5,0 mMol einer Aminosulfonsäure zugesetzt Die bevorzugte Reaktionstemperatur liegt wieder in dem Bereich
von 85 bis 92° C; die Reaktionszeit zur Erreichung der gewünschten Viskosität zwischen 15 und 20 Minuten.
Um ein Absinken des pH-Wertes aus dem Bereich von 4,0 bis 4,5 zu verhindern, wird dem Reaktionsgemisch in
erforderlichem Maß Ammoniak zugeset?* Dabei hat es
sich als besonders vorteilhaft erwiesen, dem Reaktionsgemisch 0,02 bis 0,1 mMol, vorzugsweise 0,04 bis
0,07 mMol, eines wasserlöslichen tertiären Amins, vorzugsweise Triäthylamin, zuzusetzen. Hierdurch kann
der Zusatz von Ammoniak wesentlich verringert werden, da durch die Verwendung des tertiären Amins
der pH-Wert stabilisiert wird.
In der Stufe c) wird die Kondensation des Harnstoff-Formaldehydharzes in einem pH-Bereich
von etwa 6 bis 7 (gemessen in einer Lösung von 200C)
weitergeführt Die Einstellung des pH-Wertes ergibt sich durch den Zusatz von 40 bis 200 mMol, vorzugsweise 100 bis 15OmMoI, Ammoniak. Außerdem werden
dem Reaktionsgemisch noch 0,1 bis 0,3, vorzugsweise 0,2
bis 0,25 Mol, Harnstoff zugesetzt Die Nachkondensation erfolgt bei einer Temperatur vorzugsweise
zwischen 85 und 92° C. Zur Erzielung der gewünschten Viskosität von 85 bis 105 cP benötigt man insbesondere
eine Reaktionszeit von 20 bis 25 Minuten.
Von besonderem Vorteil ist es, '/5 bis Vi des in Stufe
a) und/oder c) zuzusetzenden Ammoniaks durch äquivalente Mengen Urotropin zu ersetzen. Man kann
dabei Urotropin als die Depotform des Ammoniaks betrachten, aus dem nach und nach unter den
Als Aminosulfonsäuren eignen sich insbesondere 0-Aminoäthansulfonsäure NH2(CH2J2SO3H (Taurin)
und die Amidosulfonsäure NH2SO3H.
durchaus bekannt. Im Rahmen vorliegender Erfindung
wird deshalb Schutz für die erfindungsgemäße Kombination einzelner Verfahrensmaßnahmen beansprucht
Nur durch diese erfindungsgemäße Kombination gelingt es, Harze mit den gewünschten Eigenschaften zu
erhalten.
Die erfindungsgemäß erhaltenen Lösungen von Harnstoff-Formaldehyd-Tränkharzen sind für die Tränkung von Trägerbahnen sowie für die Beschichtung von
Holzwerkstoffplatten geeignet.
Die erfindungsgemäß hergestellten Tränkharze sind durch die chemisch eingebauten Säuren selbsthärtend.
Ihre Härtungsgeschwindigkeit läßt sich beliebig durch zusätzliche Härtermengen einstellen. Sie läßt sich
deshalb auch an die Härtungscharakteristiken anderer
Harze, z. B. Melaminharze, anpassen, so daß mit
verschiedenen Harzen getränkte bzw. beschichtete Trägerbahnen ohne Schwierigkeiten verarbeitet werden können. Die Fließfähigkeit der erhaltenen Harze ist
so groß, daß einwandfreie Oberflächen gebildet werden,
andererseits aber die Überführung in den duroplastischen Zustand so quantitativ erfolgt, daß die Wasserbeständigkeit wesentlich erhöht wird. Gleichzeitig steigt
die Temperaturbeständigkeit der ausgehärteten Harze auf etwa 155° C. Damit beginnt die Zersetzung des
Harnstoff-Formaldehydharzes erst bei einer Temperatur, die deutlich über der Temperatur liegt, welche die
Harze in den Vergütungspressen annehmen. Eine Folge der erhöhten Temperaturstabilität sind gleichmäßigere
Oberflächen der vergüteten Holzwerkstoffplatten. Die
ho Lagerstabilität der erfindungsgemäß erhaltenen Harnstoff-Formaldehyd-Tränkharze sowie der mit ihnen
getränkten und beschichteten Trägerbahnen bleibt erhalten. Die Imprägniereigenschaften, d. h. das Eindringvermögen der Harzlösungen in die Trägerbahnen
oi und die die Trägerbahnen bildenden Fasern, ist
einwandfrei.
