AT315175B - Verfahren zur Hertellung von 2-Pyridylthioacetamid bzw. von seinen Salzen - Google Patents

Verfahren zur Hertellung von 2-Pyridylthioacetamid bzw. von seinen Salzen

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AT315175B
AT315175B AT634170A AT634170A AT315175B AT 315175 B AT315175 B AT 315175B AT 634170 A AT634170 A AT 634170A AT 634170 A AT634170 A AT 634170A AT 315175 B AT315175 B AT 315175B
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Oszkar Fuchs Dr
Lajos Farkas Dr
Jozsef Borsi Dr
Ferenc Andrasi Dr
Sandor Elek Dr
Istvan Polgari Dr
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Egyt Gyogyszervegyeszeti Gyar
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   Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von 2-Pyridylthioacetamid durch Umsetzung von   2-Pyridylacetonitril   mit Schwefelwasserstoff in Gegenwart von basischen Katalysatoren und gegebenenfalls zur Herstellung seiner Salze durch anschliessende Umsetzung des zuerst erhaltenen Produktes mit einer pharmakologisch verträglichen Mineral-oder organischen Säure. 



   In der Therapie von   Magen- und Duodenal-Geschwüren   werden zur Verminderung der Bildung von Magensalzsäure bzw. allenfalls auch zur vollständigen Neutralisierung derselben verschiedene anticholinerge Verbindungen sowie verschiedene Säurebindemittel und Neutralisierungsmittel verwendet ; durch die erstgenannte Verbindung wird jedoch nur die das Nervensystem betreffende Phase der gesteigerten Magensalzsäurebildung beeinflusst, wobei ausserdem auch zahlreiche Nebeneffekte ausgelöst werden. 



   Auf Grund neuerer pathophysiologischer Ergebnisse sollen aber für diesen Zweck solche Verbindungen verwendet werden, durch welche die Produktion der Magensalzsäure durch die spezifische Blockierung der Wirkung des sich in der Magenschleimhaut bildenden Heptadekapeptids (Gastrins) reduziert wird und welche keine anticholinergische Wirkung besitzen. In pharmakodynamischen Untersuchungen wurde bereits in Tierversuchen festgestellt, dass durch 2-Pyridylthioacetamid die die Sekretion der Magensäure steigernde Wirkung des Gastrins oder des Pentagastrins - eines strukturellen Analogons - und auch die auf verschiedenen Wegen experimentell hervorgerufenen Magengeschwürzustände wirkungsvoll verhindert wird. Es ist jedoch bisher noch kein   einwand-   frei verwendbares Verfahren zur Herstellung von 2-Pyridylthioacetamid bekannt. 



   Bei den konventionellen - beispielsweise in J. Org. Chem. 19   [1954],   S. 743   bzw. in Roozniki Chem.   31   [1957],   S. 543 beschriebenen-Herstellungsverfahren wird aus 2-Pyridylacetonitril mittels Schwefelwasserstoff in ammoniakalischer Äthylalkohollösung das 2-Pyridylthioacetamid hergestellt ; diese   Reaktion verläuft aber   sehr langsam - Reaktionszeit eine Woche-und auch die Qualität des Produktes ist unbefriedigend. 



   Weiters kann gemäss J. Am. Chem. Soc. 80   [1958],   S. 4659 2-Pyridylthioacetamid auch aus 2-Pyridylacetamid mittels Phosphorpentasulfid hergestellt werden-jedoch mit sehr niedrigen Ausbeuten von 15 bis   2fY1/o.   
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 von a-substituierten Phenyl-2-pyridylthioacetamiden bekannt, welche durch Umsetzung der entsprechenden
Nitrile mit Schwefelwasserstoff in einem grossen Überschuss von Pyridin in Gegenwart von Triäthylamin herge- stellt werden. 



   Aus der Literatur sind zwar zahlreiche Verfahren zur Herstellung von Thioamiden bekannt-wobei die Addition des Schwefelwasserstoffes auf die Nitrilgruppe durch Anwendung einer sekundären oder einer tertiären organischen Base gefördert wird ; hiebei hängt jedoch die Natur der die Addition des Schwefelwasserstoffes fördernden Basen bzw. die Wirksamkeit des verwendeten Verfahrens stark von der chemischen Struktur der um- zusetzenden Nitrile ab ; in den meisten Fällen müssen nun die Reaktionsbedingungen für die Schwefelwasser- stoffaddition (Lösungsmittel, Katalysator, Temperatur usw. ) eben diesen zuletzt erwähnten Umständen ange- passt werden-um das erwünschte Thioamid überhaupt oder mit maximaler Ausbeute herstellen zu können. 



