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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein verbessertes Verfahren zur Herstellung einer Hydroxamsäure aus
der korrespondierenden Carbonsäure.
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Hydroxamsäuren von bestimmten Carbonsäuren wurden
als Hemmstoffe für
Matrixmetalloproteinasen (MMPs) anerkannt, die eine Familie von
Proteasen (Enzymen) sind, die an der Zersetzung und Umgestaltung
von Bindegewebe beteiligt sind. Übermäßige Zersetzung
von extrazellulärer
Matrix durch MMPs wird mit der Pathogenese von verschiedenen Erkrankungen,
einschließlich
rheumatoider Arthritis, Osteoarthritis, multipler Sklerose, Knochenresorptionserkrankungen
(wie Osteoporose), chronischer obstruktiver Lungenerkrankung, Restenose,
mit Schlaganfall verbundener Hirnblutung, Zahnerkrankungen, abnormaler
Blutgefäßbildung,
Tumorinvasion und -metastase, Hornhautund Magengeschwürbildung,
Geschwürbildung
der Haut, Aneurysmaerkrankung und mit Komplikationen von Diabetes
in Zusammenhang gebracht. MMP-Hemmung wird deshalb als gutes Ziel
für einen
therapeutischen Eingriff bei dieser Art von Erkrankungen anerkannt.
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Gegenwärtige Syntheseverfahren zum
Einbringen der Hydroxylamingruppe in Carbonsäuren und insbesondere solche
MMP-Hemmstoffe setzen die Umsetzung mit einem Hydroxylammoniumsalz,
das von einer anorganischen Säure
wie HCl, H
2SO
4 oder
HP
3O
4 usw. abgeleitet
ist, wie Hydroxylammoniumchlorid, Hydroxylammoniumsulfat oder Hydroxylaminoniumphosphat
ein (siehe z.B.
EP
0 818 442 A2 oder WO 96/00214 für solche Hemmstoffe und Verfahren
zu deren Herstellung, insbesondere in Bezug auf das Einbringen der
Hydroxylamingruppe). Jedoch weisen diese Reagenzien in Hinblick
auf Nebenreaktionen, insbesondere mit sterisch gehinderten oder
empfindlichen Carbonsäuren,
die die Ausbeute der erhaltenen Verbindung reduzieren, auch Nachteile
auf.
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Zur Bewältigung dieser Probleme wird
die Umsetzung dann durch Einsetzen von Oderivatisierten Hydroxylaminreagenzien
wie Benzylhydroxylammoniumchlorid, O-Tetrahydropyranylhydroxylamin oder O-Trimethylsilylhydroxylamin
durchgeführt.
Alle diese Reagenzien sind O-geschützte Reagenzien, die einzeln
hergestellt werden müssen
und eine anschließende
Schutzgruppenabspaltung erfordern, um die freie Hydroxylamingruppe
zu erhalten.
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Demzufolge besteht nach wie vor ein
Bedarf an der Bereitstellung eines verbesserten Verfahrens zur Herstellung
von Hydroxamsäure
im Allgemeinen und von Denjenigen, die als Enzymhemmstoffe geeignet sind,
im Besonderen. Dieses Problem wurde durch die vorliegende Erfindung
gelöst.
Demzufolge stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
einer Hydroxamsäure
aus der korrespondierenden Carbonsäure bereit, dadurch gekennzeichnet,
dass die Carboxylgruppe mit einem Hydroxylammoniumsalz einer Carbonsäure in einem
geeigneten Lösungsmittel
umgesetzt wird. Die korrespondierende Carbonsäure bedeutet die korrespondierende
Carbonsäurevorstufe,
die zu der Hydroxamsäure
umgewandelt wird.
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Es wurde unerwartet gefunden, dass
die Hydroxylamingruppe auch unter Verwendung eines Hydroxylammoniumsalzes
einer organischen Säure
als Reagenz eingebracht werden kann. Diese Reagenzien können vorteilhaft
als wirksame Reagenzien zur Herstellung der Hydroxamsäure aus
der korrespondierenden Carbonsäure
verwendet werden, insbesondere wenn die korrespondierende Carbonsäure sterisch
gehindert oder für
basische Bedingungen sehr empfindlich ist. Gewöhnlich ist die im Hydroxylammoniumsalzreagenz
verwendete Carbonsäure
von der damit umzusetzenden korrespondierenden Carbonsäure verschieden,
insbesondere wenn die korrespondierende Carbonsäure verglichen mit im Reagenz
nützlichen
Säuren
schwer erhältlich ist.
