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Titel: Verfahren zur Gewinnung von hochreinem
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Albumin und zur Depyrogenierung albuminhaltiger Ausgangs substanzen
Verfahren
zur Gewinnung von hochreinem Albumin und zur Depyrogenierung albuminhaltiger Ausgangssubstanzen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von hochreinem Albumin aus albuminhaltigen
Ausgangssubstanzen, z. . B. menschlichem Blutplasma, dem die Gerinnungsfaktoren
entzogen worden sind, durch Hitzebehandlung der albuminhaltigen Ausgangs lösung
in Gegenwart von albuminstabilisierenden Substanzen, einem Alkohol und im Bereich
neutraler pH-Werte, anschließender Abkühlung der Mischung, gegebenenfalls unter
Erniedrigung des pH-Wertes, und Abtrennung des gebildeten Niederschlages, der im
wesentlichen Globuline enthält, sowie Aufarbeitung der nur Albumin enthaltenden
Lösung. Die Erfindung bezieht sich ferner auf die Depyrogenierung derartig gewonnener
Substanzen, wobei dieses letztgenannte Verfahren auch auf andere albuminhaltige
Substanzen angewandt werden kann.
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In den letzten drei Jahrzehnten betrafen Fortschritte auf dem Gebiet
der Plasmafraktionierung im technischen Maßstab hauptsächlich ein unter dem Namen
"COHN-Methode" bekanntes Verfahren (COHN et al. J. Amer. Chem. Soc., Vol. 68, pp.
459 - 475; Vol. 72, pp. 465 - 474).
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Bei diesem Verfahren wird durch Alkohol zugabe in der Kälte eine selektive
Fällung von Plasmaproteinen erzielt.
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Albumin läßt sich nach diesem Verfahren aus Blutplasma bei einer Ausbeute
von etwa 70 % mit einem Reinheitsgrad von 95 - 98 % gewinnen.
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Eine Verbesserung der Albumingewinnung stellt das sogenannte Hitze-Äthanol-Verfahren
dar, das durch die DE-PS 24 15 079 bekannt ist. Durch Zusatz von Äthanol in einer
Konzentration von 6 - 10 Vol.% zur Plasmaausgangslösung und anschließender Erhitzung
der Lösung bei geeigneten pH-Werten und Temperaturen lassen sich die Nicht-Albumin-Eiweiß-Stoffe
besser ausfällen und von der albuminhaltigen Lösung abtrennen. Albumin läßt sich
nach diesem Verfahren aus menschlichem Blutplasma bei einer Ausbeute oberhalb von
90 % mit einer Reinheit von nahezu 100 % erhalten. Die Angabe bezüglich der Reinheit
des Albumins entspricht den Ergebnissen, die man mit den damaligen Untersuchungsmethoden
erzielen konnte.
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Neuere, verbesserte Untersuchungsmethoden haben ergeben, daß auch
das nach dem oben genannten Verfahren gewonnene Albumin nicht frei von vasoaktiv
wirkenden Bestandteilen ist.
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Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, das
Hitze-Athanol-Verfahren
so zu verbessern, daß ein Albumin sehr hoher Reinheit gewonnen werden kann. Das
Verfahren soll sich auch zur Gewinnung von Albumin aus bei der Fraktionierung nach
bekannten Verfahren anfallenden Fraktionen eignen, die üblicherweise nicht zu Albumin
aufgearbeitet werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gelöst, bei
dem die Hitzebehandlung der auf einen Albumin-Gehalt von 2 - 25 Gew.-% eingestellten
Ausgangslösung in Gegenwart von 8.0 - 9.0 Vol.-% Isopropanol und im Temperaturbereich
von 66 - 700 C erfolgt.
