AT259763B - Verfahren zur Herstellung einer pasteurisierten Plasmaproteinlösung - Google Patents

Verfahren zur Herstellung einer pasteurisierten Plasmaproteinlösung

Info

Publication number
AT259763B
AT259763B AT399065A AT399065A AT259763B AT 259763 B AT259763 B AT 259763B AT 399065 A AT399065 A AT 399065A AT 399065 A AT399065 A AT 399065A AT 259763 B AT259763 B AT 259763B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
molar
protein solution
glutamic acid
solution
ammonium sulfate
Prior art date
Application number
AT399065A
Other languages
English (en)
Inventor
Walter Dr Luhan
Original Assignee
Serotherapeutisches Inst Wien
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Serotherapeutisches Inst Wien filed Critical Serotherapeutisches Inst Wien
Priority to AT399065A priority Critical patent/AT259763B/de
Application granted granted Critical
Publication of AT259763B publication Critical patent/AT259763B/de

Links

Landscapes

  • Peptides Or Proteins (AREA)
  • Investigating Or Analysing Biological Materials (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung einer pasteurisierten Plasmaproteinlösung   Stabile Plasmaproteinlösungen, die keine nachweisbaren Mengen von Isoagglutininen und Conglutini-    nen enthalten und erhitzt werden können, ohne dass messbare physiko-chemische Veränderungen und Veränderungen der antigenen Struktur der gelösten Proteine auftreten, sind bekannt. Diese Proteinlösungen zeichnen sich gegenüber den üblichen Blutkonserven durch ihre Haltbarkeit und vor allem dadurch aus, dass sie unabhängig von der Blutgruppe des Patienten angewendet werden können. 



   Zur Herstellung wird in bekannter Weise von Plasma ausgegangen, aus welchem das Fibrin entfernt wird, Das dabei dargestellte native Serum dient sodann als Ausgangsstoff für die Gewinnung der Plasmaproteinlösung. Vor allem aus wirtschaftlichen Gründen wird es vorgezogen, aus dem Serum zunächst das Gammaglobulin abzuscheiden. 



   Lediglich der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass die Abscheidung des Gammaglobulins dabei durch Zugabe von Ammonsulfat bei PH Werten zwischen 6 und 7 vorgenommen wird, bis der Stickstoffgehalt des Serums auf   600/0   seines ursprünglichen Wertes gesunken ist. Nach Entfernung des im Niederschlag befindlichen Gammaglobulins werden nun nach einem bekannten Verfahren aus dem ammonsulfathaltigen Filtrat die thermolabilen Proteine ausgefällt werden, worauf nach Abtrennung derselben und Umfällung der verbliebenen Proteine mit Ammonsulfat und Zusetzen eines Stabilisators die gewünschte stabile Proteinlösung erhalten wird. 



   Zur Ausfüllung der thermolabilen Proteine wurden als Fällungsmittel bereits Schwermetallsalze, insbesondere Zinksalze, eine Äthanolfraktionierung und neuerdings ein Gemisch einbasischer höherer Fettsäuren   (C8 - C29 vorgeschlagen,   wobei das letztere Reagenz in einer solchen Menge zuzusetzen ist, dass es in dem Fällungsgemisch in 0, 1 molarer Konzentration vorhanden ist. 



   Die erwähnten Abscheidungsvorgänge aus dem nativen Serum verlaufen nicht vollständig, und es hängt auch die Beschaffenheit der Niederschläge weitgehend vom Fällungsmittel, aber auch von andern Bedingungen ab, unter denen die Abscheidung im einzelnen durchgeführt wird. 



   Es wurde nun gefunden, dass die Abscheidung der thermolabilen Proteine sowohl was ihre Vollständigkeit als auch was die Beschaffenheit des Niederschlages anlangt, besser gelingt, wenn an Stelle der bekannten Fällungsmittel erfindungsgemäss Glutaminsäure oder ein Salz derselben verwendet wird. 



   Auf diese Weise gelingt es, die zur Herstellung erforderliche Apparatur besser auszunutzen. 



