DE349807C - Verfahren zur Aufschliessung und Extraktion von tierischen und pflanzlichen Zellen, Parasiten, Geweben und Organen - Google Patents
Verfahren zur Aufschliessung und Extraktion von tierischen und pflanzlichen Zellen, Parasiten, Geweben und OrganenInfo
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Description
- Verfahren zur Aufschließung und Extraktion von tierischen und pflanzlichen Zellen, Parasiten, Geweben und Organen. Das vorliegende Verfahren befaßt sich mit einem für die medizinische und veterinärwissenschaftliche Praxis sehr wichtigen und vielfach bearbeiteten Problem: Es ist bekannt, daß es zur Gewinnung von spezifisch -schütvenden und heilenden, sowie zur Diagnostik verwendeten Präparaten, besonders auf dem Gebiete der Infektionskrankheiten und vor allem auch auf dem -der Organotherapie erforderlich ist, die Infektionserreger, sowie Organe aufzuschließen, bezugsweise in injizier- und resorbierbare Form zu bringen. Das ist beispielsweise für manche Bakterienarten wie Tuberkelbazillen nur sehr unvollkommen gelungen. Es hat sieh nun die überraschende Tatsache herausgestellt, daß sich Tuberkelbazillen und ebenso auch andere -Bakterien, wie z..B. Typhusbazillen, bei der Einwirkung von hydrierten Naphthalinen und deren Derivaten, sowohl in feuchtem wie getrocknetem Zustande, in weitgehendem Maße zur Lösung bringen lassen. Völlig neu ist die Tatsache, daP diese Lösungskraft der genannten chemischen Verbindungen so weit geht, daßganze Organstücke, wie beispielsweise Gehirn, ebenfalls wasserklar gelöst werden. Damit eröffnen sich völlig neue Aussichten, umbeispielsweise durch Aufschließung von Organen, welche unter dem Einfiuß der Infektionserreger erkrankt sind, die in ihnen enthaltenen und bisher nicht zugänglichen für die Schutzimpfung und Heilung wichtigen Stoffe zu gewinnen. Es bedeutet dieses Verfahren also einen völlig neuen technischen Fortschritt zur Gewinnung bisher auf gleiche Art und Weise nicht erhältlicher Stoffe zwecks ihrer Verwendung in immunisatorischer, therapeutischer und diagnostischer Richtung.
- Beispiel r.
- Zu i ccm Tetrahydronaphthalin werden unter Umrühren 4mgTuberkelbazillen zugesetzt. Durch geeignete Maßnahmen wird für eine gleichmäßige Suspension und innige Berührung gesorgt. Nach 24stündigem Verweilen bei Zimmer- oder Brutschxanktemperatur tritt restlose Lösung ein. Die vorher undurchsichtige diffuse Flüssigkeit ist glashell geworden. Beispiele.
- Zu i ccmTetrahydronaphthalin wird: einerbsen- bis bohnengroßes Stück von Hühnerhirn zugesetzt. Das Gehirn wird verteilt und die Mischung, wie ' in Beispiel i, stehengelassen, wodurch ebenso, wie in vorstehendemBeispiel, wasserklare Lösung eintritt. Zur Gewinnung des aufgelösten Gutes kann das Lösungsmittel entfernt werden.
- Selbstredend ist es auch möglich, nur eine teilweise Aufschließung durchzuführen. Beispiel 3. Zu i ccm Tetrahydronaphthalin wird eine größere Menge als 4 mg Tuberkelbazillen zugesetzt. Die Mischung wird behandelt wie in Beispiel z. Der ungelöst gebliebene, aber der Einwirkung von Tetrahydronaphthalin unterworfen gewesene Rückstand ist nunmehr in seinen chemischen und physikalischen Eigenschaften derart verändert, daß er, insbesondere auf Grund seiner leichten Resorbierbarkeit, nach Abtrennen des Tetrahydronaphthalins ebenfalls ein neues für die Diagnostik, Schutzimpfung und Heilzwecke wertvolles PrO,dukt darstellt.
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Aufschließung und Eitraktion von tierischen und pflanzlichen Zellen, Parasiten, Geweben und Organen, dadurch gekennzeichnet, daß man die genannten Organe mit hydrierten Naphthalinen oder deren Derivaten an sich oder gemeinsam mit anderen Substanzen behandelt. Abänderung des durch Patentanspruch i geschützten Verfahrens zur Aufschließung und Extraktion von tierischen und pflanzlichen Zellen, Parasiten, Geweben und Organen, dadurch gekennzeichnet, daß man die genannten Zellen, Parasiten, Gewebe und Organe mit einer zur völligen Auflösung nicht ausreichenden Menge der. hydrierten Naphthaline und deren Derivaten behandelt und durch Entfernung des Lösungsmittels den nunmehr- aufgeschlossenen Rückstand isoliert.
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