DE3307871C2 - Verfahren zur Gewinnung von hochreinem Albumin - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von hochreinem Albumin

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Abstract

Verfahren zur Gewinnung von hochreinem Albumin aus Plasmaproteinlösungen oder albuminhaltigen Ausgangssubstanzen, bei dem die Behandlung der Ausgangslösung mit einem Gehalt von 2-25 Gew.-% Albumin in Gegenwart von 8,0-9,0 Vol./Isopropanol und im Temperaturbereich von 66-70°C erfolgt, wonach der gebildete Niederschlag abgetrennt und die Lösung auf Albumin aufgearbeitet wird. Nach diesem Verfahren können auch pyrogene Ausgangssubstanzen verarbeitet werden, wenn die auf einen Albumingehalt von 2-25 Gew.-% (entsprechend 100 Teile) eingestellte Verfahrenslösung mit 30-100 Teilen COHN-Fraktion IV und Plasmaproteinen mit einem Anteil von 10-20 Teilen an der Proteinsubstanz des Plasmas gemischt wird und danach die Mischung einer Hitze-Alkohol-Behandlung zugeführt wird.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von hochreinem Albumin aus albuminhaltigen Ausgangssubstanzen, gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
In den letzten drei Jahrzehnten t ;trafen Fortschritte auf dem Gebiet der Plasmafraktionierung im technisehen Maßstab hauptsächlich ein unter dem Namen »COHN-Methode« bekanntes Verfahren (COHN et aL J. amer. Chem. Soc, Vol. 68, pp 459—475; Vol. 72, pp. 465-474).
Bei diesem Verfahren wird durch Alkoholzugabe in der Kälte eine selektive Fällung von Plasmaproteinen erzielt Albumin läßt sich nach diesem Verfahren aus Blutplasma bei einer Ausbeute von etwa 70% mit einem Reinheitsgrad von 95—98% gewinnen.
Eine Verbesserung der Albumir.gewinnung stellt das sogenannte Hitze-Äthanol-Verfahren dar, das durch die DE-PS 24 15 079 bekannt ist Durch Zusatz von Äthanol in einer Konzentration von 6—10 Vol.-% zur Plasmaausgangslösung und anschließender Erhitzung der Lösung bei geeigneten pH-Werten und Temperaturen lassen sich die Nicht-Aibumin-Einweiß-Stoffe besser ausfällen und von der albuminhaltigen Lösung abtrennen. Albumin läßt sich nach diesem Verfahren aus menschlichem Blucplasma bei einer Ausbeute oberhalb von 90% mit einer Reinheit von nahezu 100% erhalten. Die Angäbe bezüglich der Reinheit des Albumins entspricht den Ergebnissen, die man mit den damaligen Untersuchungsmethoden erzielen konnte. Neuere, verbesserte Untersuchungsmethoden haben ergeben, daß auch das nach dem oben genannten Verfahren gewonnene Albumin nicht frei von vasoaktiv wirkenden Bestandteilen ist.
Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, das Hitze-Äthanol-Verfahren so zu verbessern, daß ein Albumin sehr hoher Reinheit gewonnen werden kann. Das Verfahren soll sich auch zur Gewinnung von Albumin aus bei der Fraktionierung nach bekannten Verfahren anfallenden Fraktionen eignen, die üblicherweise
nicht zu Albumin aufgearbeitet werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gelöst bei dem die Hitzebehandlung der Ausgangslösung in Gegenwart von Isopropanol erfolgt.