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Die folgenden Definitionen werden
in der Beschreibung verwendet. Unter „Halogenatom" ist nachstehend
ein Chlor-, Brom- und Iodatom zu verstehen. „Alkylrest" bedeutet einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest
mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 1 bis 6 Kohlenstoffatomen;
wie z.B. eine Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Butyl-, Pentyl-, Hexyl-,
Isopropyl- und tert-Butylgruppe. „AlkoXyrest" bedeutet einen Alkyl-O-Rest,
in welchem ein Wasserstoffatom durch ein Sauerstoffatom ersetzt
wurde. „Arylrest" bedeutet allein
oder in Kombination einen einwertigen monocyclischen oder bicyclischen
aromatischen Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 10 Ringatomen, z.B.
eine Phenyl-, 1-Naphthyl-, 2-Naphthylgruppe
und dgl. „Cycloalkylrest" bedeutet allein
oder in Kombination einen gesättigten
monocyclischen Ring mit 3 bis 7 Kohlenstoffatomen, z.B. eine Cyclopentyl-, Cyclohexyl-
oder Cycloheptylgruppe.
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Im Hydroxylammoniumsalz der Carbonsäure ist
das Anion von einer organischen Carbonsäure der allgemeinen Formel
R-C(O)OH abgeleitet. R kann ein beliebiger organischer Rest wie
ein H-Atom, Alkyl-, Cycloalkyl- oder Arylrest und dgl. sein, wobei
die Reste (außer
das H-Atom) gegebenenfalls weiterhin durch ein Halogenatom, eine
Nitro-, Carboxygruppe und dgl. substituiert sein können. Demzufolge
können
Dicarbonsäuren
wie Oxalsäure,
Malonsäure,
Bernsteinsäure,
Maleinsäure
oder Phthalsäure
ebenso verwendet werden. Monocarbonsäuren werden bevorzugt. Bevorzugte
Carbonsäuresalze
sind Hydroxylammoniumacetat, Hydroxylammoniumpropionat, Hydroxylammoniumbenzoat
und dgl. Solche Salze weisen eine höhere Löslichkeit in organischen Lösungsmitteln
und deshalb eine bessere Reaktivität als die anorganischen Säuresalze
auf. Außerdem
ist das Carboxylat eine schwache Base, die auf Basis ihrer Reaktion
mit den freien Protonen im Reaktionsgemisch eine bessere Reaktivität der nicht-protonierten
Reagenzien bereitstellt und weniger Nebenreaktionen verursacht.
Besonders bevorzugt wird Hydroxylammoniumacetat verwendet.
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Die Hydroxylammoniumcarboxylate können durch
Behandeln einer 50%igen Lösung
von Hydroxylamin in Wasser mit der korrespondierenden Carbonsäure in einem
Alkohol wie Methanol, Ethanol oder Propanol bei Temperaturen von –10 bis
30°C hergestellt
werden. Nach Abkühlen
auf Temperaturen unter –10°C kann das
Salz kristallisiert und anschließend gewaschen und getrocknet
werden. In einer anderen Ausführungsform offenbart
DE 3601216 A1 auch
ein Verfahren zur Herstellung von Hydroxylammoniumsalzen von Fettsäuren mit
1 bis 4 Kohlenstoffatomen, insbesondere des Acetats oder Propionats,
durch Umsetzen von Hydroxylammoniumsulfat und Alkalifettsäuresalzen
in einem geeigneten Lösungsmittel.
Die Herstellung von organischen Säuresalzen wurde auch in US-Patent
Nr. 2,483,252 und in
EP
0 108 294 A2 beschrieben, in welchen die Oxalat-, Acetat-,
Benzoat- und Formiatsalze beschrieben sind.
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Zum Einbringen der Hydroxylamingruppe
in die Carbonsäure
wird die Carboxylgruppe vorzugsweise aktiviert. Dies kann mit an
sich bekannten Aktivierungsmitteln wie Carbodiimiden, z.B. Dicyclohexylcarbodiimid,
oder einem Isocyanid, z.B. tert-Butylisocyanid oder vorzugsweise
2-Morpholinethylisocyanid in Gegenwart von stöchiometrischen Mengen an Aktivester-bildenden
Alkoholen, wie z.B. N-Hydroxysuccinimid, N-Hydroxybenzotriazol oder
vorzugsweise N-Hydroxy-2-pyridon in einem Lösungsmittel wie einem Ether,
z.B. tert-Butylmethylether,
Tetrahydrofuran oder Dioxan, oder einem Kohlenwasserstoff, z.B.
Toluol, oder einem halogenierten Kohlenwasserstoff, z.B. CH2Cl2, CCl4, vorzugsweise Methylenchlorid, oder einem
Nitril, z.B. CH3CN, oder einem Ester, z.B.
