DE1518703B2 - Verfahren zur Herstellung von trans-4-Aminomethylcyclohexan-l-carbonsäure - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von trans-4-Aminomethylcyclohexan-l-carbonsäureInfo
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Description
Um die Alkaliionen aus einer wäßrigen Lösung des in vorstehend beschriebener Weise erhaltenen
Reaktionsproduktes zu entfernen, wird die wäßrige Lösung durch eine Kolonne eines sauren Kationen-Ionenaustauschharzes
gegeben. Das Eluat wird konzentriert, und Aceton oder Äthanol werden zu der
Lösung zugefügt, um die Kristalle des gewünschten Produktes auszufällen.
2. Wenn Erdalkalihydroxyde oder -oxyde als alkalische Mittel verwendet werden:
Es wird eine entsprechende Menge an verdünnter Schwefelsäure zu der Reaktionslösung zugegeben,
um die Erdalkaliionen als schwer lösliches Bariumoder Calciumsulfat auszufällen.
Gemäß der Erfindung kann auch Kohlendioxydgas in die Reaktionslösung eingeleitet werden, um schwer
lösliches Barium- oder Calciumcarbonat auszufällen.
Auch mit Hilfe von Phosphorsäure oder Oxalsäure werden schwerlösliche Erdalkaliphosphate bzw. -oxalate
ausgefällt.
Auf diese Weise werden die in der Reaktionslösung enthaltenen anorganischen Ionen leicht mittels eines
sehr einfachen Verfahrens entfernt.
Wenn bei den vorstehend beschriebenen Verfahren ein Überschuß an Säuren oder Kohlendioxydgas
angewandt wurde, so können die überschüssigen Anionen entfernt werden, indem die Lösung durch
eine Säule aus einer kleinen Menge eines schwach basischen Ionenaustauschharzes gegeben wird.
Das Filtrat wird eingeengt und der Rückstand aus Wasser/Aceton oder Wasser/Aceton/Methanol umkristallisiert.
Man erhält Kristalle von trans-4-Aminomethylcyclohexan
-1 - carbonsäure, welche die folgende sterische Konfiguration besitzt:
oder
NH7CH
COOH
Sie stellt ein farbloses Pulver mit einem Schmelzpunkt
von 380 bis 3900C (Zers.; nicht korrigiert, im
Luftbad) dar und hat charakteristische Infrarotabsorptionen bei 1637, 1535 und 1383 cm"1.
Die Salze der trans-4-Aminomethylcyclohexan-1-carbonsäure
zeigen die folgenden Schmelzpunkte:
HCl-SaIz(C8H15NO2-HCl)
238 bis 240° C (Zers.)
HBr-SaIz(C8H15NO2-HBr)
HBr-SaIz(C8H15NO2-HBr)
227 bis 229° C (Zers.) .
AU-SaIz(C8H15NO2-HCl-AuCl3)
204 bis 206° C (Zers.)
pt-saiz[(c8H15No2-Hci)2ptci4] ';','■
254 bis 255° C (Zers.) ·
Das cis-Isomere, das die folgende sterische Konfiguration
zeigt
COOH
NH7CH
COOH
NH2CH2
ist ein farbloses Pulver mit einem Schmelzpunkt von 238 bis 242° C (Zers.) und hat charakteristische Infrarotabsorptionsbanden
bei 1640, 1565, 1515, 1415 und 1310 cm-1.
Die trans - 4 - Aminocyclohexan - 1 - carbonsäure ist in ihrem sechsfachen Volumen Wasser bei Raumtemperatur löslich, jedoch in Methanol unlöslich. Weiterhin ist das salzsaure Salz der cis-4-Aminomethylcyclohexan-1-carbonsäure in Methanol stärker löslich als dasjenige der trans-4-Aminomethylcyclohexan-1-carbonsäure.
Die trans - 4 - Aminocyclohexan - 1 - carbonsäure ist in ihrem sechsfachen Volumen Wasser bei Raumtemperatur löslich, jedoch in Methanol unlöslich. Weiterhin ist das salzsaure Salz der cis-4-Aminomethylcyclohexan-1-carbonsäure in Methanol stärker löslich als dasjenige der trans-4-Aminomethylcyclohexan-1-carbonsäure.
