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Verfahren zur Herstellung von gebleichtem Holzschliff
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2, 413,Bleichverfahren beseitigt und ebenso wird jegliche Lagerungszeit eliminiert. Die Erfindung ermöglicht) ein wirksames Herstellen von gebleichtem Holzschliff unter Verwendung einer gewöhnlichen Feinmahlvorrichtung, ohne dass spezielle Autoklaven, übliche Bleichtürme oder Lagerungstanks erforderlich sind Ausserdem werden die zur Herstellung von mit Mahlholz vergleichbarem Holzschliff verwendbaren Holzarten und-sorten wesentlich erweitert, während der Energieverbrauch beträchtlich vermindert wird. Ein besonderes Merkmal der Erfindung liegt darin, dass durch das Verfahren die Festigkeit des erhaltenen Schliffproduktes erwiesenermassen merklich verbessert wird, ohne dass seine andern erwünschten Qualitäten erkennbar nachteilig beeinflusst würden.
Die Erfindung bietet daher nicht nur technische und wirtschaftliche Vorteile, sondern die Brauchbarkeit des Schliffproduktes selbst wird verbessert.
Erfindungsgemäss wird ein Verfahren zur Herstellung von gebleichtem Holzschliff aus bisher unverwendbarem Rohmaterial in einem mechanischen Feinmahlsystem geschaffen, bei dem das Material der Einwirkung bleichender Chemikalien im alkalischen Milieu unterworfen wird, wobei es eine Folge von mechanischen Arbeitsgängen durchläuft, welche darin besteht, dass rohe Holzschnitzel nacheinander einer Anzahl von Scheibenmühlen bekannter Art zugeführt werden, wobei gleichzeitig den Schnitzeln bleichende und weichmachende Chemikalien während der Mahlung zugesetzt werden und die bleichenden und erweichenden Chemikalien im Verlauf des Feinmahlvorganges mit den Schnitzeln völlig vermischt werden, so dass man einen vollständig gebleichten Schliff von erhöhter Festigkeit erhält, noch ehe die Feinmühlen ganz durchlaufen sind.
Das Ziel der Erfindung besteht darin, ein vereinfachtes und verbessertes Verfahren zur Herstellung von gebleichtem Holzschliff zu liefern, das eine wirtschaftlichere Herstellung dieses Produktes gestattet, seine Brauchbarkeit verbessert, diesem Produkt einen weiteren Anwendungsbereich erschliesst und seine wünschenswerten Eigenschaften stärker ausprägt.
Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, eine neuartige Feinmahltechnik zur Herstellung von Mahlholz zu liefern.
Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, ein Feinmahlbleichverfahren für Holzschliff zu liefern, das die Notwendigkeit für besondere Bleichapparaturen oder ein besonderes Bleichverfahren bei ihrer Herstellung überflüssig macht.
Weiter bezweckt die Erfindung ein vereinfachtes Verfahren zur Herstellung von Mahlholz, welches auf eine viel grössere Rohmaterialmenge angewendet werden kann.
Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, den Energieverbrauch und den Raumbedarf bei der Herstellung von Holzschliff, insbesondere von Mahlholz, wesentlich zu verringern.
Ein anderes Ziel der Erfindung besteht in der Zurverfügungstellung eines verbesserten Feinmahlverfahrens zur Herstellung von Holzschliff, welches grössere Holzschliffestigkeiten liefert und bei welchem das Bleichen nur eine gewöhnliche Feinmahlausrüstung erfordert.
Die Zeichnungen zeigen eine mögliche Ausführungsform der Erfindung. In den Zeichnungen sind : Fig. l ein Fliessbild einer erfindungsgemässen Feinmahlbleichanlage, Fig. 2 Fliessbild eines erfindungsgemässen grundlegenden Holzschliffherstellungsverfahrens, Fig. 3 eine Abänderung des in Fig. 2 dargestellten Verfahrens.
Fig. 1 zeigt ein bevorzugtes Verfahren zur erfindungsgemässen Herstellung von Mahlholz aus Spänen,, wobei das Bleichen gleichzeitig mit dem Feinmahlen des Holzschliffes erfolgt. Es stellt ein Vierstufen- Feinmahlverfahren dar. Die Feinmühlen sind Scheibenmühlen und werden mit 1, 2, 3 und 4 bezeichnet.
