DE571404C - Verfahren zum Entfernen von Eiweissstoffen aus Fluessigkeiten, z. B. Seren - Google Patents

Verfahren zum Entfernen von Eiweissstoffen aus Fluessigkeiten, z. B. Seren

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DE571404C
DE571404C DEB148666D DEB0148666D DE571404C DE 571404 C DE571404 C DE 571404C DE B148666 D DEB148666 D DE B148666D DE B0148666 D DEB0148666 D DE B0148666D DE 571404 C DE571404 C DE 571404C
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K35/00Medicinal preparations containing materials or reaction products thereof with undetermined constitution
    • A61K35/12Materials from mammals; Compositions comprising non-specified tissues or cells; Compositions comprising non-embryonic stem cells; Genetically modified cells
    • A61K35/14Blood; Artificial blood
    • A61K35/16Blood plasma; Blood serum

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Description

  • Verfahren zum Entfernen von Eiweißstoffen aus Flüssigkeiten, z. B. Seren Gegenstand vorliegender Erfindung bildet ein Verfahren zur Entfernung von Eiweißsubstanzen aus Flüssigkeiten, insbesondere solchen, die zu therapeutischer Verwendung oder zur Weiterverarbeitung auf therapeutisch verwertbare Präparate bestimmt sind, wie z. B. Seren u. dgl. Diese Entfernung geschieht erfindungsgemäß dadurch, daß die Flüssigkeiten mit metallsauren Verbindungen, wie W olframaten, Uranaten, Chromaten und insbesondere Vanadaten bzw. deren Lösungen oder Gemischen solcher, und mit organischen Säuren, insbesondere Essigsäure, behandelt werden. Die Zusatzstoffe können dabei nacheinander oder im Gemisch verwendet werden.
  • Eine solche Behandlungsweise bietet gegenüber den bekannten, z. B. mittels starker Säuren oder Bildungsgemische solcher, wie Ammonsulfat und Essigsäure, arbeitenden Methoden den Vorteil, daß, wie z. B. bei Seren, keine- wertvollen und empfindlichen Bestandteile angegriffen oder zerstört werden und die Wasserstoffiorienkonzentration der behandelten Flüssigkeiten nur geringfügig verschoben bzw. weitgehend erhalten wird und dieselben so für ihre z. B. therapeutische Verwendung nicht unbrauchbar gemacht oder in ihrem Wert gemindert werden. Gegenüber dem bekannten Verfahren, die Eiweißstoffe durch Erhitzen der eiweißhaltigen Lösung, z. B. nach Verdünnen derselben und Einstellung einer Wasserstoffionenkonzentration von pH=4,7 mittels Acetatpuffer, zum Ausfällen zu bringen, besitzt die vorliegende Behandlungsweise ebenso den Vorteil, daß durch sie nicht wie bei ersterer wertvolle Bestandteile der Flüssigkeiten, z. B. Seren, zerstört und dieselben so mehr oder weniger unbrauchbar gemacht -,werden.
  • Ein weiterer Vorteil gegenüber den bekannten, mit Fällmitteln arbeitenden Verfahren besteht darin, daß die in den behandelten Flüssigkeiten enthaltenen, von den Eiweißsubstanzen nicht absorbierten Anteile der metallsauren Verbindungen -durch Dialyse, z. B. mittels Kollodiumhäutchen o. dgl., leicht aus den Flüssigkeiten ohne Beeinträchtigung derselben wieder entfernt werden können, wie es in umständlicher Weise z. B. für die Entfernung von Ammonsulfat vorgeschlagen wurde, was aber bei den bekannten Fällmitteln meist nicht oder nur bedingt möglich ist.
  • Mit Vorteil werden zur Durchführung des vorliegenden Verfahrens Gemische bzw. Lösungen von metallsauren Verbindungen und organischen Säuren verwendet, deren Wasserstoffionenkonzentration PH = 3,3-5e beträgt. Dabei bat es sich insbesondere bei Behandlung von Seren herausgestellt, daß es besonders zweckmäßig ist, auf einen durch einen Raumteil zweckmäßig destillierten Wassers verdünnten Raumteil Flüssigkeit r,r Raumteil a,i n-Lösung einer metallsauren Verbindung, vorzugsweise Natriumvanadat, und 8,9 Raumteile o,i n-organischer Säure, vorzugsweise Essigsäure, zu verwenden.