Der wesentliche Teilschritt des neuen Verfahrens ist die Erhitzung der Albuminausgangslösung in Gegenwart von Isopropanol. Isopropanol [(CHs)2CH-OH] zeigt Eigenschaften, die sich von denen seiner güradkettigen Homologen CH3-(CH2Jn-OH mit /J=O, 1 oder 2 deutlich unterscheiden. Der Einfluß der kurzkettigen Alkohole auf die Löslichkeit der Proteine könnte teilweise der Wirkung zugeschrieben werden, die diese Substanzen auf die Wasserstoffbrückenbindungen zwischen Wassermolekülen und Wasser und gelösten Proteinen ausüben. In Abhängigkeit von seiner chemischen Struktur und anderen Faktoren, wie Alkoholkonzentration und Temperatur, kann ein Alkohol eine strukturzerstörende oder aufbauende Wirkung haben. Einen Ausdruck für diesen Effekt ist in Mischungen von Alkoholen mit Wasser der Dipol-Korrelations-Faktor (Halsted, J. B, Aqueous Dielectrics, Capman and Hall, London, 1973, S. 187). Der Korrelationsfaktor des Isopropanols unterscheidet sich deutlich von denen des Äthanols, Methanols oder n-Propanols, insbesondere wenn man den Einfluß der Temperatur auf den Korrelationsfaktor bei verschiedenen Alkoholkonzentrationen betrachtet
Als Ausgangssubstanzen können bei dem erfindungsgemäßen Verfahren humanes Blutplasma, albuminhaltige Blutfraktionen oder deren Überstände, Plazentaextrakte oder leicht verunreinigte Albuminpräparate dienen. Da durch die Hitzeeinwirkung anwesende Globuline denaturiert werden, werden zweckmäßigerweise zunächst verwertbare Protein-Fraktionen, z. B. Gerinnungsfaktoren oder Gammaglobuline, im Ausgangsmateriai nach bekannten Verfahren abgetrennt
Bei der Durchführung des Verfahrens wird die Lösung der Ausgangssubstanz bei Raumtemperatur auf einen pH-Wert im Bereich von 6,4:7,0, vorzugsweise 6,6 ±0,05 eingestellt und die Lösur;g mit ca, 0,04 Mol einer albuminstabilisierenden Substanz nach der Definition von BALLOU (J. Biolog. Chem. 153 (1944), S. 599) versetzt Anschließend wird die Mischung mit Isopropanol bis zu einer Konzentration von 8,0—9,0 VoI.-% versetzt Die bei dem Verfahren erzielbare Reinheit und die Ausbeute des Albumins sind sehr stark abhängig von der Isopropanol-Konzentration. Es hat sich gezeigt, daß ein Gehalt von 8,5 ±-0,05 Vol.-% Isopropanol in der Lösung einen optimalen Wert darstellt.
Wenn pyrogene, albuminhaltige Ausgangssubstanzen gemäß dem Verfahren aufgearbeitet werden sollen, wird zur Entfernung der Pyrogene vor der Hitzebehandlung die auf einen Albumingehalt (entsprechend 100 Teile) von 2—25 Gew.-% eingestellte Pyrogene, albuminhaltige Lösung mit 30-100 Teilen an COHN-Fraktion IV (Definition Fig. la der DE-OS 24 15 079) und mit gelösten bzw. lösbaren Plasmaproteinen gemischt, deren Anteil an der Proteinsubstanz des Plasmas oder Plasmaäquivalentes 10—20 Teile beträgt. Dabei wird angenommen, daß die Pyrogene, die die Determinanten des Albumins blockieren, aufgrund der größeren Affinität zu den in die Mischung eingebrachten Lipoproteinen hingezogen werden. Sie sind dann mit ihnen entfernbar.
Die Mischung wird danach zur Ausfällung der Nicht-Albuminanteile auf eine Temperatur von 68° C ±2° C erhitzt und bei dieser Temperatur ca. 30 Minuten gehalten. Während der Erhitzung werden die Nicht-Albumin-
anteile in der Lösung, hauptsächlich die <x-,ß- und/-Globuline, denaturiert und ausgefällt, während Albumin nicht denaturiert wird und in der Lösung verbleibt.
Die Suspension wird anschließend auf 10° C abgekühlt Sie kann sofort weiterverarbeitet werden. Wenn sie längere Zeit stehen soll, z. B. über Nacht, wird der pH-Wert auf 4,4 abgesenkt Auch bei Standzeiten bis zu 72 h können keine Änderungen der Eigenschaften festgestellt werden.