Melaminharze weisen aufgrund ihrer Struktur eine bessere Temperaturbelastbarkeit und eine höhere
Wasserbeständigkeit als kondensationsanaloge Harnstoffharze auf. Überdies sind Melaminharze gegenüber
Harnstoffharzen durch bessere Fließeigenschaften gekennzeichnet. Für sogenannte Kumtaktverpressungen waren deshalb lediglich Melaminharze geeignet,
nicht aber Harnstoffharze.
Es ist bekannt, daß Aminosulfonsäuren einkondensierbare Härter sind. Wenn nun aber schon die
Fließfähigkeit eines Harnstoffharzes beim Vernressen eines Dekorfilmes unter Kurztaktbedingungen zu
gering ist, um geschlossene einwandfreie Oberflächen auszubilden, hätte man erwarten müssen, daß durch die
zusätzliche Einkondensation einer Aminosulfonsäure die Fließeigenschaften noch weiter verschlechtert
würden und dadurch die Oberflächenbildung noch mehr behindert würde.
Nun ist zwar aus der DE-PS 11 58 705 bekannt, zur
Herstellung von Schichtpreßstoffen solche Melaminharze zu verwenden, bei deren Herstellung 0,05 bis 1 Mol
eines niederen ein- oder mehrwertigen Alkohols und 0,005 bis 0,15 Mol eines Amidosulfonsäuresalzes
miteinkondensiert werden. Diese Harze lassen sich bei Preßtemperaturen von z. B. 1400C verarbeiten. Der
Fachmann weiß aber, etwa aus der Zeitschrift »Kunststoffrundschau« 1966, Seite 346 ff, daß durch den
Einbau von hydroxylgruppenhaltigen Verbindungen, insbesondere mehrwertigen Alkoholen, das ohnehin
gute Fließverhalten von Melaminharzen noch weiter verbessert werden kann. Es war deshalb nicht
überraschend, daß mit Alkoholen modifizierte, d.h. verätherte Melaminharze bei relativ niedrigen Preßtemperaturen Kunststoffschichten mit hohem Glanz
und guten Oberflächeneigenschaften ergeben. Dies wird auch in anderen Veröffentlichungen, z. B. der DE-AS
20 27 085, belegt Hieraus lassen sich aber keine Folgerungen ableiten, wie man Harnstoff-Formaldehydharze herstellen kann, die ohne derartige Alkoholmodifizierung und frei von Melamin Eigenschaften aufweisen, die entsprechend dem Stand der Technik bisher nur
bei Melaminharzen zu finden waren.
Gleiches gilt für die DE-OS 19 08 094. Hier wird gemäß Beispiel 6 ein Melaminformaldehydharz einstufig alkalisch unter Zusatz von 220 mMol Natrium-Amidosulfonat hergestellt. Ein solches Harz ergibt riß-,
kratz- und wasserfeste Oberflächen. Das Ergebnis liegt im Rahmen des zu erwartenden, da dies die typischen
Eigenschaften einer Oberfläche eines ausgehärteten Melaminharzes sind. Als erfindungswesentlich wird in
der DE-OS 19 08 094 deshalb auch die erhöhte Lagerstabilität der Harzlösungen hervorgehoben. Auch
aus dieser Literaturstelle konnte deshalb der Fachmann keinen Hinweis entnehmen, wie er Harnstoff-Formaldehydharze kondensieren muß, um zu Harzen mit
Eigenschaften zu kommen, die denen der teureren Melaminharze entsprechen oder doch zumindest
nahekommen.