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Der wesentliche Teilschritt des neuen Verfahrens ist die Erhitzung
der Albuminausgangslösung in Gegenwart von Isopropanol. Isopropanol [(CH3)2CH OH]
zeigt Eigenschaften, die sich von denen seiner geradkettigen. Homologen [CH3(CH2}
OH] mit n = 0, 1 oder 2 deutlich unterscheiden. Der Einfluß der kurzkettigen Alkohole
auf die Löslichkeit der Proteine könnte teilweise der Wirkung zugeschrieben werden,
die diese Substanzen auf die Wasserstoffbrückenbindungen zwischen Wassermolekülen
und Wasser und gelösten Proteinen ausüben. In Abhängigkeit von seiner chemischen
Struktur und anderen Faktoren,
wie Alkoholkonzentration und Temperatur,
kann ein Alkohol eine strukturzerstörende oder aufbauende Wirkung haben.
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Einen Ausdruck für diesen Effekt ist in Mischungen von Alkoholen mit
Wasser der Dipol-Korrelations-Faktor (Hasted, J. B., Aqueous Dielectrics, Chapman
and Hall, London, 1973, S. 187). Der Korrelationsfaktor des Isopropanols unterscheidet
sich deutlich von denen des Athanols, Methanols oder n-Propanols, insbesondere wenn
man den Einfluß der Temperatur auf den Korrelationsfaktor bei verschiedenen Alkoholkonzentrationen
betrachtet.
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Als Ausgangs substanzen können bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
Blutplasma, albuminhaltige Blutfraktionen oder deren Uberstände, Plazentaextrakte
oder leicht verunreinigte Albuminpräparate dienen. Da durch die Hitzeeinwirkung
anwesende Globuline denaturiert werden, werden zweckmäßigerweise zunächst verwertbare
Protein-Fraktionen, z. B. Gerinnungsfaktoren oder Gammaglobuline, im Ausgangsmaterial
nach bekannten Verfahren abgetrennt.
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Bei der Durchführung des Verfahrens wird die Lösung der Ausgangssubstanz
bei Raumtemperatur auf einen pH-Wert im
Bereich von 6.4 - 7.0,
vorzugsweise 6.6 + 0,05 eingestellt und die Lösung mit ca. 0,04 Mol eineralbuminstabilisierenden
Substanz nach der Definition von BALLOU (J. Biolog. Chem. 153 (1944), S. 599) versetzt.
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Anschließend wird die Mischung mit Isopropanol bis zu einer Konzentration
von 8.0 - 9.0 Vol.-% versetzt. Die bei dem Verfahren erzielbare Reinheit und die
Ausbeute des Albumins sind sehr stark abhängig von der Isopropanol-Konzentration.
Es hat sich gezeigt, daß ein Gehalt von 8.5 + 0.05 Vol.-% Isopropanol in der Lösung
einen optimalen Wert darstellt.
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Wenn pyrogene, albuminhaltige Ausgangssubstanzen aufgearbeitet werden
sollen, wird zur Entfernung der Pyrogene vor der Hitzebehandlung die auf einen Albumingehalt
(entsprechend 100 Teile) von 2 - 25 Gew.-% eingestellte Verfahrens lösung mit 30
- 100 Teilen an COHN-Fraktion'IV und mit gelösten bzw. lösbaren Plasmaproteinen
gemischt, deren Anteil an der Proteinsubstanz des Plasmas oder Plasmaäquivalentes
10 - 20 Teile beträgt.
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Dabei wird angenommen, daß die Pyrogene, die die Determinanten des
Albumins blockieren, aufgrund der größeren Affinität zu den in die Mischung eingebrachten
Lipoproteinen hingezogen werden. Sie sind dann mit ihnen * vgl. Definition Fig.
1a, DE - OS 24 15 079.
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entfernbar. Bei diesem Verfahren wird vorzugsweise die Verfahrens
lösung mit Isopropanol in der oben angegebenen Konzentration versetzt. Als Alkoholkomponente
können aber auch Äthanol oder Propanol in vergleichbarer Konzentration eingesetzt
werden.