Beide Isomere unterscheiden sich auch in den
Spektren der kernmagnetischen Resonanzabsorption.
Die durch das vorliegende Verfahren erzielbaren
Vorteile gehen aus folgenden Vergleichsversuchen hervor.
Vergleichsversuche
Die Isomerisierung eines Gemisches von eis- und
trans - 4 - Aminomethylcyclohexan - 1 - carbonsäure durch Erhitzen mit metallischem Natrium in Amylalkohol
wurde unter folgenden Bedingungen durchgeführt:
Versuch 1: 6stündiges Erhitzen in einem Autoklav. .
Versuch 2: 12stündiges Erhitzen unter Rückfluß.
Versuch 2: 12stündiges Erhitzen unter Rückfluß.
Versuch Γ
5,0 g eines Gemisches von eis- und trans-4-Aminomethylcyclohexan-l-carbonsäure,
1,1 g metallisches Natrium und 50 ml Amylalkohol wurden 6 Stunden
in einem Autoklav auf 160° C erhitzt. Nach dem Abkühlen wurde die Reaktionslösung bei vermindertem
Druck eingedampft, wobei ein weißer Rückstand erhalten wurde. Dieser Rückstand wurde in etwa'
100 ml Wasser gelöst und die erhaltene Lösung durch eine Kolonne mit einem stark sauren Ionenaustauschharz
geleitet und diese mit 5%igem Ammoniakwasser entwickelt und gespült, bis die Ninhydrin-Farbreaktion
der durchlaufenden Lösung negativ ausfiel. Das ausfließende wäßrige Ammoniak, bei
dem die Ninhydrin-Reaktion positiv ausfiel, wurde gesammelt und bei vermindertem Druck zur Trockne
eingedampft. Nach dem Umkristallisieren des Rück-Standes aus Wasser—Alkohol wurden 4,6 g (Ausbeute
92%) weiße Kristalle vom Schmelzpunkt 380 bis 390° C (Zers.) erhalten. Dieses Produkt wurde
auf Grund des Infrarotspektrums (KBr) als trans-4 - Aminomethylcyclohexan - 1 - carbonsäure identi-
fiziert. '■'■'. ■■■■·· ■'■ :. ■ . ' ■·-:■■.■■..:,;■.,.:.·.·.. ,; ■
Versuch 2 ..
(Bekanntes Verfahren nach Liebigs Ann. d. Chem., Bd. 310, 1899, S. 194 bis 204)
5,0 g eines Gemisches von eis- und trans-4-Aminomethylcyclohexan-1-carbonsäure,
1,1 g metallisches Natrium und 50 ml Amylalkohol wurden 12 Stunden
unter Rückfluß erhitzt. Nach dem Abkühlen wurde die Reaktionslösung auf die gleiche Weise wie in
Versuch 1 behandelt. Die so erhaltenen Rohkristalle wurden in Wasser/Alkohol umkristallisiert, wobei
3,5 g (Ausbeute 70%) weiße Kristalle vom Schmelzpunkt 26O0C (teilweises Zusammenfallen) und vom
Zersetzungspunkt 360 bis 3800C erhalten wurden.
Das Infrarotabsorptionsspektrum (KBr) war beinahe das gleiche wie dasjenige von trans-4-Aminomethylcyclohexan-1-carbonsäure,
es waren aber einige Unterschiede in einem Teil des Absorptionsspektrums festzustellen.
Ein Vergleich des Ergebnisses gemäß Versuch 1 mit demjenigen gemäß Versuch 2 ergab die folgenden
Unterschiede:
a) Die Ausbeute von 92% bei Versuch 1 ist der bei Versuch 2 erhaltenen Ausbeute von 70% überlegen.