Zur Abtrennung der denaturierten Nicht-Albuminanteile bieten sich mehrere Trennverfahren, z. B. die Sedimentation, Filtration oder Zentrifugation an. Vorzugsweise wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Anschwemmfiltration verwendet Der Einsatz der Anschwemmfiltration zur Abtrennung von ausgefällten Nicht-Albuminanteilen bei der Blutfraktionierung ist durch die DE-PS 25 56 733 bekannt Bei dem bekannten Verfahren wird die Filtrierung in einem Druckkessel mit horizontal angeordneten Filterelementen durchgeführt Als Filterhilfsmittel dienen Kieselgure mit den Markenbezeichnungen Hyfio-Super-Gei, Gelite 545 oder Perlite. Bei diesem Verfahren ist jedoch im Anschluß an die Anschwemmfiltrierung immer noch eine zeitaufwendige Feinfiltration erforderlich, um feine Teilchen zu entfernen.
Die Anschwemmfiltrierung kann in einem Druckkessel mit senkrecht angeordneten Filterelementen durchgeführt werden, wobei das in einem Dosiertank gesammelte Filtrat bis zur Klärung im Kreislauf zwischen Druckkessel und Dosiertank geführt wird. Als Filterhilfsmittel dient dabei beispielsweise ein poröses, vulkanisches Silikat (Perlite), das einen Korngrößenbereich von 2—11 μπι aufweist Die Anschwemmung erfolgt an einem Filtergewebe mit einer Maschenweite vorzugsweise zwischen 70 und 140 μπι.
Es wird eine gleichmäßige Belegung der Filterelemente erzielt, was zur Folge hat, daß die mittlere Größe der Teilchen, die sich nach der Anschwemmfiltrierung noch in der Lösung befinden, im Vergleich zum bekannten Verfahren deutlich herabgesenkt ist Eine anschließende Feinfiltration ist nicht mehr erforderlich. Vorteilhaft ist weiterhin, daß das Verfahren in einem einzigen Kessel durchführbar ist, wenn dieser mit einem kombinierten Heiz- und Kühlmantel versehen ist. Durch die Verbesserungen, die die Hitzefällung und die Filtration betreffen, läßt sich der Zeitbedarf zur Aufarbeitung einer Charge im Vergleich zum bekannten Hitze-Äthanol-Verfahren um die Hälfte auf einen Tag reduzieren, wenn im Anschluß an die Hitzefällung die erhaltene Suspension gleich weiterverarbeitet wird.
Wegen der flexiblen Wartezeiten während des Sedimentierens (1—72 h) bei einem pH-Wert von etwa 4,4 kann das Verfahren sehr flexibel an Schichtzeiten und Wochenarbeitszeiten angeglichen werden. Die genaue Zeitspanne der Wartezeit kann den praktischen Anforderungen angepaßt werden; die Kapazität der technischen Fraktionierungseinheit kann hierdurch signifikant erhöht werden.
Das bei der Anschwemmfiltrierung gewonnene Filtrat kann gegebenenfalls zur Entfernung von Spuren von Lipoproteinen mit 0,5—4 Gew.-% einer hochdispersen, kolloidalen Kieselsäure versetzt werden. Bei der Aufarbeitung pyrogener Ausgangssubstanzen ist dieser Verfahrensschritt unbedingt erforderlich. Die Kieselsäure wird nach Einwirken bei geeigneter Temperatur durch erneute Anschwemmfiltrierung unter Verwendung geeigneter Filterhilis/nittel entfernt.
Durch das Verfahren läßt sich ein Albumin mit hoher Reinheit herstellen. Dies soll im folgenden durch einen. Vergleich mit dem Produkt des Hitze-Äihanol-Verfapi-ens gezeigt werden.