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Unabhängig von den Ausgangssubstanzen wird die Mischung danach zur
Ausfällung der Nicht-Albuminanteile auf eine Temperatur von 680 C + 20 erhitzt und
bei dieser Temperatur ca. 30 Minuten gehalten. Während der Erhitzung werden die
Nicht-Albuminanteile in der Lösung, hauptsächlich die t-, ß-und Y-Globuline, denaturiert
und ausgefällt, während Albumin nicht denaturiert wird und in der Lösung verbleibt.
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Die Suspension wird anschließend auf 100 C abgekühlt.
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Sie kann sofort weiterverarbeitet werden. Wenn sie längere Zeit stehen
soll, z.B. über Nacht, wird der pH-Wert auf 4.4 abgesenkt Auch bei Standzeiten bis
zu 72h können keine Änderungen der Eigenschaften festgestellt werden.
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Zur Abtrennung der denaturierten Nicht-Albuminanteile bieten sich
mehrere Trennverfahren, z.B. die Sedimentation, Filtration oder Zentrifugation an.
Vorzugsweise wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Anschwemm-Filtration verwendet.
Der Einsatz der Anschwemmfiltration zur Abtrennung
von ausgefällten
Nicht-Albuminanteilen bei der Blutfraktionierung ist durch die DE-PS 25 56 733 bekannt.
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Bei dem bekannten Verfahren wird die Filtrierung in einem Druckkessel
mit horizontal angeordneten Filterelementen durchgeführt. Als Filterhilfsmittel
dienen Kieselgure mit den Markenbezeichnungen Hyflo-Super-Gel, Celite 545 oder Perlite.
Bei diesem Verfahren ist jedoch im Anschluß an die Anschwemmfiltrierung immer noch
eine zeitaufwendige Feinfiltration erforderlich, um feine Teilchen zu entfernen.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wir die Anschwemmfiltrierung in
einem Druckkessel mit senkrecht angeordneten Filterelementen durchgeführt, wobei
das in einem Dosiertank gesammelte Filtrat bis zur Klärung im Kreislauf zwischen
Druckkessel und Dosiertank geführt wird.
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Als Filterhilfsmittel dient' dabei vorzugsweise ein poröses, vulkanisches
Silikat (Perlite), das einen Korngrößenbereich von 2 - 11 am aufweist. Die Anschwemmung
erfolg| an einem Filtergewebe mit einer Maschenweite vorzugsweise zwischen 70 und
140 am.
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Es wird eine gleichmäßige Belegung der Filterelemente erzielt, was
zur Folge hat, daß die mittlere Größe der Teilchen, die sich nach der Anschwemmfiltrierung
noch in der Lösung befinden, im Vergleich zum bekannten Verfahren deu lich herabgesenkt
ist. Eine anschließende Feinfiltration ist
nicht mehr erforderlich.
Vorteilhaft ist weiterhin, daß das Verfahren in einem einzigen Kessel durchführbar
ist, wenn dieser mit einem kombinierten Heiz- und Kühlmantel versehen ist.
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Durch die Verbesserungen, die die Hitzefällung und die Filtration
betreffen, läßt sich der Zeitbedarf zur Aufarbeitung einer Charge im Vergleich zum
bekannten Hitze-Athanol-Verfahren um die Hälfte auf einen Tag reduzieren, wenn im
Anschluß an die Hitzefällung die erhaltene Suspension gleich weiterverarbeitet wird.
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Wegen der flexiblen Wartezeiten während des Sedimentierens (1 - 72h)
bei einem pH-Wert von etwa 4.4 kann das Verfahren sehr flexibel an Schicht zeiten
und Wochenarbeitszeiten angeglichen werden. Die genaue Zeitspanne der Wartezeit
kann den praktischen Anforderungen angepaßt werden; die Kapazität der technischen
Fraktionierungseinheit kann hierdurch signifikant erhöht werden.