Es war zwar aus der DE-OS 21 42 532 und der US-PS 23 77 867 bekannt, Aminoplastharze und darunter auch
Harnstoff-Formaldehydharze mit Amidosulfonsäure und insbesondere deren Alkalisalzen zu modifizieren, bo
Dabei war es Aufgabe der DE-OS 21 42 532, hochkondensierte, unbegrenzt in Wasser lösliche Aminoplastharze herzustellen. Diese hochkondensierten Harze sind
für die Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe nicht geeignet, da sie Trägerbahnen nicht ausreichend n'>
penetrieren und keine gleichmäßigen Oberflächenbeschichtungen ergeben. Gemäß der Lehre der US-PS
23 77 867 werden u. a. Harnstoff-Formaldehydharze
hergestellt, die mit solchen geringen Mengen Amidosulfonsäure modifiziert sind, wie dies auch erfindungsgemäß gefordert wind. Keines der dort beschriebenen
Harnstoffharze weist aber die Eigenschaften der erfindungsgemäßen Harze auf, wie dies der am Ende der
Beispiele beschriebene Vergleichsversuch gemäß Beispiel 3 der US-PS 23 77 867 zeigt Hieraus ergibt sich,
daß die bloße Kenntnis der Modifizierungsmöglichkeit von Harnstoffharzen mit Amidosulfonsäure den Fachmann nicht zur Herstellung von Harnstoffharzen
anleitet, denen Eigenschaften zukommen, wie sie erfindungsgemäß hergestellte Harze aufweisen.
Dem Fachmann war am Anmeldungstag auch geläufig, Harnstoffharze durch ein dreistufiges Verfahren herzustellen. Ein solches dreistufiges Verfahren ist
z. B. in der DE-OS 22 63125 beschrieben. Diese
Verfahren sind durch einen alkalisch-sauren-alkalischen Kondensationsablauf gekennzeichnet Sie allein führen
ebenfalls nicht zu Harnstoffharzen der geforderten Eigenschaften. Da aber weder durch eine dreistufige
Harnstoffharzsynthese noch durch eine Modifizierung von Harnstoffharzen mit Amidosulfonsäure, z. B. gemäß
US-PS 23 77 867 die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe zu lösen war, war auch nicht zu erwarten, daß
dies durch eine Kombination beider Maßnahmen möglich wäre.
Tatsächlich besteht das erfindungsgemäße Verfahren auch nicht nur in einer Kombination beider Verfahrensmaßnahmen. Die Lehre zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geht erheblich weiter und ist
komplexer. An wesentlichen Elementen der Kombination, für die allein Schutz begehrt wird, sind zu nennen:
a) Zusatz der Aminosulfonsäure zur ersten und außerdem zur zweiten Stufe in einer bestimmten
Mengenrelation;
b) Verwendung von Ammoniak in bestimmten Mengen in der ersten Stufe und zur Einstellung eines
bestimmten pH-Wertes in den Stufen b) und c);
c) Einhaltung bestimmter Viskositätsbereiche bei der Umsetzung in jeder einzelnen Stufe.
Eine derartige Kombination ist für den Fachmann auch bei einer Gesamtbetrachtung des Standes der
Technik nicht ohne erfinderisches Zutun herleitbar gewesen.
In den folgenden Beispielen werden das erfindungsgemäße Verfahren sowie die anwendungstechnischen
Eigenschaften der hierbei erhaltenen Harze näher beschrieben.