Zur Erläuterung der erzielbaren Reinheit sind zwei Immun-EIektrophorese-Diagramme als Figur beigefügt Vom nur Albumin enthaltenden Filtrat der Hitze-Fällung mit Äthanol bzw. Isopropanol wurden die in der Figur gezeigten Immun-EIektrophorese-Diagramme aufgenommen. Als Vergleich dient dabei polyvalentes
ίο anti-humanes Antiserum. Die Diagramme zeigen, daß bei beiden Verfahren ein Albumin mit sehr niedrigem Gehalt an Verunreinigungen erhalten werden kann.
Da Λι-Antitrypsin bei der Hitzefällung die am häufigsten vorkommende verbleibende Verunreinigung bei Albumin-Lösungen ist, ist der verbleibende Gehalt ein Maßstab für die Effizienz des Verfahrens. Ein Gehalt an Λι-Antitrypsin wird bei einer Untersuchung von IEP-Diagrammen aber erst sichtbar, wenn eine Testlösung mit einer Aibuminkonzentration von 20% vorliegt; diese Methode ist daher für die quantity/e Untersuchung weniger geeignet
Jedoch zeigt die Analyse des «i-Antitrypsingehaltes durch radiale Immundiffusion, daß Albumin-Testlösungen, bei denen mit Isopropanol anstelle von Äthanol gearbeitet wird, einen deutlich geringeren Gehalt an Λι-Antitrypsin aufweisen.
Tabelle
Beim Verfahren
einges. Alkohol
«i-Antitrypsin
mg/100 ml Anteil im Albumin
Äthanol
Isopropanol
7a
4,0
0,036
0,020
Die Erfindung wird weiterhin anhand der nachfolgenden, detaillierten Beispiele erläutert.
Beispiel 1
Aus Humanblut werden die festen Bestandteile (Blutzellen und Blutplättchen) abgetrennt und ihm die Gerinnungsfaktoren entzogen. Der Gerinnungsfaktor VIII und das Fibrinogen werden durch Cryo-Äthanol-Sedimentation, der Prothrombin-Komplex wird durch Adsorption entfernt. Die Ausgangsiösung enthält dann etwa 4—5 Gew.-% Plasmaeiweiß. Die Verarbeitung der Ausgangslösung erfolgt in einem über einen Außenmantel aufheizbaren und kühlbaren Reaktionskessel. Der Ausgangslösung wird neutralisierte Caprylsäurr (Natrium-Caprylat) bis zu einer Konzentration von 0,04 ΝΓοΙ zugefügt Bei Raumtemperatur wird zur Mischung weiterhin 8,4 Vol.-°/o (bezogen auf die Gesaiitendlösung) Isopropanol zugegeben. Danach wird der pH-Wert durch 0,1 NHCl auf 6,6 eingestellt und die Mischung erhitzt. Die Temperatur wird in etwa 45 Minuten bei gleichmäßiger Wärmezuführung bis auf 68° C gebracht. Bei dieser Temperatur wird die Mischung 30
so Minuten gehalten. Anschließend wird die erhaltene Mischung auf 10° C abgekühlt und der pH-Wert durch weitere Zugabe von 0,1 NHCI auf pH 4,4 erniedrigt. Nach weiterer Abkühlung auf 2 bis 3° C wird die Mischung etwa 1 bis 72 Stunden stehengelassen. Anschließend
f>5 wird ein Kieselgur-Filterhilfsmittel, wie an sich bekannt, hinzugefügt und eine Anschwemmfiltrierung, wie sie bereits aus dem Stand der Technik bekannt ist, durchgeführt.
Zur Überprüfung der ausreichenden Klärung wird an einer 50-ml-Probe getestet, die unter Druck durch eine Filtermembran mit 0,2 μπι großen Poren geführt wird. Feinteilige Verunreinigungen führen zur unmittelbaren Blockierung der Filtermembran, während bei ausreichender Klärung die Lösung ohne Schwierigkeiten das Filter passiert.
Am Ende der Filtration wird die erhaltene Lösung über ein Schutzfilter durch eine Filterpatrone mit 02μπι Pcren geführt, die zuvor sterilisiert wurde. Das Filtrat, das nun vollkommen steril ist, wird in einem Sterilbehälter gesammelt.