Methyl- oder Ethylacetat, vorzugsweise Ethylacetat, oder einem Alkohol,
z.B. Methanol oder Ethanol, bei einer Temperatur von 0 bis 80°C, vorzugsweise
10 bis 25°C
bewirkt werden.
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Die Umsetzung kann ohne die Zugabe
einer Base zur Neutralisation der aus dem Hydroxylammoniumsalz gebildeten
Säure durchgeführt werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform
wird eine Base zugesetzt. Eine solche organische Base kann ein Amin,
vorzugsweise ein tertiäres
Amin, z.B. Triethylamin oder N-Methylmorpholin sein.
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Die Aufarbeitung des Reaktionsgemischs
kann in üblicher
Weise durch Extrahieren und Waschen der organischen Schicht mit
Wasser und/oder wässrigen
Puffern zur Eliminierung der Reagenzien durchgeführt werden. Eine weitere Reinigung
kann durch Chromatografie und/oder Kristallisation durchgeführt werden,
um die endgültige
Hydroxycarbamoylverbindung zu erhalten. Die Verbindung kann in Form
der freien Hydroxamsäure
oder als Salz unter Verwendung einer geeigneten Base kristallisiert
werden. In einer anderen Ausführungsform
können
durch bekannte Verfahren, wenn die Hydroxamsäure weiter mit einer basischen
Einheit substituiert wird, Säureadditionssalze
gebildet werden oder, wenn die Verbindung mit einer Säureeinheit
substituiert wird, Baseadditionssalze gebildet werden.
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In einer besonderen Ausführungsform
des Verfahrens der vorliegenden Erfindung wird 1-[3-Cyclopentyl-2(R)-[1(R)-(hydroxycarbamoyl)-2-(3,4,4-trimethyl-2,
5-dioxo-1imidazolidinyl)ethyl]propionyl]piperidin (I)
hergestellt. Dieses Verfahren
umfasst das Umsetzen einer Verbindung der Formel (II)
mit einem Hydroxylammoniumsalz
einer Carbonsäure
in einem geeigneten Lösungsmittel
wie vorstehend beschrieben. Dies bedeutet, dass die Verbindung der
Formel (II) die bevorzugte „korrespondierende
Carbonsäure" ist, auf die in
den verschiedenen Ausführungsformen
des wie vorstehend beschriebenen Verfahrens der vorliegenden Erfindung
verwiesen wurde.
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Verbindung (I) ist bekannt und z.B.
in
EP 684 240 A1 beschrieben.
Die Verbindung weist wertvolle pharmakologische Eigenschaften auf
und kann demzufolge zur Behandlung und Einordnung von Erkrankungen,
wie z.B. degenerativen Gelenkserkrankungen verwendet werden. Die
Verbindung kann wie in
EP
0 684 240 A1 beschrieben oder wie in
EP 0 816 341 A1 beschrieben
hergestellt werden.
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Verbindung (I) kann aus der Säure gemäß der Beschreibung
der vorstehend angegebenen Reaktionsbedingungen hergestellt werden.
In diesem Zusammenhang muss die im Hydroxylammoniumsalzreagenz verwendete
Carbonsäure
von der damit umzusetzenden Carbonsäurevorstufe verschieden sein.
Das Hydroxylammoniumsalz von dieser sterisch gehinderten Carbonsäure würde bei
Aktivierung mit sowohl dem aktiven Sauerstoff- als auch dem aktiven
Stickstoffzentrum von Hydroxylamin unspezifisch reagieren. Besonders bevorzugt
wird Hydroxylammoniumacetat verwendet, das unerwarteterweise die
kleinste Menge an Dimeren von Verbindungen der Formel (Π) bereitstellt,
die über
die Hydroxylamingruppe verbrückt
sind. Im Hinblick auf die anderen Reaktionsbedingungen wird die
Umsetzung vorzugsweise in halogenierten Kohlenwasserstoffen, vorzugsweise
CH2Cl2
; oder
einem Nitril, vorzugsweise CH3CN, unter
Verwendung von Hydroxylammoniumacetat durchgeführt. Der aktivierte Ester wird
vorzugsweise mit N-Hydroxy-2-pyridon
als Alkoholbestandteil hergestellt. 2-Morpholinethylisocyanid ist
der bevorzugte Aktivator. Die Aufarbeitung des Reaktionsgemischs
wird durch Waschen der organischen Schicht mit Wasser oder einem
wässrigen
Puffer durchgeführt.
Eine weitere Reinigung kann durch anschließende Chromatografie über Silicagel
unter Verwendung von CH2Cl2/MeOH durchgeführt werden.