Beispiel 1
a) erfindungsgemäßes Verfahren
In einem 2-I-Vierhalskolben, versehen mit Thermometer, Rückflußkühler, Rührer und einer Vorrichtung
zur kontinuierlichen Messung des pH-Wertes, werden 584 g (7,2 Mol) einer 37%igen wäßrigen Formaldehydlösung sowie 1 g (2 mMol) einer 20%igen wäßrigen
Amidosulfonsäurelösung vorgelegt. Nach weiterer Zugabe von 8 g (12OmMoI) einer 25%igen wäßrigen
Ammoniaklösung und 210 g (3,5 Mol) Harnstoff, wobei eich im Reaktionsgemisch bei 200C ein pH-Wert von 8
einstellt, wird der Ansatz auf 900C erhitzt und unter
gutem Rühren bei dieser Temperatur belassen. Innerhalb von 10 Minuten Reaktionszeit ist der pH-Wert des
Reaktionsmediums, gemessen bei 90° C, auf 5,8 abgesun-
ken. Durch weitere Zugabe von 8 g (12OmMoI) einer
25%igen wäßrigen Ammoniaklösung wird der pH-Wert wieder in den alkalischen Bereich verschoben. Nach
weiteren 10 Minuten Reaktionszeit weist das Reaktionsgemisch bei 20° C eine Viskosität von 60 cP auf und wird
mit 3 g (6 mMol) einer 20%igen wäßrigen Amidosulfonsäurelösung versetzt. Es stellt sich im Reaktionsgemisch
bei 9O0C ein pH-Wert von 3,8 ein, der durch Zugabe von
3 g (45 mMol) einer 25%igen wäßrigen Ammoniaklösung auf 4,4 bei 900C angehoben wird. Bei diesem
pH-Wert und einer Reaktionstemperatur von 9O0C wird
das Reaktionsgemisch bei guter Rührung 20 Minuten belassen. Der Reaktionsansatz weist jetzt bei 20°C eine
Viskosität von 9OcP und einen pH-Wert von 5,2 auf. Das Reaktionsgemisch wird kurz abgekühlt, mit 30 g is
(0,5 Mol) Harnstoff und 25 g (370 mMol) einer 25%igen wäßrigen Ammoniaklösung versetzt, wobei im Reaktionsgemisch
ein pH-Wert bei 85°C von 6,5 resultiert Die Temperatur wird wieder auf 900C erhöht und der
Ansatz bei dieser Temperatur weitere 20 Minuten zur gebracht Das auf 200C abgekühlte, klare, farblose
Harnstoff-Formaldehydharz weist einen pH-Wert von 7,2 und eine Viskosität von 95 cP auf.
b) Anwendung
25
200 Gewichtsteile der erhaltenen Harnstoffharzlösung
(Festkörpergehalt: 53%) werden mit 2 Gewichtsteilen einer 5O°/oigen Härterlösung bestehend aus dem
Triäthanolammoniumsalz der p-Toluolsulfonsäure und 2
Gewichtsteilen eines Trennmittels auf Mineralölbasis (Wirkstoffgehalt: 100%) intensiv vermischt Ein weißes,
pigmentiertes, saugfähiges Edelzellstoffpapier mit einem Flächengewicht von 80 g/m2 wird in bekannter
Weise so beharzt, daß eine getränkte und beschichtete Papierträgerbahn mit einem Endgewicht von 200 g/m2,
bei einem Gehalt der beharzten Trägerbahn an flüchtigen Bestandteilen von 6,5%, resultiert Der
Gehalt an flüchtigen Bestandteilen ist der Gewichtsverlust,
den die mit Harz getränkte und beschichtete Papierträgerbahn bei einer Temperaturbehandlung
während 10 Minuten bei 160" C erleidet
Diese mit Harz getränkte und beschichtete Trägerbahn wird für die Oberflächenvergütung einer 16 mm
dicken Spanplatte verwendet Die Preßbedingungen sind 3 Minuten, 16O0C an der Heizplatte der Presse,
20kp/cm2 Preßdruck, Asbestpreßpolster, ohne Rückkühlung.
Es wird gegen verchromte Messingbleche mit einem geminderten Glanzgrad verpreßt
Es resultiert eine gleichmäßig glänzende, geschlossene Oberflächenbeschichtung, welche sich durch besondere
Beständigkeit gegenüber verdünnten Mineralsäuren, Wasser und Wasserdampfeinwirkung auszeichnet
Zum Nachweis der verbesserten Temperaturbeständigkeit
der erfindungsgemäßen Harnstoff-Formaldehyd-Tränkharze werden 5 Lagen des wie oben
gefertigten Harnstoffharzfilmes in einer Kurztaktpresse bei verschiedenen Temperaturen und einem Preßdruck
von 50 kp/cm2 unter Heißentformung verpreßt Es wird die Temperatur als Maßzahl der Temperaturbeständigkeit
der erfindungsgemäßen Harnstoffharze ermittelt, bei welcher bei Heißentformung keine Delaminierung
auftritt Diese Temperatur liegt für das in diesem Beispiel beschriebene Harnstoffharz bei 155° C Die
entsprechende Temperatur als Maßzahl für die Wärmebeständigkeit der Harnstoff-Formaldehydharze des
Standes der Technik liegt bei 125 bis 130° C.