Geeignete präparierte Holzspäne werden mit Wasser als Träger in eine die erste Stufe bildende Fein-
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des Holzschliffes bei dem Feinmahlverfahren verursachen könnten, zu inaktivieren. Der erste Feinmahlschritt bewirkt eine starke Zerkleinerung der Späne und mischt das Fällmittel ein.
Von der Feinmühle 1 wird diese Mischung durch eine die zweite Stufe bildende Scheibenmühle 2 geleitet, die eine vollständige Einmischung des Inaktivierungsmittels gewährleistet. In manchen Fällen kann die Feinmühle 2 überflüssig sein, aber ihr Vorhandensein ist als Sicherheitsfaktor erwünscht.
Die erhaltene Mischung wird dann aus der Feinmühle 2 in die Feinmühle 3 übergeführt. Zusammen mit dieser Mischung werden weiteres Wasser, eine 1, Oloige Wasserstoffperoxydlösung und 0, 05% Magnesiumsulfat in die Feinmühle 3 gebracht. Bei diesem dritten Schritt wird das Feinmahlen in Gegenwart des Bleichmittels Wasserstoffperoxyd ausgeführt. Das Magnesiumsulfat stabilisiert das Peroxyd und setzt atomaren Sauerstoff frei, der als aktives Bleichmittel dazu dient, das Bleichen des Holzschliffes
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in Gang zu bringen.
Wenn der teilgebleichte, feingemahlene Holzschliff in die Feinmühle 4 zum vierten Feinmahlschritt gebracht wird, setzt man eine 1, Oige Natriumhydroxydiösung und eine 5, Oo ; oige Natriumsilicatlösung zu. Bei diesem vierten Schritt reagiert das Natriumhydroxyd mit dem bereits vorhandenen Wasserstoffperoxyd, beschleunigt so die Bleichwirkung, erweicht die Holzfasern und verstärkt gleichzeitig ihre Festigkeit bei der Feinmahlung. Das Natriumsilicat verhindert, dass Kupferverbindungen in die Reaktion eingehen und das chemische Gleichgewicht stören.
Bei diesem Feinmahlverfahren erhält man einen Holzschliff, der während des Feinmahlens gebleicht wurde. Man benötigt keinerlei zusätzliche Bleichung oder besondere Bleichvorrichtung. Das Ergebnis war dasselbe wie bei einem Feinmahlverfahren, gefolgt von einem kompletten Bleichverfahren. Bei geringstem Aufwand wurde die gleiche Helligkeit erzielt. Ausserdem ermöglichen die angewendeten Chemikalien die Verwendung vieler Harthölzer, die bisher für die Herstellung von Mahlholz nicht geeignet waren. Bei der Entwicklung dieses Feinmahlbleichverfahrens wurde ausserdem gefunden, dass der Zusatz der Chemikalien die zur Zerfaserung der Späne und des erhaltenen Holzschliffes erforderliche Energie verringert und ausserdem ein wesentliches Ansteigen der Holzschliffestigkeit zur Folge hat..
Das Verfahren benötigt nicht die Verwendung eines Autoklaven oder einer besonderen Bleichausrüstung und produziert einen Holzschliff, der genau so hell ist wie ein nach dem üblichen umständlichen Verfahren hergestellter Holzschliff. Die erhaltenen Produkte weisen überdies eine wesentlich grössere Festigkeit auf. Es können Holzsorten verwendet werden, die man bisher zur Herstellung von Mahlholz für ungeeignet hielt. Ausserdem erzielt man wesentliche Einsparungen an Zeit, Arbeit und technischer Ausrüstung, wodurch ein annehmbarer Preis der Holzschliffprodukte für die Papier- und Holzschliffindustrie ermöglicht wird. Durch die Erfindung wird zudem eine Versorgung mit Mahlholz von solcher Helle und Festigkeit gewährt, dass der Anwendungsbereich hiefür wesentlich erweitert wird.
Es muss darauf hingewiesen werden, dass Mahlholz die stärkste Undurchsichtigkeit aller verfügbaren Holzschliffmassen besitzt und besonders gute Druckeigenschaften aufweist. Während bisher das Mahlholz im allgemeinen für Zeitungsdruckpapier und Pappschachteln verwendet wurde, lässt die durch das erfundene Verfahren gesteigerte Festigkeit, und dessen Wirtschaftlichkeit das neue Mahlholzmassenprodukt für die Industrie viel interessanter erscheinen. Das Verfahren ist auch in allen Bereichen anwendbar, wo die Kosten von besonderer Bedeutung sind.
