DE965904C - Verfahren zur Herstellung von 2-Semicarbazidoessigsaeure - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 2-SemicarbazidoessigsaeureInfo
- Publication number
- DE965904C DE965904C DEE8865A DEE0008865A DE965904C DE 965904 C DE965904 C DE 965904C DE E8865 A DEE8865 A DE E8865A DE E0008865 A DEE0008865 A DE E0008865A DE 965904 C DE965904 C DE 965904C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- acid
- semicarbazidoacetic
- hydrazine hydrate
- reaction mixture
- solution
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C281/00—Derivatives of carbonic acid containing functional groups covered by groups C07C269/00 - C07C279/00 in which at least one nitrogen atom of these functional groups is further bound to another nitrogen atom not being part of a nitro or nitroso group
- C07C281/06—Compounds containing any of the groups, e.g. semicarbazides
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
Description
AUSGEGEBEN AM 27. JUNI 1957
E 8865 IVb/12
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer neuen chemischen Verbindung, nämlich der
2-Semicarbazidoessigsäure der Formel
CH9COOH
H2NNCONH2
Die neue Verbindung dient als Zwischenprodukt bei der Herstellung pharmakologisch wirksamer Substanzen,
z. B. des N-(5-Nitro-2-furfuryliden)-i-aminohydantoins. Es wurde gefunden, daß man die neue
Verbindung in guter Ausbeute und reiner Form nach einem Verfahren herstellen kann, welches sehr leicht
ausgeführt werden kann.
Bei der Herstellung der neuen Verbindung wird eine wäßrige Chloressigsäurelösung allmählich einer Lösung
von Natriumhydroxyd in mindestens 5o°/0igem Hydrazinhydrat, vorzugsweise 85%igem Hydrazinhydrat,
zugesetzt. Die Geschwindigkeit des Zusatzes der Chloressigsäurelösung wird so geregelt, daß sie
etwa ι Stunde in Anspruch nimmt. Während dieses Zusatzes wird die Temperatur der Reaktionslösung in
einem Bereich von etwa 90 bis etwa' 100 ° gehalten. Danach hält man die Temperatur der Lösung in demselben
Temperaturbereich unter Rühren eine weitere Stunde lang, um die Reaktion zu vervollständigen.
Der Überschuß an Hydrazinhydrat, der in der Anfangsstufe des Verfahrens verwendet wird, wird
709 562/138
nun aus dem Reaktionsgemisch entfernt, und zwar mittels eines Verdünnungsmittels, z. B. eines Mineralöls,
eines Polypropylen- oder Polyäthylenglykols. Das vorzugsweise verwendete Verdünnungsmittel ist
Polypropylenglykol 400. Es wurde gefunden, daß es ein äußerst wirksames Hilfsmittel zur Entfernung des
in der Reaktionsmischung vorhandenen Überschusses an Hydrasinhydrat durch Destillation bei vermindertem
Druck von etwa 40 bis 50 mm und bei einer Temperatur von etwa 50 bis 60° darstellt. Bei dieser
Destillationsstufe wird Wasser ebenso wie Hydrazinhydrat entfernt, wobei ein Rückstand als kristalline
Suspension zurückbleibt. Das Verdünnungsmittel ermöglicht eine im wesentlichen vollständige Entfernung
und Wiedergewinnung des Hydrazinhydrats, welches in den Prozeß zurückgeführt werden kann,
ohne das Reaktionsprödukt zu verunreinigen. Außerdem vermindert das Verdünnungsmittel die Bildung
eines Salzkuchens, erleichtert die Behandlung des Reaktionsproduktes und kürzt die zur Abtreibung des
überschüssigen Hydrazinhydrats erforderliche Zeit ab, da dieses gegenüber längerer Wärmeeinwirkung unbeständig
ist. Nach der Entfernung des Hydrazinhydrats kann das Reaktionsprodukt aus der Reaktionsmischung
durch Filtrieren oder, wenn das verwendete Verdünnungsmittel mit Wasser nicht mischbar ist,
durch Zusatz von Wasser abgetrennt werden, wobei sich eine wäßrige Schicht bildet, die das Reaktionsprodukt in leicht isolierbarer Form enthält.