  • Das vorliegende Verfahren gestattet, bei der Behandlung von Seren u. dgl. gleichzeitig die Beschaffenheit der behandelten Flüssigkeit festzustellen und zu kontrollieren. Dies beruht darauf, daß eine gewisse Beziehung zwischen Beschaffenheit der Flüssigkeit, z, B. des Serums, einerseits und. der Art und Menge der Zusatzstoffe andererseits besteht, insofern, als die Ausscheidung der Eiweißstoffe in bestimmten Fällen nur bei Zugabe ganz bestimmter Mengen metallsaurer Verbindungen und organischer Säuren erfolgt. Diese Erscheinung läßt sich sinngemäß dazu verwenden, festzustellen, ob ein normalerweise bei Zugabe bestimmter, z. B. der oben zuletzt genannten Zusatzmengen, Eiweißstoffe ausscheidendes Serum, diese Ausscheidung zeigt oder nicht, d. h. ob das Serum als normal anzusprechen ist oder Abweichungen aufweist. Diese Abweichungen können ihrerseits wieder charakteristisch sein und z. B. darin bestehen, daß bei Zugabe anderer, auch wieder ganz bestimmter Mengen metallsaurer Verbindungen und organischer Säuren die Eiweißstoffe zur Ausscheidung gelangen, womit diese Abweichungen, nachdem ihr Vorhandensein erst allgemein festgestellt ist, auch spezifisch näher erfaßt werden können. Das vorliegende Verfahren bietet damit die Möglichkeit, nicht nur allgemein das Vorhandensein von Krankheiten nachzuprüfen, sondern auch besondere Krankheitserscheinungen, wie z. B. Carcinom, auch schon in einem sehr frühen Stadium, durch diagnostische Auswertung der Flockungserscheinungen festzustellen.
  • Nach Zugabe der metallsauren Verbindungen und organischen Säuren empfiehlt es sich, die behandelten Flüssigkeiten längere Zeit, z. B. etwa 24 Stunden, zweckmäßig unter Ausschaltung von Erschütterungen oder sonstiger Bewegungen des Behandlungsgutes, der Einwirkung der Zusatzstoffe zu überlassen, um eine möglichst weitgehende Entfernung der Eiweißstoffe und eine entsprechende Klärung der von denselben befreiten Flüssigkeiten zu erzielen. Hierauf kann durch Dekantieren, Filtrieren, Zentrifugieren o. dgl. leicht eine Scheidung der flüssigen von den festen Anteilen vorgenommen werden.
  • Durch neuerliche Arbeiten ist bekanntgeworden, daß die mizellären Veränderungen im menschlichen Serum durch organische Säuren, wie Essigsäure und Oxalsäure, den durch starke Säuren verursachten Veränderungen gleichen. Die Viskosität soll dabei zunächst bis zu einem Maximum bei etwa PH =5,5 steigen, um dann allmählich wieder abzufallen. Die sich hierbei ergebende Kurve soll mit der mittels einfacher kolloidaler Lösungen erhaltenen vergleichbar sein, mit dem Unterschied, daß deren Viskositätsmaximurn bei etwa PH== 3,7 liegt. Diese mizellären Veränderungen des menschlichen Serums durch schwache Elektrolyte haben mit dem vorliegenden Verfahren zum Entfernen von Eiweißsubstanzen aus Flüssigkeiten, wiez. B. Serenu. dgl., nichts zu tun. Dies geht schon allein daraus hervor, daß durch einen bloßen Essigsäurezusatz überhaupt keine Eiweißfällung bewirkt werden kann, während sich bezüglich der mizellären Veränderungen organische Säuren ebenso verhalten wie starke, auf Eiweiß fällend wirkende Säuren, wie z. B. Schwefelsäure.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Entfernung von Eiweißstoffen aus Flüssigkeiten, wie z. B. Seren, dadurch gekennzeichnet, daß dieselben mit metallsauren Verbindungen, insbesondere Vanadaten bzw. deren Lösungen, und mit organischen Säuren, insbesondere Essigsäure, behandelt werden und gegebenenfalls von noch vorhandenen Anteilen an metallsauren Verbindungen befreit werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, gekennzeichnet durch Anwendung von Gemischen bzw. Lösungen von metallsauren Verbindungen und organischen Säuren, deren Wasserstoffionenkonzentration PH = 3,3-54 beträgt.
  3. 3. Verfahren nach Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß insbesondere bei Behandlung von Seren auf einen Raumteil der zu behandelnden, mit einem Raumteil destillierten Wassers verdünnten Flüssigkeit i,i Raumteile o,i n-Lösung einer metallsauren Verbindung, vorzugsweise Natriumvanadat, und 8,9 Raumteile o,i n-organische Säure, vorzugsweise Essigsäure, verwendet werden.
  4. 4. Verfahren nach Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die mit metallsauren Verbindungen und organischen Säuren versetzte Flüssigkeit längere Zeit, z. B. etwa 24 Stunden, bei ]Raumtemperatur stehengelassen wird und alsdann die Scheidung der flüssigen von den festen Anteilen vorgenommen wird.
DEB148666D 1931-03-03 1931-03-03 Verfahren zum Entfernen von Eiweissstoffen aus Fluessigkeiten, z. B. Seren Expired DE571404C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE949252C (de) * 1954-09-03 1956-09-13 Dr Med Habil Karl Dirr Dr Verfahren zur Isolierung von Antitoxinen und verwandten Eiweisskoerpern

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE949252C (de) * 1954-09-03 1956-09-13 Dr Med Habil Karl Dirr Dr Verfahren zur Isolierung von Antitoxinen und verwandten Eiweisskoerpern

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