   Nach einer Ausführungsform wird die Qualität des Niederschlages verbessert, wenn die Glutaminsäure im   Fällungsgemisch 0, 03 - 0, 04 molar   gehalten wird. 



   Eine weitere Verbesserung kann ferner dadurch erzielt werden, dass der Fällungslösung ausser Glutaminsäure noch etwa ein Fünfzigstel der Menge derselben Buttersäure zugesetzt wird. Ein besonders rasch sich absetzender und leicht filtrierbarer Niederschlag entsteht dabei dann, wenn die Glutaminsäure im Fällungsgemisch 0,   025-0, 035   molar und die Buttersäure im Fällungsgemisch 0, 001 molar gehalten wird. 



   Der Zusatz dieser Fällungsmittel kann in der Weise erfolgen, dass zunächst die Glutaminsäure in Form ihres Ammoniumsalzes und anschliessend die Buttersäure der Fällungslösung zugesetzt wird. 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 



   Vorteilhaft kann so gearbeitet werden, dass nach Abtrennung des Gammaglobulins durch weiteren Ammonsulfatzusatz die restlichen Proteine aus dem Serum ausgefällt und von der Lösung getrennt werden. Werden dieselben auf eine bekannte Weise, z. B. durch Dialyse oder mit Hilfe von Ionenaustauschern, vom Ammonsulfatgehalt befreit und die so entstandene Lösung filtriert, so entsteht eine reinere Ausgangslösung für die Fällung der thermolabilen Proteine. Nach der   erfindungsgemässen Abtrennung   der thermolabilen Proteine werden in an sich bekannterWeise die restlichen Proteine mit Ammonsulfat ausgefällt und der dabei erhaltene Niederschlag zur gewünschten Plasmaproteinlösung verarbeitet. 



   Es wurde gefunden, dass sich in allen Fällen eine Verbesserung ergibt, wenn das oder die Fällungmittel langsam unter heftigem Rühren zugesetzt werden. 



     Beispiel l :   50   l   natives humanes Serum werden mit 10   l   sterilem pyrogenfreiem bidestilliertem Wasser verdünnt. Hierauf wird mit Ammonsulfat bei einem pH-Wert von 6, 3 soviel von dem im Serum vorhandenen Protein gefällt, dass der Stickstoffgehalt um   40%   gesenkt wird. 



   Nach Abtrennen des Niederschlages, der auf Gammaglobulin aufgearbeitet wird, wird dem Filtrat Ammonsulfat zugesetzt, bis kein weiterer Niederschlag entsteht. Das Fällungsgemisch wird nach mehrstündigem Abstehen in der Kälte   (0-5 C)   vom Niederschlag getrennt und dieser durch Dialyse oder mittels Ionenaustauscher vom Ammonsulfat befreit. Die dabei entstehende Proteinlösung wird auf den gewünschten Proteingehalt gebracht und mit soviel Ammoniumglutaminatlösung, deren PH-Wert auf 8, 3 gestellt ist, versetzt, dass ihr Gehalt an Glutaminsäure 0, 03 5 molar ist. Die Ammoniumglutaminatlösung wird am besten tropfenweise in die gerührte Proteinlösung unter Vermeidung starker Schaumbildung eingebracht. Nach deren Zusatz wird der PH- Wert der   Fällungslösung   rasch auf 5, 3 eingestellt. 



  Anschliessend wird die Lösung 1 h lang auf 550C erhitzt, wenigstens 3 h und bis zu 12 h bei einer Tem- 
 EMI2.1 
 gelassen und filtriert. Der Niederschlag enthält praktisch die gesamten nach   der Abscheidung der ther-   molabilen Proteine vorhandenen Eiweisskörper. Aus demselben wird das Ammonsulfat in bekannter Weise abgetrennt, wobei die gewünschte stabile hitzeinaktivierbare Proteinlösung entsteht. Die klare Lösung wird auf den gewünschten Proteingehalt gebracht und schliesslich nach Einstellung der Blutisotonie und des Blut-pH- Wertes sowie nach Zusatz eines Stabilisators, z. B.   0,   004 m Na-caprylat,   der Steri1fil-   tration unterworfen.