Um auch das im Trübvolumen des Filterkuchens befindliche Albumin zu gewinnen, wird eine Spüllösung mehrmals im Kreislauf geführt, die nach Aufkonzentrierung durch Ultrafiltration mit dem Hauptfiltrat vereinigt wird.
Die gesammelten Filtrate werden durch Ultrafiltration aiii einen Aiuuiiimgeriaic von 15% konzentriert, und anschließend werden durch Diafiltration mit fünffachem Austauschvolumen an destilliertem Wasser Isopropanol und andere Bestandteile entfernt. Bei diesem Verfahrensschritten wird konzentrierte NaCl-Lösung zur Aufrechterhaltung einer Osmolalität von 100 mO zugesetzt.
Danach wird die Albumin-Lösung bis zum gewünschten Proteingehalt konzentriert und, gegebenenfalls nach Zugabe von Kochsalz und anderen Additiven, sterilfiltriert und in Flaschen abgefüllt. Das gewonnene Albumin ist praktisch von 100%iger Reinheit, wie aus dem Immun-Elektrophorese-Diagramm der Figur ersichtlich ist. Die Ausbeute beträgt bis zu 98%, bezogen auf die Menge an Albumin in der Ausgangslösung.
Beispiel 2
Humane Plazenta-Extrakte mit einem Gehalt von ca. 2,5 Gew.-% Albumin werden anstelle der Ausgangslösung gemäß Beispiel 1 verwendet und analog verarbeitet.
Beispiel 3
Als Ausgangslösung wird Humanblutplasma eingesetzt, dem durch Fällung mit Polyäthylenglykol (PEG) die Gammaglobuline entzogen worden sind. Die Ausgangslösung wird gemäß Beispiel 1 zu einer Albuminlösung weiterverarbeitet
Beispiel 4
Als Ausgangslösung wird Humanblutplasma eingesetzt, dem nach Verfahren von CONDIE (US-PS 41 36 094) durch Ionenaustauscher die Gammaglobuline entzogen worden sind. Diese Ausgangslösung wird ebenfalls gemäß Beispiel 1 zu einer Albuminlösung weiterverarbeitet
Beispiel 5
Als Ausgangslösung wird eine Albuminlösung eingesetzt, der durch das Rivanol-Ammoniumsulfat-Verfahren {SMETANA et aL, Acta Med. Scand. 155 [1956], 65) die immunglobuline A und M entzogen worden sind. Diese Lösung wird gemäß Beispiel 1 bis zu einer Albuminlösung weiterverarbeitet
Beispiel 6
COHN-Fraktion V, die als Paste vorliegt, wird mit einer physiologischen Kochsalzlösung (0,9 Gew.-% NaCI) in eine Lösung mit 5 Gew.-% Proteingehalt überführt. Diese Lösung dient als Ausgangslösung für ein Verfahren gemäß Beispiel 1 und wird auch bis zu einer Albuminlösung verarbeitet.
Beispiel 7
Der bei der Fraktionierung nach dem COHN-Verfahren im zweiten Fraktionierungsschritt (Trennung der Fraktion II/III vom Überstand, vgl. Fig. la der DE-OS
24 15 079) gewonnene Überstand enthält etwa 1,6 Gew.-% Proteine und ca. 18 Vol.-% Äthanol. Durch Diafiltration wird das Äthanol entfernt und gleichzeitig die Proteinkonzentration auf 5 Gew.-% gebracht. Dieses Konzentrat dient ais Äusgangsiösung, die analog
z. B. 1 zu einer Albuminlösung verarbeitet wird.