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Das bei der Anschwemmfiltrierung gewonnene Filtrat kann gegebenenfalls
zur Entfernung von Spuren von Lipoproteinen mit 0,5 - 4 Gew.-% einer hochdispersen,
kolloidalen Kieselsäure versetzt werden. Bei der Aufarbeitung pyrogener Ausgangssubstanzen
ist dieser Verfahrensschritt unbedingt erforderlich. Die Kieselsäure wird nach Einwirken
bei geeigneter Temperatur durch erneute Anschwemmfiltrierung unter Verwendung geeigneter
Filterhilfsmittel entfernt.
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Durch das Verfahren läßt sich ein Albumin mit hoher Reinheit herstellen.
Dies so-ll im folgenden durch einen Vergleich mit dem Produkt des Hitze-0thanol-Verfahrens
gezeigt werden.
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Zur Erläuterung der erzielbaren Reinheit sind zwei Immun-Elektrophorese-Diagramme
als Figur beigefügt.
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Vom nur Albumin enthaltenden Filtrat der Hitze-Fällung mit Äthanol
bzw. Isopropanol wurden die in der Figur gezeigten Immun-Elektrophorese-Diagramme
aufgenommen. Als Verqleich dient dabci polyvalentes anti-humanes Antiserum. Die
Diagramme zeigen] daß bei beiden Verfahren ein Albumin mit sehr niedrigem Gehalt
an Verunreinigungen erhalten werden kann.
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Da a1-Antitrypsin bei der Hitzefällung die am häufigsten vorkommende
verbleibende Verunreinigung bei Albumin-Lösungen ist, ist der verbleibende Gehalt
ein Maßstab für die Effizienz des Verfahrens. Ein Gehalt an <1-Antitrypsin wird
bei einer Untersuchung von IEP-Diagrammen aber erst sichtbar, wenn eine Testlösung
mit einer Albuminkonzentration von 20% vorliegt; diese Methode ist daher für die
quantitative Untersuchung weniger geeignet.
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Jedoch zeigt die Analyse des a1-Antitrypsingehaltes durch radiale
Immundiffusion, daß Albumin-Testlösungen, bei denen mit Isopropanol anstelle von
Äthanol gearbeitet wird, einen deutlich geringeren Gehalt an 1-Antitrypsi-n aufweisen.
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Tabelle 1 a -A Beim Verfahren 1 einges. Alkohol mg/100 ml Anteil im
Albumin (%) Aethanol 7,2 0.036 -COPY 9
Die Erfindung wird weiterhin
anhand der nachfolgenden, detaillierten Beispiele erläutert werden.
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Beispiel 1 Aus Humanblut werden die festen Bestandteile (Blutzellen
und Blutplättchen) abgetrennt und ihm die Gerinnungsfaktoren entzogen. Der Gerinnungsfaktor
VIII und das Fibrinogen werden durch Cryo-Athanol-Sedimentation, der Prothrombin-Komplex
wird durch Absorption entfernt. Die Ausgangslösung enthält dann etwa 4-5 Gew.% Plasmaeiweiß.
Die Verarbeitung der Ausgangslösung erfolgt in einem über einen Außenmantel aufheizbaren
und kühlbaren Reaktionskessel. Der Ausgangslösung wird neutralisierte Caprylsäure
(Natrium-Caprylat) bis zu einer Konzentration von 0.04 Mol zugefügt. Bei Raumtemperatur
wird zur Mischung weiterhin 8.4 Vol.-% (beugen auf die Gesamtendlösung) Isopropanol
zugegeben. Danach wird der pH-Wert durch 0.1 rXICl auf 6.6 eingesellt und die Mischung
erhitzt. Die Temperatur wird in etwa 45 Minuten bei gleichmäßiger Wärmezuführung
bis auf 680C gebracht. Bei dieser Temperatur wird die Mischung 30 Minuten gehalten.
Anschließend wird die erhaltene Mischung auf 100C abgekühlt und der pH-Wert durch
weitere Zugabe von 0.1 N HCl auf pH 4.4 erniedrigt. Nach weiterer Abkühlung auf
2 bis 30C wird die Mischung etwa1 bis 72 Stunden stehengelassen. Anschließend wird
ein Kieselgur-Filterhilfsmittel, wie an sich bekannt, hinzugefügt und
eine
Anschwemmfiltrierung, wie sie bereits aus dem Stand der Technik bekannt ist, durchgeführt.
