DE2813712A1 - Verfahren zur trennung von racemischen alpha-aminonitrilen - Google Patents
Verfahren zur trennung von racemischen alpha-aminonitrilenInfo
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Description
VEEFAHEEN ZUS TRENNUNG VON RACEMISCHEN a-AMINONITBILEN
Die vorliegende Erfindung "betrifft ein Verfahren zur
Trennung von racemischen a-Aminonitrilen der allgemeinen
Formel
GN
CH2-C-R,
CH2-C-R,
(I)
R1* ein Wasserstoff atom oder eine Methylgruppe,
Eo e^ Vaeserstoffatoia oder öine Methoacygruppe und
S, ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe
bedeuten, auf optisch aktive Enantiomere.
Die Trennung von racemischen a-Aainonitrilen auf entsprechende
optisch aktive Enantioaere ist die Bedeutendste und wirtschaftlich rationellste Phase bei Synthesen von optisch
aktiven a-AminosSuren, insbesondere bei der Synthese von
p-Hydroxy-phenyl-glycin, 3,4-Dihydrosy-phenyl-glycin,
3,4-Dihydroxy-phenyl-alanin (DOPA) und a-Methyl-3,^dihydroxyphenyl-alanin
(Methyl-DOPA), welche wichtige Zwischenverbindungen
in der chemisch-phprmazeutischen Industrie sind
(Synthese von Methyl-DOPA: G. Stain, H.A. Bronner und K. Pfistar,
J.Aa.Chea.Soc. 2Z» ?°° C^955)i antihypertonische Wirksaialceit
von Methyl-DOPA: A. Sjjoerdsaa und S. Udenfriend, Biochem.
Pharmacol. 8., 164 (1961)).
Bei der Gewinnung von optisch aktiven a-Aminoaäuren weist
das Verfahren der Vortrennung der entsprechenden racemischen a-Aminonitrilen und einer weiteren chemischen Umsetzung der
isolierten diastereoisomeren Salze in entsprechende, optisch
809841/0854
aktive α-Aminosäuren einen bedeutenden wirtschaftlichen und
technologischen Vorteil im Vergleich mit Verfahren auf, "bei
welchen die Trennung von racemischen a-Aainosäuren in die
entsprechenden optisch aktiven a-Aminosäuren ausgeführt wird,
insbesondere darum, weil man rationeller das aweite (nicht
aktive) Diastereoisomere des jeweiligen oc-Aminonitrila nützlich
verwenden und es durch Racemisierung in alkalischen Medien erneut in das entsprechende D,L-Aminonitril überführen
kann· Eine Racemisierung des unerwünschten optisch aktiven Enantiotneren der entsprechenden α-Aminosäure ist
überhaupt nicht ausführbar, demgemäss führt ein derartiges
Verfahren zu wesentlich verminderte» Ausbeuten bei der gesamten Synthese und ist einem Verfahren, welches auf der
Vortrennung von racemischen Aminonitrilen basiert, technologisch unterlegen.
Es wurde nun gefunden, dass man nach dem vorliegenden erfindungsgemässen Verfahren die raceraischen a-Aminonitrile
auf technologisch vorteilhafte Weise in entsprechende optisch aktive Enantiomere wie folgt auftrennen kann:
Man behandelt a-Aminonitrile mit (-)-Dibenzoylweinsäure in
geeigneten polaren Lösungsmitteln, wie Alkanolen oder Ketonen, um ein racemisches Gemisch aus diastereoisomeren D- und L-Salzen
der (-)-Dibenzoylweinsäure zu erhalten, welches mit 85 bis 100 Vol.%igem wässerigem Dioxan mazeriert wird, um
das L- und D-Aminonitril-(-)-dibenzoyl-bitartrat zu gewinnen, wonach man die L-F.orm neutralisiert, das anfallende Produkt
mit einem geeigneten chlorierten aliphatischen Kohlenwasserstoff extrahiert und anschliessend in eine stabile Form, wie ein
Hydrochlorid bzw. ein Acylderivat, überführt.
Das D-Aminontril-(-)-dibenzoyl-bitartrat wird mit Ammoniak racemisiert und rückgeführt.
Die Trennung von racemischen D,L-Aminonitrilen mit dem optisch
aktiven Reagens, der (-)-Dibenzoylweinsäure, wird z.B. in Methanol, Äthanol, Isopropanol oder Aceton ausgeführt. Überhaupt
stellt die Trennung von racemischen D,L-Aminonitrilen
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-y-
if-
in organischen Lösungsmitteln gemäss der vorliegenden Erfindung
einen technologischen Vorteil gegenüber der Auftrennung von
L,D-Aminonitrilen mittels anderer optisch aktiven Reagenzien in wässerigen Medien dar,insbesondere weil man die erwähnten
organischen Lösungsmittel auf einfache Weise regenerieren kann.Ausserdem kann die (-)-Dibenzoyl-weinsäure in sehr
einfacher Weise und in 90 %iger Ausbeute regeneriert werden.