Eine wäßrige Lösung, die die wie oben beschrieben erhaltene kristalline Suspension gelöst enthält, wird
mit einem Alkalicyanat behandelt, z. B. mit einer wäßrigen Natrium- oder Kaliumcyanatlösung, wobei
genügend Säure hinzugefügt wird, um den pH-Wert
der Lösung auf etwa 3 bis 9, vorzugsweise 6,5 bis 7,5,
bei 25 bis 300 zu bringen. Nach etwa 2 Stunden wird so viel Säure zusätzlich zugegeben, um das Reaktionsgemisch auf seinen isoelektrischen Punkt einzustellen.
Hierdurch wird beim Abkühlen die neue Verbindung, 2-Semicarbazidoessigsäure, erhalten. Das so erhaltene
Rohprodukt läßt sich leicht durch Lösen in Wasser, Klären durch Filtrieren und Abkühlen reinigen, wobei
die gewünschte Substanz in reiner Form ausgefällt wird.
82 g Natriumhydroxyd werden in 412 g 85 °/oigem
Hydrazinhydrat gelöst. Die Lösung wird dann unter Rühren auf eine Temperatur von 900 gebracht, worauf
eine Lösung von 94,5 g Chloressigsäure in 100 g Wasser innerhalb annähernd 1 Stunde zugesetzt
wird, wobei die Temperatur bei 90 bis 100° gehalten wird. Darauf wird eine weitere Stunde bei dieser
Temperatur nachgerührt. Nun werden 600 g PoIypropylenglykol 400 zugesetzt und das überschüssige
Hydrazinhydrat und Wasser unter weiterem Rühren des Reaktionsgemisches bei etwa 40 bis· 50 mm Druck
und 50 bis 60° abdestilliert, wobei eine kristalline Suspension zurückbleibt. Dann werden 300 g Wasser
zugesetzt, und das Gemisch wird zur Lösung des kristallinen Rückstandes einige Minuten bei 75 bis 8o°
gerührt. Diese Temperatur wird bei der folgenden Schichtentrennung aufrechterhalten und darauf die
wäßrige Schicht abgezogen.
160 g Wasser und 65 g Kaliumcyanat werden der in der vorhergehenden Verfahrensstufe erhaltenen
wäßrigen Lösung zugesetzt. Zu dem Gemisch wird unter Rühren allmählich konzentrierte Salzsäure zugesetzt,
um bei dem Fortschreiten der Reaktion einen pH-Wert von 7 bis 7,5 einzustellen und aufrechtzuerhalten,
wobei die Temperatur auf 25 bis 30° gehalten wird. Nach 2 Stunden wird ein py-Wert von
2,4 bei 2^ bis 300 durch Zusatz konzentrierter Salzsäure
eingestellt, worauf die Gesamtmenge an verwendeter konzentrierter Salzsäure annähernd 200 g
beträgt. 'Dann wird das Gemisch unter Rühren in Eis 2 Stunden abgekühlt und von der rohen 2-Semicarbazidoessigsäure
abfiltriert. Nach dem Trocknen auf dem Filter wird diese in 300 g Wasser unter Erhitzen
auf 80 bis 900 gelöst, zur Klärung filtriert und das Filtrat unter Rühren 2 Stunden in Eis abgekühlt.
Darauf wird von den Kristallen abfiltriert. Erhalten wird eine Ausbeute won 53 g (40 %) 2-Semicarbazidoessigsäure
vom Schmelzpunkt 174 bis 175 ° (unkorrigiert).
Das im Beispiel 1 als Verdünnungsmittel zur Anwendung
gelangende Propylenglykol 400 wird unter genauer Einhaltung der dort beschriebenen Arbeitsweise
durch 300 g einer Erdölfraktion (Dichte 0,85 bis 0,90) ersetzt, wobei in gleicher Ausbeute wie im
Beispiel 1 die 2-Semicarbazidoessigsäure vom Schmelzpunkt 174 bis 1750 erhalten wird.
