DE711051C - Verfahren zum Reinigen von Fluessigkeiten und Loesungen mittels Basenaustauschergemischen - Google Patents

Verfahren zum Reinigen von Fluessigkeiten und Loesungen mittels Basenaustauschergemischen

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DE711051C
DE711051C DEA64799D DEA0064799D DE711051C DE 711051 C DE711051 C DE 711051C DE A64799 D DEA64799 D DE A64799D DE A0064799 D DEA0064799 D DE A0064799D DE 711051 C DE711051 C DE 711051C
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Norsk Hydro Elektrisk Kvaelstof AS
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J39/00Cation exchange; Use of material as cation exchangers; Treatment of material for improving the cation exchange properties

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Treatment Of Water By Ion Exchange (AREA)

Description

  • Verfahren zum Reinigen von Flüssigkeiten und Lösungen mittels Basenaustauschergemischen Zusatz zum Patent 612 095 Gegenstand des Hauptpateats 612 og5 ist ein Verfahren zur Herstellung und Reinigung von Salzen unter Doppelumsetzung mit Basenaustauschern. Hiernach werden Gemische derjenigen zwei Basenaustauscher, deren Bildung beim Doppelumsatz möglich ist, verwendet, und diese beiden Basenaustauscher derart schichtenweise in ihrer Zusammensetzung sich ändernd gelagert, daß in der Richtung der jeweils reagierenden Salzlösung der reagierende Basenaustauscher in steigenden Mengen, der mit der Salzlösung gleichbasiscile Basenaustauscher in fallenden Mengen vorhanden ist.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Weiterbildung des Hauptpatents und Verwendung dieses Verfahrens zur Reinigung von Flüssigkeiten aller Art. Hierbei wird das austauschbare bewegliche Kation des Basenaustauschers derart gewählt, daß es mit dem Anion der zu behandelnden Lösung, deren Kation an den Basenaustauscher ausgetauscht wird, Salze bildet, die aus der behandelten Lösung leicht entfernt werden können. Beispielsweise wird das bewegliche Kation so gewählt, daß es mit dem Anion der zu behandelnden Lösung ein schwer lösliches Salz bildet, das unmittelbar auf den Basenaustauscher oder auch in der Lösung ausfällt. Das Ausfällen in der Lösung kann auch durch Einengen, Erwärmen oder in sonstwie geeigneter Weise erfolgen.
  • Man kann aber auch beispielsweise sich ein Ammonsalz bilden lassen, das bei der Weiterbehandlung durch Kalken entfernt wird.
  • Auf diese Weise wird das in der Flüssigkeit enthaltene Anion mit dem zusätzlichen, d. h. durch Austausch hineingebrachten Kation entfernt, so daß es möglich ist, so aus einer Flüssigkeit ein bestimmtes Salz zu entfernen.
  • Da der Basenaustauscher durch den Durchlauf der zu reinigenden Lösung und den erfolgten Austausch teilweise verbraucht wird, muß natürlich auch eine Regeneration unter Rücklauf erfolgen. Zu diesem Zweck verwendet man eine Salzlösung mit dem entsprechenden Kation. Man kann aber auch das ausgefällte bzw. abgetrennte Kation nach vorhergehendem Lösen zu diesem Zweck benutzen.
  • Durch das Verfahren der Erfindung ist es z. B. möglich, Zuckersäfte in verschiedenen Stufen der Zuckergewinnung zu reinigen.
  • Bekanntlich ist bei der Zuckerherstellung die Ausbeute an Melasse um so größer und Ausbeute an Zucker um so kleiner, je mehr Salze bzw. Asche in den Diffusionssäften oder anderen Säften vorhanden ist. Im Diffusionssaft sind etwa I °/o Phosphate der Alkalien, ferner Sulfate und Chloride der Erdalkalien, des Aluminiums und spurenweise Eisen vorhanden, und zwar sind etwa 2/s der vorhandenen Salze lösliche Alkaliphosphate, meist Kaliumphosphat.