In einer anderen Ausführungsform
kann eine Kristallisation in einem organischen Lösungsmittel wie feuchtem tert-Butylmethylether
oder in Wasser durchgeführt
werden, um Verbindung (I) zu erhalten. Vorzugsweise wird eine organische
Säure,
insbesondere Essigsäure
vor dem Einengen der endgültigen
organischen Schicht, z.B. zur Kristallisation, zugesetzt, insbesondere,
wenn eine Synthese der Verbindung (n im großen Maßstab durchgeführt wird.
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In Verbindung mit der Herstellung
der Verbindung der Formel (I) über
Verbindung (II) kann Verbindung (II) wie in
EP 0 684 240 A1 beschrieben
oder wie in
EP 0 816
341 A1 beschrieben hergestellt werden. Außerdem kann
Verbindung (In hergestellt werden durch
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- a) Umsetzen einer Verbindung der Formel (III) mit (S)-4-Benzyl-2-oxazolidon,
um (S)-3-(3-Cyclopentyl-1-oxopropyl)-4-(phenyl)-2-oxazolidinon (IV)
zu erhalten,
- b) Umsetzen des erhaltenen Produkts mit einer Verbindung der
Formel (V)
wobei
R1 ein (C1_6)-Alkylrest oder eine Benzylgruppe bedeutet
und Hal ein Chlor-, Brom- oder Iodatom bedeutet, um eine Verbindung
der Formel (VI) zu erhalten
- c) Abspaltung von (S)-4-Benzyl-2-oxazolidinon, um eine Verbindung
der Formel (VII) zu erhalten
- d) Umsetzen einer Verbindung der Formel (VII) mit Piperidin,
um eine Verbindung der Formel (VIII) zu erhalten
- e) Umsetzen der so erhaltenen Verbindung der Formel (VIII) mit
einem Halogenhydantoin der Formel (IX), wobei R2 ein
Chlor-, Brom- oder Iodatom ist, in Gegenwan einer starken, Enolat-bildenden Base, um
eine Verbindung der Formel (X) zu erhalten, wobei R1 ein
(C1_6)-Alkylrest
oder eine Benzylgruppe bedeutet, und
- f) Erhalt einer Verbindung der Formel (II) durch Abspalten des Rl-Rests.
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Verbindung (II) wird dann weiter
mit einem Hydroxylammoniumsalz wie vorstehend beschrieben umgesetzt,
um Verbindung (I) zu erhalten.
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Die Acylierung von (S)-4-Benzyl-2-oxazolidinon
(im Handel erhältlich
oder gemäß M. Sudharshan,
P. G. Hultin, Synlett, 171 (1997) herstellbar) mit Cyclopentylpropionylchlorid
(III) (Barnett et al., J. Chemical Society 1065 (1935)) gemäß Schritt
a) wird gemäß an sich
bekannten Verfahren mit einer Base, z.B. NaH, LDA, LiN(TMS)2, oder einer Alkyllithiumverbindung, vorzugsweise
BuLi, in einem Lösungsmittel
wie einem Ether, vorzugsweise THF bei einer Temperatur von –80 bis
22°C, vorzugsweise –45°C bewirkt.
Zur Bildung der alkylierten Verbindungen (VI) in Schritt b) kann
das zurückbleibende
(S)-3-(3-Cyclopentyl-l-oxopropyl)-4-(phenylmethyl)-2-oxazolidinon
in isoliener Form oder günstigerweise
irr Lösung
verwendet werden. Die Alkylierung wird mit einem Halogenessigsäureester,
vorzugsweise tert-Butylbromacetat in Gegenwart einer Base, z.B. LiN(TMS)2 oder vorzugsweise LDA in einem vorstehend
erwähnten
Lösungsmittel,
vorzugsweise THF bei –80 bis
22°C, vorzugsweise –45°C bewirkt.
Das gebildete Produkt (VI), kann aus dem Reaktionsmedium in hoher optischer
Reinheit (de >99,9%)
durch Kristallisation nach der Zugabe eines Alkans, vorzugsweise
von Hexan, oder durch Chromatografie erhalten werden.
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Die Halogenessigsäureester sind im Handel erhältlich oder
gemäß an sich
bekannten Verfahren durch die Veresterung von Halogenessigsäurederivaten
erhältlich.
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Die Abspaltung des chiralen Hilfsmittels
von Verbindungen der Formel (VI) unter Erhalt der Säure (VII)) und
von (S)-4-Benzyl-2-oxazolidinon gemäß Schritt c) kann gemäß an sich
bekannten Verfahren mit Wasserstoffperoxid und LiOH in einem Ether,
wie z.B. Tetrahydrofuran bewirkt werden. In einer anderen Ausführungsform
verläuft
die Reaktion auch quantitativ, wenn Natriumhydroxid und Wasserstoffperoxid
in einem Gemisch aus Wasser und einem Alkohol, vorzugsweise Isopropanol
bei einer Temperatur von –10
bis 22°C,
vorzugsweise 0°C
verwendet werden. Das dadurch erhaltene (S)-4-Benzyl-2-oxazolidinon kristallisien
nahezu quantitativ aus der wässrigen
Phase aus.