   - Wird nun gemäss dieser brit. Patentschrift 2-Pyridylacetonitril in Pyridin in Gegenwart von Triäthylamin mit Schwefelwasserstoff umgesetzt, dann ergibt sich im Durchschnitt eine ungefähr   41%igue   Ausbeute von 
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 werden kann. 



   Zum Unterschied hievon kann aus   ct-Carbäthoxy-2-pyridylacetonitril   in Pyridin in Gegenwart von Triäthylamin nicht das erwünschte   a-Carbäthoxy-2-pyridylthioacetamid   gewonnen werden. Die Schwefelwasserstoffaddition kann an sich durch Erwärmen beträchtlich beschleunigt werden ; wird jedoch ammoniakalisches Äthanol verwendet-dann kann die Erwärmung nur im geschlossenen System unter Druck durchgeführt werden, wodurch sich technische sowie apparative Schwierigkeiten ergeben und die Ökonomie des Verfahrens nachteilig beeinflusst wird. Durch Gegenwart von Ammoniak wird ausserdem eine komplizierte Selbstkondensationsreaktion des   2-Pyridylacetonitrils   ausgelöst, das Gemisch entfärbt sich und auch Ausbeute und Qualität des Endproduktes werden schlechter. 



   Das eingangs beschriebene Verfahren zur Herstellung von 2-Pyridylthioacetamid auf Basis von 2-Pyridylacetonitril bzw. von seinen Salzen soll nun auf Grund der oben erwähnten pharmakodynamischen Untersuchungen bzw. der daraus abgeleiteten Erkenntnisse zu einer besonders leicht, preiswert und mit hoher Ausbeute durchführbaren Methode ausgestaltet werden. 



   Nach der Erfindung wird dies bei solchen Herstellungsverfahren in einfacher Weise dadurch erreicht, dass   als basische Katalysatoren niedere Dialkylamine verwendet werden, das sind'di- (C -Alkyl)-amine'-u.   zw. vorzugsweise   Dimethyl-, Diäthyl-,   Di-n-propyl-, Di-iso-propyl-, Di-n-butyl-oder D-sec-butylamin. Hier 
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 Lösungsmittel können ebenso auch aliphatische Alkohole - beispielsweise Methanol, Äthanol, Propanol,   Butanole usw.-verwendet werden, wobei von den niederen Dialkylaminen-bezogen auf das zu konvertieren-    de   2-Pyridylacetonitril - nur 1,   5 bis 3 Mol-angewendet werden brauchen. 

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   Weil nun der Schwefelwasserstoff am 2-Pyridylacetonitril in Gegenwart von Wasser schwächer additioniert als unter   wasserfreien Bedingungen - muss   sowohl beim betreffenden, niederen Dialkylamin als auch beim Schwefelwasserstoff selbst der Wassergehalt niedrig gehalten werden. Beim erfindungsgemässen Herstellungsverfahren kann weiters auch die Erwärmung leicht durchgeführt werden. Bei einer bevorzugten Ausgestaltung dieses Herstellungsverfahrens wird das Reaktionsgemisch während 2 bis 6 h auf 40 bis   800C -zweckmässig   auf 500Cerwärmt. 



   Unabhängig davon, ob das niedere Dialkylamin allein oder mit Alkoholen gemischt verwendet wird, kann nämlich in einem Apparat mit Rückflusskühler die Erwärmung in einfacher Weise durchgeführt werden. Hiebei muss nämlich die Erwärmungstemperatur mit dem Siedepunkt des eingesetzten, niederen Dialkylamins übereinstimmen-so ist beispielsweise bei Diäthylamin die optimale Temperatur 50 C, bei Dialkylaminen mit höheren Siedepunkten dagegen entsprechend   höher ; bei Diäthylamin   ist eine   Erwärmungsdauer   von etwa 4 h zweckmässig und ausreichend zur Erzielung der gewünschten Ausbeute. 



   Aus dem erhaltenen Reaktionsgemisch wird schliesslich mittels einer der allgemein bekannten   Methodendas   Endprodukt abgetrennt-beispielsweise durch Entfernung des Alkohols und des niederen Dialkylamins unter vermindertem Druck ; durch anschliessende Behandlung des Rückstandes mit Wasser ; Filtrieren ; Waschen und Trocknen der Kristalle ; und   schliesslich   durch Reinigung des Produktes durch erneutes Kristallisieren. 



