DE878441C - Verfahren zur Herstellung von Kunstmassen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kunstmassen

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DE878441C
DE878441C DEZ1054D DEZ0001054D DE878441C DE 878441 C DE878441 C DE 878441C DE Z1054 D DEZ1054 D DE Z1054D DE Z0001054 D DEZ0001054 D DE Z0001054D DE 878441 C DE878441 C DE 878441C
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DE
Germany
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lignin
residues
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wood
tannins
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Expired
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DEZ1054D
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Inventor
Richard Dr Gaertner
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ZIPPERLING
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ZIPPERLING
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L97/00Compositions of lignin-containing materials
    • C08L97/02Lignocellulosic material, e.g. wood, straw or bagasse
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L97/00Compositions of lignin-containing materials
    • C08L97/005Lignin

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Kunstmassen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Kunstmassen aus den durch alkalischen Aufschluß von Holz verbleibenden Rückständen und dem aus der gleichzeitig gewonnenen Lauge mit Säure ausgefällten Lignin.
  • Bei einem bekannten Verfahren dieser Art benutzt man das bei der Säurefällung aus der Schwarzlauge der Sulfatzellstoffherstellung anfallende Harz als Füllstoff einer aus Cellulosefasern bestehenden Kunstmasse. Hierzu wird Holz von der Gattung der Koniferen nach dem Natron- oder Sulfatzellstoffverfahren aufgeschlossen; durch nachfolgenden Zusatz von Säure zu dieser Schwarzlauge wird das aus dem Holz ausgelaugte Lignin ausgefällt und dieser Niederschlag mit dem Holzstoff vermischt. Die auf diese Weise hergestellte Masse läßt sich durch Druck und Hitze zu beliebigen Körpern verformen. Es ist auch bekannt, anstatt wie bei dem vorher beschriebenen bekannten Verfahren den Holzstoff zu verwenden, von dessen Herstellung die Schwarzlauge stammt, anderweitig gewonnenen Holzstoff oder auch anderweitig gewonnene Schwarzlauge zu benutzen.
  • Es hat sich nun gezeigt, daß aus dieser nach den bekannten Verfahren gewonnenen Kunstmasse gepreßte Körper nur geringe Wasserbeständigkeit aufweisen. So zeigte z. B. ein Körper, der aus einer Kunstpreßmasse, die Holzstoff mit dem aus seiner Schwarzlauge ausgefällten Lignin enthielt, gepreßt war, nach 48 Stunden eine Wasseraufnahme von 4,1 %, was sich in der blasig aufgequollenen Oberfläche des Körpers äußerte.
  • Die Erfindung bezweckt, diese Mängel der bekannten Verfahren zu beseitigen.
  • Dies geschieht durch ein Verfahren zum Herstellen von Kunstmassen aus den durch alkalischen Aufschluß von Holz verbleibenden Rückständen und dem aus der.: gleichzeitig gewonnenen. Lauge mit Säuren ausgefällten Lignin, dessen erfinderische Kennzeichen darin bestehen, daß man ausgebrauchte Gerberlohe dem alkalischen Druckaufschluß unterwirft, hierauf das Lignin in Gegenwart der holzartigen -Rückstände mit verdünnten Säuren ausfällt und das so erhaltene Gemisch in bekannter Weise verformt und verprefft.
  • Die Erfindung macht sich die Erfahrung zunutze,* daß die bei der Gerbstoffextraktion aus Baumrinden und Gerbhölzern in beträchtlichen Mengen anfallenden holzartigen Rückstände einen hohen Ligningehalt bis zu etwa 45 % aufweisen. Bislang hat man aber dieses in den extrahierten Rinden und Hölzern enthaltene Lignin nicht verwertet, sondern die Rückstände mit nur geringem Wirkungsgrad verfeuert.
  • Der einfachen Nutzbarmachung dieses Lignins durch Verpressen dieser Rückstände in der Wärme und bei hohem Druck steht der Nachteil entgegen, daß man zwar Preßkörper erhält, die jedoch flieht wasserbeständig sind und schon nach kurzer Zeit zerfallen.