Beispiel 2
a) erfindungsgemäßes Verfahren
a) erfindungsgemäßes Verfahren
In einer Apparatur analog Beispiel 1 werden 650 g (8 Mol) einer 37%igen wäßrigen Formaldehydlösung
sowie 1,9 g (3 mMol) einer 20%igen wäßrigen 0-Aminoäthansulfonsäurelösung
vorgelegt Nach weiterer Zugabe von 8 g (12OmMoI) einer 25%igen wäßrigen
Ammoniaklösung und 210 g (3,5 MH) Harnstoff, wobei sich im Reaktionsgemisch bei 200C ein pH-Wert von 8,2
einstellt, wird der Ansatz auf 880C erhitzt und unter
gutem Rühren bei dieser Temperatur belassen. Innerhalb von 15 Minuten Reaktionszeit sinkt der pH-Wert
des Reaktionsmediums (gemessen bei 880C) auf 5,6. Durch weitere Zugabe von 4 g (60 mMol) einer
25%igen wäßrigen Ammoniaklösung wird der Reaktionsansatz im schwach sauren Bereich (6,5 bis 6,8)
gehalten, bis das Reaktionsgemisch nach einer weiteren Reaktionszeit von 10 Minuten bei 200C eine Viskosität
von 55 cP aufweist Der Ansatz wird mit weiteren 11,5 g
(18 mMol) einer 20%igen ß-Aminoäthansulfonsäurelösung
versetzt, wobei sich im Reaktionsgemisch bei 880C
ein pH-Wert von 43 einstellt Zur Stabilsierung des pH-Wertes werden dem Ansatz 0,08 g (0,08 mMol)
Triethylamin zugegeben. Unter diesen vorgegebenen Bedingungen wird der Ansatz bis zum Erreichen einer
Viskosität von 100 cP 15 Minuten der Kondensationsreaktion
unterworfen. Jetzt wird das Reaktionsgemisch kurz abgekühlt mit 20 g (0,33 Mol) Harnstoff und 12 g
(180 mMol) einer 25%igen wäßrigen Ammoniaklösung versetzt, wobei im Reaktionsgemisch ein pH-Wert von
63 bei 82° C resultiert Die Temperatur wird wieder auf 880C erhöht und der Ansatz bei dieser Temperatur
weitere 25 Minuten zur Reaktion gebracht Das auf 20°C abgekühlte, klare, farblose Harnstoff-Formaldehydharz
weist einen pH-Wert von 6,9 und eine Viskosität von 105 cP auf.
b) Anwendung
Analog Beispiel 1 wird dieses Harnstoff-Formaldehydharz zum Tränken und Beschichten einer Papierträgerbahn
mit einem Flächengewicht von 80 g/m2 verwendet Die erhaltene, mit Harz getränkte und
beschichtete Trägerbahn, mit einem Gehalt an flüchtigen Bestandteilen von 6,0%, wird zur Beschichtung
einer 16-mm-Spanplatte verwendet Die Preßbedingungen
sind 8 Minuten, 145° C an der Heizplatte der Presse,
20 kp/cm2 Preßdruck, Asbestpreßpolster und Rückkühlung.