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Zur Uberprüfung der ausreichenden Klärung wird an einer 50 ml-Probe
getestet, die unter Druck durch eine Filtermembran mit 0,2 ßm großen Poren geführt
wird. Feinteilige Verunreinigungen führen zur unmittelbaren Blockierung der Filtermembran,
während bei ausreichender Klärung die Lösung ohne Schwierigkeiten das Filter passiert.
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Am Ende der Filtration wird die erhaltene Lösung über ein Schutzfilter
durch eine Filterpatrone mit 0,2 ßm Poren geführt, die zuvor sterilisiert wurde.
Das Filtrat, das nun vollkommen steril ist, wird in einem Sterilbehälter gesammelt.
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Um auch das im Trubvolumen des Filterkuchens befindliche Album zu
gewinnen, wird eine Spüllösung mehrmals im Kreislauf geführt die nach Aufkonzentrierung
durch>Ultrafiltration mit dem Hauptfiltrat vereinigt wird.
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Die gesammelten Filtrate'werden durch Ultrafiltration auf einen Albumingehalt
von 15% konzentriert, und anschließend werden durch Diafiltration mit fünffache
Austauschvolumen an destilliertem Wasser Isopropanol und andere Bestandteile entfernt.
Bei diesen Verfahrensschritten wird konzentrierte NaCl-Lösung zur Aufrechterhaltung
einer Osmolalität von 100 mOs zugesetzt.
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Danach wird die Albumin-Lösung bis zum gewünschten Proteingehalt konzentriert
und, gegebenenfalls nach Zugabe von Kochsal; und anderen Additiven, sterilfiltriert
und in Flaschen abgefüllt Das gewonnene Albumin ist praktisch von 100%iger Reinheit,
wie aus dem Immun-Elektrophorese-Diagramm der Figur ersichtlich ist Die Ausbeute
beträgt bis zu 98 %, bezogen auf die Menge an Album in der Ausgangslösung.
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Beispiel 2 Humane Plazenta-Extrakte mit einem Gehalt von ca. 2.5 Gew.%Albumi
werden anstelle der Ausgangslösung gemäß Beispiel 1 verwendet und analog verarbeitet.
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Beispiel 3 Als Ausgangslösung wird Humanblutplasma eingesetzt, dem
durch Fällung mit Polyäthylenglykol (PEG) die Gammaglobuline entzogen worden sind.
Die Ausgangslösung wird gemäß Beispiel 1 zu einer Albuminlösung weiterverarbeitet.
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Beispiel 4 Als Ausgangslösung wird Humanblutplasma eingesetzt, dem
nach
Verfahren von CONDIE (US-PS 4 136 094) durch Ionenaustauscher
die Gammaglobuline entzogen worden sind. Diese Ausgangslösung wird ebenfalls gemäß
Beispiel 1 zu einer Albuminlösung weiterverarbeitet.
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Beispiel 5 Als Ausgangslösung wird eine Albuminlösung eingesetzt,
der beir.
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Rivanol-Ammoniumsulfat-Verfahren (SMETANA et al., Acta Med. Scand.
155 (1956), 65) die Immunglobuline A und M entzogen worden sind. Diese Lösung wird
gemäß Beispiel 1 bis zu einer Albuminlösung weiterverarbeitet.
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Beispiel 6 COHN- Fraktion V, die als Paste vorliegt, wird mit einer
physiologischen Kochsalzlösung (0.9 Gew.% NaCI) in eine Lösung mit 5 Gew.% Proteingehalt
überführt. Diese Lösung dient als Ausgangs lösung für ein Verfahren gemäß Beispiel
1 und wird auch bis zu einer Albuminlösung verarbeitet.
