DE2261926C3 - Verfahren zur Herstellung von DL-Methionyl-DL-methionin - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von DL-Methionyl-DL-methioninInfo
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- C07K5/04—Peptides containing up to four amino acids in a fully defined sequence; Derivatives thereof containing only normal peptide links
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- C07K5/06008—Dipeptides with the first amino acid being neutral
- C07K5/06017—Dipeptides with the first amino acid being neutral and aliphatic
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von DL-Methionyl-DL-methionin durch Verseifung von
3,6-Bis-{2'-methylmercaptoäthyl)-2,5-diketopiperazin.
DL-Methionyl-DL-methionin, das Dipeptid des DL-Methionins, ist bisher noch nicht beschrieben worden.
Seine Herstellung auf den für Peptid-Synthesen üblichen Wegen, beispielsweise durch Umsetzung von
N-Carbobenzoxy-methionin mit Methioninäthylester und Dicyclohexylcarbodiimid zum N-Carbobenzoxymethionyl-methionin
und Entfernung der N-Carbobenzoxy-Gruppe mit Alkalimetall in flüssigem Ammoniak, ist
aufwendig.
Es ist jedoch bereits bekannt, L-Methionyl-L-methionin
in der Weise herzustellen, daß man das entsprechende Diketopiperazin mit konzentrierter Salzsäure verseift,
das unverseifte Diketopiperazin abfiltriert, aus dem Filtrat das gebildete Dipeptid als Salz der
l-Nitronaphthalin-5-sulfonsäure isoliert und dieses
durch Behandlung mit einem Ionenaustauscher zerlegt (HeIv. Chim. Acta 34 [1951], 2085-96). Selbst dann,
wenn man das jeweils unverseift gebliebene Diketopiperazin noch dreimal erneut der Verseifung unterwirft
und erst dann die vereinigten Filtrate weiterverarbeitet, beträgt jedoch die Ausbeute an Dipeptid, bezogen auf
das eingesetzte Diketopiperazin, nur 57%.
Auf die gleiche Weise wurde auch bereits D-Methionyl-D-unethionin
hergestellt (HeIv. Chim. Acta 35 [1952], 227-31)
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet daß man die Verseifung bei pH-Werten
zwischen 7 und 12 durchführt.
Unter diesen Bedingungen kann das Dipeptid schon bei nur einmaliger Verseifung in einer Ausbeute von
65%, bezogen auf das eingesetzte Diketopiperazin, bzw. von 72'%, bezogen auf das verbrauchte Diketopiperazin,
erhalten werden. Überraschenderweise ist das so erzeugte Dipeptid von ausgezeichneter Reinheit und
zum Unterschied von reinem Methionin vollkommen geruchs- und geschmacksfrei.
Vorzugsweise wird die Verseifung bei pH-Werten zwischen 9,0 und 11,5, insbesondere zwischen 10,0 und
10,8, durchgeführt.
Als Verseifungsmittel dienen Substanzen, die zur Einstellung des betreffenden pH-Wertes in dem
Verseifungsmedium geeignet sind. In Frage kommen vornehmlich Ammoniak, basisch wirkende Alkalisalze,
Kalium- und Natriumhydroxid. Die Verseifungsmittel werden zweckmäßigerweise als wäßrige oder alkoholische
Lösungen eingesetzt
Zur Verseifung wird das Bis-methylmercaptoäthyl-diketopiperazin
mit Vorteil als Aufschlämmung beziehungsweise als Lösung in inerten organischen Lösungsmitteln,
insbesondere in Alkoholen, wie Methanol, Äthanol, Isopropanol oder n-Butanol, oder in Gemischen
dieser Lösungsmittel mit Wasser, vorzugsweise in
ίο Wasser, eingesetzt Das für die Verseifung benötigte
Wasser kann gegebenenfalls ganz oder teilweise dadurch eingebracht werden, daß das Verseifungsmitiel
als wäßrige Lösung angewendet wird.
Die Verseifung kann bei Normaldruck, erforderli-
is chenfalls auch bei Unterdruck oder Überdruck erfolgen.
Im allgemeinen werden Temperaturen nicht unter etwa 50 und nicht über etwa 180° C angewendet. Zu
bevorzugen sind Temperaturen etwa zwischen 65 und 1400C, insbesondere zwischen 90 und 1200C.
M Es werden insgesamt dem Bis-methylmercaptoäthyldiketopiperazin
äquivalente Mengen an Verseifungsmittel benötigt Die Anwendung von einem Überschuß
von Verseifungsmittel bis zu etwa 5% ist möglich; vorteilhaft ist es jedoch, das Verseifungsmittel in
höchstens äquivalenten Mengen oder im Unterschuß einzusetzen. Vorzugsweise werden 0,95 bis 1,00,
insbesondere 0,98 bis 1,00, Äquivalente des Verseifungsmittels angewendet
Während der Ausführung der Verseifung wird der pH-Wert ständig in dem festgelegten Bereich zwischen
etwa 7 und 12 gehalten. Dies bedeutet im allgemeinen, daß das Verseifungsmittel nur nach und nach in dem
Maße zugesetzt wird, in dem es für die Verseifung verbraucht wird. Vorzugsweise soll hierbei stets
weniger Verseifungsmittel vorliegen, als der gelöst vorliegenden Menge an Bis-methylmercaptoäthyl-diketopiperazin
äquivalent ist.