   Gegenüber jenem, aus brit.   Patentschrift NI. 1, 086, 399   bekannten   Herstellungsverfahren ist das erfin-   dungsgemässe Verfahren zur Herstellung von 2-Pyridylthioacetamid in verschiedener Hinsicht bedeutend vor-   teilhafter :   vor allem ist der Einsatz grosser Mengen des kostspieligen Pyridins   überflüssig,   durch welches auch die Isolierung des Endproduktes erheblich erschwert wird ; ausserdem wird die Ausbeute des 2-Pyridylthioacetamids wesentlich   erhöht-d. h.   beinahe verdoppelt. 



   Das bei diesem Herstellungsverfahren erhaltene   2-Pyridylthioacetamid   ist eine Substanz von basischem Charakter, welche sowohl mit anorganischen als auch mit organischen Säuren Salze bildet-u. zw. weisse kristallinische Verbindungen mit relativ hohem Schmelzpunkt ; zur Darstellung dieser Säureadditionssalze sind wasserfreie Bedingungen erforderlich, weil dieselben im allgemeinen im Wasser gut löslich sind. Die Salze des 2-Pyridylthioacetamids können durch Umsetzung der freien Base mit der entsprechenden Säure hergestellt 
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 - welchesnensäure,   Essigsäure,     p-Toluolsulfonsäuce   und andere pharmazeutisch verwendbare   Säuren - verwendet   wer- den. 



   Falls ein solches Säureadditionssalz in die freie Base übergeführt werden soll, kann zweckmässig das Salz in einem entsprechenden Lösungsmittel gelöst werden und danach die erhaltene Lösung mit einer basischen
Substanz - beispielsweise mit Natriumhydroxyd - neutralisiert und schliesslich die erwünschte Base durch Ab- saugen, Extraktion oder eine ähnliche Methode abgetrennt werden. 



   Das erfindungsgemässe Verfahren zur Herstellung von 2-Pyridylthioacetamid durch Umsetzung von
2-Pyridylacetonitril mit Schwefelwasserstoff in Gegenwart von basischen Katalysatoren wird nun an Hand der folgenden Beispiele näher erläutert :   Beispiel 1: 55,1 g (0,467   Mol) 2-Pyridylacetonitril wurden in einem Gemisch von 80 ml wasserfreiem Äthanol und 51,   2g (0,   7 Mol) Diäthylamin gelöst und unter Eiskühlung wurden binnen 2 h 23,8 g Schwefelwasserstoff in die Lösung geleitet. Das Gemisch wurde 16 h gut verschlossen bei einer Temperatur von   250C   gehalten, dann 4 h bei   500C   gewärmt. Die volatilen Substanzen wurden nun unter reduziertem Druck entfernt und die im Gefäss zurückbleibende orangengelbe Kristallmasse wird mit 100 ml Eiswasser verrieben.

   Die Kühlung mit Eiswasser wurde einige Stunden fortgesetzt und dann wurde das Gemisch filtriert. Die Substanz am Filter wurde zweimal mit Eiswasser gewaschen, dann durch Durchsaugen von Luft getrocknet. Es wurden weissgelbe Kristalle erhalten. 



   Ausbeute : 58, 7 g (82,     o), Schmelzpunkt :   91 bis   930C.   



   Die Substanz kann direkt, ohne wiederholter Kristallisation zur Salzbildung angewendet werden. 



   Beispiel2 :11,8g(0.1Mol)2-PyridylacetonitrilwurdenineinemGemischvon40mlwasserfreiem Äthanol und 20, 2 g (0,   2 Mol) Diisopropylamin gelöst und 6. 4 g (0. 2 Mol) Schwefelwasserstoff wurden unter   Eiskühlung binnen 2, 5 h in die Lösung geleitet. Nach 24 h bei Raumtemperatur wurde das Gemisch 4 h bei   550C   gewärmt. Das Äthanol und das Amin wurden unter Vakuum entfernt. Die zurückbleibende kristallinische Substanz wurde mit 40 ml Eiswasser verrieben, einige Stunden im Kühlschrank gehalten, filtriert, am Filter mit Eiswasser gewaschen und getrocknet. Es wurde eine orangengelbe kristalline Substanz erhalten. 



