DE652539C - Verfahren zur Raffination von Zucker - Google Patents

Verfahren zur Raffination von Zucker

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DE652539C DES117422D DES0117422D DE652539C DE 652539 C DE652539 C DE 652539C DE S117422 D DES117422 D DE S117422D DE S0117422 D DES0117422 D DE S0117422D DE 652539 C DE652539 C DE 652539C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B20/00Purification of sugar juices
    • C13B20/08Purification of sugar juices by oxidation or reduction

Description

  • Verfahren zur Raffination von Zucker Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Raffination von Zucker, insbesondere des Rohzuckers, der in den aus Zuckerrohr, Zuckerrüben oder anderen zuckerhaltigen Rohstoffen gewonnenen Säften enthalten ist. Die den Zucker enthaltenden Lösungen, Sirupe o. dgl., werden dabei geklärt und entfärbt.
  • Der in die Raffinerie gehende Zucker wird durch Kristallisation aus den Säften der zuckerhaltigen Pflanzen gewonnen. Die Zuckerkristalle sind mit einem Film von Melasse bedeckt, und dieser Zucker wird allgemein als Rohzucker bezeichnet.
  • Zur Vorbereitung für die Durchführung des neuen Raffinationsverfahrens, das Gegenstand der Erfindung bildet, wird dieser Rohzucker in der Kälte mit Wasser oder mit Waschwässern aus früheren Arbeiten so angemischt, daß ein dicker Brei entsteht. Dieser Brei wird dann in Zentrifugen gereinigt, wobei nach Entfernung der Hauptmenge des Sirups Wasser zugesetzt wird, um die noch anhängenden Melassereste soweit als möglich zu entfernen. Der so erhaltene Zucker wird gereinigter oder gewaschener Zucker genannt. Er bildet den Ausgangspunkt des Verfahrens, das die Behandlung von Lösungen dieses vorgereinigten Zuckers mit aktivem Chlor betrifft. Es ist bekannt, Chlor oder Hypochlorite zur Reinigung von Zuckersäften oder Zuckerlösungen zu verwenden.
  • Es wurde auch bereits vorgeschlagen, Zuckerlösungen, die aus aufgelöstem Rohzucker bestanden, mit Chlor zu behandeln und Phosphate und Phosphorsäure als Fällungsmittel für die Kalksalze zu verwenden, die in die Zuckerlösungen beim Reinigungsverfahren eingebracht worden sind. Dabei wurde auch schon Tricalciumphosphat erzeugt, das als Düngemittel verwendet werden sollte und durch die Reaktion von neutralem Bicalciumphosphat auf im Saft enthaltene große Kalkmengen in der Kälte entstanden ist.
  • Diese bekannten Verfahren und die Verfahren, die die Entfärbung des Zuckers mit aktiver Kohle oder mit Knochenkohle herbeiführen sollen, sind umständlich, führen zu Zuckerverlusten -und lassen nicht immer das angestrebte Ziel erreichen.
  • Das den Gegenstand der Erfindung bildende neue Verfahren schafft die Möglichkeit einer einwandfreien Raffination mit leinfachen Mitteln und sicherem Ergebnis.
  • Zur Erreichung des angestrebten Zweckes werden Lösungen aus vorgereinigtem Zucker hergestellt. Auf diese Lösungen wird gleichzeitig ein Hypochlorit einer alkalischen Erde und ein Fällungsmittel für die im Ilypochlorit und sonst vorhandenen Aschebildner einwirken gelassen. Das bevorzugte Hypochlorit ist das Calciumhypochlorit, der bevorzugte Aschebildner ist das Calciumsuperphosphql, Durch die gleichzeitige Verwendung von, Bleich- und Fällungsmitteln unterstützt der entstehende Niederschlag bei Anwendung der bevorzugten Mittel, Tricalciumphosphat, die entfärbende Wirkung des--.Chlors, da sich. das in feinsten Blasen verteilte Gas auf den kleinen flockenförmigen Niederschlägen ansammelt und beim Aufhören der Durcharbeitung des Sirups der Auftrieb des Gases dit= unlöslichen Flocken mit sich nimmt.
  • Nach weiterer Erfindung wird der entfärbte Sirup durch Zusatz von Wasserstoffsuperoxyd entchlort. Ausführungsbeispiel Ein Zuckersirup oder eine gereinigte Zuckerlösung von etwa 63° Brix wird bei Raumtemperatur mit solchen Mengen von Calciumhypochloritoder Bleichpulver behandelt, daß ungefähr 1/i0 o/o 'des Gewichtes des behandelten Zuckers an Chlor entsteht, und eine genügende Menge Monocalciumphosphat in fein verteilter Form zugegeben und der Sirup kräftig durchgearbeitet, wobei ein flockiger Niederschlag von Tricalciumphosphat entsteht, der die Metallionen im Bleichpulver mit niederschlägt und gleichzeitig die gewünschte Wasserstoffionenkonzentr ation im Sirup erzeugt. ' Bei kräftiger Durchmischung des Sirups mit den chemischen Verbindungen entfärbt das freie Chlor die färbenden Verunreinigungen in der Lösung. Das in feinsten Blasen verteilte Gas sammelt sich auf den kleinen flockenförmigen Niederschlägen, so daß bei Aufhören der Durcharbeitung des Sirups der Auftrieb des Gases die unlöslichen Flocken mit nach oben nimmt und sie sich als Schaum. über der Flüssigkeit sammeln, die darunterliegende Flüssigkeit des Zuckersirups aber klar, glänzend und wasserhell ist, wobei die Farbe von der Menge des angewandten freien Chlors abhängt. Die unlösliche Schaumschicht beträgt 1/$ bis 1/2o des Gesamtvolumens 4es Materials.