Zur Gewinnung des Methionyl-methionins aus dem Verseifungsgemisch wird dieses auf einen pH-Wert von
etwa 5,6 eingestellt. Das dabei auskristallisierende Methionyl-methionin wird durch Zentrifugieren oder
Filtrieren abgetrennt.
DL-Methionyl-DL-methiontn findet Verwendung als Lebensmittel- oder Futtermittelzusatzstoff, und zwar
*5 insbesondere in den Fällen, in denen ein in Wasser
schwer lösliches, jedoch in Alkali leicht lösliches Derivat des Methionins benötigt wird, das im übrigen geruch-
und geschmackfrei ist. Nach der Aufnahme des Methionyl-methionins mit der Nahrung wird das
so Methionin alsbald in Freiheit gesetzt und steht dann zur
Proteinsynthese im Organismus zur Verfügung.
Es wurden 131 g(0,5 Mol) 3,6-Bis(2'-methylmercaptoäthyl)-2,5-diketopiperazin
zunächst mit 250 ml Wasser angeteigt und dann mit weiteren 750 ml Wasser vermischt. Die so gebildete Suspension wurde erhitzt
und unter Rückfluß auf Siedetemperatur gehalten. Dann wurden nach und nach im Verlauf von 6 Stunden 0,5 Mol
Natriumhydroxid in lOprozentiger wäßriger Lösung so langsam zugetropft, daß der pH-Wert von 10,8 nicht
überschritten wurde. Die Mischung wurde anschließend noch 30 Minuten auf Siedetemperatur gehalten, dann
abgekühlt und durch Zugabe von 10 g Aktivkohle hl>
geklärt, schließlich durch Eindampfen unter vermindertem Druck auf ein Volumen von 600 ml eingeengt, durch
Zugabe von Schwefelsäure auf den pH-Wert 10,5 eingestellt und unter Ahsaupen filtriert. F.s wurden
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13,6 g nicht umgesetztes 3,6-Bis(2'-methylmercaptoäthyl)-2,5-diketopiperazin
gewonnen. Das Filtrat wurde durch Zusatz von Schwefelsäure auf den pH-Wert 5,6
eingestellt und dann unter Rühren 2 Stunden lang bei Raumtemperatur aufbewahrt. Das hierbei abgeschiedene
DL-Methionyl-DL-methionin wurde unter Absaugen filtriert und dann mit 100 ml Wasser gewaschen. Es
wurden 903 g, entsprechend einer Ausbeute von 65%,
bezogen auf eingesetztes 3,6-Bis(2'-methylmercaptoäthyl)-2,5-diketopiperazin,
gewonnen. Das DL-Methionyl-DL-methionin wurde massenspektroskopisch identifiziert.
Es war, wie durch Dünnschichtchromatografie festgestellt wurde, einheitlich, schmolz zwischen 221 und
225° C unter Zersetzung und war geruch- und geschmackfrei. Die Elementaranalyse ergab:
C10H20N2O3S2:
Berechnet: C42.9, H 7,1, NlO1O, S 22,8%;
gefunden: C 42,9, H 7,3, N 10,4, S 22,5%.
gefunden: C 42,9, H 7,3, N 10,4, S 22,5%.
Es wurde wie nach Beispiel 1 verfahren, jedoch wurden 393 kg (150 Mol) 3,6-Bis(2'-methylmercaptoäthyl)-2,5-diketopiperazin
in insgesamt 310 Liter Wasser und 180 Liter einer wäßrigen 9,3prozentigen
Kaliumhydroxidlösung angewendet. Nachdem die Einspeisung der Kaliumhydroxidlösung beendet war, wurde
die Mischung mit 1 kg Aktivkohle versetzt und noch
ίο eine Stunde auf Siedetemperatur gehalten, danach bei
65°C über eine Filterpresse filtriert, dann auf 200 Liter
Volumen eingeengt, abgekühlt, mit Schwefelsäure auf den pH-Wert 5,6 eingestellt und schließlich 4 Stunden
stehengelassen. Das ausgeschiedene DL-Methionyl-DL-methionin wurde unter Absaugen abfiltriert und unter
vermindertem Druck bei 600C getrocknet. Es wurden 26 kg gewonnea. entsprechend 62% Ausbeute. Das
Methionyl-methionin wies die gleichen Eigenschaften auf, wie das nach Beispiel 5 hergestellte.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von DL-Methionyl-DL-methionin
durch Verseifung von 3,6-Bis-(2'-methylmercaptoäthyl)-2,5-diketopiperazin,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Verseifung bei pH-Werten zwischen 7 und 12 durchführt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Verseifung bei pH-Werten
zwischen 10,0 und 10,8 durchführt
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Verseifung in Wasser
als Lösungsmittel durchführt
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man den pH-Bereich
mit Kalium- oder Natriumhydroxid einstellt
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