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Die Amidbildung der Säure (VII)
mit Piperidin in Schritt d) kann gemäß an sich bekannten Kupplungsverfahren,
wie z.B. über
das Säurechlorid, über ein
gemischtes Anhydrid, über
ein gemischtes Sulfonsäureanhydrid
oder vorzugsweise über
einen Aktivester bewirkt werden. So vorgehend, werden wasserentziehende Mittel
wie Carbodiimide, vorzugsweise Dicyclohexylcarbodiimid in Gegenwan
von stöchiometrischen
oder katalytischen Mengen Aktivester-bildender Alkohole, wie z.B.
N-Hydroxysuccinimid, N-Hydroxybenzotriazol oder vorzugsweise N-Hydroxy-2-pyridon
in einem Lösungsmittel
wie einem Keton, z.B. Methylethylketon, oder einem Ether, z.B. ten-Butylmethylether,
oder einem Kohlenwasserstoff, z.B. Toluol, oder einem halogenienen Kohlenwasserstoff,
z.B. Methylenchlorid, oder einem Ester, vorzugsweise Isopropylacetat,
bei einer Temperatur von 0 bis 80°C,
vorzugsweise 22°C
verwendet.
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Die Alkylierung von Verbindungen
der Formel VII mit dem Halogenmethylhydantoin (IX) in Schritt e) wird
in Gegenwan einer starken Base in einem Lösungsmittel wie einem Ether,
vorzugsweise THF bei einer Temperatur von –100 bis 22°C, vorzugsweise –60°C bewirkt.
Mit starken Enolat-bildenden Kaliumbasen, wie z.B. KN(TMS)2 oder C1_6-Alkoxykaliumbasen, wie z.B. Kalium-ten-butylat,
KH oder KNH2 wird die für die Herstellung von Verbindungen
der Formel (X) erforderliche Antiselektivität erzielt. Das Gemisch aus
Diastereomeren kann durch Chromatografie über Silicagel mit geeigneten
Lösungsmitteln,
wie z.B. Hexan/Ethylacetat aufgetrennt werden.
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Das für die Umsetzung mit einer Verbindung
(VIII) verwendete Halogenhydantoin (IX) kann durch Halogenmethylierung
von 1,5,5-Trimethylhydantoin erhalten werden. Folglich wird 1,5,5-Trimethylhydantoin günstigerweise
mit einem Halogenwasserstoff in Essigsäure bei einer Temperatur zwischen
20 und 100°C, vorzugsweise
bei etwa 80°C
umgesetzt. Das Trimethylhydantoin kann gemäß an sich bekannten Verfahren
(H. Heimgartner et al., Helv. Chim. Acta 75, 1251 (1992)) erhalten
werden.
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Die Hydrolyse einer Estergruppe in
einer Verbindung der Formel (X), in welcher R1 ein
geradkettiger oder verzweigter (C1_6)-Alkylrest, der keine ten-Butylgruppe ist,
oder ein ähnlicher
sterisch gehindener Alkylrest bedeutet, zu der Verbindung (II) gemäß Abschnitt
f) wird in Gegenwan eines Alkali- oder Erdalkalimetallhydroxids
wie von Barium-, Calcium-, Natrium- oder Kaliumhydroxid, vorzugsweise
Kaliumhydroxid in einem Lösungsmittel
wie einem Alkohol, z.B. i-Propanol, oder Wasser mit einem organischen
Lösungsmittel
wie einem Ether, z.B. ten-Butylmethylether oder vorzugsweise THF
bei einer Temperatur von 0 bis 100°C, vorzugsweise 30 bis 50°C bewirkt.
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Die Abspaltung der tert-Butylgruppe
oder eines ähnlichen
sterisch gehinderten Alkylrests wie einer Isopropyl- oder sec-Butylgruppe,
die nicht leicht für
Basenspaltung empfänglich
ist, in einer Verbindung der Formel (X) unter Erhalt der Verbindung
(II) gemäß Abschnitt
f) wird in Gegenwart einer Mineralsäure, wie z.B. von wässriger
Phosphorsäure
oder Schwefelsäure,
vorzugsweise Salzsäure
oder Bromwasserstoffsäure,
und einer organischen Carbonsäure,
vorzugsweise von Essigsäure,
bei einer Temperatur von 0 bis 100°C, vorzugsweise 0 bis 22°C bewirkt.