Die Feinmahlbleichtechnik der Erfindung ist nicht auf die Anwendung bei Mahlholz aus Spänen beschränkt, sondern lässt sich auch bei der Herstellung von üblichem Mahlholz verwenden. Es wurde bewiesen, dass beim Feinmahlen in Gegenwart der Bleichflüssigkeit das erhaltene Produkt nach dem Ansäuern im allgemeinen zumindest gleichwertige Festigkeit-un Helligkeitseigenschaften aufweist wie nach dem üblichen Verfahren hergestellter gebleichter Holzschliff. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Erfindung die Kapitalaufwendungen und die Produktionskosten verringert, die Holzschliffestigkeit erhöht und der Papierindustrie einen Holzschliff zur Verfügung stellt, dessen Anwendungsbereich vergrössert wurde.
Die Fig. 2 und 3 der Zeichnungen stellen eine allgemeinere Form der Erfindung dar. Die Fig. 2 zeigt ein Fliessbild, bei dem die Späne in einer Flüssigkeit vor dem Passieren eines Wäscher zwei Feinmahlstufen durchlaufen. In dieser allgemeinen Fassung der Erfindung werden mit der Einführung der in einer Flüssigkeit befindlichen Späne in die erste Feinmühle l* gleichzeitig Natriumhydroxyd und Wasserstoffperoxyd zugesetzt. Bei dem Feinmahlen erfolgt eine direkte Reaktion der Chemikalien unter Bildung
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Faserfestigkeit zur Folge hat. Der gebleichte Holzschliff gelangt dann aus der ersten in die zweite Feinmühle 2', in der gleichzeitig mit dem Feinmahlen eine kontinuierliche Vermischung und Bleichreaktion vonstatten geht.
Das so erhaltene Produkt wird dann gewöhnlich durch einen Wäscher geleitet und liefert einen gebleichten Holzschliff mit einer Festigkeit, die wesentlich grösser als bei den üblicherweise hergestellten Holzschliffen ist, und der eine Helligkeit aufweist, die dieser mindestens gleichwertig ist. Die Kosten des Produktes werden stark verringert.
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stoffperoxyd allein dem flüssigen Medium zugesetzt und beginnt eine Bleichwirkung zu entfalten, da es bei dem Feinmahlen gründlich untermischt wird. Das Natriumhydroxyd wird der zweiten Feinmühle 2" zugesetzt, um die Vervollständigung der Bleichung zu beschleunigen. Die Ergebnisse sind ähnlich denen des Verfahrens von Fig. 2. In jedem Fall wird das Produkt unter minimalem Energieaufwand erhalten.
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Das wird durch das Bleichmittel erzielt, welches gleichzeitig das Bleichen des Holzschliffes zur erforderlichen Helligkeit bewirkt, ohne irgendwelche besonderen Autoklaven oder speziellen Bleichtürme zu erfordern. Die Verwendung von Natriumhydroxyd oder entsprechender Stoffe ermöglicht insbesondere die Verwendung von Hartholz genauso wie die von Weichholz zur Herstellung von Mahlholz.
Die Erfindung wurde hier in der bevorzugten Ausführungsform erläutert. Die Prozentangaben und die Aufeinanderfolge der angewendeten Chemikalien können jedoch je nach der Anwendungsweise variieren.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von gebleichtem Holzschliff, der mit Mahlholz vergleichbar ist, aus bisher unverwendbarem Rohmaterial in einem mechanischen Verfeinerungssystem, bei dem das Material der Einwirkung von Bleichchemikalien in einem alkalischen Milieu ausgesetzt wird, während es eine Folge von mechanischen Arbeitsgängen durchläuft, dadurch gekennzeichnet, dass rohe Holzschnitzel nacheinander einer Anzahl von Scheibenmühlen bekannter Art zugeführt werden, wobei gleichzeitig bleichende und weichmachende Chemikalien den Schnitzeln während der Mahlung zugesetzt werden und die bleichenden und weichmachenden Chemikalien mit den Schnitzeln im Verlauf des Zerkleinerungsvorganges vollständig vermischt werden, so dass ein vollständig gebleichter Holzschliff mit erhöhter Festigkeit erhalten wird,
ehe er aus den Feinmühlen entnommen wird.