Beispiel 8
Die bei der COHN-Fraktionierung im dritten Fraktionierungsschritt gewonnene Fraktion IV wird mit physiologischer Kochsalzlösung (vgl. Beispiel 6) auf einen Proteingehalt von 10 Gew.-% eingestellt Zu dieser rekonstituiei ten Lösung werden 5 Vol.-% Humanplasma (bezogen auf den Endgehalt), dem die Gerinnungsfraktoren entzogen worden sind, hinzugefügt. Die weiteren Zugaben an Isopropanol und Natrium-Caprylat zu dieser Lösung entsprechen denen im Beispiel 1, ebenso die Einstellung des pH-Wertes auf 6,6. Die neue Ausgangslösung wird innerhalb von 40 Minuten belassen. Die gebildete Suspension wird danach auf 100C abgekühlt. Nach Erniedrigung des pH-Wertes auf 4,4 wird die Suspension !2 Stunden stehengelassen. Zur Weiterverarbeitung der Suspension schließt sich eine Anschwemmfiltrierung an. Das erhaltene Filtrat wird steril filtriert und durch Ultrafiltration auf einen Albumingehalt von 13% konzentriert. Die Lösung, deren Volumen anschließend 1501 beträgt, wird mit dem doppelten Austauschvolumen an destilliertem Wasser diafiltriert Die Lösung wird danach unter Rühren mit 2 Gew.-% Aerosil® versetzt Man läßt das Aerosil® 3,5 Stunden bei 48°C einwirken. Anschließend wird zur Mischung Perlit-Filterhilfsmittel in einer Menge von 13 Gew.-%, bezogen auf die Ausgangsmenge, gegeben. Es schließt sich eine erneute Anschwemmfiltration in einem Druckkessel mit senkrecht angeordneten Filterelementen an, die Hne Maschenweite von 70 ±5 μπι aufweisen. Das in einem Dosiertank gesammelte Filtrat wird bis zur KJäpjng im Kreislauf zwischen Druckkessel und Dosiertank geführt
Die klare, Albumin enthaltende Lösung wird steril filtriert, durch Ultrafiltration auf einen Gehalt von 10 Gew.-% Albumin konzentriert und zur Entfernung niedermolekularer Verunreinigungen anschließend diafiltriert Die erhaltene Lösung wird auf einen Albumingehalt von 25 Gew.-% konzentriert Nach Einstellung der Osmolalität durch Salzzugabe und des pH-Wertes auf neutrale Werte wird die Lösung sterilfiltriert und abgefüllt
Beispiel 3
Die Ausgangssubstanzen gemäß den Beispielen 1 bis 8 werden gemäß den ersten Verfahrensschritten behan-
delt, d. h. die Ausgangslosur.g, die einen Gehalt von 8 bis 9 Vol.-% Isopropanol aufweist, wird auf eine Temperatur im Bereich von 66°C— 70°C erhitzt und bei dieser Temperatur 20 bis 50 Minuten gehalten. In Abänderung der bisher genannten Verfahrensschritte wird die Suspension danach auf 20°C abgekühlt.
Jeweils 100 I der Suspension werden mit 13 kg FilterhilfsmiUel (Perlite) unter Rühren versetzt und anschließend weitere 20 Minuten gerührt. Die Suspension wird in eine Anschwemmfiltereinrichtung überführt, in der in einem Druckkessel die Filterplatten senkrecht angeordnet sind. Das Filtrat der Suspension wird in der Filtereinrichtung zwischen Druckkessel und Dosiertank bis zur Klärung im Kreislauf geführt (vgl. Beispiel 8).
Die klare, Albumin enthaltende Flüssigkeit wird gemäß den vorangegangenen Beispielen weiterverarbeitet. Der Zeitbedarf zur Herstellung der gebrauchsfertigen Albuminlösung beträgt nach diesem Verfahren einen Tag.
Beispiel 10
Beispiel 12
Pyrogene, albuminhaltige Spüllösungen werden nach bekannten Verfahren auf einen Proteingehalt von 5% konzentriert. Die erhaltene Lösung dient anstelle der Albuminpulver-Lösung nach Beispiel 10 in gleicher Menge als Ausgangslösung für ein Verfahren gemäß Beispiel 10.