Dieser Unterschied ist für die technische Ausführung des Verfahrens von weittragender
Bedeutung.
b) Der Schmelzpunkt von 380 bis 3900C (Zers.) der
gemäß Versuch 1 erhaltenen Kristalle unterscheidet sich scharf im Vergleich zu dem Schmelzpunkt
von 2600C (teilweises Zusammenfallen) und dem Zersetzungspunkt von 360 bis 380° C
der gemäß Versuch 2 erhaltenen Kristalle.
c) Wie ein Vergleich der Infrarotabsorptionsspektra (KBr) der gemäß den Versuchen 1 und 2 erhaltenen
Kristalle zeigt, finden sich in dem Infrarotabsorptionsspektrum der Kristalle gemäß Versuch
2 Absorptionen bei 1150, 880 und 805 cm"1, die auf die Anwesenheit des cis-Isomeren zurückzuführen
sind. Die Abwesenheit dieser Absorptionen in dem Spektrogramm der gemäß Versuch 1 erhaltenen Kristalle beweist die Überlegenheit
des erfindungsgemäßen Verfahrens im Hinblick auf die Reinheit des erhaltenen Produkts.
Ausden obigen drei Merkmalen ergibt sich also insgesamt die Überlegenheit des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte
trans - 4 - Aminomethylcyclohexan -1 - carbonsäure hat eine starke Antiplasminwirkung ohne
toxische Nebenwirkungen.
Nachstehend wird das erfindungsgemäße Verfahren an Hand von Beispielen erläutert.
B eispiel 1
In einem Autoklav wurden innerhalb von 8 Stunden 2 g eines Gemisches der eis- und trans-4-Aminomethylcyclohexan-1-carbonsäure
bei 2000C mit 20 ml Äthylalkohol umgesetzt, in dem 0,44 g Natriummetall
gelöst worden waren. Nach dem Abkühlen wurde die Reaktionslösung unter vermindertem Druck eingeengt,
wobei sich ein weißer Rückstand bildete. Der Rückstand wurde in 40 ml Wasser gelöst, und die
erhaltene Lösung wurde durch eine Kolonne eines stark sauren Kationen-Austauschharzes (NH^) gegeben.
Das" Eluat wurde unter vermindertem Druck eingeengt, wobei sich eine weiße Masse ergab. Hierzu
wurde eine ausreichende Menge Aceton gegeben, und es wurden 1,95 g eines weißen Pulvers erhalten.
Dieses Pulver wurde aus Wasser/Aceton umkristallisiert und ergab 1,85 g (Ausbeute 92,5%) eines weißen
kristallinen Pulvers mit einem Schmelzpunkt von 380 bis 3900C (Zers.). Das auf diese Weise erhaltene
Produkt wurde als trans-4-Aminomethylcyclohexan-1-carbonsäure
mittels des Infrarotspektrums identifiziert.
In einem Autoklav wurden 2,0 g cis-4-Aminomethylcyclohexan-1-carbonsäure
bei 2100C 16 Stunden mit 0,76 g Natriumhydroxyd in 20 ml Wasser umgesetzt.
Nach dem Abkühlen wurde die Reaktionslösung in derselben Weise wie im Beispiel 1 behandelt. Das
erhaltene Produkt wurde aus Wasser/Aceton umkristallisiert und ergab 1,91 g (Ausbeute 95,5%) an
Kristallen mit einem Schmelzpunkt von 380 bis 390° C (Zers.).
'S Beispiels
1,0 g eines Gemisches der eis- und trans-4-Aminocyclohexan-1-carbonsäure
und 10 ml 2-Äthylhexanol, worin 0,22 g Natriummetall gelöst worden waren,
wurden unter Rückfluß 14 Stunden erhitzt. Nach dem Abkühlen wurde die Reaktionslösung mit 10 ml
Wasser geschüttelt und dann die wäßrige Schicht abgetrennt. Die Extraktion wurde zweimal mit 8 ml
Wasser wiederholt, worauf die Extrakte vereinigt wurden. Die erhaltenen Extrakte wurden in praktisch
derselben Weise wie im Beispiel 1 behandelt, wobei 0,94 g (Ausbeute 94%) an weißenKristallen mit einem
Schmelzpunkt von 380 bis 390° C (Zers.) erhalten wurden.