  • Wird der Diffusionssaft vor dem Einengen durch ein entsprechend gelagertes Basenaustauschergemisch, das aus Calcium- und Kaliumzeolithen oder Aluminium-Kaliumzeolithen besteht, geleitet, so setzen sich die Al kaliphosphate mit den Calciumionen des Diffusionssaftes um. Das in Lösung gehende Calcium oder Aluminium fällt sofort als Calciumphosphat oder Aluminiumphosphat aus, wodurch mindestens -Is der im Saft vorhandenen Salze entfernt werden, und es erfolgt eine Verminderung der Melassen auf 1/3 ihrer ursprünglichen Menge, so daß die direkte Ausbeute an Rohzucker der Melasse um ebenso vieles vergrößert wird.
  • Die Regeneration des Basenaustauscherfilters erfolgt dann mittels derjenigen Menge des Regeneriersalzes in Lösung die der in dem Zuckersaft vorhandenen Salzmenge stöchiometrisch äquivalent ist.
  • Es kann auch vorteilhaft sein, bei der Reinigung von Zuckersäften Ammonium als austauschfähiges Kation zu verwenden. Man führt es nach der Saturation in den Zuckersaft und entfernt es wieder durch eine anschließende Kaikung.
  • Auf dem gleichen Wege ist es auch möglich, unter Anwendung von Basenaustauschergemischen von Bleizeolith oder Silberzeolith und Natriumzeolith Seewasser sofort zu entsalzen bzw. zum Kesselspeisen verwendbar zu machen. Man läßt das Seewasser in einer Richtung durch ein solches Basenaustauscherfilter fließen. Hierbei werden die Natriumionen des Seewassers durch Bleiionen ersetzt und in Form von Bleichlorid bzw. Silberchlorid niedergeschlagen. Dieser Niederschlag wiederum kann mit heißem Kondenswasser oder mit filtriertem heißem Wasser in Lösung gebracht und zur Regenerierung der Bleikomponente des Basenaustauschergeíz sches verwendet werden, wobei nur diejenige geringe Menge frischen Bleisalzes zugesetzt werden muß, welche der Löslichkeit des Bleichlorids in dem salzfreien und gereinigten Wasser entspricht. Das Anion kann auch nachträglich, nachdem die Flüssigkeit die reagierenden Zeolithmassen verlassen hat, durch entsprechende Zusätze gefällt werden; man kann z. B. bei der Seewasserentsalzung Bleizeolith durch Kupferzeolith ersetzen und das austretende Kupferchlorid entweder als basisches Kupierchlorid mittels Kalk oder mit Kupferpulver als Kupferchlorür fällen, gegelienenfall mittels Hindurchfiltrieren durch ein mit Kupferpulver gefüiltes Rohr; gut Regenerierung der Zeolithmassen können die Niederschläge nach entsprechender Umwandlung, bei basischem Kupferchlorid mit Säure, hei Kupferchlorür mittels Elektrolyse, dienen.
  • Die in dem gereinigten Wasser verbleibenden Spuren von LIetallsalzen können wiederum durch einen kleinen Kesselspeisewasserreiniger mit Natriumzeolith entfernt werden. wonach das Wasser nur mit einer solchen Menge Natriumchlorid in Lösung zur Verwendung kommt, die der in kaltem Wasser in Lösung gebliebenen Metallchloridmenge äquivalent ist.
  • An Hand der nachstehenden Beispiele soll das Verfahren noch eingehend erläutert werden.
  • I.
  • Man stellt etwa sechs Gefäße, die mit Kalium- (gemischt mit Calcium-) Zeolith uiid Aluminiumzeolith in der Mischung und Aufeinanderfolge der Mischungsverhältnisse der austauschbaren Ionen entsprechend dem Hauptpatent gefüllt sind, zu einer Batterie zusammen, die in ihrem Gesamtgehalt den zur Verwendung gelangenden Basenaustauscher bildet.
  • Man läßt alsdann durch die Batterie gekalkten und karbonisierten Diffusionssaft aus der Rübenzuckerfabrikation durchlaufen, und zwar auf 6 kg etwa 301 Diffusionssaft.