IO
15
20
28 kg eines gefriergetrockneten, pyrogenen Albuminpulvers werden in 1001 pyrogenfreiem, destillierten Wasser aufgelöst. Zur Lösung werden 10 kg der COHN-Fraktion IV in pastöser Form hinzugefügt und verrührt. Weiterhin werden bei Raumtemperatur 301 Humanblutplasma zugegeben und verrührt. Nach weiterer Zugabe von 0,04 Mol Natriumcaprylat und Isopropanol Ns zu einem Gehalt von 8,5 VoI.-°/o in der Lösung wird der pH-Wert der Lösung auf 6,7 eingestellt. Die Lösung wird anschließend innerhalb von 35 Minuten auf eine Temperatur im Bereich von 650C-680C aufgeheizt und bei dieser Temperatur 30 Minuten gehalten.
Die erhaltene Mischung wird anschließend auf 18° C abgekühlt und der pH-Wert auf 4;2 eingestellt. Die Temperatur der Mischung wird danach auf 4" C erniedrigt, und die Mischung 8 bis 12 Stunden stehengelassen.
Zur Weiterverarbeitung werden 32 kg Filterhilfsmittel (Kieselgur) in die Mischung eingerührt und nach weiterem 20minütigem Rühren abfiltriert. Das Filtrat wird steril filtriert und durch Ultrafiltration auf ein Volumen von 1501 eingeengt. Nach Einstellung des pH-Wertes auf 7,0 wird die Lösung mit dem 2fachen Austauschvolumen an Wasser diafiltriert. Danach werden 3 kg Aerosil® zur Lösung hinzugefügt Die erhaltene Suspension wird auf 40° C erhitzt und bei dieser Temperatur drei Stunden stehengelassen.
Anschließend werden zur Suspension 19 kg Filterhilfsmittel (Perlite) mit einer Korngrößenverteilung im Bereich von 2— 11 μπι hinzugefügt, und die festen Bestandteile der Suspension durch Anschwemmfiltriening entfernt Das Filtrat wird steril filtriert, durch Ultrafiltration auf ein Volumen von 1501 konzentriert und mit dem 3fachen Austauschvolumen an Wasser diafiltriert Danach wird ggf. nach Einstellung der Osmolalität und des pH-Wertes der Lösung die Albuminkonzentration auf den gewünschten Wert eingestellt
Beispiel 11
eo
Als Ausgangslösung wird anstelle der Albuminpulver-Lösung eine gleiche Menge einer im Hitze-Äthanol-Verfahren gewonnenen pyrogenen Albuminlösung eingesetzt und nach dem Verfahren gemäß Beispiel iö auf-Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Gewinnung von hochreinem Albumin aus Plasmaproteinlösungen oder albuminhaltigen Ausgangssubstanzen durch Hitzebehandlung bei 66°C—70°C der auf einen Albumingehalt von 2 bis 25 Gew.-% eingestellten Ausgangslösung in Gegenwart von albuminstabilisierenden Substanzen und 8,0 bis 9,0VoL-% eines Alkohols im Bereich neutraler pH-Werte, anschließende Abkühlung der Mischung, gegebenenfalls unter Erniedrigung des pH-Wertes, und Abtrennen des gebildeten Niederschlages, sowie Aufarbeitung der nur Albumin enthaltenden Lösung, dadurch gekennzeichnet, daß als Alkohol Isopropano! verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, ausgehend von pyrogenen, albuminhaltigen Ausgangssubstanzen, dadurch gekennzeichnet, daß die auf einen Albumingehalt (entspreehend I00Teile)von2—25 Gew.-% eingestellte Ausgangslösung mit 30—100 Teilen an COHN-Fraktion IV und mit gelösten bzw. löslichem Humanblut-Plasmaproteinen, deren Anteil an der Proteinsubstanz des Plasmas oder Plasmaäquivalentes 10—20 Teile beträgt, gemischt wird.
DE19833307871 1983-03-05 1983-03-05 Verfahren zur Gewinnung von hochreinem Albumin Expired DE3307871C2 (de)

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