In einem Autoklav wurden 2,0 g eines Gemisches der eis- und trans^Aminomethylcyclohexan-l -carbonsäure
bei 1900C 12 Stunden mit 20 ml tertiärem Butylalkohol umgesetzt, worin 0,74 g Kaliummetall
gelöst worden waren. Die Reaktionslösung wurde in praktisch derselben Weise wie im Beispiel 1 behandelt,
wobei 1,84g (Ausbeute 92%) an trans-4-Aminomethylcyclohexan-1-carbonsäure
erhalten wurden.
In einem Autoklav wurden 2,0 g eines Gemisches der eis- und trans-4-Aminomethylcyclohexan-l-carbonsäure
bei 185° C 6 Stunden mit 20 ml Amylalkohol umgesetzt, worin 1,2 g Natriumäthylat gelöst
worden waren. Die Reaktionslösung wurde in praktisch derselben Weise wie im Beispiel 1 behandelt,
wobei 1,8 g (Ausbeute 90%) an trans-4-Aminomethylcyclohexan-1-carbonsäure
erhalten wurden.
B e i s ρ i e 1 6
1,0 g eines Gemisches der eis- und trans-4-Aminomethylcyclohexan
-1 - carbonsäure, 0,38 g Natriumamid und 10 ml n-Octylalkohol wurden unter Rückfluß
14 Stunden erhitzt. Die Reaktionslösung wurde in praktisch derselben Weise wie im Beispiel 3 behandelt,
wobei sich 0,91 g (Ausbeute 91%) an trans-4-Aminomethylcyclohexan-l-carbonsäure
ergaben.
In einem Autoklav wurden 2,0 g cis-4-Aminomethylcyclohexan-1-carbonsäure
bei 1900C 12 Stunden mit 20 ml Pyridin umgesetzt, worin 1,2 g Natriummethylat
gelöst worden waren. Die Reaktionslösung wurde in praktisch derselben Weise wie im Beispiel 1 behandelt,
wobei 1,83 g (Ausbeute 91,5%) an trans-4 - Aminomethylcyclohexan -1 - carbonsäure erhalten
wurden.
1,0 g eines Gemisches der eis- und trans-4-Aminomethylcyclohexan-1-carbonsäure
und 0,54 g Natriumbicarbonat wurden in 10 ml n-Octylalkohol suspendiert
und das Gemisch dann unter Rückfluß 10 Stunden erhitzt. Die Reaktionslösung wurde in praktisch
derselben Weise wie im Beispiel 3 behandelt. Die auf diese Weise erhaltenen Rohkristalle wurden aus
Wasser/Aceton/Methanöl umkristallisiert, wobei 0,82 g (Ausbeute 82%) an trans-4-Aminomethylcyclohexan-1-carbonsäure
mit einem Schmelzpunkt von 380 bis 390° C (Zers.) erhalten wurden.
1,0 g eines Gemisches der eis- und trans-4-Aminomethylcyclohexan-1-carbonsäure
und 0,57 g wasserfreies Kaliumcarbonat wurden in 10 ml n-Octylalkohol
suspendiert und anschließend unter Rückfluß 12 Stunden erhitzt. Die Reaktionslösung wurde dann
in derselben Weise wie im Beispiel 3 behandelt, wobei 0,80 g (Ausbeute 80%) an trans-4-Aminomethylcyclohexan-1-carbonsäure
erhalten wurden.
1,0 g eines Gemisches der eis- und trans-4-Aminomethylcyclohexan-1-carbonsäure
und 0,63 g Kaliumhydroxyd in Pulverform wurden in 10 ml 2-Äthylhexanol
suspendiert und anschließend unter Rückfluß 7 Stunden erhitzt. Die Reaktionslösung wurde
dann in praktisch derselben Weise wie im Beispiel 3 behandelt, wobei 0,77 g (Ausbeute 77%) an trans-4
-Aminomethylcyclohexan -1 - carbonsäure erhalten wurden.