Es wird gegen verchromte, hochglänzende Messingbleche verpreßt
Es resultiert eine gleichmäßige, hochglänzende Oberflächenbeschichtung, welche sich durch gute
Beständigkeit gegenüber Wasser, Wasserdampf und verdünnten Mineralsäuren auszeichnet
Der Nachweis der verbesserten Wärmebeständigkeit analog Beispiel 1 führt zu einer Temperaturgrenze, bei
welcher gerade keine Delaminierung feststellbar ist, von 1500C
In einer Apparatur analog Beispiel 1 werden 584 g (7,2 MoI) einer 37%igen wäßrigen Formaldehydlösung
sowie 2 g (4 mMol) einer 20%igen wäßrigen Amidosulfonsäurelösung vorgelegt Nach weiterer Zugabe von
0,8 ml (2,5 mMol) einer 3 m Natronlauge sowie 8 g (120 mMol) einer 25%igen wäßrigen Ammoniaklösung
und 210 g (3,5MoI) Harnstoff stellt sich in dem
Reaktionsgemisch bei 20° C ein pH-Wert von 8,3 ein. Es
wird auf 90° C aufgeheizt. Nach 10 Minuten Reaktionszeit ist der pH-Wert auf 6,2 abgesunken, durch Zugabe
von 24,8 g (45 mMol) einer 25%igen wäßrigen Urotropinlösung wird der pH-Wert wieder in den alkalischen
Bereich verschoben. Nach weiteren 10 Minuten Reaktionszeit weist das Reaktionsgemisch bei 20° C
eine Viskosität von 60 cP auf und wird mit 2 g (4 mMol) einer 20°/oigen wäßrigen Amidosulfonsäurelösung sowie
0,06 g (0,06 mMol) Triäthylamin versetzt. Im Reaktionsgemisch stellt sich bei 90° C ein pH-Wert von
4,2 ein. Bei diesem pH-Wert wird das Reaktionsgemisch 20 Minuten belassen. Eine pH-Wertkorrektur nach 10
Minuten Reaktionszeit mit 4 g (60 mMol) einer 25%igen wäßrigen Ammoniaklösung ist erforderlich. Jetzt weist
der Reaktionsansatz bei 20° C eine Viskosität von 95 cP bei einem pH-Wert von 4,1 auf. Der Ansatz wird jetzt
schwach abgekühlt und mit 8 g (12OmMoI) einer 25%igen wäßrigen Ammoniaklösung und 33 g
(6OmMoI) einer 25%igen wäßrigen Urotropinlösung
auf einen pH-Wert von 6,7 eingestellt und weitere 30 g (0,5MoI) Harnstoff zugefügt. Die Temperatur wird
wieder auf 90° C erhöht und der Ansatz bei dieser Temperatur weitere 25 Minuten zur Reaktion gebracht.
Das auf 20°C abgekühlte, klare, farblose Harnstoff-Formaldehydharz
weist einen pH-Wert von 7,1 und eine Viskosität von 100 cP auf.
Das bei diesem Beispiel hergestellte Harnstoff-Formaldehydharz wird analog Beispiel 1 einer anwendungstechnischen
Prüfung unterzogen. Diese Untersuchung führte zu den in Beispiel 1 aufgeführten Prüfresultaten.
Vergleichsversuch 1
In der US-PS 23 77 867 sind Harnstoffharze beschrieben, welche in alkalisch einstufiger Reaktion mit
geringen Mengen Amidosulfonsäure modifiziert wurden. Es wurde das Beispiel 3 der US-PS 23 77 867
nachgearbeitet und dabei die Verfahrensweise des Beispiels 2 berücksichtigt Bei genauer Beachtung der
Rezeptur und der Herstellungsvorschrift entsteht ein stark orangegefärbtes Harz. Entsprechend Beispiel 1
wurde weißes, pigmentiertes, saugfähiges Edelzellstoffpapier mit einem Flächengewicht von 80 g/m2 so
beharzt, daß eine getränkte und beschichtete Trägerbahn mit einem Endgewicht von 200 g/m2, bei einem
Gehalt der beharzten Trägerbahn an flüchtigen Bestandteilen von 6,5%, resultiert Wiederum entsprechend
Beispiel 1 wurde mit diesem Produkt eine 16 mm dicke Spanplatte beschichtet Entsprechend diesen
Bedingungen erfolgte die Verpressung bei 160° Heizplattentemperatur, 20 kp/cm2 Preßdruck, Preßzeit
3 Minuten, unter Verwendung eines Asbestpreßpolsters, ohne Rückkühlung. Es wurde gegen verchromte
Messingbleche mit hochglänzender Oberfläche verpreßt Dabei wurden gefärbte, stark fleckige, nicht
geschlossene Oberflächen erhalten. Die Haftung der ausgehärteten Filme an der Spanplatte war unbefriedigend.
Hieraus ist zu erkennen, daß die Modifikation eines Harnstoffharzes mit Amidosulfonsäure allein nicht zu
Produkten mit Eigenschaften führt, wie sie bei den erfindungsgemäß hergestellten Produkten zu finden
sind.