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Beispiel 7 Der bei der Fraktionierung nach dem COHN- Verfahren im
zweiten Fraktionierungsschritt (Trennung der Fraktion II/III
vom
überstand, vgl. Figur 1 a der DE-OS 24 15 079) gewonnene überstand enthält etwa
1.6 Gew.% Proteine und ca.
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18 Vol.% Äthanol. Durch Diafiltration wird das Äthanol entfernt und
gleichzeitig die Proteinkonzentration auf 5 Gew.-% gebracht. Dieses Konzentrat dient
als Ausgangslösung, die analog zum Beispiel 1 zu einer Albuminlösung verarbeitet
wird.
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Beispiel 8 Die bei der COHN- Fraktionierung im dritten Fraktionierungsschritt
gewonnen Fraktion IV wird mit physiologischer Kochsalzlösung -(vgl. Beispiel 6)
auf einen Proteingehalt von 10 Gew.-% eingestellt. Zu dieser rekonstituierten Lösung
werden 5 Vol.% Humanplasma (bezogen auf den Endgehalt), dem die Gerinnungsfaktoren
entzogen worden sind, hinzugefügt. Die weiteren Zugaben an Isopropanol und Natrium-Caprylat
zu dieser Lösung entsprechen denen im Beispiel 1, ebenso die Einstellung des pH-Wertes
auf 6,6. Die neue Ausgangslösung wird innerhalb von 40 Minuten belassen. Die gebildete
Suspension wird danach auf 10 °C abgekühlt. Nach Erniedrigung des pH-Wertes auf
4.4 wird die Suspension 12 Stunden stehengelassen. Zur Weiterverarbeitung der Suspension
schließt sich eine Anschwemmfiltrierung an. Das erhaltene Filtrat wird steril filtriert
und durch Ultrafiltration auf einen Albumingehalt von 13 % konzentriert. Die Lösung,
deren Volumen anvolumen
an destilliertem Wasser diafiltriert Die
Lösung wird danach unter Röhren mit 2 Gew.% Aerosil zu versetzt.
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Man läßt das Aerosil zu 3.5 Stunden bei 480C einwirken. Anschließend
wird zur Mischung Perlit-Filterhilfsmittel in einer Menge von 13 Gew.%, bezogen
auf die Ausgangsmenge, gegeben. Es chließt sich eine erneute Anschwemmfiltration
in einem Druckkessel mit senkrecht angeordneten Filterelementen an, die eine Maschenweite
von 70,-- 5ßm aufweisen. Das in einem Dosiertank gesammelte Filtrat wird bis zur
Klärung im Kreislauf zwischen Druckkessel und Dosiertank geführt.
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Die klare, Albumin enthaltende Lösung wird steril filtriert, durch
Ultrafiltration auf ein Gehalt von 10 Gew.% Albumin konzentriert und zur Entfernung
niedermolekularer Verunreinigungen anschließend diafiltriert. Die erhaltene Lösung
wird auf einen Albumingehalt von 25 Gew.% konzentriert.
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Nach Eindtellung der Osmolalität durch Salzzugabe und des pH-Wertes
auf neutrale Werte wird die Lösung sterilfiltriert und abgefüllt.
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Beispiel 9 Die Ausgangs substanzen gemäß den Beispielen 1 bis 8 werden
gemäß den ersten Verfahrensschritten behandelt, d.h. die Ausgangslösung, die einen
Gehalt von 8 bis 9 Vol.% Isopropanol aufweist, wird auf eine Temperatur im Bereich
von 66 - 700C
erhitzt und bei dieser Temperatur 20 bis 50 Minuten
gehalten.
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In Abänderung der bisher genannten Verfahrensschritte wird die Suspension
danach auf 200C abgekühlt.
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Jeweils 100 1 der Suspension werden mit 13 kg Filterhilfsmittel (Perlite)
unter Rühren versetzt und anschließend weitere 20 Minuten gerührt. Die Suspension
wird in eine Anschwemmfiltereinrichtung überführt, in der in einem Druckkessel die
Filterplatten senkrecht angeordnet sind. Das Filtrat der Suspension wird in der
Filtereinrichtung zwischen Druckkessel und Dosiertank bis zur Klärung im Kreislauf
geführt (vgl.