Bei der Reaktion der racemischen D,L-Aminonitrile der allgemeinen
Formel I mittels (-)-Dibenzoylweinsäure wird zuerst das racemische Gemisch der jeweiligen diastereoisomeren D-
und L-Salze mit (-)-Dibenzoylweinsäure ausgefällt. Die Reaktion wird in organischen Lösungsmitteln, vorzugsweise in
Methanol, und bei Raumtemperatur ausgeführt.
Die Maserierung der ausgefällten racemischen Salze mittels 85 "bis 100, vorzugsweise 99 Völligen wässerigen Dioxans
resultiert im Auflösen des entsprechenden diastereoisomeren D-Aminonitrilsalzes der (-)-Dibenzoylweinsäure, während das
L-Aminonitrilsalz der (-)-Dibenzoylweinsäure in Kristallform
verbleibt. Die Neutralisierung des L-Aninonitril-(-)-Dibenzoylbitartrats
mit Ammoniak, die nachfolgende Extraktion mit Chloroform und schlies3lich die Ausfällung mittels Salzsäure
ergeben die entsprechenden L-(+)-Aminonitril.Hydrochlorid.
Monohydrate der allgemeinen Formel
.HCl (II)
worin R-, R5 und R die bei Formel I definierten Bedeutungen
aufweisen.
Das L-Aminonitril kann auch in der Form der stabileren L-Acyl
aminonitrile der allgemeinen Formel
HU98A1 /0854
-X-
worin R^, Ro und R, die "bei Formel I definierten Bedeutungen
aufweisen, v/ährend R^ für ein C^^-Alkyl steht, isoliert werden.
Die L-Acyl-aminonitrile werden durch Reaktionen von entsprechenden
L-Aminonitrilen mit Säureanhydriden, vorzugsweise
mit Acetanhydrid, in chlorierten aliphatischen Kohlenwasserstoffen, vorzugsweise in Chloroform, gewonnen. Die (-)-Dibenzoylweinsäure
wird durch die Ansäuerung der wässerigen Lösung von Ammoniua-dibenzoyl-tartrat regeneriert.
Das in Dioxanlösung anfallende D-Arainonitrilsalz wird mit
Ammoniak racetnisiert und das D,L-Aminonitril wird isoliert,
während aus dor Mutterlauge die zv/eite Portion der (-)-Dibenzoylweinsäure regeneriert wird. Das D,L-Aminonitril wird rückgeführt.
Durch die Hydrolyse des jeweiligen L-Aminonitril.Hydrochlorid.
Monohydrats bzw. des L-Acetyl-aminonitrils ist die L-Form der
Aminosäuren zugänglich.
Das erfindungsgemässe Verfahren soll durch die folgenden Ausführungsbeispiele näher erläutert, jedoch keineswegs
eingeschränkt werden.
17,6 g (0,08 Mol) D,L-a-Amino-(3,zt-diaethoxy-benzyl)-propionitril
(D,L-Aminonitril) werden in 90 ml Äthanol gelöst
und bei einer Temperatur von 20° bis 25°C mit 30 g (0,083 Mol) (-)-Dibenzoylweinsäure, gelöst in 40 ml Äthanol, versetzt« Die
Reaktionslösung wird gerührt, auf 0° bis 5°C abgekühlt und anschliessend 2 Stunden bei dieser Temperatur weitergerührt.
Der anfallende Niederschlag wird filtriert, zweimal mit je
10 ml kaltem Äthanol gewaschen und getrocknet. Es werden
H 0 9 8 A 1 / 0 8 b
4-1,6 g (90 % der Theorie) eines Gemisches der Diastereoisomersalze,
Schmp. 1?0° bis 1760C, /a/^5= -76,25° (c-2, Methanol),
erhalten. Das gewonnene Salz wird in 198 ml Dioxan und 2 ml
Wasser suspendiert und 48 Stunden bei 22 C kräftig weitergerührt. Der Niederschlag wird abfiltriert und anschliessend
getrocknet. Es werden 19 g (4-1 % der Theorie) L-Aminonitrildibenzoyl-bitartrat,
/a/^0= -89,7° (c=2, in Methanol), erhalten.
Der derart erhaltene Niederschlag wird in 200 ml Wasser suspendiert, auf 0° bis 3°C abgekühlt, mit 30 nl Chloroform versetzt
und der pH-Wert wird mit 6 IT Ammoniak auf 6,9 eingestellt.
