DE56867C - Neuerung beim Verkochen von Zuckersäften auf Korn - Google Patents
Neuerung beim Verkochen von Zuckersäften auf KornInfo
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Classifications
-
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- C13B—PRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
- C13B30/00—Crystallisation; Crystallising apparatus; Separating crystals from mother liquors ; Evaporating or boiling sugar juice
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 89: 'Zucker- und Stärkegewinnung.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 29. Juli 1890 ab.
Wenn das erste Rohzuckerproduct oder das entsprechende auf Korn gekochte Nachproduct
der Raffinerien das Vacuum verlä'fst, stellt es eine mehr oder minder dickliche Füllmasse
dar, welche man in Kästen vollständig erstarren läfst und darauf in Maischmaschinen
unter Zusatz von Syrup wieder zerquetscht und dünnflüssig macht. Untersucht man die Masse
gleich nach dem Ablaufen aus dem Vacuum und beim Ablauf aus der Maische, so zeigt
sich, dafs zwischen den ursprünglich im Vacuum gebildeten Krystallen sich noch eine
starke Nachkrystallisation gebildet hat, welche nur dann, wenn der Syrup nicht concentrirt
war,, wieder gelöst wird. Auf diese regelwidrige Beschaffenheit und Krystallisatiori bei
der Abkühlung ist auch der Umstand zurückzuführen, dafs die ersten Producte nicht so viel
Ausbeute ergeben, als man nach der Dichte des Verkochens erwarten sollte. Die ersten
Producte werden auf einen Gehalt von 6 bis 7 pCt. Wasser eingekocht; sie können dann
nach dem vollständigen Abkühlen nur doppelt so viel Zucker in Lösung halten. Da nun das
geschleuderte erste Product nur gegen 1 pCt. Wasser, also auch noch gegen 2 pCt. gelösten
Zucker enthält, so sollte man eine weit gröfsere Ausbeute erwarten, als in Wirklichkeit erhalten
wird. Vollständig erstarrt, enthält die Füllmasse gegen 20 pCt. Syrup (6 bis 7 pCt.
Wasser, 12 bis 14 pCt. Zucker in Lösung);
hiervon bleiben gegen 3 pCt. Syrup an den Krystallen haften (1 pCt. Wasser, 2 pCt. Zucker
in Lösung), daher sollte man bis 83 pCt. Ausbeute an geschleudertem Rohzucker erwarten,
während die Ausbeute gegen 10 pCt. geringer ist. Die Erhöhung der Ausbeute beim ersten
Auskrystallisiren des Zuckers ist der Zweck der patentirten Neuerung, und es handelt sich bei
derselben in erster Linie um Vermeidung der Nachkrystallisation.
Der erste Sud zu Anfang der Campagne wird so leicht eingekocht, dafs die Füllmasse
beim vollständigen Abkühlen noch gegen 30 pCt. Syrup enthält. Diese Füllmasse wird in einen
grofsen einkammerigen Rührwerks-Ableitungsapparat abgelassen (oder in eine andere der
dem Erfinder anderweitig patentirten Krystallisationsvorrichtungen), um hier unter steter Bewegung
abzukühlen. Hierbei wird die Masse nicht fest, sondern bleibt vollständig breiig, so
dafs sie aus dem Abkühlungs-Krystallisator unmittelbar in die Centrifugen geleitet werden
kann.
Es fällt also erstens alle Handarbeit zwischen Vacuum und Centrifuge weg. Zweitens läfst
sich die Masse durch künstliche Kühlung beliebig weit abkühlen, so dafs sie besser als
bisher auskrystallisirt, ohne dafs infolge unregelmäfsiger Abkühlung Nachkrystallisaton eintritt.
Drittens entstehen keine Klumpen von verwachsenen Krystallen, welche eine Maischarbeit
erforderten und stets den Syrup mehr zurückhalten als die durch Krystallisation in
Bewegung erzielten isolirten Producte.
Die Füllmasse wird unverdünnt centrifugirt, so dafs etwa 27 pCt. Syrup mit ca. 5 pCt.
der kleinsten Krystalle abgeschleudert werden und bei der ersten Schleuderung sich eine
Ausbeute von etwa 68 pCt. ergiebt.
Das ist allerdings weniger als beim gewöhnlichen Verfahren, indessen gleicht sich der
(2. Auflage, ausgegeben am 5. Juli i8g8.)