   Die auf Viskosität, Freisein von Isoagglutininen, Conglutininen und Pyrogenen sowie auf Sterilität bei Raumtemperatur und bei   370C   geprüfte Proteinlösung wird untersterilenBedingungen abgefüllt und in den Flaschen 10 h lang auf   600C   erhitzt. 



   Beispiel 2 : Die Herstellung nach Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei als Fällungsmittel für die thermolabilen Proteine Ammoniumglutaminat und Buttersäure zugesetzt wurden, bis die Proteinlösung an diesen Stoffen 0, 03 molar bzw. 0, 001 molar war. 



   Beispiel 3 : 501 natives humanes Serum werden mit 10   l   sterilem, pyrogenfreiem, bidestilliertem Wasser verdünnt. Hierauf wird mit Ammonsulfat bei einem pH-Wert von 6, 3 soviel von dem im Serum vorhandenen Protein gefällt, dass der Stickstoffgehalt um   40%   gesenkt wird. Nach Abtrennen des Niederschlages wird dem ammonsulfathaltigen Filtrat soviel eiskalte Ammoniumglutaminatlösung mit einem pH-Wert von 8, 3 und anschliessend Buttersäure zugesetzt, dass die Eiweisslösung an Glutaminsäure 0, 035 molar und an Buttersäure 0, 002 molar ist. Die übrigen Bedingungen bei der Fällung und bei der nachfolgenden Behandlung und Aufarbeitung des Fällungsgemisches waren gegenüber Beispiel 1 unver- ändert. 



   Die klinische Auswertung der gemäss den Beispielen erhaltenen Proteinlösungen ergab deren einwandfreie Verwendbarkeit. Die Lösungen zeigten nach 36monatiger Lagerung noch keine physiko-chemischen Veränderungen und keine Beeinträchtigung ihrer klinischen Verwendbarkeit. 



    PATENTANSPRÜCHE :    
1. Verfahren zur Herstellung einer pasteurisierten Proteinlösung aus Plasma oder Serum, wobei die thermolabilen Proteine ausgefällt und abfiltriert werden und die so hergestellte Lösung nach Zusatz eines Stabilisators 10 h hindurch auf   600C   erhitzt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die thermolabilen Proteine mit Glutaminsäure oder einem Salz derselben gefällt werden.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Glutaminsäure im Fällungsgemisch 0, 03-0, 04 molar gehalten wird. EMI2.2 <Desc/Clms Page number 3>
    4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass in einem ammonsulfatfreien Fällungsgemisch die Glutaminsäure 0, 025 - 0, 035 molar und die Buttersäure 0, 001 molar gehalten wird.
    5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass in einem ammonsulfathaltigen Fällungsgemisch die Glutaminsäure 0, 030- 0, 040 molar, vorzugsweise 0, 035 molar, und die Buttersäure 0, 002 molar gehalten wird.
    6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass zunächst die Glutaminsäure der Fällungslösung zugesetzt wird.
    7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Fällungsmittel langsam unter heftigem Rühren zugesetzt werden.
    8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die thermolabilenProteine aus einerproteinlösung gefällt werden, welche durchEntfemung des Gammaglobulins mit Ammonsulfat, Entfernung des Ammonsulfats aus dem erhaltenen Niederschlag und Filtrieren der erhaltenen Eiweisslösung erhalten wurde.
AT399065A 1965-04-30 1965-04-30 Verfahren zur Herstellung einer pasteurisierten Plasmaproteinlösung AT259763B (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AT399065A AT259763B (de) 1965-04-30 1965-04-30 Verfahren zur Herstellung einer pasteurisierten Plasmaproteinlösung

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AT399065A AT259763B (de) 1965-04-30 1965-04-30 Verfahren zur Herstellung einer pasteurisierten Plasmaproteinlösung