  • Der Reinheitsgrad des Zuckersaftes steigt um etwa S bis 90 bei unreinen Säften und sogar noch mehr. Nach dem Durchlauf der genannten Menge wäscht man die Batterie aus und regeneriert mit einer wäßrigen Lösung von etwa 50 bis 70 g Aluminiumsulfat oder Chlorid. Nachdem man die Batterie salzfrei gewaschen hat, ist sie zur Verarbeitung derselben Menge Zuckersaft vorbereitet, und das Reinigungsverfahren kann von neuem beginnen. Statt Aluminiumzeolithe kann man auch Ammoniumzeolithe verwenden und das gebildete Salz durch Kalken aus dem Safte entfernen.
  • II.
  • Abwässer aus Melassespritfabriken enthalten gewisse Säuren, wie z. B. Oxalsäure, die sich nicht ohne weiteres vollkommen, z. B. durch einfache Zugabe von Kalk, gesondert abtrennen lassen. Gemäß vorliegender Erfindung führt man diese Säuren durch Ionenaustausch in komplexe Kali-Kalk-Aluminiumsalze über, die entsprechend den Angaben des Patentanspruches I schwer- bzw. unlöslich sind und nunmehr leicht abgeschieden werden können.
  • In Abwässern aus Melassespritfabriken wird mittels Kalli eine pK-Zahl 8 eingestellt; dann wird auf 480 C erwärmt, der Niederschlag absetzen gelassen und über ein Kali- Kalk-Aluminium-Basenaustauscherfilter (wobei die Kalium-Calcium-Katione die Rolle eines einzigen Doppelions spielen) filtriert.
  • Nach Durchfluß wird die Flüssigkeit mit ganz geringen Mengen Kalkmilch versetzt und in Ablagerungsbecken geklärt. Nach der Klärung eignen sich die so gereinigten Abwässer zur Wiederverwendung beim Verdünnen neuer Melassemengen vor der Vergärung, wobei der Gehalt an Glycerin dadurch, daß dieses nicht entfernt wird, nach der jeweiligen Verwendung ansteigt und durch öftere Wiederholung gegebenenfalls bis zur Verarbeitungsfähigkeit gesteigert werden kann.
  • Das Basenaustauscherfilter wird, wie oben beschrieben, mit der entsprechenden Menge eines Aluminiumsalzes im Gegenstrom regeneriert, wobei Kaliumsalze als Nebenprodukte in derselben Molarkonzentration erhalten werden, in welcher die Aluminiumsalze aufgegeben werden.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Reinigung von Flüssigkeiten und Lösungen von Bestandteilen, die einer Ionenumsetzung fähig sind, mittels Basenaustauschergemischen gemäß Patent 6I2 o95, gekenneichnet durch die Verwendung von Basenaustauschergemischen, in denen der eine der beiden Basenaustauscher ein solches austauschbares Kation enthält, das mit den Anionen der Lösung unlösliche oder schwerlösliche Produkte bildet.
  2. 2. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch I, gekennzeichnet durch die Verwendung eines solchen austauschfähigen Kations in dem Basenaustauschergemisch, das mit den Anionen, die sich in der Lösung befinden, Umsetzungsprodukte, wie beispielsweise Ammonsalze, bildet, die durch eine weitere Umsetzung, z. B. mit Kalk, leicht entfernbar sind.
DEA64799D 1932-01-21 1932-01-21 Verfahren zum Reinigen von Fluessigkeiten und Loesungen mittels Basenaustauschergemischen Expired DE711051C (de)

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DE (1) DE711051C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE975924C (de) * 1953-04-08 1962-12-13 Otto & Co Gmbh Dr C Verfahren zur Aufarbeitung von Fluessigkeiten, die bei der Verarbeitung von Kokerei-und Synthesegasen anfallen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE975924C (de) * 1953-04-08 1962-12-13 Otto & Co Gmbh Dr C Verfahren zur Aufarbeitung von Fluessigkeiten, die bei der Verarbeitung von Kokerei-und Synthesegasen anfallen

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