   Ausbeute : 13,5 g (88, 7%) ; Schmelzpunkt : 88 bis   90 C.   



   Nach erneuter Kristallisierung aus Benzol oder   lOoigem   Äthanol steigt der Schmelzpunkt auf 92 bis 94 C. 



   Beispiel 3 : 11,   8 g (0, 1   Mol) 2-Pyridylacetonitril wurden in einem Gemisch von 30 ml wasserfreiem Äthanol und 19, 4 g (0,15 Mol) Di-n-butylamin gelöst und 5, 9 g (0, 17 Mol)   Schwefelwasserstoffgas   wurde unter Eiskühlung in 2, 5 h in die Lösung geleitet. Nach 17-stündigem Stehen wurde das Gemisch 4 h bei   500C   gewärmt. Das Lösungsmittel und das Amin wurden unter vermindertem Druck entfernt. Die zurückbleibenden 

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19,55 g (0, 129 Mol) zweimal kristallisiertes 2-Pyridylthioacetamid wurden bei   500C   in 250 ml wasser-   freiem Äthanolgelöst   und die Lösung wurde mit 50 ml wasserfreiem Methanol mit   191o   Salzsäuregasgehalt unter ständigem Rühren vermischt. 



   Der pH-Wert der Mischung wurde dadurch zwischen 2 und 3 gestellt. Das Produkt schied sofort in der Form von kleinen weissen Nadeln aus. Es wurde gekühlt und einige Stunden im Kühlschrank gehalten. Das Produkt wurde abgesaugt, auf einem gesinterten Glasfilter mit 2 x 50 ml eiskaltemwasserfreiem Äthanol gewaschen und bei   200C   unter Vakuum über Laugekörnchen getrocknet. Es wurden weisse, nadelförmige Kristalle erhalten. 



   Ausbeute : 23 g   (950/0) ; Schmelzpunkt :   200 bis   2010C   mit Zersetzung. 



   Schmelzpunkt in der   Literatur : 1930C   mit Zersetzung (J. Org. Chem. 19 [1954], S. 753). 



    Beispiel 5 : 2-Pyridylthioacetamid-D-tartarat   
2,0 g (0,013 Mol) 2-Pyridylthioacetamid wurden in 20 ml wasserfreiem Äthanol gelöst und zu 50 ml einer   500C   warmen Lösung von 3,5 g (0,017 Mol) D-Weinsäure in wasserfreiem Äthanol gegossen. Die Lösung wurde gekühlt, wobei sich in der   Form von weissgelben   Kristallen das 2-Pyridylthioacetamid-D-tartarat ausschied. 



   Ausbeute : 3,75 g (94, 5%); Schmelzpunkt: 143 bis   144 C.   



    Nach wiederholter Kristallisation aus 60 ml Äthanol und Klärung mit Aktivkohle betrug die Ausbeute 3,05 g ; Schmelzpunkt : 144 bis 145oC.   



   Die folgenden Salze wurden genau in der in den Beispielen 4 und 5 beschriebenen Weise hergestellt :   2-Pyridylthioacetamid-maleat ;   Smp. 1300C (mit Zersetzung) ; 
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 ;2-Pyridylthioacetamid-sulfat; Smp. 115 bis 1200C (mit Zersetzung) ;
2-Pyridylthioacetamid-phosphat; Smp. 153 bis 155 C. 



    PATENTANSPRÜCHE   
1. Verfahren zur Herstellung von 2-Pyridylthioacetamid durch Umsetzung von 2-Pyridylacetonitril mit Schwefelwasserstoff in Gegenwart von basischen Katalysatoren und gegebenenfalls von seinen Salzen durch anschliessende Umsetzung des zuerst erhaltenen Produktes mit einer pharmakologisch verträglichen Mineraloder organischen Säure, dadurch gekennzeichnet, dass als basische Katalysatoren niedere Dialkylamine verwendet werden, das sind 'di-(C1-4-Alkyl)-amine' - u.zw. vorzugsweise Dimethyl-, Diäthyl-, Di-n-propyl-, Di-iso-propyl-,   Di-n-butyl-oder Di-sec-butylamin.  

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Reaktionsgemisch während 2 bis 6 h auf 40 bis 800C - vorzugsweise auf 500C - erwärmt wird.
AT634170A 1969-07-11 1970-07-10 Verfahren zur Hertellung von 2-Pyridylthioacetamid bzw. von seinen Salzen AT315175B (de)

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