Claims (1)
- 95 PATENTANSPRUCH:Verfahren zur Herstellung von 2-Semicarbazidoessigsäure, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Alkalihydroxydlösung in mindestens 5o°/„igem Hydrazinhydrat bei etwa 90 bis 100° mit wäßriger Chloressigsäurelösung umsetzt, darauf dem Umsetzungsgemisch ein vorzugsweise mit Wasser nicht mischbares Verdünnungsmittel zusetzt, dann das überschüssige Hydrazinhydrat, zweckmäßig bei 40 bis 50 mm Druck, zusammen mit Wasser abdestilliert und hierauf, nach Entfernung des Verdünnungsmittels, eine wäßrige Lösung des Rückstandes mit einem Alkalicyanat zur Umsetzung bringt, wobei der pH-Wert der Reaktionsmischung etwa 3 bis 9, vorzugsweise etwa 6,5 bis 7,5 bei 25 bis 30° beträgt, danach das Reaktionsgemisch durch weitere Säurezugabe auf seinen isoelektrischen Punkt einstellt und ^schließlich die abgeschiedene 2-Semicarbazidoessigsäure abtrennt.© «09 660/448 10.66 (709 562/138 6.57)
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US965904XA | 1953-04-17 | 1953-04-17 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE965904C true DE965904C (de) | 1957-06-27 |
Family
ID=22258082
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEE8865A Expired DE965904C (de) | 1953-04-17 | 1954-04-13 | Verfahren zur Herstellung von 2-Semicarbazidoessigsaeure |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE965904C (de) |
-
1954
- 1954-04-13 DE DEE8865A patent/DE965904C/de not_active Expired
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69021455T2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Ascorbinsäure. | |
DE2358297C2 (de) | Verfahren zur Gewinnung von reinem 3,3,7,7-Tetrahydroxymethyl-5-oxanonan | |
DE1248654B (de) | Verfahren zur Herstellung von Phosphonsäuren und deren Salzen | |
DE2449492A1 (de) | Verfahren zur herstellung von optisch aktivem p-hydroxyphenylglycin | |
DE965904C (de) | Verfahren zur Herstellung von 2-Semicarbazidoessigsaeure | |
DE3051036C2 (de) | ||
DE2813712A1 (de) | Verfahren zur trennung von racemischen alpha-aminonitrilen | |
DEE0008865MA (de) | ||
DE2843040C2 (de) | ||
DE69106538T2 (de) | Reinigungsprozess für N,N-Diethylmandelsäureamid. | |
CH639943A5 (de) | Verfahren zur herstellung von phenylhydrazin. | |
EP0174624A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Milchsäureestern | |
EP0027956A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von (1-(4-Chlorbenzoyl)-5-methoxy-2-methyl-3-indol)acetoxyessigsäure | |
DE948687C (de) | Verfahren zur Herstellung von Dialkylxanthinabkoemlingen | |
DE2161135C3 (de) | ||
DE857501C (de) | Verfahren zur Herstellung von Disulfiden | |
DE2163032C2 (de) | Verfahren zur Gewinnung der optisch aktiven Formen von a-Azidophenylessigsäure | |
DE2558507A1 (de) | Verfahren zur racemattrennung von dl-phenylpropanolamin | |
EP0896000A1 (de) | Verfahren zur Isolierung von 1-[N2-((S-Ethoxycarbonyl)-3-phenylpropyl)-N6-trifluoracetyl]-L-lysyl-L-prolin (Lisinopril(Tfa)ethylester, LPE) | |
DE1468344A1 (de) | Ungesaettigte saeuren und verfahren zu ihrer herstellung | |
DE3129637C2 (de) | ||
DE611158C (de) | Verfahren zur Herstellung des Hexamethylentetraminbetains | |
DE2006896C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Diäthylaminoäthyl-p-nitrobenzoat | |
AT124262B (de) | Verfahren bei Reinigung von Rohspiritus. | |
DE938670C (de) | Verfahren zur Spaltung von D, L-threo-1-p-Nitrophenyl-2-aminopropan-1, 3-diol in seine optisch aktiven Isomeren |