Die Abspaltung kann auch in einem Carbonsäureester oder einem Gemisch
aus Carbonsäure
und Carbonsäureester
anstelle einer Carbonsäure
durchgeführt
werden. Geeignete Carbonsäureester
sind Methyl-, Ethyl- oder Isopropylacetat, vorzugsweise Ethylacetat.
Vorzugsweise wird die Abspaltung in Abschnitt f) mit einer Mineralsäure in einer
Carbonsäure,
vorzugsweise mit HBr/Essigsäure
bewirkt. Weiterhin kann die Abspaltung mittels einer Säure in einem
anderen geeigneten organischen Lösungsmittel
bewirkt werden. Methylenchlorid oder Toluol ist ein geeignetes organisches
Lösungsmittel.
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Die Debenzylierung der Verbindung
(X), in welcher R1 gleich einer Benzylgruppe
(Bz) ist, in Abschnitt e) unter Erhalt der Verbindung (II) wird
in einem organischen Lösungsmittel
unter Verwendung von Wasserstoff in Gegenwart eines Metallkatalysators
bewirkt. Geeignete Lösungsmittel
sind C1_6-Alkohole,
vorzugsweise Methanol oder Ethanol. Als Metallkatalysatoren können Platin
oder Palladium verwendet werden, die günstigerweise an ein Trägermaterial
wie Aluminiumoxid, Bariumsulfat oder Kohle gebunden sind. Palladium
auf Kohle oder Bariumsulfat ist ein bevorzugter Katalysator. Temperatur
und Druck sind nicht entscheidend und können in einem breiten Bereich
variien werden. Vorzugsweise wird die Hydrierung bei Raumtemperatur
und 1 bis 10 Bar durchgeführt.
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Die Erfindung wird nun weiter mittels
Beispielen beschrieben, die den Rahmen der Ansprüche nicht beschränken sollen.
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Beispiele
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In den Beispielen und der Beschreibung
wurden die folgenden Abkürzungen
verwendet:
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Bezugsbeispiel 1
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Herstellung von in Beispiel
2 als Reagenz verwendetem Hydroxylammoniumacetatsalz
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100 g Hydroxylaminlösung (50%ig
in Wasser) wurden in einen Kolben mit einem Volumen von 500 ml mit
einem Magnetrührer
gegeben und in einem Eisbad gekühlt
(0–5°C). 93 g
Eisessig wurden langsam über eine
Dauer von 30 Minuten unter Kühlen
zugesetzt. Das Gemisch wurde auf –20°C abgekühlt und die Suspension filtriert.
Die Kristalle wurden mit ten-Butylmethylether gewaschen und im Vakuum
am Rotationsverdampfer bei 35°C
getrocknet, wodurch 131 g (91%) weiße Kristalle von Hydroxylammoniumacetat,
Schmp. 87°C, erhalten
wurden.
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Beispiel 1
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30 g 1-[2(R)-[1(R)-Carboxy-2-(3,4,4-trimethyl-2,5-dioxo-l-imidazolindinyl)ethyl]-3-cyclopentylpropionyl]piperidin
und 8,71 g N-Hydroxypyridon wurden in 120 ml CH2Cl2 in einem Rundkolben mit einem Volumen von
250 ml gelöst.
Das Gemisch wurde bei RT mit 10,73 g Morpholinethylisocyanid behandelt.
Nach 10–20 Minuten
wurde das Gemisch klar, und es wurde weiter bei RT über Nacht
gerührt.
Die Lösung
wurde langsam einer gerühnen
Suspension von 9,94 g Hydroxylammoniumacetat und 7,2 g Triethylamin
in 180 ml CH2Cl2 zugesetzt
und das Gemisch zusätzliche
4 Std. gerühn.
Das Reaktionsgemisch enthält
etwa 97% Produkt und etwa 3% Ausgangsmaterial. Das Gemisch wurde
mit 95 ml Wasser extrahien. Die wässrige Schicht wurde mit 60
ml CH2Cl2 extrahien,
und die vereinigten organischen Schichten wurden zweimal mit 95
ml (insgesamt 190 ml) 5%iger NaHCO3-Lösung und einmal mit 95 ml 2%iger
H2-SO4-Lösung extrahiert.
Die organische Schicht wurde bei 35–40°C eingedampft. Der ölige Rückstand
wurde mit 300 ml feuchtem tert-Butylmethylether
behandelt und auf ein Volumen von 200 ml eingedampft und 10 Std.
gerühn.