Beispiel 11 3S
In einem Autoklav wurden 1,6 g (0,01 Mol) eines Gemisches der eis- und trans-4-Aminomethylcyclohexan-1-carbonsäure,
2,4 g (0,0075 Mol) Bariumhydroxyd und 10 ml Wasser bei 200 bis 220° C 15 Stunden erhitzt. Die Reaktionslösung wurde mit
50 ml Wasser verdünnt und hierzu verdünnte Schwefelsäure zugefügt. Das ausgefällte Bariumsulfat wurde
abfiltriert. Das Filtrat wurde unter vermindertem Druck eingeengt, und der Rückstand wurde aus
wasserhaltigem Aceton umkristallisiert, wobei sich 1,55 g rohe Kristalle ergaben. Die so erhaltenen Kristalle
wurden weiterhin aus Wasser/Methanol/Aceton umkristallisiert und ergaben 1,4 g (Ausbeute 89%)
trans - 4 -Aminomethylcyclohexan -1 - carbonsäure, die einen Schmelzpunkt von 380 bis 390° C (Zers.) zeigte
und die keine anorganischen Salze enthielt. Ihr Schmelzpunkt und ihr Infrarotspektrum stimmten
gut mit denjenigen einer authentischen Probe überein.
55
In einen Autoklav wurden 1,6 g (0,01 Mol) eines Gemisches der eis- und trans-4-Aminomethylcyclohexan-1-carbonsäure,
0,45 g (0,008 Mol) Calciumoxyd und 10 ml Wasser bei 200° C 8 Stunden erhitzt.
Die Reaktionslösung wurde mit 100 ml Wasser verdünnt, verdünnte Schwefelsäure zugegeben und das
ausgefällte Calciumsulfat abfiltriert. Das Filtrat wurde unter vermindertem Druck eingeengt. Der Rückstand
wurde in warmem Wasser gelöst, und unlösliche Substanzen wurden durch Filtrieren entfernt. Die Lösung
wurde dann zur Trockene eingedampft, der Rückstand in einer geringen Menge wasserhaltigem Methanol
gelöst und die erhaltene Lösung filtriert. Zu dem Filtrat wurde Aceton gegeben, worauf 1,1 g (Ausbeute
81%) trans-4-Aminomethylcyclohexan-1-carbonsäure
mit einem Schmelzpunkt von 386° C (Zers.) erhalten wurden.
In einem Autoklav wurden 1,6 g (0,01 Mol) eines Gemisches der eis- und trans-4-Aminomethylcyclohexan-1-carbonsäure,
2,4 g (0,0075 Mol) Bariumhydroxyd und 10 ml Wasser in derselben Weise wie
im Beispiel 11 erhitzt. Kohlendioxydgas wurde in die Reaktionslösung eingeleitet und das ausgefällte
Bariumcarbonat abfiltriert. Das Filtrat wurde durch eine Kolonne eines schwach sauren Ionenaustauschharzes
(ein sulfoniertes Polystyrolharz, Handelsname »Amberlite IRC-50«) gegeben und das Eluat unter
vermindertem Druck eingeengt. Der Rückstand wurde dann aus wasserhaltigem Methanol umkristallisiert,
wobei 1,45 g (Ausbeute 90%) trans-4-Aminomethylcyclohexan-1-carbonsäure
erhalten wurden.
B e i s ρ i e 1 14
In einem Autoklav wurden 1,6 g (0,01 Mol) eines Gemisches der eis- und trans-4-Aminomethylcyclohexan-1-carbonsäure,
0,45 g (0,008 Mol) Calciumoxyd und 10 ml Wasser in derselben Weise wie im
Beispiel 11 erhitzt. Eine berechnete Menge Phosphorsäure wurde der Reaktionslösung zugegeben und der
Niederschlag abfiltriert. Das Filtrat wurde dann in derselben Weise wie im Beispiel 11 behandelt, wobei
1,4 g (Ausbeute 89%) trans-4-Aminomethylcyclohexan-1-carbonsäure
erhalten wurden.
In einem Autoklav wurden 1,6 g eines Gemisches der eis- und trans-4-Aminomethylcyclohexari-l -carbonsäure,
0,45 g Calciumoxyd und 10 ml Wasser in derselben Weise wie im Beispiel 11 erhitzt. Eine
berechnete Menge Oxalsäure wurde der Reaktionslösung zugefügt und der Niederschlag abfiltriert. Das
Filtrat wurde dann in derselben Weise wie im Beispiel 11 behandelt, wobei 1,4 g (Ausbeute 89%) trans-4
-Aminomethylcyclohexan - 1 - carbonsäure erhalten wurden.