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT259763B true AT259763B (de) 1968-02-12

Family

ID=3558161

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT399065A AT259763B (de) 1965-04-30 1965-04-30 Verfahren zur Herstellung einer pasteurisierten Plasmaproteinlösung

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT259763B (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3344656A1 (de) * 1983-12-09 1985-06-13 Lentia GmbH Chem. u. pharm. Erzeugnisse - Industriebedarf, 8000 München Verfahren zur herstellung einer serumproteinloesung
US5765410A (en) * 1993-06-29 1998-06-16 European Lock Company Limited Locks

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3344656A1 (de) * 1983-12-09 1985-06-13 Lentia GmbH Chem. u. pharm. Erzeugnisse - Industriebedarf, 8000 München Verfahren zur herstellung einer serumproteinloesung
US5765410A (en) * 1993-06-29 1998-06-16 European Lock Company Limited Locks

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0612322B1 (de) Verfahren zur trennung von 5-methyl-tetrahydrofolsäure
DE2333883C3 (de) Verfahren zur Herstellung von hochgereinigtem Humanalbumin
DE2500076A1 (de) Verfahren zur erhoehung der intravenoesvertraeglichkeit von aus blut oder blutprodukten ausgefaellten gammaglobulinen
DE3782768T2 (de) Verfahren fuer die produktion von im wesentlichen reinem albumin.
DE69133399T2 (de) Methode zur Herstellung von im Wesentlichen monomeren normalen menschlichen Serum-Albumin
DE2403994A1 (de) Herstellung von antisera
DE2431483C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Alkali- oder Ammoniumsalzen von Insulin
DE3419581A1 (de) Verfahren zur gewinnung einer faktor xiii-praeparation sowie ihre verwendung
AT259763B (de) Verfahren zur Herstellung einer pasteurisierten Plasmaproteinlösung
DE3307871C2 (de) Verfahren zur Gewinnung von hochreinem Albumin
AT87806B (de) Verfahren zur Reinigung und zur Anreicherung der wirksamen Substanz von Heilseren und ähnlich zusammengesetzten Gemischen.
DE1642611C3 (de) Verfahren zur Beschleunigung der Kristallisation eines HühnereiweiB-Lysozymsalzes oder von isoelektrischem Hühnereiweiß-Lysozym
AT83398B (de) Verfahren zur Übertragung von sogenannten Immunstoffen von spezifischen Eiweißkörpern auf unspezifisches oder mit anders gearteten Immunstoffen beladenes Eiweiß.
AT271725B (de) Verfahren zur Gewinnung von Gammaglobulin
DE1922578C3 (de) 4,7,10-Trioxatrldecan-1,13-dioyibis-(3-carboxy-2,4,6-trijod-anilid) und dessen Salze, Verfahren zur Herstellung dieser Verbindungen sowie diese Verbindungen enthaltende Röntgenkontrastmittel
DE571404C (de) Verfahren zum Entfernen von Eiweissstoffen aus Fluessigkeiten, z. B. Seren
AT244501B (de) Verfahren zum Anreichern von virushemmender Substanz
AT52848B (de) Verfahren zur Herstellung von Präparaten für diagnostische und Heilzwecke aus Reinkulturen der für die einzelne Krankheit als spezifisch erkannten Erreger.
DE1000963C2 (de) Verfahren zur Herstellung von biologisch aktiven, Vitamine der B-Gruppe enthaltenden Zubereitungen
DE689215C (de) Verfahren zum Entarsenieren von Roestgasen mittels Schwefelsaeure und deren Reinigung
DE936205C (de) Verfahren zur Gewinnung des Coferments der Carbonanhydrase
DE378214C (de) Verfahren zur Herstellung von Eiweiss-Abbauprodukten
AT136726B (de) Verfahren zum Entfernen von Eiweißsubstanzen aus solche enthaltenden Flüssigkeiten.
DE2457107A1 (de) Salze und komplexe von lysozym und lysozymderivate
EP0083734A1 (de) Kristallines Human-Leukocyten-Interferon