Der Feststoff wurde abfiltrien, zweimal mit 20 ml ten-Butylmethylether
gewaschen und unter reduzienem Druck bei RT getrocknet, wodurch
25,6 g (82% reines 1-[3-Cyclopentyl-2(R)-[
1(R)-(hydroxycarbamoyl)-2-(3,4,4-trimethyl-2,5-dioxo-l-imidazolidinyl)ethyl]propionyl]piperidin,
MS (EI): 436, Schmp. 120°C
Zers., erhalten wurden.
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Vergleichsbeispiel
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- a) Gemäß dem in
Beispiel 2 beschriebenen Verfahren, jedoch durch Umsetzen von 10
g 1-[2(R)-[1(R)-Carboxy-2-(3,4,4-trimethyl-2,5-dioxo-1-imidazolidinyl)ethyl]-3-cyclopentylpropionyl]piperidin
mit 2,9 g N-Hydroxypyridon und 3,66 g Morpholinethylisocyanid und
nachfolgender Umsetzung mit 2,47 g Hydroxylammoniumchlorid und 6
g Triethylamin wurden 50% des Dimers erhalten. Dieses Dimer wurde
weiter zu dem Produkt und Ausgangsmaterial umgesetzt. Das endgültige Reaktionsgemisch
enthielt 55% Produkt, 25% Ausgangsmaterial und 18% Dimer.
- b) Durch Umsetzen von 1-[2(R)-[1(R)-Carboxy-2-(3,4,4-trimethyl-2,5-dioxo-1imidazolidinyl)ethyl]-3-cyclopentylpropionyl]piperidin
mit Hydroxylammoniumsulfat in einer wie in a) beschriebenen analogen
Weise wurde dieselbe Reaktionsgemischzusammensetzung erhalten.
- c) Durch Umsetzen von 1-[2(R)-[1(R)-Carboxy-2-(3,4,4-trimethyl-2,5-dioxo-1imidazolidinyl)ethyl]-3-cyclopentylpropionyl]piperidin
mit Hydroxylammoniumphosphat wurde dasselbe Reaktionsgemisch wie
in a) erhalten.
- d) Gemäß dem in
a) beschriebenen Verfahren, jedoch durch Umsetzen von 2,5 g 1-[2(R)[
1(R)-Carboxy-2-(3,4,4-trimethyl-2,5-dioxo-1-imidazolidinyl)ethyl]-3-cyclopentylpropionyl]piperidin
mit 0,73 g N-Hydroxypyridon und 0,92 g Morpholinethylisocyanid und
nachfolgender Umsetzung mit 0,94 g Hydroxylamin (50%ig in Wasser),
gelöst
in Methanol (2,25 ml) und Wasser (0,3 ml) wurde ein Reaktionsgemisch,
enthaltend 80% Produkt und 16% des korrespondierenden Aminoesters
(Reaktion am endständigen
O-Atom von Hydroxylamin) erhalten.
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Bezugsbeispiel 2
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Das in Beispiel 2 verwendete Ausgangsmaterial
wurde in folgender Weise hergestellt:
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a) Eine Lösung von 53,1 g (S)-4-Benzyl-2-oxazolidinon
in 420 ml Tetrahydrofuran wurde bei –45°C mit 197 ml 1,6 M Butyllithium
in Hexan behandelt, eine Lösung
von 49,18 g Cyclopentylpropionylchlorid in 105 ml Tetrahydrofuran
anschließend
zugesetzt und die Lösung
bei –45°C 1 Std.
gerührt.
Das als Zwischenverbindung erhaltene (S)-3-(3-Cyclopentyl-l-oxopropyl)-4-(phenylmethyl)-2-oxazolidinon
wurde mit 286 ml einer 1,1 M Lithiumdiisopropylamidlösung in
Tetrahydrofuran bei –45°C behandelt,
1,5 Std. gerührt,
und anschließend wurden
64,38 g ten-Butylbromacetat in 60 ml Tetrahydrofuran zugesetzt.
Nach 4 Std. bei –45°C wurden
600 ml halbgesättigte
Ammoniumchloridlösung
zugesetzt, die THF-Phase
wurde mit halbgesättigter
Natriumchloridlösung
gewaschen, eingeengt und durch Zugabe von Hexan kristallisien, wodurch
94,5 g (76%) reines (de >99,9%)
ten-Butyl-(R)-4-[(S)-4-benzyl-2-oxooxazolidin-3-yl]-3-cyclopentylmethyl-4-oxobutanoat,
Schmp. 113–119°C erhalten
wurden. IR (KBr): 1768s, 1730s, und 1695s (C=O).