In einem Autoklav wurden 1,6 g cis-4-Aminomethylcyclohexan
-1 - carbonsäure, 2,4 g Bariumhydr oxyd und 10 ml Wasser erhitzt und in derselben Weise
wie im Beispiel 11 behandelt, wobei 1,4 g trans-4 - Aminomethylcyclohexan -1 - carbonsäure erhalten
wurden.
409 522/416
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von trans-4-Amino- Erfindungsgemäß kann nun in vorteilhafter Weise
methylcyclohexan-1-carbonsäure durch Isomeri- 5 die eis- in die trans-4-Aminomethylcyclohexan-l-carsieren
von cis-4-Aminomethylcyclohexan-l-car- bonsäure übergeführt werden.
bonsäure oder dieser in einem Gemisch der eis- Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung
und trans-4-Aminomethylcyclohexan-l-carbon- von trans-4-Aminomethylcyclohexan-1 -carbonsäure
säuren enthaltenen Säure mit Hilfe von Natrium durch Isomerisieren von cis-4-Ammomethylcycloin
Amylalkohol bei erhöhter Temperatur, da- 10 hexan-1-carbonsäure oder dieser in einem Gemisch
durch gekennzeichnet, daß die Isomeri- der eis- und trans^-Aminomethylcyclohexan-l-carsierung
bei 160 bis 250° C durchgeführt wird, als bonsäure enthaltenen Säure mit Hilfe von Natrium
Lösungsmittel außer Amylalkohol auch andere in Amylalkohol bei erhöhter Temperatur besteht
geradkettige, verzweigtkettige oder cyclische Aiko- darin, daß die Isomerisierung bei 160 bis 250°C
hole mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, stickstoff- 15 durchgeführt wird, als Lösungsmittel außer Amylhaltige
heterocyclische Amine oder Wasser und alkohol auch andere geradkettige, verzweigtkettige
als Isomerisierungsmittel außer Natrium auch oder cyclische Alkohole mit 1 bis 8 Kohlenstoffatoandere
Alkalimetalle, Alkaliamide, -alkoholate, men, stickstoffhaltige heterocyclische Amine oder
-hydroxyde, -carbonate, -bicarbonate, Erdalkali- Wasser und als Isomerisierungsmittel außer Natrium
oxyde oder -hydroxyde verwendet werden und 20 auch andere Alkalimetalle, Alkaliamide, -alkoholate,
trans - 4 - Aminomethylcyclohexan -1 - carbonsäure -hydroxyde, -carbonate, -bicarbonate, Erdalkalioxyde
aus dem erhaltenen Gemisch durch Eluieren der oder -hydroxyde verwendet werden und transwäßrigen
Lösung des Isomerisierungsproduktes 4 - Aminomethylcyclohexan-1 -carbonsäure aus dem
durch eine mit einem sauren Kationenaustausch- erhaltenen Gemisch durch Eluieren der wäßrigen
harz beschickte Kolonne bzw. nach Fällen schwer- 25 Lösung des Isomerisierungsproduktes durch eine
löslicher Erdalkaliverbindungen mit Hilfe von mit einem sauren Kationenau.stauschharz beschickte
Kohlendioxyd, Schwefelsäure, Phosphorsäure Kolonne bzw. nach Fällen schwerlöslicher Erdalkalioder
Oxalsäure abgetrennt wird. verbindungen mit Hilfe von Kohlendioxyd, Schwefel-
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- säure, Phosphorsäure oder Oxalsäure abgetrennt
zeichnet, daß man als alkalisches Mittel Natrium-, 30 wird.