Die Schichten werden getrennt und die wässerige Schicht zweimal mit je 5 ^l Chloroform extrahiert. Die wässerige
Schicht wird allmählich mit 4 N HCl bis zu einem pH-Wert von 3,5 versetzt, das abgeschiedene (-)-Dibenzoy!weinsäure.Konohydrat
wird filtriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Es wird die reine (-)-Dibensoylweinsäure (13,8 g, 44 % der
Theorie), Schmp. 89° bis 900C, /cc/2,5= -117,5°C (c=4, in
Äthanol), erhalten. Die vereinigten Chloroformextrakte werden in 30 ml gekühlte 6 Ii Salzsäure (0° bis 50C) getropft. Die
Reaktionssuspension wird bei dieser Temperatur 2 Stunden weitergerührt und filtriert. Der Niederschlag wird mit 10 1
kaltem Chloroform gewaschen und getrocknet. Es werden 8,6 g (39 % der Theorie) L-(4-)-Aminonitril.Hydrochlorid.HonohydratT
/oc/p0= +9,8° (c=2, in Methanol), erhalten.
Das D-Aminonitril-däbensoyl-bitartrat in Dioxanlösung wird unter
vermindertem Druck (50 mm Hg) bis zu einem dickflüssigen 01
eingeengt, der Rückstand wird mit 20 ml 12 N Ammoniaklösung versetzt und 30 Minuten bei 50° C erwärmt. Die Suspension wird
auf 0 C abgekühlt, bei dieser Temperatur noch 2 Stunden v/eitergerührt, der Niederschlag wird abfiltriert und zweimal
mit je 10 ml Wasser gewaschen. Es werden 7,92 g (45 % der
Theorie) D,L-Aminonitril, Schmp. 83° bis 85°C, erhalten. Die
Mutterlauge wird teilweise unter vermindertem Druck (50 mm Hg)
eingeengt und mittels 4 N Salzsäure bis zu einem pH-Wert von 3,5 angesäuert. Das abgeschiedene (-)-Dibenzoylweinsäure.Monohydrat
wird abfiltriert und mit Wasser gewaschen. Es werden
/08 5
14-»5 g (4-6 % der Theorie) (-)-Dibenzoylweinsäure mit einem
Schmp. von 88° bis 900C, /α/ψ= -116,0° (c»4, Äthanol),
erhalten. Es werden insgesamt 28,3 g (90 % der Theorie) (-)-Dibenzoylweinsäure
regeneriert.
41,6 g eines Gemisches aus Diastereoisomersalzen, erhalten gemäss dem Verfahren des Beispiels 1, werden mazeriert und
die L-Form wird mit Chloroform wie im Beispiel 1 extrahiert.
Die Chloroiormlösung wird mit 10 ml Acetanhydrid versetzt
und das Chloroform wird abdestilliert. Die Reaktionslösung wird 5 Minuten auf 1000C erwärmt und im Laufe von 30 Minuten
auf 10°C abgekühlt. Es wird mit 10 ml Isopropanol versetzt, die Kristalle des L-Acetyl-aminonitrils werden abfiltriert
und mit 10 ml Isopropanol gewaschen. Es werden 7*8 g (37 %
der Theorie) L-Acetyl-aminonitril, Schmp. 137° bis 14-10C,
0= -29,5° (c=2, in Methanol), erhalten.
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Claims (2)
1. Verfahren zur Trennung von racemischen a-Aminonitrilen der
allgemeinen Formel
(I)
worin
R^ ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe,
Ro ein Wasserstoffatom öder eine Methoxygruppe, und
R, ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe bedeuten, auf optisch aktive Enantiomere, dadurch
gekennz e ichnet, dass man sie mit (-)-Dibenzoylweinsäure in geeigneten polaren Lösungsmitteln, wie Alkanolen
oder Aceton, behandelt, um ein racemisches Gemisch aus diastereoisomeren p- und L-Salzen der (-)-Dibenzoy!weinsäure
zu erhalten, welches mit 85 bis 100 Vol. %igem wässerigem Dioxan mazeriert wird, um das L- und D-Aminonitril-(-)-dibenzoyl-bitartrat
zu gewinnen, wonach man die L-Form neutralisiert, das anfallende Produkt mit geeigneten chlorierten
aliphatischen Kohlenwasserstoffen extrahiert und in eine stabile Form, wie ein sydrochlorid bzw. ein Acylderivat,
überführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man das D-Aminonitril-(-)-dibenzoyl-bitartrat mit Ammoniak racemisiert
und rückführt.
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