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b) Eine Lösung, bestehend aus 36,7 g
35%igem Wasserstoffperoxid und 8,31 g Natriumhydroxid in 78 ml Wasser,
wurde bei 0°C
einer Suspension von 78,5 g des Oxazolidinons aus a) in 550 ml Isopropanol
zugesetzt und das Gemisch bei 22°C
1 Std. gerührt.
Die Lösung
wurde eingeengt, mit Natriumhydroxidlösung basisch eingestellt und
das ausgefällte
(S)-4-Benzyl-2-oxazolidinon abfiltrien. Noch vorliegendes (S)-4-Benzyl-2-oxazolidinon wurde
mit Methylenchlorid extrahien, wonach insgesamt 32,68 g (98%) reines
(S)-4-Benzyl-2-oxazolidinon, Schmp. 86,5–88°C, gewonnen wurden. Die wässrige Phase
wurde mit Salzsäure
auf einen pH-Wert von 3 eingestellt und mit Isopropylacetat extrahiert.
Die organischen Extrakte wurden gewaschen, getrocknet und eingedampft,
wonach 47,79 g (99%) enantiomeren reiner (ee >99%) (R)-2-Cyclopentylmethylbernsteinsäure-4-tertbutylester
als Öl
erhalten wurden. IR (Film): 2700 m, br. (COOH), 1733s und 1710s (C=O).
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c) Eine Suspension von 34,48 g der
Säure aus
b) und 5,98 g N-Hydroxy-2-pyridon in 170 ml Isopropylacetat wurde
bei 0°C
mit 12,03 g Piperidin und anschließend mit einer Lösung von
30,53 g Dicyclohexylcarbodiimid in 92 ml Isoproylacetat behandelt
und bei 22°C
16 Std. gerührt.
Die Suspension wurde mit 82 g 10%iger Essigsäure in Wasser behandelt und
das Gemisch 4 Std. gerührt
und filtriert. Die organische Phase wurde mit Natriumcarbonat und
Wasser gewaschen, filtrien und eingeengt, wonach 43,89 g (100%)
aus dem Öl
kristallisierendes, reines ten-Butyl-(R)-3-Cyclopentylmethyl-4-oxo-4-piperidin-1-ylbutanoat
(ee >99%), Schmp.
38–40°C erhalten
wurden. IR (FILM): 1729s und 1641s (C=O).
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d) Eine Lösung von 10,7 g des Esters
aus c) in 50 ml Tetrahydrofuran wurde bei –60°C einer Lösung von 8,76 g Kaliumbistrimethylsilylamid
in 80 ml Tetrahydrofuran zugetropft und das Gemisch bei –60°C 30 Min. gerührt. Anschließend wurde
eine Lösung
von 7,76 g 3-Brommethyl-1,5,5-trimethylhydantoin
in 40 ml Tetrahydrofuran bei –60°C zugesetzt
und das Gemisch bei –60°C 30 Min.
gerührt.
Das Reaktionsgemisch wurde mit halbgesättigter Natriumchloridlösung und
mit verdünnter
Salzsäure
gewaschen, getrocknet, filtriert und eingeengt, wodurch 15,11 g
eines 9:1-Gemischs aus 1-[2(R)-[1(R)-(ten-Butoxycarbonyl)-2-(3,4,4-trimethyl-2,5-dioxo-1-imidazolidinyl)ethyl]-3-cyclopentylpropionyl]piperidin
und 1-[2(R)-[1(S)-(ten-Butoxycarbonyl)-2-(3,4,4-trimethyl-2,5-dioxo-l-imidazolidinyl)ethyl]-3-cyclopentylpropionyl]piperidin
erhalten wurde, das im nächsten Schritt
ohne weitere Reinigung verwendet wurde. Das Gemisch kann durch Chromatografie über Silicagel
mit Hexan/Ethylacetat (1:1) aufgetrennt werden.
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e) Eine Lösung von 15,11 g des 9:1-Gemischs
aus d) in 15 ml Essigsäure
wurde bei 0°C
mit 15 ml 33%igem Bromwasserstoff in Essigsäure behandelt und dies bei
0°C 4 Std.
gerührt.
Die Lösung
wurde mit Methylenchlorid verdünnt,
mit Wasser gewaschen und die organische Phase getrocknet, filtriert
und eingedampft. Der Rückstand
wurde aus 26 ml ten-Butylmethylether
und 26 ml Hexan kristallisiert, wonach 6,90 g (70%) diastereomeren
reines (de >98%) 1-[2(R)-[1(R)-Carboxy-2-(3,4,4-trimethyl-2,5-dioxo-1-imidazolidinyl)ethyl]-3-cyclopentylpropionyl]piperidin,
Schmp. 111–114°C, erhalten
wurden. IR (KBr): 1770m und 1715s (C=O).