Vergleichsversuch 2
Es werden Oberflächen von Holzwerkstoffplatten miteinander verglichen, welche
A) unter Verwendung eines Harnstoff-Formaldehydharzes
gemäß Beispiel 1
B) unter Verwendung eines Harnstoff-Formaldehydharzes des Standes der Technik
erhalten worden sind.
Zu A): Im Beispiel 1 wird die erfindungsgemäße Herstellung des Harzes, die Tränkung eines
weißen, pigmentierten, saugfähigen Edelzellstoffpapieres mit einem Flächengewicht von
80 g/m2 sowie die Oberflächenvergütung einer 16 mm dicken Spanplatte mit dem vorbeschriebenen
Film beschrieben.
Zu B): Das zur Herstellung der beharzten Trägerbahn verwendete Harnstoff-Formaldehydharz wurde
in möglichst enger Anlehnung an Beispiel 1 wie folgt hergestellt:
64 kg 37%ige wäßrige Formaldehydlösung, 0,11
verdünnte Phosphorsäure (25%ig), 0,151 verdünnte Natronlauge (4O°/oig) und 23,4 kg Harnstoff werden in
einem Rührwerk vermischt und auf 95 bis 98° C erhitzt. Nach Erreichen der Temperatur wird der pH-Wert mit
verdünnter Natronlauge auf pH 8,7 nachgestellt. Es wurde nun 15 Minuten bei 92 bis 95° C kondensiert,
sodann das erhaltene Produkt auf 85° C abgekühlt Bei dieser Temperatur wurde der pH-Wert mit verdünnter
Phosphorsäure auf pH 4,2 bis 4,5 eingestellt. Dabei steigt die Temperatur wiederum auf 95 bis 97° C an. Die
saure Kondensation wird nun so lange durchgeführt, bis im DIN-Becher mit 4-mm-Düse bei 95° C eine
Auslauf zeit von 11,5 Sekunden bestimmt wird. Der Reaktionsansatz wird nun mit verdünnter Natronlauge
wieder auf pH 9 eingestellt, und es werden 3,6 kg Harnstoff zugegeben. Hierbei sinkt die Temperatur auf
etwa 90° C ab. Man läßt 10 Minuten reagieren und kühlt dann das Reaktionsprodukt während einer Kühlzeit von
45 bis 60 Minuten auf 35° C ab.
Von der erhaltenen Harnstoffharzlösung, welche einen Festkörpergehalt von etwa 53% hat, werden 200
Gew.-Teile entnommen und entsprechend Beispiel 1 mit 2 Gew.-Teilen 50%iger Härterlösung, bestehend aus
dem Triäthanolammoniumsalz der p-Toluolsulfonsäure
und 2 Gew.-Teilen eines Trennmittels auf Mineralölbasis (Wirkstoffgehalt: 100%) intensiv vermischt.
Aus dem Vorgenannten ergibt sich eine weitgehende Parallelität in der Herstellung zu Beispiel 1, jedoch ohne
Verwendung der Amidosulfonsäure.
Mit dem Vergleichsharz wird nun in analoger Weise Edelzellstoffpapier beharzt getränkt und beschichtet
so Analog wird eine 16 mm dicke Spanplatte oberflächenvergütet
Die erhaltene Platte wird in Abschnitte gesägt und
1. einem Säuretest unterworfen: Bei Einwirkung von 0,1 n-HCl ist die mit dem erfindungsgemäß
hergestellten Harz erhaltene Oberfläche wesentlich dauerhafter;
2. dem Wasserdampftest gemäß DIN 53 799 unterworfen:
Die mit dem Vergleichsharz erhaltene Oberfläche ist praktisch zerstört Das erfindungsgemäße
Harz erweist sich als weitaus besser;
3. die Glanzeigenschaften der Oberflächen verglichen: Die Oberfläche, welche mit dem erfindungsgemäßen
Harz erhalten worden ist, ist deutlich dichter und gleichmäßiger. Dies zeigt sich insbesondere,
wenn man beim Betrachten die Platte in einem Winkel von etwa 45° neigt
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von Lösungen von Harnstoff-Formaldehyd-Tränkharzen, die mit einer
Aminosulfonsäure, der formel
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