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Beispiel 8).
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Die klare, Albumin enthaltende Flüssigkeit wird gemäß den vorangegangenen
Beispielen weiterverarbeitet. Der Zeitbedarf zur Herstellung der gebrauchsfertigen
Albuminlösung beträgt nach diesem Verfahren einen Tag.
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Beispiel 10 28 kg eines gefriergetrockneten, pyrogenen Albuminpulvers
werden in 100 1 pyrogenfreiem, destillierten Wasser aufgelöst. Zur Lösung werden
10 kg der COHEI- Fraktion IV in pastöser Form hinzugefügt und verrührt. Weiterhin
werden bei Raumtemperatur 30 l Humanblutplasma zugegeben und verrührt. Nach weiterer
Zugabe von 0.04 Mol Natriumcaprylat und
Isopropanol bis zu einem
Gehalt von 8.5 Vol.% in der Lösung wird der pH-Wert der Lösung auf 6.7 eingestellt.
Die Lösung wird anschließend innerhalb von 35 Minuten auf eine Temperatur im Bereich
von 65 - 680C aufgeheizt und bei dieser Temperatur 30 Minuten gehalten.
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Die erhaltene Mischung wird anschließend auf 180C abgekühlt und der
pH-Wert auf 4.2 eingestellt. Die Temperatur der Mischung wird danach auf 4"C erniedrigt,
und die Mischung 8 bis 12 Stunden stehengelassen.
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Zur Weiterverarbeitung werden 32 kg Filterhilfsmittel (Kieselgur),
in die Mischung eingerührt und nach weiterem 20-minütigem Rühren abfiltriert. Das
Filtrat wird steril filtriert und durch Ultrafiltration auf. ein Volumen von 150
1 eingeengt.
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Nach Einstellung des pH-Wertes auf 7.0 wird die Lösung mit dem 2-faahen
Austauschvolumen an Wasser diafiltriert. Danach werden 3 kg Aerosil zur Lösung hinzugefügt.
Die erhaltene Suspension wird auf 400C erhitzt und bei dieser Temperatur 3 Stunden
stehengelassen.
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Anschließend werden zur Suspension 19 kg Filterhilfsmittel (Perlite)
mit einer Korngrößenverteilung im Bereich von 2 - 11 ßm hinzugefügt, und die festen
Bestandteile der Suspension durch Anschwemmfiltrierung entfernt. Das Filtrat wird
steril filtriert, durch Ultrafiltration auf ein Volumen
von 150
1 konzentriert und mit dem 3-fachen Austauschvolumen an Wasser diafiltriert. Danach
wird ggf. nach Einstellung der Osmolalität und des pH-Wertes der Lösung die Albuminkonzentration
auf den gewünschten Wert eingestellt.
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Beispiel 11 Anstelle von Isopropanol wird in der Ausgangslösung des
Beispiels 10 als Alkoholkomponente Äthanol in einer Konzentration von 9 Vol.% eingesetzt.
Ansonsten wird analog zum Beispiel 10 verfahren.
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Beispiel 12 Anstelle von Isopropanol wird in der Ausgangs lösung des
Beispiels 10 als Alkoholkomponente Propanol in einer Konzentration von 8 Vol.% eingesetzt.
Im übrigen wird wie beim Beispiel 10 verfahren.
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Beispiel 13 Als Ausgangslösung wird eine im Hitze-Äthanol-Verfahren
gewonnene, pyrogene Albuminlösung eingesetzt und nach dem Verfahren gemäß Beispiel
10 aufgearbeitet.
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Beispiel 14 Pyrogene, albuminhaltige Spüllösungen werden nach bekannten
Verfahren auf einen Proteingehalt von 5 % konzentriert. Die erhaltene Lösung dient
als Ausgangslösung für ein Verfahren gemäß Beispiel 10 und wird bis zu einer Albuminlösung
verarbeitet.
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