Kalium- oder Bariumhydroxyd oder Calcium- Als Alkalimetalle können Natrium-, Kalium- oder
oxyd verwendet. Lithiummetall, ferner auch Alkalimetallverbindungen
verwendet werden. Als Erdalkalioxyde und-hydroxyde können vorzugsweise Barium- oder Calciumoxyd
' 35 und die Hydroxyde davon eingesetzt werden. Als
Lösungsmittel können z. B. Methyl-, Äthyl-, n-Propyl-,
Isopropyl-, η-Butyl-, Isobutyl-, tertiärer Butyl-,
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstel- n-Amyl-, Isoamyl-, n-Hexyl-, n-Heptyl-, n-Octylalko-
lung von trans-4-Aminomethylcyclohexan-1-carbon- hol, 2-Äthylhexanol, Cyclohexylalkohol, Pyridin, Pico-
säure durch Isomerisieren von cis-4-Aminomethyl- 40 lin oder Chinolin verwendet werden. Es wird zweck-
cyclohexan-1-carbonsäure oder dieser in einem Ge- mäßig bei Atmosphärendruck gearbeitet. Falls Lö-
misch von eis- und trans-4-Aminomethylcyclohexan- sungsmittel mit niedrigeren Siedepunkten als 180° C
1-carbonsäure enthaltenen Säure. verwendet werden, wird in einem Autoklav gearbeitet.
Es ist bekannt, daß 4-Aminomethylcyclohexan- Es ist erforderlich, das Reaktionsgemisch mehr als
1-carbonsäure eine wertvolle Substanz mit Antiplas- 45 4 Stunden zu erhitzen. Jedoch ist es unvorteilhaft,
min-Wirkung ist (vgl. belgische Patentschrift 617216). das Erhitzen länger fortzusetzen, da eine Neben-
Es wurde ferner gefunden, daß das trans-Isomere eine reaktion unter Verminderung der Ausbeute eintreten
weit stärkere Antiplasmin-Aktivität als das cis-Iso- kann. Wenn ein Gemisch der beiden Isomeren als
mere besitzt. Ausgangsmaterial verwendet wird, so verläuft die
Es ist daher von großer Bedeutung, wenn es ge- 50 Isomerisierungsreaktion praktisch in der gleichen
lingt, das cis-Isomere oder ein Gemisch der eis- und Weise unabhängig von dem Mischungsverhältnis
trans-Isomeren in das trans-Isomere zu überführen. der beiden Isomeren.
Bei einem bekannten Verfahren gemäß Liebigs Das Isomerisierungsgemisch wird in folgender Weise
Annalen der Chemie, Bd. 301, 1900, S. 194, wurden aufgearbeitet:
zwei Isomere von 4-Aminomethylcyclohexan-l-car- 55 1. Wenn Alkalimetalle oder Alkaliverbindungen
bonsäure als α-Isomeres (leicht löslich in Methanol) als alkalische Mittel eingesetzt werden:
und jS-Isomeres (kaum löslich in Methanol) bezeich- . Die Reaktionslösung wird unter vermindertem
net. Das 0-Isomere wurde unter Rückflußbedingungen Druck eingeengt, wenn wasserlösliche organische
in Gegenwart von Natrium und Amylalkohol erhitzt, Lösungsmittel angewandt wurden und der Rück-
um es in das α-Isomere zu überführen. Bei diesem 60 stand in Wasser gelöst. Falls wasserunlösliche orga-
Verfahren wurde jedoch das /9-Isomere, wie die nach- nische Lösungsmittel eingesetzt wurden, wird Wasser
stehenden Vergleichsversuche zeigen, nur teilweise zu der Reaktionslösung oder zu dem durch Abdestil-
isomerisiert. Deshalb wurde das α-Isomere aus dem lation des Lösungsmittels von der Reaktionslösung
Reaktionsprodukt mittels eines komplizierten Um- unter vermindertem Druck erhaltenen Rückstand
kristallisationsverfahrens unter Ausnützen der Unter- 65 zugefügt. Auf diese Weise wird das gewünschte Pro-
schiedlichkeit der Löslichkeit zwischen den beiden dukt als wäßrige Lösung extrahiert. Wenn Wasser
Isomeren abgetrennt. Jedoch läßt sich andererseits als Lösungsmittel eingesetzt wird, kann die Reak-
die Reinheit des nach diesem Verfahren erhaltenen tionslösung direkt verwendet werden.
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