  • Die für die vollständige Klärung notwendige Zeit hängt in hohem Maße von der Eigenschaft des behandelten Zuckers ab und schwankt von 1/2 bis zu ro Stunden.
  • In Fabriken, die keinen genügenden Raum für die Absetzgefäße haben, kann es ratsam sein, die ganze Lösung-mit dem Niederschlag, sobald die gewünschte Entfärbung erreicht ist, zu filtrieren, wobei der Niederschlag als Filterstoff dient. In allen Fällen ist die Zwischenschaltung- einer Filtration ratsam. Nachdem die Klärung und Entfärbung in geeigneten Absetzgefäßen mit, Auslaßeinrichtungen in der Nähe ihres Bodens durchgeführt ist, wird der Sirup von den unlöslichen '.Stoffen getrennt und weiterverarbeitet, wie später noch ausführlich dargestellt wird, wähtend das Unlösliche durch Pumpen oder sonstige Einrichtungen auf Filter gebracht wird, um den noch vorhandenen Sirup zu entfernen. Das erhaltene Filtrat wird der Hauptmenge # des geklärten und entfärbten Sirups zwecks weiterer Behandlung hinzugefügt.
  • Es wurde gefunden, daß, weine eine Behandlung mit Hypochlorit in leicht alkalischer Lösung durchgeführt wird, Invertzucker oxydiert und dadurch der Gesamtgehalt an Invertzucker im Sirup herabgesetzt wird. Die Bildung gefärbter Anteile wird vollkommen v erm " ieden, weil die Arbeit bei Raumtemperatur durchgeführt wird.
  • Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, daß die letzten Spuren von aktivem Chlor, die in der Lösung vorhanden sind, und der Teil des Chlors, der nicht durch chemische Reaktion und Entfärbung verbraucht ist, entfernt werden. Zu diesem Zweck kann eine beliebige bekannte Entchlorungsmethode angewandt werden. Man verweaidet Stoffe, die Hypochlorit und aktives Chlor zerstören und dabei den Aschengehalt nicht erhöhen. Wasserstoffsuperoxyd ist für diesen Zweck besonders geeignet. Es wird in solcher Menge zugesetzt; daß der aktive Chlor und seine Verbindungen zerstört werden. Selbstverständlich können auch alle sonst geeigneten Stoffe für diesen Zweck benutzt werden. Da, wo bereits Knochenkohlefilter vorhanden sind, wird die geklärte und entfärbte Lösung durch sie hindurchgeführt rund entchlort, wobei gleichzeitig eine geringe Menge der mineralischen Bestandteile aus den Sirupen entfernt wird.
  • Es ist ersichtlich, daß auf diese Weise die Raffination von Zucker mit einer Mindestmenge an Apparaten ermöglicht wird und weiter erhebliche Ersparnisse an Energie erzielt werden dadurch, daß bei Raumtemperatur gearbeitet wird und Verfahrensschritte ausfallen, die bisher für die Herstellung von Zuckerraffinade nötig waren.
  • Die Klärung, Entfärbung und Filtration der Lösung kann gleichzeitig erfolgen dank dem Umstand, daß die durch die Zwischenreaktion zwischen Säure oder saurem Salz und den Reagenzien, die das aktive Chlor liefern, wie Hypochlorit, entstehenden unlöslichen Stoffe, die das aktive Chlor tragen, eine große Oberfläche haben. Das-Gas treibt die unlöslichen flockigen Ausscheidungen durch die Lösung nach oben, nimmt dabei die kolloid und dispers verteilten Stoffe mit, entfernt die färbenden Anteile und sammelt sie auf der Lösung als Schaum, der leicht entfernt und in beliebiger Weise abfiltriert werden kann, während -die darunterliegende Flüssigkeit geklärt, entfärbt und filtriert ist, wobei es in manchen Fällen noch vorteilhaft sein kann, die Flüssigkeit auch noch besonders zu filtrieren.
  • Rohzuckersäfte und Rohzuckerlösungen enthalten erhebliche Mengen von Pektinen, Wachsen, Gewebeteilen und kolloidale, färbende Stoffe, die katalytisch auf Hypochlorit wirken, es zersetzen und es so unwirksam machen.
  • Wie oben dargelegt, umgeben diese Verunreinigungen die Zuckerkristalle in der Art eines Films, und es ist die Grundlage für das neue Verfahren, diese Filme vor der Weiterbehandlung zu entfernen und dadurch erst die Möglichkeit zu schaffen, daß das Hypochlorit oder gleichwertige Verbindungen die färbende und reinigende Wirkung ausüben können, die sie nach dem Verfahren tatsächlich ausüben.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Raffination von Zucker durch Entfärbung einer Lösung aus vorgereinigtem Zucker mit aktivem Chlor, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung gleichzeitig mit dem Hypochlorit einer alkalischen Erde (Ca'ciumhypochlorit) und einem Fällungsmittel der Aschebildner (Calciumsuperphosphat) behandelt wird. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der entfärbte Sirup durch Zusatz von Wasserstoffsuperoxyd entchlort wird.
DES117422D 1934-04-09 1935-03-07 Verfahren zur Raffination von Zucker Expired DE652539C (de)

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US652539XA 1934-04-09 1934-04-09

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