  • Es wurde nun gefunden, daß man die bei der Gerbstoffextraktion aus Baumrinden und Gerbhölzern anfallenden holzartigen Rückstände als Ausgangsstoff zum Herstellen einer Lignin als Bindemittel enthaltenden Preßmasse verwenden kann, wenn diese Rückstände in. an sich bekannter.Weise-unter Druck mit Alkali behandelt werden. Hierdurch wird das in ihnen enthaltene Lignin in Lösung gebracht. Darauf säuert man dieses Reaktionsgemisch, d. h. das gelöste Lignin samt den holzartigen Rückständen, mit verdünnter Säure auf einen p#I-Wert von etwa 4,5 bis 5,o an, wodurch .das in Lösung gegangene Lignin wieder ausgefällt wird und sich. dabei mit der ungelöst bleibenden Holzmasse gleichmßig vermischt. -Das Reaktionsgemisch wird sodann filtriert und ausgewaschen, wodurch die abgebauten Cellulosesubstanzen, wie Hemi= cellulose, Pentosame, Xylane, entfernt werden. Die abgeschleuderte Masse wird nun bei mäßiger Wärme, etwa 5o bis 6o0, getrocknet und gemahlen.
  • Die nach dem Verfahren der Erfindung hergestellte Masse läßt sich dann bei Temperaturen von etwa 150' und bei Drücken von etwa 5oo at zu Kunstmassen verpressen, die hohe Wasserbeständigkeit aufweisen, die wesentlich größer ist als die von Phenol-, Kresol- und Harnstoffpreßmassen.
  • Die anzuwendende Menge an -Alkali richtet sich nach dem jeweiligen Gehalt an Lignin der holzartigen Rückstände, sie beträgt zweckmäßig etwa zwei Drittel des gefundenen Lignins. Sowohl durch eine Verringerung als auch durch eine Erhöhung des Alkaligehaltes wird die Wasserbeständigkeit herabgesetzt, im letzteren Falle ergibt sich aber der Vorteil einer verbesserten Fließfähigkeit der Preßmassen, so daß sie sich auch im Spritzguß verarbeiten lassen. Beispiel Zoo g extrahierte Fichtenrinde mit einem Gehalt von 45 0/0 Lignin werden mit iooo ccm Wasser, welches 6o g Na OH = 30 0/0 der Rinde enthält, 5 Stunden lang auf 16o0 unter Druck erhitzt. Nach Entleeren des Aütoklavs wird die Reaktionsmenge mit so viel Wasser versetzt, daß ein gut rührbarer Brei entsteht. Danach wird bei gewöhnlicher. Temperatur mit einer etwa q.0/0 Salzsäure auf einen pH-Wert von 4,5 bis 5,o eingestellt, wozu etwa iooo ccm erforderlich sind. Das schwach saure Gemisch wird abfiltriert, nachgewaschen und geschleudert. Das feuchte Produkt wird bei 5o bis 6o0 getrocknet und dann vermahlen.
  • Die Abhängigkeit der Wasseraufnahme von der Menge des aufgewendeten Alkalis in bezug auf die des gefundenen Lignins ergibt sich aus nachstehender Tabelle
    Behandlung der Rinde Wasseraufnahme
    mit nach 48 Stunden
    zo 0/0 NaOH 7,7 %
    15 0/0 - 1,65 %
    201)/, - 0,727,
    250/0 - 0,60 0/0
    30 0/0 - 0=04 0/0
    35 0l0 - 1,55%
    40 % - 2,396/0
    .45 % - 2,63 0",)
    50070 _ .- 2,901/0
    Bei etwa 30 0/0 Na O H zeigt sich also bezüglich der Wasseraufnahme der für -das Endergebnis günstigste Wert. .
  • . Die außerordentlich wertvollen Eigenschaften des nach dem Verfahren der Erfindung dargestellten Lignins als Preßpulver sind wahrscheinlich auf die durch die Extraktion der Gerbstoffe aus den Rinden und Gerbhölzern herbeigeführte relative Anreicherung der Rückstände an Lignin und die bloße Anwesenheit der übrigen in der Rinde enthaltenen celluloseartigen Beimengungen zurückzuführen, ohne daß es weiterer Zusätze bedarf. Um jedoch die Eigenschaften der nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten Preßmasse nach der einen oder anderen Richtung zu beeinflussen, können der Masse auch andere Kunstharze zugesetzt werden.
  • Die Erfindung weist weiterhin einen Weg zur Verwertung der bislang als wertlos erachteten, bei der Gerbstoffextraktion aus Baumrinden und Gerbhölzern anfallenden Rückstände, zum anderen bietet sie die Möglichkeit, Phenol, Kresol, Harnstoff und Aldehyde einzusparen und so die Kunststofferzeugung weiter zu heben.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Kunstmassen aus den durch alkalischen Aufschluß von Holz verbleibenden Rückständen und dem aus der gleichzeitig gewonnenen Lauge .mit Säuren ausgefällten Lignin, dadurch gekennzeichnet, daß man ausgebrauchte Gerberlohe dem alkalischen Druckaufschluß unterwirft, hierauf das Lignin in Gegenwart der holzartigen Rückstände mit verdünnten Säuren ausfällt und das so erhaltene Gemisch in bekannter Weise verformt und verpreßt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß dem Erzeugnis andere an sich bekannte Kunstharze zugesetzt werden.-
DEZ1054D 1941-08-22 1941-08-22 Verfahren zur Herstellung von Kunstmassen Expired DE878441C (de)

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