Verlust schon bei der zweiten Schleuderung aus. Der abgeschleuderte Syrup wird nämlich
beim nächsten Sude, nachdem die !Crystallisation beim Kornkochen beendigt ist, sammt
den 5 pCt. Krystallen in das Vacuum eingezogen. Hierbei wird der Sud etwas verdünnt.
Die Krystalle des sich erwärmenden Syrups werden wieder gelöst und ebenso die kleinsten Krystalle des Sudes selber. Die so
erhaltene Masse enthält beim vollständigen Abkühlen etwa die doppelte Menge Syrup, ist
deswegen weit dünnbreiiger und leichter rührbar. Wäre die Körnung bei der zweiten
Kristallisation wie bei der ersten, so würden wieder im Syrup etwa 5 pCt. der Krystalle
mit abgeschleudert werden, da aber die 5 pCt. Krystallmehl vom ersten Sude mit gelöst worden
sind, so erhält man beim zweiten Schleudern diese mehr, also etwa 73 pCt. der (nicht
verdünnten) Füllmasse, womit die gewöhnliche günstige Fabrikausbeute erreicht werden würde.
In Wirklichkeit ist aber die Körnung bei der zweiten Krystallisation besser als bei der ersten,
weil bei dem Hinzufügen des Syrups am Schlufs der Vacuumkrystallisation die kleinsten
Krystalle gelöst werden, so dafs der Verlust an festem Zucker in der Centrifuge nicht so
grofs ist als zu Anfang und die Ausbeute sich schon günstiger stellt.
Beim dritten Einkochen (und noch mehr bei den folgenden Süden) kann man (weil
reichlich Zusatzsyrup vorhanden ist) die Concentration der Füllmasse steigern und so stramm
einkochen, wie dies im gewöhnlichen Betriebe zum sogenannten Trockenkochen führen würde,
so dafs sich dann das hier vorgeschlagene Verfahren wesentlich günstiger als die zur Zeit
übliche Verarbeitung stellt. Die Verstärkung der Concentration kann im Vacuum geschehen
oder beim Abkühlen in dem vollkommen geschlossenen, dann mit der Luftpumpe zu verbindenden
Abkühlungskrystallisator.
Allmälig sammelt sich der Syrup so an, dafs er aus dem Betriebe ausgeschaltet werden mufs.
Dies geschieht, nachdem man ihn sich hat gut setzen lassen, so dafs das Krystallmehl zu
Boden gefallen ist. Dann läfst man von dem obenstehenden Syrup einen Theil ablaufen
und verkocht denselben auf zweites Product, während der untere Syrup mit dem Krystallmehl
aufs Neue wieder ins Vacuum eingezogen wird.
Kommt es nicht so sehr auf möglichst hohe Ausbeute als auf möglichst gute Qualität des
Zuckers an, so braucht man die Concentration der Sude nicht zu steigern und kann dann
derart verfahren, wie es oben im zweiten Absatze dieser Patentschrift angegeben ist, nur
hat man darauf zu achten, dafs man kurz vor Schlufs der vollständigen Aufnahme des einzukochenden
Dicksaftes die Kornkochkrystallisation beendigt und stramm einkocht und dann mit einem Male den Rest des Dicksaftes einzieht,
so dafs die Füllmasse verdünnt wird. Die so verdünnte Füllmasse, in welcher sich
die feinsten Krystalle auflösen, wird dann in die angegebenen Abkühlungskrystallisatoren gegeben,
um in Bewegung auszukrystallisiren.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren der continuirlichen Verarbeitung auf Korn gekochter Säfte, darin bestehend, dafsa) der in den Centrifugen ohne Verdünnung abgeschleuderte Syrup sammt Krystallmehl von den vorhergehenden Süden desselben Productes, nach Beendigung des Einziehens von Dicksaft und des allmälig strammer werdenden Kornkochens, in das Vacuum eingezogen wird, und dafsb) bei zu grofser Ansammlung von Verdünnungssyrup ein Theil von demselben, nachdem sich das Krystallmehl abgesetzt hat, aus dem continuirlichen Betriebe zur Verkochung auf Nachproduct ausgeschaltet wird, während der Bodensatz nach dem in Absatz a) angegebenen Verfahren verwendet wird.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE56867C true DE56867C (de) |
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ID=331274
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US8471473B2 (en) | 2005-11-08 | 2013-06-25 | Koito Manufacturing Co., Ltd. | Arc tube for discharge lamp device |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US8471473B2 (en) | 2005-11-08 | 2013-06-25 | Koito Manufacturing Co., Ltd. | Arc tube for discharge lamp device |
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